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NEW YORK

Ver fu ch BOTANICAL

einer GARDEN ſyſtematiſchen Flora

Hadamar, | mit einer | | Anleitung zur Pflanzenkenntniß für Schulen, ent w o r fen | von

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Hadamar, im Verlage der neuen Gelehrten- Buchhandlung | 1822.

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> Herrn

Rechtor Muth

in Wiesbaden zum freundſchaftlichen Andenken I | gewidmet 5 vom Verfaſfer. *

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VBor wort.

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Dieſer Verſuch iſt zum Leitfaden für ange: hende Botaniker beſtimmt. Die nöthigen Vorkenntniſſe habe ich daher in der Einleitung angegeben und die Beſchreibungen in den verſtändlichſten Ausdrücken zu entwerfen mich befirebt. |

Er enthält alle mir bekannt gewordenen Gewächſe unſerer Gegend, die, geſegnet an Naturprodukten, wahrſcheinlich noch viele her ·

vorbringt, die mir bis jetzt unbekannt

VI geblieben ſind. Ich hoffe, dieſe, ſo wie ſie mir bekannt werden, den Freunden der Pflan⸗ zenkunde nachzuliefern, wenn meine Arbeit ſich einiger Aufnahme zu erfreuen hat.

Hadamar im Chriſtmonat 1821.

Si g Hergt.

>

VII

Hadamar und ſeine Umgebung.

Freundlich ſey mir gegruͤßt, o Thal, vom ſchlaͤn⸗ 1 gelnden Bache Still durchfloſſen, beſaͤumt von weithinſchauenden Bergen! Weidet mein Auge geruͤhrt ſich an dir und deiner Umgebung, Immer umſchweben mich dann der Vergangenheit gaukelnde Bilder, Fuͤllend das Herz mit jubelnder Luft und ſchwei⸗ 5 gender Wehmuth. Hier begruͤßte zuerſt mein Blick den himmliſchen Lichtquell, und mich weihte die Religion mit chriſtlichem * Heilbad Zur Gemeinde der Glaͤubigen ein. Hier ſchwanden der Kindheit

VIII

Paradieſiſche Tage mir hin. Hier führten den f Juͤngling - 10 In des Wiſſens unendlich Gebiet die Lehrer der Schule. Hier, ach, raubte der Arm des Todes mir theure Geſchwiſter, Riß den liebenden Vater mir weg vom blutenden Herzen. Weicht, ihr duͤſteren Bilder! Es winkt im Len⸗ 5 zesgewande Mir die Natur, aus der Freude lebendiger Quelle zu ſchoͤpfen. 15 Laben ſoll ſich an dir mein Auge, du liebliche Gegend. Wo ich als Kind ſo oft hinwandelte, folgend der frommen Mutter, und flehend mit Kindesvertrau'n zur ſee⸗ | ligen Jungfrau, Zu der ſtillen Kapelle des Bergs und den raus ſchenden Linden Wallet auch itzt mein Fuß. Hier will ich ſchau'n und genießen. 20 Heiter ummölbt mich des Himmels Azur. Im gol⸗ denen Glanze 8 eiegt das ſchoͤne Gemälde mir vor: Hochragende Berge,

IX

Sanfte, gruͤnende Huͤgel, und kuͤhlungverleihende

Waͤlder; Lachende Saaten, und Auen, getraͤnkt vom Silber des Baches, Dorf ſich reihend an Dorf an wohlgebaueten Straßen. | Gegen Norden begraͤnzen den Blick die verſchie⸗ dengeformten 5 Berge des Weſterwaldes, an Triften reich und an Flora's

Farbigen Kindern; ſie gießen uns zu aus der ſtroͤ⸗ { menden Urne In das mildere Thal den muͤhlumklapperten

Elbbach.

Von dem Gebirg' herab zur linken Seite des Baches

Zieht ſich, mit Baͤumen beſaͤumt, die kunſtgebauete Straße

Nach dem Berg der Kapelle, dem Ziel' andaͤchtiger Waller. N

Links vom Wege ragt auf mit ihren gethuͤrmten

Baſalten Steinbach“ s Waldburg, reich an Belladonna 1 und Paris.

Recht's vom Bach' in der Fern’ erglaͤnzet auf wal⸗ bigem Gipfel,

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30

x

35 Heiliger Blafius, beine Kapell', ehrwuͤͤrdiges Denkmahl Alter Zeit, zu welcher fo oft die gläubige Menge Stroͤmt', um aus der Quelle des Heils die Seele zu laben. Weiter hinauf glaͤnzt hoch und die anderen Berge beherrſchend Weltersburg, und es ſenkt ſich das Land herab wie ein Garten 40 In das fröhliche Thal. Und näher dem ſpaͤhenden Blicke Thuͤrmt ſich, reich an Baſalt, die Walderdor⸗ fiſche Molsburg, Schauend die weiteſte Ferne von nnn Hoͤhe. . verengt ſich das Thal. Die zuſammentreten⸗ den Berge Draͤngen den Bach in ein tieferes Bett’, und er windet ſich krümmend 45 Durch die Schlucht. Tief unten im Thal' am rau⸗ ſchenden Wehre Ragt mit der Wuͤrde des Alters die dunkelnde Kirche der Pfarre, Und es reißt ſich daran der Acker des ewigen Friedens.

*

Frieden, lispeln die Blätter der hoch ſich woͤlben⸗ den Linden;

Ruhet ſanft, ihr Hüllen der abgeſchiedenen Brüder!

Ruhe ſanft, du Huͤlle des unvergeßlichen Vaters!

Es beſpuͤlet der Bach den Felſen, auf welchem

gegruͤndet

Sich des heil gen Aegidius Kirch' und Kloſter

ü ü erhebet.

Schweigend find die Hallen des Kloſters; verſtum— met die Moͤnche,

Deren Chorgebet ſonſt niederſchallt' in den Thal⸗ grund.

Auch der Scheitel des Berg's iſt ſeines Schmuckes beraubet;

ſich freuten, Horchend dem Sang Philomelas, der Freundin | empfindſamer Herzen, Sind verſchwunden. Es trauert, von wenigen Baͤumen beſchattet, Dort die Kapelle, zu der die fromme Menge ſich drängte,

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55

Und die Haine, wo oft luſtwandelnde Menſchen

Wenn mit fröhlichem Grün die ſchlanken Maien 60;

ſich ſchmuͤckten; Dort, wo unter dem Schatten der breitgewoͤlbten i Buchen

XII

Ruhte das Volk und. hörte des Predigers Wort von dem heil'gen Leibe des Herrn, an dem Feſte, dem wonnigen, wo in den Straßen Sich die Altaͤr' erheben, geſchmuͤckt mit Blumen ; des Lenzes. 65 Ach, ein zerſtörender Geiſt fuhr duͤſter über den Huͤgel. 5 Unter dem Hochaltar der verlaſſ'nen Aegidius⸗ kirche Woͤlbt ſich die ſchweigende Gruft; da ruhen bie Fuͤrſten und Grafen, Die dort unten gehauſ't im alterthuͤmlichen Schloſſe, Aufgefuͤhret von dir, du frommgeſinnter Jo⸗

hannes 20 Ludopikus. Es ſtehet dein Schloß veroͤdet; verſchwunden Sind die Söhne Lojolas, die dir von Luſtria“) - folgten,

„) Der Graf Johann Ludwig von Hadamar, welcher in Wien von der reformirten Kirche zur roͤmiſch-katholiſchen uͤbertrat, ſtand bei Ferdinand II. u. III. in großer Gunſt, und ſchloß als kaiſerl. Bevollmaͤchtigter im J. 1648 den muͤnſterſchen Frieden, und erhielt die Wuͤrde eines Reichsfürſten. Er brachte aus Oeſterreich

die Jeſuiten nach Hadamar.

XIII

Deren Kirche noch ſteht mit dem feſtgebaueten Kloſter.

An dem Schloffe vorbei, an ſteilen Felſen vor⸗

uͤber

Fleußt der Bach, ein ſilberner Streif, das froͤh⸗ liche Thal durch,

Bis er ſich mit der Lahn bei Limburg's Auen 75 vereinet.

Von den ufern erhebt ſich allgemach das Gefilde

Beiderſeits empor zu waldumkränzeten Hoͤhen.

Rechts des ufers entlang dehnt ſich mit Baͤumen

bepflanzet

Durch die bluͤhende Flur und Doͤrfer die Straße der Lahn zu.

hen der Fern’ herüber vom anderen Geſtade des 80 Fluſſes

Strahlt von waldiger Höhe die ſtolzgethuͤrmete Schaumburg.

Sanfter ſteiget das Fruchtgefild zur Linken des Elbbachs,

und es winket der Thurm von Offheim hinter dem Walde.

Auf der anderen Seite der Lahn ſteigt höher die Gegend,

und der waldige Gipfel des Taunus e 65 den Geſichtskreis.

XI

Aber die Berge ringsum beherrſcht dein Zepter, o Feldberg! So verirrt ſich mein ſchweifender Blick in die daͤmmernde Ferne, Kehrt dann munter zuruͤck zum Reize der nahen Umgebung. 8 Hier auf dem Ruͤcken des Bergs und dort im ſchattigen Haine; 90 Dort in der wogenden Saat zu wallen, treibt die Luſt mich. Gepheb fyne begleite du mich auf dem ſchoͤnen Spaziergang. Dieſer Pfad, beſchattet von reichbeladenen Aehren, Fuͤhret e zur Höhe von reichbelohnender Ausſicht. Nitterfpoon und Euphraſien finden wir reichlich am Wege. 95 Weiter wallen wir dann durch blumenbeſaͤete Wieſen, Pfluͤcken Vergißmeinnicht und Cardamin! und Ranunkeln, Holen uns auch in dem Walde die vierbeblaͤtterte Paris. Durch die uͤppige Saat an den beiden Ufern des Baches l Wandelen wir und ich ſuche für dich die ſchönſten Cyanen,

XV

Zu arne dein Haupt. Auf den Wieſen druͤ⸗ ben am Walde

die goldnen

eyſimachien und Hyperiken. Dort in dem

Gruͤnen

Ruhen wir aus am murmelnden Quell'; es flöten des Haines

Sänger zu unſerem Mahle, wenn dort die gewuͤr⸗ zige Erdbeer

uns erfriſcht. Wir kehren zuruck in der Kühle des Abends,

An den Gärten vorbei, wo glühende Roſen uns

*

duften, Wo zum Wonnegenuß einladen die ſaftigen Kirſchen.

Suͤßer Schlummer erquicket uns dann nach ſolchem

Spaziergang;

Und verſcheuchen die Strahlen des Tags die naͤcht⸗ lichen Schatten,

Munter Be wir dann von dem Lager ums auf und beſuchen

Wieder unſeren Berg mit ſeiner ſtillen Kapelle;

Und es ſteigt mit dem wallenden Dufte, dem Opfer

des Morgens, Unſer Gebet empor zum waltenden Gotte des 5 N

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1 wir Orchis die Fü’, und in dem Walde

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110

XVI

Freudig ſtimmen wir ein in das Lied der ſteigen⸗

{ den Lerche: b 115 »Schoͤn iſt deine Natur, o Gott! Es freut ſich N 1 das Auge d Deiner Werke; es dankt dir das Herz in frommem Entzuͤcken ly So ertöne des Dankes Geſang. Und fo lange das Herz pocht, Bleib es offen der ſchoͤnen Natur, empfaͤnglich! der Anmuth Diele keenmdtichen Thals und feiner holden um⸗ gebung.

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J. M.

Einleitung.

X

Pflanzen, 6 R ee vd find diejenigen Na⸗ turkoͤrper, welche organiſch von innen heraus durch die aus dem Boden und der umgebenden Luft auf⸗ genommenen Nahrungsmittel wachſen, blühen 7 Saamen, (den Keim eines neuen gleichen Indivi⸗

duums) tragen, ohne willkuͤhrliche Bewegung ſind,

und aus Röhren und Zellgewebe beſtehen.

Die Theile der Pflanzen ſind: Wurzel, Stamm, Stiele, Blaͤtter, Blumen, Frucht, Saamen und einige Nebentheile.

1. Wurzel.

Die Wurzel (radix) iſt der Theil der Pflan⸗ ze, womit fie in der Erde befeſtigt iſt. Ihre ger woͤhnliche Richtung iſt ſenkrecht; ſie unterſcheidet ſich von den andern Theilen der Pflanze durch

ihren innern Bau nicht, ihre Farbe ruͤhrt von dem

Mangel des Lichtes und der Abſonderung einiger

Saͤfte her, die im Stengel nicht immer wieder angetroffen werden; daher koͤnnen Wurzeln von

der Erde entbloͤßt Blätter und Blumen tragen. 4 *

{ * 2 ö Einleitung. 7 9 Die Wurzel it nach der Geſtalt, Subs fang, Dauer und Richtung verſchieden. Spindelförmig, walzenförmig ſi in eine Spitze endigend; 1 Faſerig, fie beſteht aus lauter Wurzelfa⸗ fern ohne Hauptwurzel, wie die der Gräfer, Getreidearren. Ki Ubgebiffen, das Ende ift wie abgebif⸗ ſen, wie bei dem Abbis (Scabiosa succisa) Aeſtig, die Hauptwurzel iſt in Aeſte ge⸗ theilt, wie bei allen Baͤumen. 3 Buͤſchelartig, wenn ein Buͤndel gleich⸗ dicker Faſern verbunden iſt; z. B. Vogelneſt⸗ Gegliedert, fie beſteht aus knotigen Ab⸗ ſaͤtzen; z. B. Sauerklee (Oxalis acetosella) Gezahnt, auf der Oberflaͤche mit zahn⸗ foͤrmigen Spitzen verſehen; z. B. Zahnwurz. (Den- taria). a Handföͤrmig, wenn die etwas breiten Knollen unten haadfoͤrmig getheilt ſind z 8. V. mehrere Orchideen.“ 8 Haͤngend, wenn mehrere Knollen an dün⸗ nen Faſern hängen. } 3 ; Hohl, die knollige Wurzetsift innen ausge⸗ hoͤhlt; z. B. Erdrauch (Fumaria cava). * 2 Knollig, fe beſteht aus fleiſchigen Knol⸗ len; z. B. Kartoffel ( Sölanum tuberosum ). Koͤrnig, ſie iſt aus kleinen, 4 n⸗ chen zuſammengeſetzt, z. B. Steinbrech. Schu p⸗ pic, die Oberfläche beſteht aus flachſchuppich einander liegenden Theilen. Zwiebelar rundliche unten faſerige Wurzel, die aus con ſchen, ſaftigen Häuten beſteht. En" Der Richtung nach iſt fie: Hinundbergeber gen, kriechend, ſchief, ſenkrecht, wage⸗

1 Cͤinleitung. 3 0 vecht, wie bei dem Engelſuͤß (Polypadium vul- Kare); ſproſſend, wenn fie kriechende Sproſſen treibt, wie mehrere Münzenarten.

Nach der Dauer iſt ſie einjaͤhrig, wie bei allen Sommergewaͤchſen; zweijaͤhrig, oder aus dau—⸗ ernd, perennirend mit jährlich ſich erneuerder

Pflanze oder bleibendem Stamme, wie alle Bäume,

2. Der Stamm.

Der naͤchſte zus der Wurzel ſich entwickelnde Haupttheil der Pflanze iſt der Stamm (trun- cus), deſſen Richtung gewoͤhnlich gerade die der ſenkrechten Linie iſt, oder ihr, wenn durch Anz ſchwellen der inneren Gefäße, Veraͤſtelung kein Ab⸗ lenken von dieſer Richtung ſtatt findet, doch nahe kommt. Er beſteht aus Zellgewebe und Saft⸗ röhren. Nach der Verſchiedenheit der Pflanzen⸗ gruppen erhaͤlt er die Benennungen:

Halm (culmus) bei Graͤſern, Getreide; Strunk (stipes) bei Farrenkraͤutern, Schwaͤm⸗ men und Palmen; Schaft (scapus) iſt ein blattloſer Stamm, der aus der Wurzel entſprin⸗ gend bloß Blumen trägt, wie beim Veilchen, der Narziſſe, der Primel; der Stengel (caulis) iſt ein krautartiger Stamm, welcher Blaͤtter und Blumen traͤgt und ſich bei perennirenden Wurzeln jaͤhrlich erneuert; der Stamm (truneus) in engerer Bedeutung iſt entweder baumartig (arboreus) wenn er einfach und holzig iſt, ſtrauchartig ( kruticosus) wenn mehrere hols zige Staͤmme aus einer Wurzel hervorkommen, oder ſtaudig (krutienlosus) wenn er nur zum Theil holzig iſt und bald abſtirbt, wie bei der gelben Viole, der Winterlevkoye. Man bemerkt

4 Einleitung. gewöhnlich am Stamme, die aͤußere Winde, den Baſt, den Splint, das Holz und das Mark.

In Hinſicht der Zertheilung iſt der Stamm: einfach, ohne Seitenaͤſte; aͤſtig, ſproſſend oder, quirlförmig, wenn er mit mehreren kreisförmig in einer Flaͤche umge⸗ benden Aeſten beſetzt iſt, z. B. die Tanne. Arm⸗

förmig, wenn die Aeſte einander gegenuͤber⸗ ſtehen und mit dem Stamm ein Kreuz bilden. Zweitheilig, gabelformig, wenn der Stamm bis in die letzte Veräſtelung in zwei Theile getheilt iſt, z. B. der Kornlattig, Miſtel. uslaufend, mit Wurzelſproſſen verſehen.

Seine Nichtung iſt: gerade, oder auf⸗ ſtei gend, wenn der untere Theil auf der Erde liegt, der obere aber ſich gerade aufrichtet. G ex bogen, geſtreckt, liegend, hin und⸗ hergebogen oder gekniet. Kriechend iſt ein geſtreckter Stengel, welcher, Wurzeln ſchlaͤgt; z. B. Pfennigkraut. Niederliegend, wenn der obere Theil auf der Erde liegt. Rankend, wenn der geſtreckte Stengel in beſtimmten Zwi⸗ ſchenraͤumen Wurzeln treibt, z. B. die Waldrebe. Schief; uͤberhaͤngend, die Spitze iſt nach dem Horizont gebogen; windend, der Sten⸗ gel dreht ſich ſpiralfoͤrmig um naheſtehende Kör- per, entweder rechts wie die Winden, Bohnen, oder links, wie der Hopfen; wurzelnd, der klimmende Stengel befeſtigt ſich durch Wurzeln an

Baͤume, Mauern; z. B. der Ephen.

0 In Kücfi t der Oberflaͤche iſt der Stamm: blätterig, borſtig, dornig, durchwach⸗

i

Einleitung. 5

N wenn er mitten durch ein Blatt waͤchſt, B. Durchwachs; geflügelt, wenn ein blaͤtt⸗ riger Fortſatz bandartig an einer oder mehreren Seiten des Stengels herablaͤuft; geglieder ta wenn der Stamm durch Verengung in mehrere Ab⸗ theilungen getheilt iſt; gefurgt, gelenkig oder En ie fo rmig durch Knoͤtchen in Abſaͤtze getrennt, wie der Halm der Graͤſer; geſtreift, knotig, narbig von abgefallenen Blaͤttern; riſſig, ſammetartig, ſcharf, mit ſchar⸗ fen Erhoͤhungen; ſcheidig von Blattſcheiden umgeben; ſchuppig, ſtachelig, rauhſta⸗ chelig, zottig, mit rauhen abgeſonderten Haaren. Hinſichtlich der Form iſt der Stamm blat⸗ terig oder haͤutig, ſehr platt, duͤnn; eckig, drei, vier und mehreckig, mit ſcharfen Ecken; J 4 ſeitig mit ſtumpfen Ecken und ebenen Flachen; rinnnenfoͤrmig, an einer Flaͤche ausgehoͤhlt; rund, walzenfoͤrmig, zuſammengedruͤckt, zweiſchneidig. f Der Subſtanz und dem Innern nach kann der Stamm ſeyn: fächerig; feſt, (von gleicher Subſtanz); fleiſchig; haͤutig, (aus uͤbereinan⸗ der liegenden Haͤuten beſtehend); hohl oder roͤh⸗ 19 holzig, markig, locker, ſchwank, ſchlaff, (leicht biesſam) ; Pepe feif, zähe, zerbrechlich Durch Theilung des Stammes . die Zefte (rami), die ſich oft wieder in Zweige (ramuli) und Aeſtchen zertheilen. Nach der Richtung und dem Stande ſind ſie abſtehend, abwechſelnd, armförmig, die Aeſte ſtehen wechſelsweis, paarweiſe gegenüber, ſo daß lie 4

6 Einleitung. .

Reihen bilden; ausgebreitet, dicht, ein ſeitig, nach einer Seite gekehrt; gedrängt, wenn fie nahe am Stamme herauf wachſen; ‘ges genuͤberſtehend, gleichhoch, herabg e⸗ bogen wie Birken; quirlfôrmig, mehrere Aeſte umgeben den Stamm kreisförmig; ruthen⸗ föĩrmig, lange, ſchlanke Aeſte; uber hän⸗

end, zerſtreut, ohne Ordnung am Stamme fisend;; zurückgebo gen, zw ekteſhig; in einer Flache in zwei Reihen e

\ 3. Der Blattſtiel.

Aus der Rinde und den Gefaͤßen des Stam⸗ mes und der Aeſte bildet ſich durch Fortſetzung der Blattſtiel (petiolus), welcher ruͤckſichtlich feiner Werne, Geſtalt und La ge verſchieden iſt.

161g, eckig, g ir mit blatt⸗ artigen Anfägen an beiden Seiten; gerinnelt, gleichbreit, halbrund, keulenfoͤr⸗ mig, gegen das Blatt zu verdickt; kurz, klang, wenn er ‚länger als das daran ſitzende Blatt iſt; eingefügt, wenn feine Grundflaͤche nicht er⸗ weitert iſt; eingelenkt, wenn er aus einer Verdickung der Stammrinde waͤchſt; ſtachelig, 8. B. Roſen; ſcheidenartig, bei Schirmpflanzen; umfaſſe n d, wenn er den Stengel mit ſeiner Grundfläche umgibt; wimperartig, an bei⸗ den Seiten mit entferntſtehenden Haaren beſetzt, bei Aſter; zuſammengewachſen, einan⸗ der gegenüͤberſtehende Blattſtiele ſind mit der Grundflaͤche verbunden; zu ſame ngebrüd . 8 weiſchneidig.

- Einleitung. 7

Die Blätter.

Die 25 des Blattſtiels entfalten ſich n Blätter (Lola), begraͤnzte Flächen, welche mei⸗ ſtens eine grüne Farbe haben, Licht, Luft Balz ſer aufnehmen und der Pflanze zufuͤhren oder aus⸗ dünſten, und daher ſehr paſſend die Lungen der Pflanzen genannt werden koͤnnen. Es gibt nach der Verſchiedenheit des Standes Achſelblaͤt⸗ ter (axillaria), welche zwiſchen dem Stamme und dem Aſt ſitzen; Aſtb latter (ramea), Blüs ehen backer (Horalia) Saamenb latter (seminalia), welche ſich nach dem Keimen des Sag⸗ mens zuerſt entwickeln, Stengelblätte x Sa las), Wurzelblä ser (radıcalia } ja *

In Ruͤckſicht auf ihre Stellu ng ſind fi fie: ent⸗ gegengeſetzt, abwechſelnd, kreuzför⸗ mig (dedussata) paarweis entgegengeſetzte Blaͤt⸗ ter wechſeln regelmaͤßig ſo ab, ei fie am Sten⸗ gel 4,Reihen Blätter bilden, 8. Enzian (gen-

tiana cruciata); dreizählig 710 mata) es ſtehen

in einer Ebene nach ver ſchiedenen Richtungen 3 Blaͤtter, öfters bei dem Weiderich, quir [foͤrmig, zu 4 und mehreren, in einer Fache; büſchelf oͤv⸗ mig, wie bei Lerchen; zerſtreut, gedrängt, zweizeilig, dachziegelföͤrmig, wenn ein Blatt das andere deckt.

Nach ihrer Richtung ſind ſie: f g nach einer Seite gekehrt; an den Stamm angedrückt;

ſenkrecht; aufrecht, wenn fle einen ſehr ſpiz⸗ zen Winkel mit dem Stamme bilden; offen, die meiſten Blaͤtter; horizontal; zuruckgeſchla⸗ gen, ſie biegen ſich nach unten; eingerollt, ſie ſind nach oben gebogen; ſch ieh

3 Einleitung.

Nach der Lnheftung: geſtielt, ungeſtielt, ohne beſonders bemerkbaren Blattſtiel; umfafs ſend, wenn fie den Stengel umgeben; durch-

bohrt, der Stengel geht durch ihre Mitte; ver⸗

wachſen, entgegenſtehende Blätter find am Gruns de verbunden, wie bei dem Geisblattz ange» wachſen, wenn fie mit einem Theile ihrer Sub⸗ ſtanz am Stengel angewachſen find; herablau⸗ fend, wenn ſich die Blattſubſtanz am Zweige oder Stengel herabzieht, wie bei der Wollblume; ſcheidenartig, wenn fie den Stengel umfaſ⸗ fen, wie bei den Graͤſern; [hildförmig, wenn der Blattſtiel in der Mitte des Blatts angeheftet iſt; z. B. Spalierkreſſe. . .

Nach der Geſtalt: kreisrund, rundlich, eiförmig, wenn das Blatt eine zugerundete Baſis und etwas verduͤnnte Spitze hat, und nicht viel laͤnger als breit iſt; oval oder elliptiſch, wenn das Blatt an der Baſis und an der Spitze

abgerundet, und etwa Zmal länger als breit iſt;

laͤnglich, es läuft an der Bafis und Spitze ver⸗ ſchieden aus, und iſt mehr als Zmal ſo lang als breit; lanzettförmig, ein langes Blatt, wel⸗ ches an der Baſis und Spitze verdunnt zulaͤuft; Yinienformig, ein ſehr ſchmales Blatt von gleicher Breite; keilförmig, ein an der Spitze breites, abgeſtutztes Blatt, welches nach der Baſis zu allmaͤhlig ſchmaͤhler wird; ſpatelfoͤrmig, dem vorigen ahnlich, nur mit abgerundeter Spitze; dreieckig, die Spitze und die beiden Seiten- winkel der Vaſis bilden ein Dreieck; rhomboi⸗ daliſch, die Form eines geſchobenen Vierecks;

nierenfoͤrmig, wenn die Spitze gerundet, die—

Baſis herzfoͤrmig iſt, z. B. Haſelwurzel; ſchwert⸗

Einleitung IT

förmig, ein langes, Innmttförmigen, gebogenes SBigtt; z. B. Schwertlilien.

In Hinſicht der Theile, welche ſich an gee fheilten Blattern zeigen find ſie: gelappt, wenn fie abgerundet und von betraͤchtlicher Größe find; gefetzt, wenn die Theile ſpitzig find; winklig, wenn die Theile ſchwach zugeſpist hervortreten; 3. B. Solanum nigrum; eingeſchnitten, wenn die Theile etwas tiefer gehen; ausg eſchweift,

wenn die hervortretenden Theile abgerundet ſind, 3. B. Spalierkreſſe; tiefgetheilt, die Theile ges hen faſt bis zur Baſis des Blatts, wie bei mehre—⸗

ren Storchſchnabelarten; handfoͤrmig, wenn die Refen Einſchnitte ſich nach der Spitze zu ausbreiten.

Hinſichtlich der Zwiſchenraͤume der hervortre— tenden Theile entſtehen mehrere verſchiedene Blatt- formen: buchtig, die Zwiſchenraͤu: me find rund⸗ lich, wie die Eichenblaͤtter; geigenfoͤr mig, wenn ein längliches Blatt, nur zwei einander gegenuͤber⸗ ſtehende Seitensuchten hat; leyerförmig, wenn das buchtige Blatt in mehrere parallele Lappen ge— theilt iſt, welche gegen die Baſis zu kleiner wer— den, und deren groͤßerer an der Spitze ſteht; z. B. Hederich; ſchrotfaͤgefoͤrmig, wenn das Blatt in mehrere herabgebogene Fetzen getheilt iſt

und der groͤßere an der Spitze ſteht, wie bei dem Löwenzahn; halbgefiedert, oder gefiedert⸗ getheilt, wenn das Blatt zu beiden Seiten beinahe bis zur Mittelrippe in parallele Theile getheilt iſt, wie bei der Scabioſe; kammfoͤr⸗ mig, wenn die Einſchnitte ſehr ſchmal ſind z zweimal halbgefiedert, die Einſchnitte des halbgefiederten Blattes ſind wieder ann wie bei der edlen Garbe. Jr

1

3 Einleitung.

Ruͤckſichtlich der Spitze (apex) find die Blaͤt⸗ ter: ſpitz, langzugeſpitzt, borſtig zug e⸗ ſpitzt, e deren Spitze ſich in eine Borſte oder Stachel endigt; ſtumpf, die Spitze iſt abgerundet; abgeſtutzt, die Spitze iſt quer abgeſchnitten; abgebiſſen, ausgeran⸗ det, deſſen Spitze einen Einſchnitt hat; naͤhert ſich der Einſchnitt einer Bucht, ſo wird das Blatt umgekehrt her zfoͤrmig; umgekehrt eiföre mig iſt das eiförmige Blatt, deſſen breiterer Theil oben iſt. | g

In Hinſicht des Randes (margo): glatte randig, ohne Einſchnitte; geſaͤgt, ſägear⸗ tig, deſſen Rand zugeſpitzte, kleine Einſchnitte hat, deren Durchmeſſer mit der Mittelrippe des Blatts einen ſpitzen Winkel bildet; gezahnt, wenn dieſe Einſchnitte mit der Mittelrippe des Blattes beinahe einen rechten Winkel bilden ; gekerbt, unterſcheidet ſich von gezahnt darin, daß die Einſchnitte abgerundet find, umgebo⸗ gen, deſſen Rand nach unten, eingebogen, deſſen Rand nach oben gebogen iſt; zuſammen⸗ geſchlagen, deſſen Raͤnder ſich einander be⸗ ruͤhren, wie die Schwertlilien.

* In Hinſicht der Fläche (superficies): nervig, wenn dichtere Gefaͤßbuͤndel nach der Lange des Blatts gehen; aderig, wenn ſie mehr in die Quere laufen; gerippt, deſſen Nerven dicht und pa⸗ rallel ſtehen, wie bei der Maiblume; liniirt,

gefurcht, gefaltet, wie bei dem Frauenman⸗ tel; runzlich, wie die Salbeyarten; wellen⸗ förmig, der Rand iſt wegen zu großer Ausbrei⸗ tung der Blattſubſtanz auf und abgebogen; kraus, 3. B. dar Kohl; flach, mit ebener Flaͤche; ge⸗

Ginleitung. 11

färbt, wenn die Flaͤche eine andere als eine rei⸗ ne grüne Farbe hat; z. B. blaugruͤn, graulich; punktirt, mit durchſichtigen Puͤnktchen, wie die Blaͤtter des Johanniskraut. In Rückſicht der Baſis (basis) find fiegvers duͤnnt, wie die Keilform des Blattes; oder verlängert; herzfoͤrmig, wenn ſie zwei abgerundete Lappen haben, wie die Syringe; pfeilförmig, wenn die zugeſpitzten Lappen in einer Linie mit den Raͤndern abwaͤrts gehen; ſpiesfoͤrmig, wenn die Spitzen zugleich ab⸗ warts gebogen ſind, z. B. die Blaͤtter des klei⸗ nen Ampfers; geghrt, wenn ſich au Grunde ohrfoͤrmige Anhaͤnge befinden. Hinſichtlich der Subſtanz ſind ſie: flei⸗ ſchig, wie die Blätter des Mauerpfeffers; rund, ſolid oder hohl, halbrund, ſäͤbelförmig, mit einem breiteren und einem ſchmaͤleren Rande ; dreikantig, pfriemenfoͤrmig, nach der Spitze zu allmaͤlig verdünnt, fadenförmig, ein Blatt, welches überall gleich ſchmal iſt; bor⸗ ſten förmig, ein fadenfoͤrmiges Blatt mit ganz verduͤnnter Spitze. N l In Hinſicht der Zuſammenſetzung: Zuſam⸗ mengeſetzt, wenn aus einem gemeinſchaftlichen Blattſtiele mehrere Blattſtiele entſpringen, welche einzelne Blätter tragen; gezweit (binata) wenn ein Blattſtiel zwei Blatter trägt, wie bei der gelben Platterbſe; gedreit (ternata), wie, die Blaͤtter des Klees; fingerfoͤrmig, wenn 5 oder 7 Blätter an einem Blattſtiel ſigen, wie bei dem Fingerkraut; gefiedert (bpinnata) wenn an beiden Seiten des Stiels Blaͤttchen (Fie⸗ derblaͤttchen) hervorkommen, wie bei den Wicken

12 Einleitung \

der Acacie; man zählt die paarweis ſitzenden Blaͤttchen; ungepaart gefiedert (impari pinnata), wenn am Ende des geſiederten Blatts fih ein einzelnes Blattchen befindet, wie bei den Roſen; unterbrochen gefiedert, wenn zwi⸗ ſchen den Fiederblaͤttchen kleinere oft verſchieden geformte Blattchen ſtehen, wie bei dem Odermen—⸗ nig; herablaufend gefiedert, wenn die Blattchen ſich am Grund berühren und ihre Blatt⸗ ſubſtanz zuſammenlaͤuft; doppelt gefiedert, wenn die Blattchen des gefiederten Blattes wieder geſiedert find; doppelt zuſammengeſetzt, wenn die Theilung der Blatter ſich verdoppelt; dreifach zuſammengeſetzt, wie bei mehre⸗ ren Schirmoflanzen; fußfoͤrmig, wenn an der innern Seite eines getheilten Blattſtiels mehrere Blatter ſitzen. . \ 5. Nebentheile, Stützen.

Stutzen (fulcra) der Pflanzen nennt man blattähnliche Theile, welche ſich durch ihren Stand und ihre Form auszeichnen; Blattanſaͤtze (sti- pulae) haben gewohnlich Blattform, ſind jedoch kleiner als die Blaͤtter, und ſtehen meiſtens nahe am Blattſtiel, wie bei den Wicken; ihre Benen⸗ nungen ſind nach ihrer Form verſchieden und die⸗ ſelben wie bei den Blattern.

Das Blatthäutchen (ligula) findet ſich · an dem Grunde der Blätter bei Graͤſern, wo fie den Halm ſcheidenartig umgeben. ET

Die Gabel (cirrhus) iſt ein fadenförmiger Fortſatz des Blattſtiels, welcher ſich um nahe Koͤr⸗ per ſchlingt, wie bei dem Weinſtock, den Wicken.

Ginteitung. {5 Die Nebenblaͤttchen (bracteae) snd meiſtens gefaͤrbt, in ihrer Geſtalt von den Blättern ver⸗

ſchieden und ſtets in der Nähe der Blume, wie

bei der Linde, dem Kuhwaizen.

6. Die Blume.

Die weſentlichſten Theile der Blume find die Staubgefaͤße und Staubwege. Außerweſent⸗ liche, zur Bedeckung dieſer beiden dienenden find die Korolle oder Blumenkrone, der Kelch und die NRectarien. Der Kelch (calyx) iſt die äußere Blumenhuͤlle; er iſt gewoͤhnlich von gruͤner Farbe, etwas feſterer Struktur als die Blumenkrone, meiſtens kuͤrzer als dieſe und entweder getheilt, oder aus mehreren Blaͤttchen beſtehend. Bei den Graͤſern erhaͤlt er die Benennung Balg (gluma); Spate oder Bluͤthenſcheide (spatha), wenn der eigentliche Kelch fehlt und der Blumenftiel mit einer Scheide umgeben iſt, wie bei den Nar⸗ ziſſen. Umfaßt er mehrere Blumen, wie die der ı9ten Klaſſe, ſo iſt er gemeinſchaft⸗

lich. Er koͤmmt oft vor: doppelt, wie bei den

Malven; hinfällig, wenn er vor den andern Blumentheilen abfaͤllt; einblaͤtterig, wenn er aus einem Blatte beſteht, welches jedoch in meh⸗ rere Theile getheilt ſeyn kann; aufgeblaſen, wenn er hohl aufgeblaſen iſt; bauchig, wenn er weit iſt und ſich oben verengt; ſparrig, wenn er aus abſtehenden, vertrockneten Schuppen beſteht; dach ziegelförmig, wo die Schuppen auf einander geſchichtet liegen; gefaͤrbt, wenn er eine andere als die grüne Farbe hat, wir bei

dem Schöͤllkraut, der Spalierkreſſe, dem Gra⸗

natbaum.

N

14 | Clnleitaäng. Die Flamenkrone (corolla) iſt die innere Blumenhalle, aus Zellgewebe beſtehend. Sie iſt meiſtens gefär bt, und beſteht entweder aus einem oder aus mehreren Blaͤttern. Dei der einblaͤtterigen Blumenkrone un⸗ terſcheidet man die Röhre (tubus), den unteren Theil, den Rand (wargo) die Muͤndung derſelben und den Schlund (kaux), den mittleren Theil; ſie iſt glockenfoͤrmig, wenn ſie ſich alm ihlig erweitert; kugelig, wenn fie rund iſt, wie bei dem Wintergruͤn; trichterförmig, wenn der Rand beinahe flach iſt; radfoͤrmig, wenn der Rand flach ausgebreitet iſt. Die ‚ippenbiu= men (Jabigli) beſtehen aus der Röhre und einem tief zweiſpaltigen Rande, dem Helm oder der

‚Ober = und Unterlippe, welche meiſtens wieder ges theilt ſind; verlarvt, wenn die Lippenblume geſchloſſen iſt. Die einzelnen Blaͤtter den mehr⸗ blätterigen Blume beſtehen aus dem untern ſchmaͤleren Theile, dem Nagel (unguis) wo⸗ mit ſie im Kelche befeſtigt ſind, und den oberen breiteren der Platte (lamina). Die pielblättes, rige Blumenkrone ift regelmaͤßig, wenn die Bläte \ ter unter ſich ein gleiches Verhaͤltniß haben; un⸗ regelmäßig, wenn fie in Form, Größe unter ſich verſchieden find; kreuzförmig (A, crucia- tus) wenn 4 gleiche Blumenblaͤtter einander ges genüber ſtehen, wie bei Levkoyen und allen Blu⸗ men der ı5ten Klaſſe; Schmetterlingsblu⸗ men ( fl. papilionacons) find unregelmaͤßige, vier⸗ blaͤtterige Blumen, welche aus dem oberen, breite⸗ ren, querfigenden Blatte, dem Faͤhnchen nil lum), zwei kleineren nebenſitzenden Blaͤttchen, den Fluͤgeln (alae) und dem untern nachenfoͤrmig zu⸗ nm dem Schiffchen (carina) be⸗

Cinteitung. 25 7 * re ſtehen; geſpornt, wenn die Blume hinterwaͤrke in einen Sporn verlaͤngert iſt, wie bei dem Ritter⸗ ſporn, den Orchideen. Die Blumen der Gräſer were den Spelzen (glumac) genannt, und find meiſtens aus zwei Klappen (valvas) zuſammengeſetzt. Bei den zuſammengeſetzten Blumen (A. compositus ) der ıo0ten. Klaſſe findet man zungenfoͤrmige Blümchen, die am Grunde. röhrig, dann flach, bandsrtig find, gewöhnlich den Rand oder Strahl (radius) derſelben bilden, und roͤhrige Blömchen, die aus einer Rohre mit kurzgetheittem Rande beſtehen und die Mitte, S cheibe, (discus) bilden. Ste ſitzen auf einer gemeinſchaftlichen, vom Kelche umſchloſſenen Fla⸗ che, dem Fruchtboden, welcher glatt, ge⸗ woͤlbt, kegelförmig, , mit ſpre u⸗ artigen Blattchen (paleaceum) beſetzt, bor⸗ ſt ig oder behaart iſt. In der gehäuften Blume (A. ageregatus umfaßt der gemeinſchaftliche Kelch viele Bluͤmchen, welche geſtielt ſind und ihre beſonderen Kelche haben, wie die Scabioſen, Jaſione. Det Staubweg, Piſtill (pistillam) bes findet ſich im Mittelpunkt der Blume, und beſtehr aus dem Fruchtbode M dem * teren Theile, welcher ſich zur Frucht erweitert und die Saamen einſchließt, dem Griffel (stylus); dem mittleren Theile und der Narbe (stigma), dem oberen Theile des Staubweges welche mei⸗ ſtens weiß, kugelig, zuweilen federartig wie bei den Gräfern vorkömmt, ſich auch oft nur durch ihr. feuchtes Akeußere erkennen läßt, und zur Auf⸗ nahme des befruchtenden Staubes beſtimmt iſt. Vielen Blumen fehlt der mittlere Theil, und die Narbe ſitzt denn REN auf dem Fruchtboden.

16 Einleitung. u

Die Zahl der vorhandenen Piſtille beſtimmt in ben erften 13 Klaſſen die Ordnungen des Linnei⸗ ſchen Syſtems.

Die Staubgefäße oder Staubträger'’ (stamina ). find zarte Fäden (Alamenta ), wel⸗ che an der Spitze verſchiedengeformte Koͤlbchen, Antheren (antherae), mit dem Bluthen⸗ ſtaub, Pollen (pollen) gefüllt, tragen. Sie laſſen ſich von dem Piſtillen durch ihre Form leicht unterſcheiden, ſiten zwiſchen ihnen und der Blumenkrone, und 2 gewöhnlich zin groͤßerer Anzahl vorhanden. Die Zahl, Länger Verbin⸗ dungsart derſelben, 797 ibt den Cincheilüngegrund der Linneiſchen Klaſſen.

Enthaͤlt die Blume zugleich Staubgefaͤße und Piſtille, wie wir es bei den meiſten finden, jo find es Zwitterblumen (H. herwaphrddyti ); an der Kukummer, dem Kuͤrbiß findet man "ur Ge⸗ che in befonderen Blumen an derſelben Pflan⸗

(Hor. menoici) und bei dem Hanf ſind beide Geschlechter auf getrennten Pflanzen (Hor. dioici).

Die Nectarien (mectaria ) find zufällige Blu⸗ mentheile, welche zur Abfonderung oder Aufbewah⸗ rung einer ſuͤßen Fluſſigkeit, des Nectars dienen. Sie kommen gewohnlich auf dem Fruchtboden am Grunde der Corolle vor und beſte en in Rinnen, Drüjen ' wie bei den kreuzfoͤrmigen Blumen, in einem drüſigen Ringe, welcher den Fruchtknoten umgibt; oder es find druͤſige Schuppen, ein eigener Hoͤcker, die drüfige Spitze ei⸗ nes Sporns, wie bei dem Ritterſporn, oder drüſige Fortſätze der Staubfäden oder es find befonders gebaute Theile wie bei, der Nigelle und dem Sturmhuth. Ä

Einleitung 17

40 7. Der Blüthenſtand.

8 Die Form der Verbindung mehrerer Blumen 8 zu einem Ganzen iſt der B küchenſtan d (inſlo- rescentia).

Die Aehre (spica) beſteht aus ungeſtielten oder ſehr kurzgeſtielten Blumen, welche an einem gemei. aſchaftlichen Stiele walzenfoͤrmig gereiht ſiz⸗ zen, wie bei dem Wegerich, vielen Graͤſern, dem Roggen, Lavendel. Die Aehrchen (spiculae) der Graͤſer enthalten in einem gemeinſchaftlichen Kelche mehrere Bluͤmchen, z. B. Rispengras, ' Schwingel, Hafer. Das Kaͤtzchen iſt eine ge⸗ draͤngte, ſchuppige Aehre, wie bei der Haſelſtau⸗ de, Pappel. Der Kolben (spadix) iſt eine Aehre mit dicker ſaftiger Achſe und kleinen Blüm⸗ chen, z. B. der Kalmus, Aron. Im Zapfen (strobilus ) find die Blumenaͤhrchen durch Nebens blaͤtter getrennt, wie bei dem Doſt.

Wirtel oder Quirl (verticillus) iſt der Blumenſtand wo mehrere Blumen den Stengel kreisfoͤrmig umgeben, wie bei mehreren Münzen arten und Labiaten. Der Knopf ( capitnlumf), entſteht, wenn ungeſtielte Blumen am Ende ei⸗ nes Stieles gebrängt ſtehen; im Buͤſchel (fas- diculus) fi ſind fie geſtielt, wie bei einigen Nelken⸗ e

Wenn mehrere geſtielte Blumen regelmaͤßig an einem gemeinſchaftlichen Stiele ſitzen, wie bei den Johannisbeeren, ſo entſteht die Bluͤthen⸗ t raube (racemus ). In der Doldentraube (corymbus ) verlängern ſich bie unteren Blumen⸗ ſtiele fo weit, daß die Blumen alle in einer Flaͤ⸗ che ſtehen.

*

N

18 Einleitung. A‘ i Die Dolde oder der Schirm Cumballa) entſteht, wenn am Ende eines gemeinſchaftlichen Stiels mehrere Blumenſtiele Neben die ſich ſtrah⸗ lenfoͤrmig ausbreiten und gewöhnlich von gleicher Länge ſind, fo daß fie eine ebene oder gewölbte Fläche bilden, wie bei den Mohrruͤben, dem Sellerie. Dieſe Blumenſtiele ſind meiſtens mit mehreren Blaͤttchen umgeben, welche man Hülle Guvolngrum) nennt. Die Dolde iſt zuſammengeſetzt, wenn jeder Bluͤ⸗ thenſtiel (Strahl, radius) ein beſonderes Schirm⸗ chen tragt. Bei der Rispe (panscula) find die ein⸗ zelnen Blumenſtiele, die an einem gemeinſchaftlichen Stiele ſigen, getheilt, z. B. bei den Graͤſern, dem weißen Labkraut Der Strauß (chyrsns) iſt eine ge⸗ drängte, eiförmige Rispe, wie bei der Syringe. Die Trugdolde (eyma) entſteht, wenn ſich die uns teren Blüthenſtiele der Rispe fo verlängern , daß die Blumen eine Fläche bilden, welche mit dem Schirm Aehnlichkeit hat, wie bei dem Hollunder.

17 n 8. Die Frucht.

{ Der Saame iſt faſt immer mit einer Hülle umgeben, welche Frucht (Fructns) genannt wird, Sie iſt in Form, Subſtanz, den Theilen verſchieden, und erhält hiervon die Benennungen; Schlauch (uriculus) eine einfache, lockere Hülle, welche ſich bei der Reife trennt; Sa a⸗ mendecke (ariſſus), eine einfache Hülle mit ver⸗ laͤngertem Fortſatz, wie bei dem Storchſchnabel; Flügelfrucht (samara), wenn ſich die Hülle zu beiden Seiten fluͤgelartig ausbreitet; Nüßchen (nucula), wenn ein Kern in einer harten Schale enthalten iſt, wie bei Haſelnuͤſſen; Nuß (mux ), eine mehrfaͤcherige harte Schale, welche von einer

\

2 g Einleitung. 19

federartigen Huͤlle umgeben iſt, wie die Mandel; Steinfrucht (adrapa ), ein Nuͤßchen, welches von einer fleiſchigen Huͤlle umgeben iſt; die Bee⸗ re (bacca )r it ein ſaftiger Behälter ber Saamen, rt die Erdbeere, Himbeere; die Huͤlſe (legu- men) iſt eine laͤngliche aus zwei Theilen, Scha⸗ len oder Klappen, beſtehende Fruchthuͤlle, wo⸗ rin die Saamen mit ihren Keimgaͤngen nur an einer Naht feſtſitzen; Glieder huͤlſe (lomen- tum), wenn die Huͤlſe nicht nach den Nähten ſon⸗ dern zwiſchen den Saamen aufſpringt; Schote (siliqua), wenn die Saamen in der zweiklappi⸗ gen Fruchthuͤlle wechſelsweiſe an beiden Raͤht en angewachſen find, wie bei Kohl; Schoͤtchen Csiticula), wenn die Schote in der Länge beinahe daſſelbe Maß als in der Breite hat, wie bei dem Taͤſchelkraut; Kapſel (capsula). iſt jede ans dere mehrſaamige Fruchthuͤlle, ſie beſteht aus den Klappen (valvae , dem Saͤulchen ( co- lumella), einem fadenfoͤrmigen Körper, woran die Saamen hängen, den © cheidewaͤnden (dissepimenta ), und den Fächern (loculi), Apfel (pomum), eine fleiſchige Beuchthüle welche eine Kapſel einſchließt; Melonenfrucht (pepo), wenn die fleiſchige . ee die Saa⸗ men 160 Kapſel einſchließt.

*

9. Der Saame (semen).

Er enthaͤlt die Anlage zu einer neuen glei⸗ chen Pflanze; die Beſtandtheile deſſelben ſind: die aͤußere Haut (testa), die Narbe (hi- Um), die Stelle des Saamens wo er in der Kapſel befeſtigt war; der Keim (embryo), mit dem Federchen (plumula), den Koty⸗

ten entwickeln; zum Leben der Pflanze iſt

20 Einleitung. ledonen ober Saamenlappen (cotyledo- nes); und dem Würzelchen (radicula), An dem aͤußeren Theile der Saamen findet man oft Anhänge in Geſtalt von Grannen (arista), haarige Schweife (coma), wie bei der Wald⸗ rebe, Krönchen (pappus), wie bei den Pflan⸗ zen der 19ten Klaſſe, welche aus einfachen, geſtielten, gefiederten, pinſelför⸗ migen, borſtigen Haaren (pappus pla- mosus) ober ſpreuartigen Blättchen (pappus paleaceus), beſtehen.

*

10. Blüthezeit der Pflanzen.

Das Blühen der Pflanzen wird durch die frühere oder ſpaͤtere Entwickelung der Theile be⸗ dingt, welche der Blume vorangehen und die Pflanze in ihrer Vollkommenheit darſtellen. Die Beſchaffenheit der Witterung hat nach der Erfah⸗

rung einen bedeutenden Einfluß auf die Zeit der

Blüthe, ſo daß manche Pflanzen im naſſen 7 5 mer oft keine Blumen entfalten koͤnnen; indeſſen bemerkt man doch, daß die an ihren natürlichen Standorten wachſenden Pflanzen zu beſtimmten Zeiten in Blüthe kommen, und die Zeit oft ein karakteriſtiſches Merkmal iſt und zur Unterſchei⸗ dung der Arten dient. Welchen Einfluß die Luft auf die Blumen habe, demerkt man am deutlich⸗ ſten an den Pflanzen, welche ſich an dun

Reiz des Sonnenlichtes nothwendig, und wir fe daß ſich viele Blumen gegen die . und ſich nach ihrem Laufe drehen, andere ihre Blätter bei dem Eintritt der Nacht ſchließen.

Einleitung. N 21

11. Natürliche Standorte der Pflanzen.

Auch in ihren Wohnſttzen ſind die Pflanzen verſchieden. Sie wachſen entweder in einer feuch⸗ ten Lage, an Quellen, in Slüffen und Baͤchen, an ufern, in Sümpfen; oder an erhabenen Orten, auf Bergen, Fel⸗ ſen, Anhöhen, Hügeln; oder an ſchatti⸗ gen Orten, in Wäldern, dichten Höl- zern, Gebuͤſchen, Zaͤunen; oder an freien

. Beten, auf Wieſen, Weiden, Aeckern,

5 Mauern, an Wegen, in Gärten. Viele naͤhren ſich auf anderen Pflanzen, die S chma⸗ rotzeerpflanzen (plantae parasiiicae), wie der Miſtel, viele Flechten, Pilze welche man auf der Rinde der Bäume ſieht,

Eben jo iſt die Beſchaffenheit des Bodens nur für gewiſſe Pflanzen paſſend; einige wachſen nur in Lehmboden, andere auf Moorgrund, in 99 Gartenerde, auf Kalk, Felſen.

Das Botanifir E

um mit den Gewaͤchſen bekannt zu werden iſt es noͤthig fie an ihrem Wohnorte öfters zu beo⸗ bachten, die Veränderungen welche fie in den ver⸗ ſchiedenen Perioden ihres Wachsthums erleiden zu bemerken und ihren Habitus d. h. den Umriß der ganzen Pflanze ſich anſchaulich zu machen. Im Anfange hat das Studium dieſer reizenden Wiſſen⸗ ſchaft einige ſcheinbare Beſchwerden, die mit der Kenntnis der Pflanzentheile jedoch bald beſeitigt find. Zur Uebung in der Pflanzenveſtimmung

-

22 | Einleitung.

waͤhlt man ſich am beſten Anfangs eine einfache, bekannte Blume und ſucht die Theile derſelben auf. Man findet beinahe das ganze Jahr hindurch auf Aeckern eine kleine Pflanze mit weißen Blüm⸗ hen, welche man beſtimmen will. Es finden ſich in ihrer Mitte ein Staubweg, in der Korolle find 2 Fäden mit Knoͤpfchen an der Spitze (Staubfäden); die Pflanze gehört daher in die zweite Klaſſe ite Ordnung; die Korolle ſelbſt beſteht unten aus einer kur⸗ zen Röhre mit tief Atheiligem Rande, woran der eine Ein ſchnitt etwas ſchmaͤler als die anderen iſt; der Kelch, oder die äußere grüne Bedeckung der Blume, iſt ebenfals 4t he i⸗ lig; die Saamenkapſel iſt herzfoͤr⸗ mig, oben breiter und eingeſchnitten, und enthält 2 Faͤcher; dieſe Gattungsmerkmale findet man bei Ehrenpreis (Veronica), in der angegebenen Klaſſe und Ordnung, und es iſt nun leicht durch Vergleichung der Blaͤtter, der Stiele, der Kelchtheile mit der Beſchrei⸗ bung den ſpeciellen Namen dieſer Pflanze zu fin⸗ den. Hat man mehrere Pflanzen auf dieſe Art beſtimmt, und dadurch das Syſtem erlernt, ſo gewaͤhrt die fernere Beobachtung der Pflanzen dem Freunde der Natur immer neuen Stoff ſich in der Kenntniß derſelben zu vervollkommenen. . Nicht alle Pflanzen, welche man auf Excur⸗ ſionen findet, konnen gleich beſtimmt werden; da⸗ mit ſie nun durch die Waͤrme und den Druck der Hände nicht leiden, iſt es gut wenn man ſich mit einer ovalrunden , etwa ein und einen halben oder zwei Fuß langen und etwa 4 bis 5 Zoll breiten, blechernen Buͤchſe verſieht, welche einen der Laͤnge nach ſchließenden Deckel hat. Sie faßt eine be⸗

|

. Sinpeitung A

eee Anzahl e welche ſich, wenn ſie mit etwas Waſſer beſprengt werden, in ihr einige Tage friſch erhalten, und kann bei dem . Betanifiren an einer Schnur getragen werden. Ein gutes Mis roscop iſt zur Beobachtung meh⸗ rerer kleiner Pflanzentheile oft Rothwendig.

3 e. Herbarium.

Cine nütliche uebung gewährt: das Einlegen und Trocknen der Pflanzen in Papier, und vers ſchafft uns bei vermehrter Kenntniß der Gewaͤchſe ein unentbehrliches Huͤlfsmittel, die Kraͤuter⸗ ſammlung, welche die getrockneten, moͤglichſt vollſtaͤndigen Pflanzen in ihrer naturlichen Geſtalt und Farbe mit bemerkten Namen, Standort, Bluͤthezeit nach Klaſſen geordnet enthaͤlt.

Auf die Vollkommenheit der getrockneten Pflan⸗ zen haben einige Umſtaͤnde Einfluß. Werden die Pflanzen zum Einlegen geſammelt, wenn der Thau vollkommen abgetrocknet iſt und ſie vom Re⸗ gen nicht benetzt ſind, ſo verändern fie waͤhrend dem Zrodien ihre natuͤrliche gruͤne Farbe nicht leicht; werden fie aber naß gefammelt ** einge⸗ legt, ſo leiden ſie leicht durch Schimmel, und veraͤndern gewöhnlich ihre Farbe. Indeſſen iſt es mehreren eigen daß ihre Farbe auch bei aller Sorg⸗ falt nicht zu erhalten iſt, z. B. bei dem Lab⸗ Traut, dem Wachtelweizen, die nach einiger Zeit ſchwarz werden. Blumen behalten ihre natuͤrliche Farbe wenn ſie bald nach dem Aufbluͤhen geſam⸗ melt und eingelegt werden. 4 Die Methode um die Pflanzen nun zu trock⸗ nen iſt die: Man waͤhlt ſich dieſelben von der Größe daß ſie von einem zufammengelegten Vo⸗

24 Einleitung.

* gen Papier bedeckt werden konnen und fo viel als moglich alle Theile von der Wurzel bis zur Blu⸗ me und Saamen vollſtaͤndig enthalten. Iſt die Pflanze zu groß, ſo werden die Haupttheile der⸗ felben nur eingelegt; ſehr dicke Theile, Wurzeln, Stengel und Blumen theilt man mit einem Meſ⸗ ſer, wodurch fie ſich bequemer einlegen laſſen. Sind die Blätter ſehr ſaftig und ſtraff, fo daß fie bei dem Einlegen brechen wuͤrden, ſo laͤßt man ſie einige Stunden an einem trocknen Orte liegen, bis fie etwas abgewelkt find und ohne Beſchaͤdi⸗ gung entfaltet werden koͤnnen; auch kann man dicke Blaͤtter, wie die Sedumarten, welchen die Feuchtigkeit durch Papier nicht, leicht entzogen werden kann, durch ſchnelles Eintauchen in for chendes Waſſer und Abtrocknen zum Einlegen vor⸗ bereiten. Man legt nun die Pflanze auf die rech⸗ te Seite eines Bogens weißen, ungeleimten Pa⸗ piers, breitet ſie mit der rechten Hand nach ihren Theilen von der Blume an abwaͤrts ſo aus, daß fie jo viel als moͤglich ihre naturliche Lage gegen einander behalten, und legt die andere Haͤlfte des Bogens mit der linken Hand zu, womit man in dem Maße als die Pflanzentheile mit der rechten Hand geordnet ſind, nachfahren kann. Bei aͤſti⸗ gen und ſtark belaubten Pflanzen, z. B. Dolden⸗ gewaͤchſen, nimmt man platte Gewichte, beſchwert nach und nach die ausgebreiteten Blumen und Blaͤtter damit, und nimmt fie wieder mit der rechten Hand, ohne die Theile aus ihrer Lage zu bringen weg wenn der linke halbe Bogen darü> ber gefaltet iſt. Zwiſchen die Bogen, worin die Pflanzen auf dieſe Art eingelegt ſind, werden nun Unterlagen von 3 bis 4 Bogen trocknen Loͤſchpa⸗ piers gebracht, zum Einziehen der Feuchtigkeit bes

Einleitung 25

flimmt, welche taͤglich erneuert werden. Will man eine Anzahl Pflanzen zugleich trocknen, ſo entſteht auf dieſe Art ein Pack, in welchem die dickeren unten hingelegt und durch glatte Brett⸗ chen von der Größe eines halben Bogens von den zärteren Pflanzen getrennt werden, welche ſonſt durch den Druck fledig oder verletzt werden wuͤr⸗ den. Die eingelegten Pflanzen bedeckt man mit einem felden etwas dickern Brette, und be⸗ ſchwert es mit einem 6 bis 8 Pfund ſchweren Ge⸗ wichte, welches in dem Maße als die Pflanzen trocknen vermehrt wird.

Hat man eine Anzahl ſolcher getrockne⸗ eten Pflanzen geſammelt, ſo werden fie nach den Klaf⸗ ſen in Mappen geordnet, die aus Pappe verfer⸗ tigt, und an den Seiten zugebunden werden kön⸗ nen; die Ordnungen und Gattungen konnen eben⸗ falls durch Einlagen in beſondere Bogen, worauf dieſe bemerkt ſind, getrennt werden.

Die Pflanzen fafen ſich viele Jahre lang in ihrer natuͤrlichen Beſchaffenheit, nach dieſer Art vorbereitet, an einem trocknen Orte aufbewahren. Gegen Inſecten ſchuͤtzt man fie durch Stückchen in Papier geſchlagenen Kampfer, oder einige Trop⸗

*

fen Rosmarinöl, welche auf Papier getröpfelt

zwiſchen die Bogen eingelegt werden.

N Auch kann man die getrockneten Pflanzen mit⸗ telſt einer Oelfarbe abdrucken. Zu dieſem Zwek⸗ ke wird eine geſchliffene Kupferplatte oder ein

glatt gehobeltes Brettchen von feſtem Holze mit einer beliebigen Oelfarbe duͤnn beſtrichen, die ge⸗

trocknete Pflanze auf den Anſtrich gelegt, mit einigen Bogen Papier uͤberdeckt und das Ganze ſtark

2 Einleitung.

2 r -

gepreßt um alle Theile der einen Flaͤche der Pflans ze mit der Farbe in Berührung zu bringen. Die Pflanze wird nun aus der Preſſe gebracht, mittelſt eines Meſſers von der Platte avgenommen und vorſichtig auf ein Blatt feines weißes Papier, welches vorher einige Zeit zwiſchen zwei feuchten Bogen gelegen hat, mit der gefaͤrbten Seite auf⸗ gelegt. Man legt nun einige Unterlagen daruͤ⸗ ber und bringt es zwiſchen zwei feſte, glatte Bretter und preßt ſie eine zeitlang. Nimmt man nun die Pflanze wieder von dem Blatte Papier ab, ſo ſindet man von ihr einen ſehr aͤhnlichen Abdruck.

Sammlungen von Blättern beſonders der Holzarten koͤnnen durch Skeletiſiren auf die⸗ ſe Art gemacht werden: man weicht den Zweig eines Baumes. deſſen Blätter ſkeletiſirt were den ſollen einen Tag lang /in warmen Eflig, rocknet ihn zwiſchen Loͤſchvapier unter gelin⸗ dem Drucke auf die im Anfange dieſes Para- graphs angegebene Art. Nachdem er nun auf einer weichen Unterlage von Papier ausgebrei⸗ tet iſt, klopft man mit einer Buͤrſte ſo lan⸗ ge auf die Blaͤtter, bis die gruͤne Blattſub⸗ ſtanz ſich völlig von dem Gewebe der Nerven und Adern gelößt hat, und dieſes durchſichtig die Form der Blätter darſtellt. Dieſe Brätterffelette ſehen ſehr gut aus, und find nicht leicht dem Ver⸗ derben durch Schimmel und Inſekten ausgeſetzt; jedoch ſind die Sammlungen von eingelegten Pflan⸗ zen wegen ihrer Vollſtaͤndigkeit lehrreicher, und übertreffen meiſtels an Brauchbarkeit Kupferſtiche.

we

*

. EM Einlettung. 27

*

14. Literatur der Botanik. Willdenows Grundriß der Kräuterkunde. 83. Mit Kupfern. Berlin.

Sprengels Anleitung zur Kenntniß der Gewöäch⸗ ſe. 2 Theile mit Kapfern. 2te Auflage. Hal⸗ le 1877. A

Nees von Eſenbeck Handbuch der Botanik. 1 u. er 8 Band. Nuͤrnberg.

C. Linnaei genera plantarum. ed. Schreber, Vol, 2, e 1791.

A. L. de Jussien genera plantarum secundum ordines anne. Paris 1709.

C. Linnaei species plantarum, ed, Wildenow.

Berolin. 1797.

C. H. Persoon synopsis plantarum, Vol. 2. Tübing. 1805. j

G. F. Hofmanns Deutſchlands Flora. 3 Bändchen. mit Kupfern. Erlangen 1800.

G. Roth, Tentamen Horae germanicae, 4 vo- lumina, En 1789.

A

K. H. Dörrien Beſchreibung der in der Nafjaw wildwachſenden Pflanzen. Herborn.

J. D. Leers, Hora n Cum tabu, aen. 1777.

F. L. Walthers Lehrbuch der Forſtphyſtograßhie ate Abtheilung, welche die Beſchreibung der

: ge enhält. ate Auflage. Hadamar, 161 1 i

U

23 Einleitung.

15. Linneiſches Pflanzen ſyſtem.

um die vielen auf der Erde verbreiteten Pflan⸗ zen zu ordnen und eine faßliche Ueberſicht derſel⸗ ben zu erhalten, waͤhlten mehrere um die Kraͤu⸗ terkunde verdiente Maͤnner entweder den Bau der Gewaͤchſe, die Blume, die Frucht oder andere Thei⸗ le, klaſſiſicirten und benannten nach der Verſchie⸗ denheit der Form derſelben alle ihnen bekannt ge⸗ wordenen Pflanzen. Ihre Syſteme waren jedoch auf Merkmale gegruͤndet, die zu wandelbar und unſtät keine ſichere Grundlage darbothen. Linne entwarf daher ein eigenes Syſtem, welches als das beſte bis jetzt von allen Botanikern beibehalten worden iſt. Er nahm die inneren Theile der auf⸗ geblühten Blumen zum Eintheilungsgrund feines Syſtems und theilte die Pflanzen nach dem Dar ſeyn, der Zahl, der Lage, der Befeſti⸗ gung, dem Stand der Staubgefaͤße in 24 Klaſſen,, deren jede wieder mehrere Ordnungen enthält, welche nach der Zahl der Staub⸗ wege, der Frucht, der Beſchaffenheit der Blume beſtimmt werden. 8 1 0012 In den 13 erſten Klaſſen koͤmmt die An⸗ zahl der Staubgefaͤße in Betracht, die 14 und 15 wird nach der Länge, die 16, ı7 und 18te nach der Verbindung der Staubfaͤden in einen oder meherere Bündel, die ꝛ9te . Verbindung der Antheren beſtimmt, in der zoſten find die Staubgefäße auf den Staubwegen aufſitzend, die 20 bis 23ſte Klaſſe enthaͤlt Pflanzen deren Blumen mit Staubgefäßen und Staubwegen auf einer oder auf verſchiedenen Pflanzen getrennt find, die 24ſte begreift alle die

Einleitung. 29 Pflanzen, welche keine ſichtbare Blu⸗ men herpor bringen, und in ihrem Bau eine ſolche Verſchiedenheit von allen andern Pflanzen zeigen, daß fie leicht von dieſen unterſchieden werden koͤnnen. . 3;

Es entſteht daher folgende Ueberſicht des Syſtems: ıte Klaſſe Klonandria mit 1 Staubtraͤger. azte Diandria mit 2 Staubtraͤgern.

Zte Triandria mit 3

Ate Tetrandria mit 4

Pentaudria- mit

te Hexandria mit 6

„te Heptendrie mit 7

Ste. Oclandria mit 3

ste Enneandria mit 9g

ıofe Deenndria mit 10

11te Dodecandria mit 12 bis 13

ı2fe [eœosandria mit 20 u. mehreren Staub⸗ traͤgern, welche auf dem Rande des Kelchs befe⸗

ſtigt find. 13te Polyendria mit 20 f. mehreren Staub⸗

traͤgern auf dem Frucht boden oder der Blumen⸗ krone. ıkteı Didynamia mit 2 langen und 2 kur⸗ zen Staubtraͤgern. ıdte Tetradynamia mit 4 langen und 2 kur⸗ RE zen Staubtraͤgern. te Monadelphia mit vielen Staubtraͤgern, welche am Grunde in ei⸗ nen Buͤndel verwachſen ſind. ıgte Diadelphia mit vielen Staubträgern, welche am Grunde in 2 Buͤndel verwachſen ſind.

30

*

=

"Einleitung 1

Ste Klaſſe Polyadelphia mit vielen Staubträgern

dete ı Syngencsia

z20te Gymandıia

2ıte Monoecia

22fe Dioecia

23te Polygamia

| 24ie Cryptogamia

Die Ordnungen der 13 erſten.

in Joder mehreren Buͤn⸗ dels.

mit mehreren Staub⸗ trägern, deren An⸗ theren in einen Zy⸗ linder verbunden ſind. Es befinden ſich mehrere Blümchen auf einem ge⸗ meinſchaftlichen Fruchtbo⸗

den..

die Antheren ſind mit

dem Staubweg verwach⸗ fen.”

Blumen mit Staub = trägern und Blumen mit Staubwegen auf einer Pflanze. Blumen mit Staub> trägern und Blumen mit Staubwegen auf verſchiedenen Pflan⸗ zen. Blumen mit Staubtraͤ⸗ gern und Staubwe⸗ gen und Blumen wel⸗ che nur Staubtraͤger oder Staubwege al⸗ lein enthalten 5 Pflanzen ohne ſichtbare Blumen. Klaſſen werden

durch die Zahl der Staubwege beſtimmt:

rte Ordn. Monogynia ꝛte Digynia y

mit 1 mit 2

Staubweg. Staubwegen.

BYE re

1 _

7

U

ER Einleitung. 31

Se Trigynia mit 3 * Ate Ordn. Tetragynia mit 5 Staubwegen. bte Pentagynia mit a

te Hexagynia 75 mit l a 7te „Polygynia mit 7 u. mehreren

Die Pflanzen der 14ten Klaſſe zeigen in der Zahl der Griffel keine beſondere Verſchiedenheit; ſte konnte daher keinen Eintheilu. agsgrund abge⸗ ben. Die Ordnungen wurden auf den Saamen ge⸗ baut, und dieſe Klaſſe in zwei Ordnungen getheis.

rte Ord. Gymnospermia enthaͤlt die Pflanzen mit 0 unbedeckten Saamen. zte Angiospermia die Saamen ſind in Kap⸗ ER ſeln eingeſchloſſen. Die Ordnungen der ıöten Klaſſe werden nach der . des Saamens beſtimmt. 5

ıte Ord. Siliculosa Pflanzen mit Schoͤtchen. 2te Siliquosa Pflanzen mit Schoten.

Da die Verbindung der Staubtraͤger der

Karakter der 10ten Klaſſe. iſt, ſo konnte die Zahl

derſelben als Grundlage für die Ordnungen ans genommen werden; ſie fuͤhren daher dieſelben Benennungen, wie die Klaſſen welche durch die Anzahl der Staubtraͤger beſtimmt ſind.

Diandria Pflanzen mit 2 Staub⸗ 8 traͤgern in einem Buͤndel. Bis zu Polyandria welche 20 und mehrere verbundene a enthaͤlt. 0

* 9

7 Die 17 und 18te Klaſſe wird wie die vorher⸗ a du dieſelben Ordnungen wen und nach

32 Ein tente ys.

der aa der vorhandenen Staubträger eben ſo benannt.

Da die ite Klaſſe Blumen enthält, welche aus einzelnen Blimden zuſammengeſetzt find (po- lygamia), und dieſe zuweilen Ale vollkommen oder unvollkommen find, ſo gab das Daſeyn die⸗

ſer gemiſchten Blümchen zu ae Ordnungen

Veranlaſſung:

.

ıte Ord. itt a alle einzelne Vlüm⸗

chen ſind mit Staub⸗ traͤgern und Staub⸗ N wegen verſehen.

ate Polygamiasuperfua die Randblömchen

haben bloß Stau b⸗

wege; die Schei-

benb luͤmchen find

\ her ma phro d i⸗

13 ſtiſch ( Staubträger

und Staubweg in eis

ner Blume). .

gte Polygamia krustraneg die Randblüm » chen find unfrucht⸗ * | bar d. h.ohne Staub⸗ a gefaͤße; die Schei⸗ benblümchenher⸗

maphroditiſch.

die rr die Randbluͤm⸗ urn chen find frucht⸗ bar; die Schei⸗ . benblümden ge⸗ pa woͤhalich unfrucht⸗ a 5 0 bar. 2

3

9

Einleitung. 33

te Orb. polygemia segregala die einzelnen Blüm⸗ chen ſind mit einem . We. beſondern Kelche ver⸗ Ri ſehen. 9 aue In der zoten Klaſſe werden die Ordnungen wieder nach der Anzahl der Staubtraͤger beſtimmt, und fo wie in der 16, 17 und ıöten Klaſſe be⸗ nannt. | Die Ortnüngen der 21 und 22ten Klaſſe find von der Zahl, der Verbindung der Staubträger und Antheren entlehnt, und es wiederholen ſich in dieſen beiden Klaſſen als Ordnungen alle vorherz gehenden Klaſſen bis zur zoten,

Die 23te Klaſſe hat 2 Ordnungen.

7 In der ıten ( Monoecia) find die Pflanzen, welche hermaphroditiſche und unvollkommene Blu⸗ men auf eine Pflanze tragen.

In der aten (Dioesis) befinden ſich alle die⸗ jenigen, welche hermaphroditiſche und unvollkom— mene Blumen auf getrennten Pflanzen haben.

Die 24te Ktaſſe theilt 2 Linne in 4 Ordnungen.

Die rte begreift die Farrenkraͤuter ( Fili- ces), welche auf dem Ruͤcken, am Rande der Blätter oder auf beſonderen Stielen Saamenkap⸗ ſeln tragen, Rn“ mit ſtaubartigen Seen ge⸗ fuͤllt ſind. f

f 3

I , 4

134. 5 Einleitung.

*

2te Moofe ( Musci ), kleine mit Blattern ver⸗ fehene Pflanzen, welche den Saamen in einer ges ſtielten, runden ober laͤnglichen Kapſel tragen.

zte Algen (Algae) von blaͤtteriger, gal⸗ lertartiger oder pulveriger Beſchaffenheit oft ver⸗ ſchieden gefaͤrbt; die blaͤtterigen tragen am Rande

oder in der Blattſubſtanz Schildchen die fuͤr Saa⸗

menkapſeln gehalten werden.

Ate Schwaͤmme (Fungi )imeiſt runde fleiſchi⸗

ge Koͤrper von ausgezeichneter Form.

16. Pflanzen, welche von dem Sy⸗ ſteme abweichen.

Da die Natur in ihren Bildungen unendlich iſt und ſtets auf die Erzeugung eines Ganzen hinwirkt, fo iſt es nicht möglich ein küͤnſtliches Syſtem zu entwerfen, welches auf die Lage, die Zahl und das Verhaͤltniß einzelner Theile gegruͤn⸗

det, keine Ausnahmen haben ſollte. Man findet

in dem Linneſchen Syſteme mehrere, die ich hier zur leichteren Auffindung Elaffificirt anfuͤhre. Sie find von Linne deßhalb nicht als beſondere Gate tungen aufgefuͤhrt, weil er durch ihre Trennung neue Gattungen und Arten in verſchiedenen Klaſ⸗ ſen haͤtte aufſtellen ae, welches er moͤglichſt vereinfachen wollte.

Mit 4 Staubträgern hemmen vor:

Evonymus aeuropaeus. Siehe die dte Klaſſe ite Ordnung.

' » Einleitung. 35

Convallaria bifolia = bte Klaffe ite Ordnung. 8

Gentiana cruciata # te Klaffeate

y Mit 5 Staubträgern. Polygonum lapathifolium, Ste Klaſſe 3te Ordnung. Polygonum amphibium Zte Klaſſe 3Zte Ord. Cerastium semidecandrum

und pentandrum, =‘ ıote Klaffe Ste Ord. Spergula pentandra > vote Klaffe Ste Ord.

| Mit 6 Staubträgern, 2 Griffeln. Polyzonum hydropiper und persicaria, öte Klaſſe.

Mit 8 Staubtraͤgern. Ruta graveolens, = = rote Klaſſe ıte Ord. Monotropa hypopithys. ⸗C² ũIote Klaſſe ite Ord. Chrysosplenium alterni- folium und oppositifolium. 1ote Klaſſe zte Ord. Myriophyllum verticillatum 2ıte Klaſſe Ste Ord.

Mit 10 Staubträgern. 5 Adoxa moschatellina. = = ste Klaſſe 4te Ord

Mit 20 und mehreren Staubträgern, welche auf dem Kelche ſitzen, mehr als 5 Griffeln.

Spiraea ulmaria, = ‘= s ate Klaſſe Ste Orb.

Mit 20 und mehreren auf der Korol⸗

le ſitzenden Staubträgern; 5 Py⸗ ſtillen: }

Aconitum cammarum. + zote Klaffe Ste Ord.

35 Ginleitung. »

Mit z längeren und kürzeren Staub⸗ trag ern.

Monarda didyma, * > Verbena ollicinalis. =

2te Klaſſe

te Ord.

2te eg ite Ord.

Mit getrennten Serätenteke auf | einer Pflanze.

ite Klaſſe ate Ord.

Callitriche verna. =

Mit getrennten Geſchlechtern auf verſchiedenen Pflanzen:

Valeriana dioica. => = = Carex dioica. # z = = Urtica dioica. 2 2 = > Rhamnus catharticus = Bumex acetosa u. acetosella.

Lychnis dioica, = # = Laurus nobilis, = = = Gnaphalium dioicum. P

Salix purpurea, triandra, pentandra. n

Ste Klaſſe Atite Klaſſe z1te Klaſſe ste Klaſſe 6te Klaſſe rote Klaſſe gte Klaſſe 19te Klaſſe

22te Klaſſe

ite Ord. zte Ord. ste Orb, ite Ord. zte Ord. ste Ord. ıte Ord. 2te Ord.

ote Ord.

Mit Zwittern und getrennten Ge⸗ ſchlechtern auf einer Pflanze:

Aesculus hippocastanum. Fraxinus excelsior. >

7te Klaſſe 23te Klaſſe

ıte Ord. ate Ord.

Einleitung.

37

17. Verzeichniß der Giftpflanzen.

N

Lolium temulentum. Datura stramonıum, - Hyosciamus niger. Atropa belladonna, Solanum dulcamara, Solanum nigrum, =

A\}

*

R N

*

Evonymus aeuropaeus, Con ium maculatum. Aethusa cynapium, Chaerophyllum sylvestre

va

*

Chaerophyllum temulum

Colchicum autumnale = Alisma plantago aquatica. Daphne mezereum, Paris quatrifolia, = Asarum aeuropaeum. Euphorbia peplus, = - Chelidonium majus, Aconitum cammarum. Anemone nemorosa, Clematis vitalba, = Ranunculus lingua. Ranunculus ER Banunculus sceleratus, Ranunculus bulbosus, Ranunculus äcris, # Digitalis purpurea. Arum maculatum. Bryonia alba. = >

*

KNX VI V A AN

A *

Mu A

G

Schwindelhafer.

Stechapfel.

Schwarzes Bilſenkraut. Wolfskirſche. Bitterſuͤß. Schwarzer Nachtſchat⸗ ten. Spindelbaum. Fleckenſchierling. Gleiſſe. Gemeiner Kaͤlberkropf. Berauſchender Kaͤlber⸗ kropf. Zeitloſe. Waſſerwegerich. Seidelbaſt. Einbeere. Haſelwurzel. Gartenwolfsmilch. Schoͤllkraut. Sturmhut. Waldanemone. Waldrebe. f Sumpfhahnenfuß. Scharbockhahnenfuß. Gifthahnenfuß. Knolliger Hahnenfuß. . Hahnenfuß. Rother Fingerhut. re Zaunruͤbe.

38 Einleitung.

Mercurialis perennis, : Ausdauerndes Bingel⸗ a kraut.

Taxus baccata. = > Taxbaum.

Veratrum nigrum. - Schwarzer Germer. Agaricus muscarius, Fliegenſchwamm.

Ite Klaſſe, Monandria, N Mit ı Staubtraͤger.

7 *

1te Ordnung, Monogynis. | Mit 1 Pyſtille.

1. Hyppuris. Tannenwedel. Pesse.

Statt dem Kelche und der Blumenkrone iſt ein getheilter Rand vorhanden; der Saame iſt rundlich.

1. Hippuris vulgaris. Gemeiner Tannenwedel. Eine dem Kannenkraut (equise- tum) aͤhnliche Pflanze, mit einfachem 1 2 Fuß hohem, braunem, geſtreiften Stengel, welcher an den nahe beiſammenſtehenden Abſaͤtzen mit pfrie⸗ menfoͤrmigen, flach abſtehenden, dunkelgrünen, zu 8 und mehreren quirlfoͤrmig den Stengel umge- benden Blaͤttern beſetzt iſt; die nackten Blumen befinden ſich einzeln in den Blattwinkeln; der eifoͤrmige Fruchtboden iſt glatt, oben geraͤndet.

Wohnort. In Fluͤſſen, ſtehenden Waſſern. Beluͤthezeit. Junius bis Auguſt.

F < 5

1 =

40 Ite Klaſſe zte ordnung. |

2te Ordnung, Digynia 5 Mit 2 Pyſtillen.

2. Callitriche. Mafferftern. Callitric.

Der Kelch beſteht aus 2 einwärts gekrümmten gegenüberfichenden Blattchen; die Blumenkrone fehlt; die haͤutige, zweifaͤcherige Saa⸗ menkapſel enthält 4 Saamen.

1. Callitriche verwa, Frühlingswaſſer⸗ ſter n. Die dünnen, fadenfoͤrmigen Stengel find mit Würzelchen beſetzt; die einander gegenuͤberſitzen⸗ den, kurzgeſtielten Blaͤtter ſind eifoͤrmig und bilden am Ende des Stengels ein dichtes Roͤschen; die ein⸗ zeln in den Blattwinkeln ſtehenden Blumen mit ei⸗ nem langen Staubtraͤger find zweiblätterig; die Saamenkapſel iſt viereckig, vierfurchig, zuſam⸗ mengedruͤckt.

1 Wohnort. In ſtehenden Waſſern, an Ufern. Bluͤthezeit. Fruͤhling Sommer.

2. Callitriche intermedia. Mittlerer Waſſerſtern. Die an den dünnen fadenfoͤr⸗ migen Stengel gegenüberfisenden Blaͤttchen ſind ſchmal, an der Spitze eingeſchnitten, zuruͤckgebo⸗ gen; die am Ende deſſelben in einem dichten Ros⸗ chen ſitzenden ſind eifoͤrmig; die mit einem Staub⸗ träger verſehenen Blumen kommen aus den Blatt⸗ winkeln und haben zwei ſchmale zugeſpitzte Blaͤtt⸗ chen; die oberen ſind maͤnnliche, die unteren ge⸗ woͤhnlich weibliche.

Wohnort. Wie die vorige Art. - Blüthezeit. Mai, Junius.

y N * f

*

4 di

IIte Klaſſe, Diandria. Mit 2 Staubträgern. |

ite Ordnung, Monogynia.

pott 5

' 2 A 3. Ligustrum. Rheinweide. Troéne.

Der Kelch iſt ſehr klein mit 4 ſtumpfen Ein⸗ ſchnitten; die Blumenkrone iſt trichterfoͤrmig, der Rand vierfpaltig ; die Beere vierſaamig

1. Ligustrum vulgare. Gemeine Rhein⸗ weid e. Ein gegen 6 Fuß hoher Strauch mit glatter, grauer Rinde; hartem, weißen Holze; eine ander gegenuͤberſtehenden Aeſten; glatten, ganzran⸗ digen, eilanzettfoͤrmigen, dunkelgruͤnen Bkaͤttern, welche gegen einander uͤber ſitzen; die weißen, wohlriechenden Blumen bilden am Ende des Sten⸗ gels und der Aeſte gedraͤngte Bluͤthentrauben; die Beeren ſind ſchwarz.

Wohnort. In Zaͤunen haͤuſig.

Bluͤthezeit. Junius, Julius. f

Gebrauch. Zur Anpflanzung von Zaͤunen, zu geflochtenen Arbeiten; das Holz dient zum Drechſeln, der Saft der Beeren zum Mahlen.

4. Syringa. Syringe. Flieder. Lilas. Der Kelch iſt klein, vierzahnig; die Blumen⸗ krone trichterfoͤrmig, mit flachem Rande, 4 eifoͤr⸗ migen Einſchnitten. 0 1. Syringa vulgaris. Spaniſcher Flie⸗ der. Ein Strauch, welcher zuweilen baumartig

N _ 1 *

42 lte Klaffe ıte Ord fung.

5 = wird, mit aſchgrauer Rinde; hartem, geflamm⸗ tem, wohlriechendem Holze; die herzfoͤrmigen , ganzrandigen Blätter find -geſtiklt, dunkelgruͤn; die weißen, blauen oder roͤthlichen Blumen bilden am Ende der Zweige lange, aufrechte, wohlriechen⸗ de Bluͤthentrauben; die Saamenkapſel iſt glatt,

zweifaͤcherig, zuſammengedruͤckt. Wohnort. Aus Perſien ſtammend in Gaͤrten.

Blüthezeit. Mai, Junius.

Gebrauch. Das Holz iſt zu Tiſchlerarbei⸗ ten brauchbar, in Scheidewaſſer gebeitzt nimmt es eine rothe Farbe an und dient zum Einlegen; in den Blumen finden die Bienen Stoff zu Honig.

2. Syringa persica. Perſiſcher Flieder. Ein Strauch der nicht ſo betraͤchtlich als der ges meine Flieder iſt. Die Blaͤtter ſind lanzettfoͤrmig, zu⸗

geſpitzt, ganzrandig, gefiedert; die blaßrothen Blumen, deren Einſchnitte mit einer Mittelrippe verſehen und am Rande umgebogen ſind, bilden am Ende der Zweige herabhaͤngende Bluͤthen⸗ trauben. a A 1 + Wohnort. Aus Perſien ſtammend in Gärten. Bluͤthezeit. Mai, Junius.

5. Circaea. Hexenkraut. Circee.

Der zweiblätterige Kelch iſt oberhalb; die Blumenkrone iſt zweiblaͤtterig; die Saamenkapſel rauh, zweifaͤcherig

1. Circaea lutetiana. Gemeines Heren⸗ kraut. Der aufrechte runde Stengel iſt rauh, aäſtigs, mit einander gegenüberſitzenden, geſtielten,

eiförmigen, ſaͤgeartig eingeſchnittenen Blättern ber

ute Klaſſe ıte Ordnung. 43

; *

fetzt; die roͤthlich weißen, geſtielten Blumen mit umgekehrt herzförmigen Blaͤttchen bilden ſchlaffe Endbluthentrauben; die umgekehrt eifoͤrmigen Saa⸗ menkapſeln ſind hackig, ſteifhaarig.

Wohnort. In lichten Waͤldern.

Bluͤthezeit. Junius bis Auguſt.

1

6. Veronica. Ehrenpreis. Veronique.

Der Kelch iſt 4 ſelten bſpaltig; der Rand

der Blumenkrone offen mit 4 Einſchnitten, deren

unterer ſchmaͤler iſt; die zweifächerige Saamenkap⸗

ſel iſt umgekehrt herzfoͤrmig. 2 j

1. Mit End- Blumenähren.

1. Veronica spicata. Lehrentragender Ehrenpreis. Der einfach aufſteigende, be⸗ haarte Stengel iſt mit lanzettfoͤrmigen, ſtumpfen, gekerbten Blaͤttern, welche einander gegenuͤber ſtehen, beſetzt; die blauen oder weißen Blumen bilden am Ende des Stengels eine dichte, einzelne Aehre. u

Wohnort. In Gaͤrten als Zierpflanze. Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

2. Mit Blumenaͤhren an der Seite des Stengels.

2. Veronica officinalis. Officineller Ehrenpreis. Der behaarte, duͤnne Stengel iſt kriechend, vorn aufrecht, mit einander gegen⸗ uͤberſitzenden, ſtumpf eifoͤrmigen, ſaͤgeartigen, rau⸗ hen Blättern beſetzt; die blaßblauen oder roͤthli⸗

44 IIte Klaſſe ite Ordnung 7

chen Blumen ſind geſtielt und bilden ſchlaffe Aeh⸗ ren welche aus den Blattwinkeln entſpringen. |

Wohnort. In Wäldern, auf Wieſen. Blüthezeit. Mai bis Julius. Gebrauch. Als Arzneimittel.

5, Mit Blüthentrauben.

3. Veronica serpyllifolia, Quendelblät- teriger Ehrenpreis. Die äfligen Sten⸗ gel ſind unten niederliegend, dann aufrecht, mit einander gegenüber ſigenden, eifoͤrmigen, ſtumpfen, glatten, dreinerrigten Blattern beſetzt, welche am Rande fein gekerbt ſind; die blauen Blumen mit dem unteren etwas bläfferen Einſchnitt und gelber Köhre, ſitzen geſtielt am Ende des Stengels in! einer Bluͤthentraube.

Wohnort. Auf Wieſen, Aeckern ‚an Wegen. Blüthezeit. a Herbſt.

4 Veronica begcabungęa. 8 achbung e. Der glatte, gegliederte Stengel iſt unten kriechend, dann aufrecht, mit eiformigen, flachen, gekerbten, ſaftigen, geſtielten Blaͤttern beſetzt; die geſtielten blauen Blumen ſind mit dunkleren Adern durchzo⸗ gen und kommen in aufrechten Blumentrauben aus den oberen Blattwinkeln.

Wohnort. An Quellen 7 Bächen. Bluthezeit. Junius, Julius.

Gebrauch. Eine Arzneipflanze, welche jung als Salat genoſſ en werden kann.

5. Veronica anagallis. W affer gau übe eil. Aus der kriechenden Wurzel entſpringen mehrere aufrechte, eckige, aͤſtige Stengel, mit eifoͤrmigen,

.

Ute Klaffe 1te Ordnung. 45

nach oben ſchmaͤleren, zugeſpitzten, ſägeartigen, ohne Stiele gegen einander ſigenden Blättern, die roͤthlichen Blumen kommen in Bluͤthentrauben aus den oberen Blattwinkeln. Wohnort. En Gräben, Baͤchen. Blüthezeit. Junius, Julius. Gebrauch. Die jungen Sproſſen koͤnnen als Gemuͤße zubereitet werden.

4

6. Veronica scutellata, S child foͤrmiger

Ehrenpreis. Die ſproſſende Wurzel treibt glatte, runde, aufſteigende Stengel, mit gegenz uͤberſitzenden, ſchmalen, feingeker bten Blaͤttern; die beim Aufblühen blauen, dann weißen mit rothen Adern durchzogenen Blumen ſtehen an dünnen Stie⸗ len in ausgeſperrten Trauben; die glatten, runden Saamenkapſeln find ausgerandet.

Wohnort. Auf ſumpfigen Wieſen. Bluüthezeit. Junius bis Auguſt.

7. Veronica teucrium. Gamande 1 Eh 5 renpreis. Die perennirende Wurzel treibt run⸗ de, behaarte, aufſteigende Stengel, mit einan⸗ der gegenüber ſitzenden, lanzettformigen, ſtumpfen, rauhen gezahnten Blättern, die blauen Blumen ſitzen am obern Theile des Stengels in den Blatt- winkeln in gegenuͤberſtehenden dichten, anſehnli⸗ Bus Trauben.

Wohnort. An Jelſen.

Blüthezeit. Junius, Julius.

Gebrauch. Die Blätter ſollen ein Surrogat des chineſiſchen Thees ſeyn. Die Pflanze verdient wegen ihren ſchoͤnen Blumen eine Stelle in Vlu⸗ mengaͤrten.

\

*

*

46 Ute Klaſſe 1te Ordnung

8. Veronica chamaedrys, Waldehren⸗ preis. Aus der perennirenden Wurzel kommen die runden, an zwei Seiten mit einem dichten Streife weißer Haare beſetzten, aufſteigenden Sten⸗ gel mit eifoͤrmigen, den Stengel umfaſſenden, gezahnten, behaarten Blättern ; die blauen Blu⸗ men mit ſchmalen Deckblaͤttchen ſitzen in ſchlaffen, vielbluͤthigen Trauben gegen einander uͤber in den oberen Blattwinkeln; die Saamenkapſeln ſind herzfoͤrmig.

Wohnort. Auf Wieſen, in Wäldern , Zaͤunen. Bluͤthezeit. Mai, Junius.

4. Die Blumen ſitzen einzeln.

9. Veronica agrestis. Ackerehrenpreis. Die niederliegenden, aͤſtigen Stengel find behaart, mit herzfoͤrmigen, eingeſchnittenen, behaarten, auf Stielchen faſt von der Laͤnge des Blatts unten gegenüber, oben abwechſelnd ſitzenden Blaͤttern; die blaͤulich gelben, mit dunkleren Adern durchzoge⸗ nen Blumen ſtehen an duͤnnen, einzeln aus den Blattwinkeln kommenden Stielchen welche laͤnger als die Blaͤtter ſind; die aufgeblaͤhte, ausgeran⸗ dete Saamenkapſel iſt herabgebogen, etwas klei⸗

ner als der Kelch. * Wohnort. Auf gebauten Aeckern häufig.

Bluͤthezeit. Sommer. 7

10. Veronica arvensis. Feldehrenpreis. Der unten niederliegende, dann aufrechte, aͤſtige Stengel if behaart, mit rauhen, eifoͤrmigen, ſtumpfen, gekerbten, an kurzen Stielen einander gegenuͤberſitzenden Stengelblaͤttern; die den Blu⸗ men nahe ſtehenden find ſchmaͤter, eilanzettförmig,

Ute Klaffette Ordnung. 47

gekerbt, ungeſtielt, abwechſelnd, laͤnger als die Blumenſtiele; die weißen, kurzgeſtielten Vlumen find blau geadert, kleiner als der Kelch und leicht abfallend; die umgekehrt herzfoͤrmige Saamenkap⸗ ſel iſt ausgerandet, glatt.

Wohnort. Haufig, auf Feldern. Bluͤthezeit. Mai bis Julius. A f

11. Veronica hederaefolia. Epheublätterie ger Ehrenpreis. Die niederliegenden, aͤſtigen Stengel ſind ſtumpfeckig, mit geſtielten, behaar⸗ ten, oben runden 3 bis dlappigen mit dem mitte leren größeren Einſchnitte, unten aber ganzran⸗ digen, eifoͤrmigen Vlaͤttern; die blaßblauen Blus men, mit behaarten etwas groͤßerem Kelche ſtzen einzeln in den Blattwinkeln an Stielen, welch laͤnger als die Blaͤtter ſind; die glatte, vierſeitige Saamenkapſel iſt ſtumpf ausgerandet.

Wohnort. In Gaͤrten, an Wegen. Bluͤthezeit. Maͤrz bis Mai.

12. Veronica triphyllos. Dreiblaͤtteri⸗ ger Ehrenpreis. Der unten niederliegende, dann aufrechte Stengel iſt aͤſtig mit behaarten, fingerartig in umgekehrt eifoͤrmige Einſchnitte ge⸗ theilten, meiſt gegenuͤberſtehenden Blättern beſetzt, die beiden unteren ſind ungetheilt, herzfoͤrmig rund, kurz geſtielt; die blauen Blumen ſitzen einzeln in den Blattwinkeln an Stielen, welche die Laͤnge der Blaͤtter haben.

Wohnort. In Gaͤrten, auf Feldern. Bluͤthezeit. April, Mai. f

*

U

48 Ite Ktaffe tte Orbnung. '

7. Verbena. Eiſenhart. Eiſenkraut. Vervaine.

Der Kelch iſt fuͤnfzahnig, der mittlere Zahn iſt abgekürzt; der Rand der trichterförmigen Blu⸗ menkrone iſt unglzich, fünſſpaltig g / mit ee 5 ter Röhre.

1. Verben officinalis. Eiſenkraut'! Der aufrechte, aͤſtige Stengel iſt viereckig, rauh, mit einanded gegenüber ohne Stiele ſitzenden, lanzett⸗ foͤrmigen, gefiedert in Lappen getheilten, be⸗ baarten Blaͤttern; die blaßrothen Blumen mit 4 Staub traͤgern bilden ſchmale Endaͤhren.

Wohnort. An, ſteinigen, unfruchtbaren Orten. Bluͤthezeit. Julius, Auguſt. ö Gebrauch. Eine Arzneipflanze.

ie

6. Lycopus. Wolföfuß. Lycope.

Der Kelch iſt 5zöhnig; die Blumenkrone vierſpaltig, der breitere Einſchnitt getheilt, die Staubträger ſtehen auseinander; 4 zuruͤck geſchla⸗ gene Sachen &

ER Lee dene Da; Europäiſchs er Wolfsfuß. Der aufrechte, viereckige Stengel iſt aͤſtig, 1 bis 4 Fuß hoch, mit eilangettföumis gen, am Rande ungleich tief gezahnten, ohne Stiele einander gegenuͤberſigenden Blaͤttern beſetzt, die weißen, ungeftielten. Blumen bilden ee Quirle. Frl ,

Wo hne kt. An ufern. Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

*

Ute Klaſſe ıte Ordnung. 49

Gebrauch. Zum Schwarzfaͤrben der wollenen

zig mit Vitriol en die Pflanze vorzüglich. enn,

9. Monarda. Monarde. Monarde,

Die Korolle iſt ungleich, die ſchmale Oberlippe ſaleßt die Staubgefaͤße ein, 4 Saamen.

1. Monarda didyma.“ Scharlachrothe Mo⸗ narde. Der ſcharf Zeige Stengel iſt mit eifoͤr⸗ migen glatten Blaͤttern beſetzt; die rothen Lippen⸗ blumen mit 2 kuͤrzeren und 2 längeren Staubge⸗ faßen bilden koͤpffoͤrmige Quirle.

Wohnort. Gaͤrten, eee aus Venſpl⸗

vanien. Bluͤtheze it. Julius. 5

10. Salvia. Salbey. Sauge.

Die Oberlippe des Kelchs iſt dreiſpaltig, die un⸗ terlippe zweiſpaltig; die Oberlippe der rachenfoͤr⸗ migen Blumenkrone iſt hohl, die Unterlippe drei⸗

ſpaltig; die beiden Staubtraͤger ſind an einem quer-

laufenden Stielchen befeſtigt.

1. Salvia pratensis, Wieſenſalbey. Der behaarte, viereckige Stengel iſt aͤſtig mit gegen⸗ uͤberſtehenden herzfoͤrmigen, am Rande doppelt ger kerbten, runzlichen, unten zottigen Blaͤttern; die dunkelblauen anſehnlichen Blumen mit klebrigem Helme ſtehen zu 6 in Quirlen um den Stengel.

5 2 ohnort. Auf Wieſen bei Oranienſtein. Bluͤthezeit. Junius. a Gebrauſch. Die Bienen finden in den Blumen

Stoff zu Honig. Die Blaͤtter ſollen zum Wen |

und zur Gerberey brauchbar ſehn. 4

50 lte Klaſſe ite Ordnung.

2, Salvia officinalis. Gemeiner Salben. Der aͤſtige, eckige Stengel iſt mit eilanzettfoͤrmigen, gekerbten, weißlichgruͤnen, geaderten Blaͤttern be⸗ fest; die bläulichrothen Blumen mit gekrannten Kelchzaͤhnen umgeben den Stengel quirlformig und bilden unterbrochene Nehren.

Wohnort. In Gaͤrten.

Bluͤthezeit. Junius, Julius. 4 ü eb rauch. Eine wirkſame Arzneipflanze, die als Gewuͤrz in den Kuͤchen angewendet wird.

. Rosmarinus, Rosmarin, Romarin.

50 Oberlippe der ungleichen Blumenkrone iſt zweitheilig; die langen, gekruͤmmten Staubtraͤger ſind gezahnt.

1. Rosmarinus officinalis. Gemeiner Ros⸗ marin. Ein ausdauernder, aͤſtiger Strauch mit gleichbreit lanzettfoͤrmigen, am Rande umgebogenen,

immergruͤnen Blättern. Die violettrothen Lippen⸗ blumen kommen aus den Blattwinkeln.

ohnort. Aus dem ſuͤdlichen Europa urſprüng⸗ li

Bluͤthezeit. Auguſt.

Gebrauch. Eine bekannte Teiniomnea benen. Bluͤthen den Bienen Rahrung gewähren.

2te Ordnung, Dig yn ia. mit Griffeln. 12. Anthoxanthum, Ruchgras, Flanve.

Der einblumige Kelch iſt zweiſpelzig; die Blu⸗ menkrone iſt zweiſpelzig / . ver go if einfach, ſpieis. N

Ilte Klaſſe zte Ordnung.

1. Anthoxanthum. odoratum. Ruchgras, Lavendelgras. Der aufrechte 6 18 Zoll hohe Halm iſt mit behaarten, ſcharfen Blaͤttern beſetzt; die kurzgeſtielten, buͤſchelweiſen, mit kurzen Gran⸗

nen verſehenen Blumen bilden eine laͤngliche ane de Aehre.

Wohnort. Auf Wieſen.

Bluͤthezeit. May Julius.

Gebrauch. Ein vorzuͤgliches ebe wel⸗ Wes dem fruͤhgetrockneten 125 den Geruch gibt.

III te Klaſſe, Triandria, Mit 3 Staubtraͤgern.

ite Ordnung, Monogynia, ! Mit 1 Staubweg.

13. Valeriana, Baldrian, Valériane.

Der Rand der einblaͤtterigen Blumenkrone iſt fuͤnfſpaltig mit abgerundeten Ei-jchnitten ; die Röhre hoͤckerig mit einer Honigdruͤſe eben der Saame iſt einfach.

1. Valeriana dicica. Wa bab iam Der viereckige, gefurchte Stengel iſt 6 12 Zoll hoch, mit einander gegenuͤberſtehenden, gefiederten ganz⸗ randigen Blaͤttern beſetzt; die trichterfoͤrmigen Blu⸗ men ſind getrennten Geſchlechtes, die maͤnnlichen zöthlichen bilden am Ende des Stengels eine . 4 die weißen weiblichen eine gedraͤngte Bluͤthentraube

52 Ute Rlajje ite Ordnung,

Wohnort. Auf fumpfigen Wieſen. Blüthezeit. Mai, ö

2. Valeriana, officinalis. Katzenbaldrian. Die faſerige, ſtarkriechende Wurzel treibt einen einfachen gefurchten, glatten, 3— 4 Fuß hohen Sten⸗ gel mit geficderten Blättern, deren Fiederblaͤttchen kanzettfoͤrmig gezahnt find; das aͤußerſte iſt größer, dreilappig; die weißen, wohlriechenden Blumen bil⸗ den aͤſtige Bluͤthentrauben. 5

Wohnort. An Baͤchen, in lichten Waͤldern, Zaͤunen.

Blüthezeit. Junius bis Auguſt.

Gebrauch. Die Wurzel wird in der Arznei⸗ kunde angewendet. f

3. Valeriana phu. Großer Baldrian. Der einfache, glatte, runde Stengel iſt mit umge⸗ kehrt eifoͤrmigen, ganzrandigen Wurzelblaͤttern, und gegenüberftehenden, geſiederten Gtengelbläte tern beſetzt; die weißen wohlriechenden Blumen bilden am Ende des Stengels aͤſtige Trugdolden.

Wohnort. Auf Vergen, in Waͤldern. Blüthezeit. Julius.

4. Valeriana olitoria. Kornlattig, Maus⸗ öhrchen. Der zweitheilige, aͤſtige Stengel iſt mit glatten, lanzettfoͤrmigen, ganzrandigen, zuweilen gezahnten, dunkelgruͤnen Blättern beſetzt; die weiß⸗ blauen Blümchen ſitzen büſchelfoͤrmig in flachen Dolden am Ende der Zweige. Der rundliche, theilbare Saame iſt mit einer Spitze berſehen.

Wohnort. Auf Aeckern, in Gärten.

Blüthezeit. Julius.

Gebrauch. Bekannt als Salat.

lte Klaſſe rte Orönung, 53

14. Crocus, Safran, Safran.

Die Blumenkrone ift in 6 gleiche Theile ges cl und enthalt 3 eingerollte Narben.

. Crocus vernus, Fruhlingsſafran. Der a Schaft ift mit ſchmalen, gleichbreiten, dun⸗ kelgrünen, mit einer weißen Mittelrippe durchzo⸗ genen Blättern beſetzt; die trichterfoͤrmige, gold⸗ gelbe Blume enthält einen gelappten Staubweg.

Wohnort. In Gärten. Bluͤthezeit. März, April.

1.15. Gladiolus, Siegwurz, Glayeul.

Die roͤhrige, rachenfoͤrmige Blumenkrone tft * ſechstheilig mit aufſteigenden Staubtraͤgern.

Gladiolus communis. Siegwurz. Aller⸗ aan arif ch. Der einfache, runde Stengel iſt abwechſelnd mit genervten, ſchwertfoͤrmigen Blaͤt⸗ tern beſetzt; die purpurrothen, zuweilen weißen Blumen bilden am oberen hin und hergebogenen Theile des Stengels eine einſeitige inte

Wohnort. In Gaͤrten. Bluͤthezeit. Julius.

16. Iris, Schwertel, Iris.

Der Kelch iſt eine Scheide; die Blumenkrone

beſteht aus drei aufrechten und drei herabhaͤngenden

Blumenblaͤttern, welche mit einander abwechſeln,

und drei blattfoͤrmigen Narben; die eckige Saamen⸗ u iſt dreiklappig, dreifaͤcherig.

Iris germanica. Deutſche Schwertlilie.

Die kriechende, knotige Wurzel treibt einen runden,

54 Urte Klaſſe ıte Ordnung.

äftigen, 2 Fuß hohen Stengel, mit ſchwertfoͤrmi⸗ gen, glatten Scheidenblaͤttern, welche kürzer als er Stengel find; die blauen Blumen mit 3 herab⸗ bärtigen Blättern ſitzen meiſtens zu 3 an Stielen, die in Scheiden gehuͤllt ſind. e

Wohnort. Eine Zierpflanze in Gaͤrten.

Blüthezeit. Mai, Junius.

Gebrauch. Die blauen Blätter geben mit Kalk eine grüne Farbe, xiliegruͤn; mit Galpeters ſaͤure verſetzt ſollen fie Zeuge dauerhaft roth färben.

2. Iris squalens. Gelbbunter Schwertel. Der aͤſtige, mehrbluͤthige Schaft iſt gegen 3 Fuß hoch, mit ſcheidenartigen aufrechten, glatten, ſchwert⸗ foͤrmigen Blaͤttern beſetzt; die geſtielten Blumen beſtehen aus drei violblauen mit gelben Adern durchzogenen herabgebogenen, baͤrtigen, und drei gelden aufrechten, ausgerandeten Blumenblaͤttern; die dreilappige Narbe iſt gelb.

Wohnort. Auf Daͤchern in Salz, Fuſſingen.

Bluͤthezeit. Mai, Junius. EAN“

3. Iris pseudacorus: Gelbe Schwertlilie. Der aufrechte, aͤſtige Stengel iſt mit ſchwertfoͤrmi⸗ gen, geſtreiften Scheidenblaͤttern beſetzt; die gelben Blumen mit unbaͤrtigen Blumenblaͤttern ſind geſtielt am Ende des Stengels und der Aeſte. j

Wohnort. An Ufern. Zn Re.

Blüthezeit. Mai, Junius.

Gebrauch. Die Wurzel kann zum Gerben, mit Eiſenvitriol zum Schwarzfaͤrben gebraucht werden.

17. Schoenus, Knopfgras, Choin,

Die ſpreuartigen, einblaͤtterigen Spelzen ſind gehaͤuft, die Blumenkrone fehlt; ein rundlicher Saame befindet ſich zwiſchen den Spelzen.

=

Illte Klaſſe rte Ordnung, 55

1. Schoenus compressus, Zuſammengedruͤck⸗ tes Knopfgras. Der glatte, 1 Fuß hohe, etwas zuſammengedruͤckte Halm iſt unterhalb der Aehre dreieckig, mit ſcheidenartigen, glatten, an der Spitze rauhen, rinnenartigen Blaͤttern, deren obere laͤn⸗ ger find, als der Halm: die zweizeilige Lehre be⸗ ſteht aus 9 13 abwechfelnden, eyfoͤrmig laͤngli⸗ chen, braunen, 7 obluͤthigen Aehrchen, mit ein⸗ ſpelzigem, dreinervigtem, zugeſpitztem Kelche; die Staubfaͤden ſind oberhalb der Anthere in eine Spitze verlaͤngert.

Wohnort. Auf ſumpfigen Wieſen.

Bluͤthezeit. Mai.

18. Cyperus, Zypergras, Souchet.

Die ſpreuartigen, zweizeiligen Spelzen ſind dachziegelfoͤrmig; die Blumenkrone fehlt; ein nack⸗ ter Saame.

1. Cy perus fuscus, Braunes Zyperäras. Der ſpannenlange, glatte, dreikantige Halm iſt unten mit 2 3 ſcheidenartigen glatten, rinnen⸗ foͤrmigen Wurzelblaͤttern von der Laͤnge des Halms beſetzt; die zuſammengeſetzte Dolde mit 3 ungleich⸗ langen Deckblaͤttern beſteht aus dichten, ſchmalen, dunkelbraunen 9 13bluͤthigen Aehrchen, mit zu⸗ geſpitzten, dachziegelformigen Spelzen; der Saame iſt dreikantig.

Wohnort. Sn Gräben, auf ſumpfigen Wieſen.

Biluͤthezeit, Julius.

19. Scirpus, Binſengras, Scirpe.

Die ſpreuartigen Spelzen ſind dachziegelfoͤrmig, die Blumenkrone fehlt, ein unbaͤrtiger Saame.

56 Ute Klaſſe ite Ordnung.

1. Scirpus palustris. Sumpfbinſengras. Der runde, glatte Halm iſt 1 2 Fuß hoch, blattlos, mit Mark ausgefüllt ; die Wurzelblaͤtter ſind pi, dem Halm aͤhnlich, jedoch kuͤrzer; die eiformige, laͤngliche, zugeſpitzte Aehre mit ſpitzen Schuppen ſitzt am Ende des Halms; der Griffel iſt getheilt.

Wohnort. In Graͤben, Sümpfen. Bluͤthezeit. Mai, Junius.

*

2. Scirpus lacustris. Seebinſe. Aus der ges gliederten, braunen Wurzel entſpringen 4 6 Fuß hohe, runde, glatte, dunkelgruͤne, blattloſe Schafte, welche mit lockerem weißem Zellgewebe gefüllt ſind. Die begrannten Bluͤmchen mit braunen Spelzen ſtehen in eifoͤrmigen Lehren und bilden an hen) Spitze des Schaftes eine Rispe.

Wohnort. An Bächen. Blüthezeit. Julius.

3. Scirpus setaceus, Borſtenartiges Bin⸗ ſengras. Der glatte, einige Zoll bis ſpannen⸗ lange unten ſchuppige Halm iſt unten mit borſten⸗ artigen, rinnenfoͤrmigen, glatten Scheidenblaͤttern beſetzt; die kleinen eifoͤrmigen Aehrchen mit rothen, gruͤngenervten Spelzen, ſitzen zu 2, ſelten 3, an der Seite des Halms unter einem rechten Winkel in einem Spalt. Der Saame iſt auf der einen er⸗ habenen Seite geſtreift, auf der andern flach.

Wohnort. An Baͤchen. Blüthezeit. Julius.

4. Seirpus sylvaticus. ewt be Der glatte, dreiſeitige Halm iſt 1 2 Fuß hoch, mit breiten, rinnenartigen, an der Spitze gefärbten,

Tiite Klaſſe rte Ordnung. 57

am Rande und auf dem Rücken ſcharfen Blättern beſetzt; die kleinen, eiförmigen, braͤunlich ſchwar⸗ zen Aehrchen, deren mehrere beiſammen ſitzen, bil⸗ den eine vielbluͤthige zuſummengeſetzte Dolde; der Saame iſt behaart. Wohnort. Auf feuchten Wieſen, an Bächen. Bluthezeit. Junius, Julius.

20. Eriophorum, Wollgras, Linaigrette.

Die ſpreuartigen Spelzen ſind dachziegelfoͤrmig; ; die Blumenkrone fehlt; der einzelne Saame iſt mit langer Wolle umgeben.

1. Eriophorum polystachyon. Vielähriges Wollgras. Der glatte 1 3 Fuß hohe Halm iſt leicht dreikantig, mit breiten, flachen Scheiden⸗ blaͤttern beſetzt; aus der einblaͤtterigen, pfriemen⸗ foͤrmigen, unten bauchigen Huͤlle entſpringen die ungleich langgeſtielten, eifoͤrmigen, aufrechten Aehr⸗ chen, welche ſaamentragend herabhaͤngen, in Wolle gehuͤllt ſind. ä N Wohnort. Auf ſumpfigen Wieſen.

Blüthezeit. Mai.

Gebrauch. Unter Wolle, Seide, Florettſeide geſponnen, dient die Saamenwolle zur Verferti⸗ gung von Huͤten, Zeugen.

21. Nardus, Borſtengras, Narde.

Der Kelch fehlt; die Blumenkrone iſt zwei⸗ ipelsig.

Nardus stricta. Steifes Borſtengras. Der nackte gegen 1 Fuß hohe Halm iſt mit einem Knie und einem borſtenartigen kurzen Blatte ver⸗ ſehen; die zahlreichen ſchmalen Wurzelblätter find

58 Illte Klaſſe zte Ordnung.

rauh, aufrecht, oben umgebogen; die rinnenfoͤrmige Aehrenſpindel iſt abwechſelnd gezahnt, mit feinbe⸗ haarten in einer einfeitigen geraden Aehre ſitzenden veilchenfarbenen Bluͤmchen. f

Wohnort. Unfruchtbare Wieſen. Blüthezeit. Junius, Julius.

ste Ordnung, Digynia Mit 2 Staubwegen.

Gräſer. Mit einzelnen Blumen.

22. Panicum, Fennich, Pannic.

Der Kelch iſt dreiſpelzig; die dritte Spelze iſt kleiner; die Blumenkrone iſt bleibend zweiſpelzig. ı, Panicum glaucum Grauer Fennich. Der glatte, vierkantige Halm ift 1 Fuß hoch, mit brei⸗ ten, flachen, glatten Scheidenblaͤttern, deren obere länger als der Halm ſind; die einfache, runde, gleichdicke Lehre beſteht aus kurzgeſtielten, buͤſchel⸗ weis ſitzenden Bluͤmchen, welche mit gelben Haaren beſetzt ſind; der rauhe Saame iſt wellenfoͤrmig quer geſtreift. Wohnort. Auf Feldern. Bluͤthezeit. Julius.

2. Panicum viride. Grüner Fennich. Der dreikantige, rauhe Halm iſt ſchief, ı 13 Buß hoch, mit flachen, oben rauhen Scheidenblaͤttern, welche

Ute Ktaſſe ste Ordnung. 59

ſtatt des Blatthaͤutchens mit einer Reihe kurzer Haare beſetzt ſind; die gruͤne, eifoͤrmige, runde Aehre iſt auf einer Seite oft blaͤulich und beſteht aus buͤſchelweis ſitzenden, geſtielten, in weiße oder blaͤuliche Haare gehuͤllten Blumen; die Saamen ſind genervt. 0

Wohnort. In Gaͤrten, an Straßen.

Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

3. Panicum crus galli. Hahnenfüͤßiger Fennich. Der aͤſtige glatte Halm iſt faſt aufrecht, 1 2 Fuß hoch, mit 3 4 braunen Knoten; brei- ten, am Ende rauhen Scheidenblaͤttern; kurzen, dreieckigen, braunen Blatthaͤutchen; die buͤſchelweis ſitzenden, behaarten, kurzgeſtielten, Blumen mit be⸗ grannten Spelzen, bilden am Ende des Stengels eine Rispe, die aus mehreren geſtielten Aehren mit fuͤnfeckiger Spindel zuſammengeſetzt iſt.

Wohnort. In Gaͤrten, an feuchten Orten, Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

4. Panicum sanguinale. Blutfennich. No⸗ thes Mannagras. Der glatte, unten niederlie⸗ gende, mit 3 Knoten verſehene Halm iſt mit flachen, glatten Scheidenblaͤttern beſetzt, deren Scheiden roth punktirt ſind; die kurzgeſtielten, paarweiſen oder gedritten Blumen, mit weichbehaarten, unge⸗ grannten Spelzen, ſitzen am oberen Theile des wink⸗ lich gebogenen, dreieckigen Halms in 3 5 abwech⸗ ſelnden, ſchmalen, langen Aohrchen; der Saame iſt braun glaͤnzend. .

Wohnort. Auf Sandboden. Bläüͤthezeit. Julius, Auguſt. Gebrauch. Der Saame gibt eine nahrhafte

Ve

Grüße.

60 ' Wite Klaſſe 2 te Ordnung.

5. Pauicum miliacenm, Hirſe. Der aufrechte Halm wird 2 3 Fuß hoch; die Blätter find breit, nervig, mit behaarten Blattſcheiden; ; die begrann⸗ ten eifoͤrmigen, ausgehoͤhlten Blümchen ſitzen in geſtielten Aehrchen und bilden ſchlaffe, aͤſtige Ris⸗ pen, welche herabhaͤngen.

Wohnort. urſprünglich aus Indien. Blüthezeit. Julius, Auguſt.

23. Alopecurus, Fuchsſchwanz, Vulpin.

Der Kelch iſt zweiſpelzig; die Blumenkrone einſpelzig „am unteren Theile begrannt.

1. Alopecurns pratensis. Wieſenfuchs⸗ 1 Der aufrechte, glatte Halm iſt 1— 2

ß hoch, mit 3 Knoten, breiten, glatten Schei⸗ denblaͤttern; die büſchelweis zu 3 4 an kurzen Stielchen ſitzenden Blumen mit behaarten, kielfoͤr⸗ migen Kelchſpelzen und begrannten Kronſpelzen, bilden am Ende des Halms eine eifoͤrmig zylindri⸗ ſche, dichte Aehre; die Staubbeutel ſind blau oder gelb.

Wohnort. Auf Wieſen häufig.

Bluͤthezeit. Mai, Junius.

Gebrauch. Ein poszüghiches Futtergras.

*. Alopecurus agrestie. Acker fuchsſchwanz. Der aufrechte dreiknotige Halm iſt oben etwas ſcharf, mit ſchmalen auf der Oberflaͤche rauhen Scheiden⸗ blättern , ſtumpfen Blatthaͤutchen; die einzeln oder paarweis an kurzen Stielchen figenden Blumen mit zuſammengewachſenen, tielförmigen, bläulichen Kelch⸗ ce und begrannten Kronſpelzen bilden eine ein⸗

e, ſchlanke, runde Aehre.

Ute Klaſſe 2te Ordnung. 61

Wohnort. Auf Aeckern. 3 Bluthezeit. Junius.

3. Alopecurus geniculatus. Kniefoͤrmige ** 1 Oer auffteigende , 5 bknotige, 1 2 Fuß lange, gegliederte Halm iſt mit flach en, breiten, oben rauhen Scheidenblaͤttern, laͤnglichem, ſtumpfem Blatthaͤutchen verſehen; die zylinderfoͤr⸗ mige, blaugrüne Aehre beſteht aus 3 5 büſchel⸗ weis geſtielten Blumen, mit weichbehaarten, am Rande ausgeſchweiften, kielfoͤrmigen Kelchſpelzen und dreinervigten ſtumpfen, gekerbten Kronſpelzen mit kniefoͤrmig gebogener Granne; die Staubbeutel ſind klein, blau.

Wohnort. In Gräben auf feuchten Wieſen

Blüthezeit.: Junius, Julius. er.

24. Phleum, Lieſchgras, Fleau.

Der zweiſpelzige, abgeſtutzte zweiſpitzige Kelch

iſt gleichbreit, ſitzend, die Blumenk rone einſchließend. 1. Phleum pratense. Wieſenlieſchgras, Kolbengrad, langer Fuchsſchwanz, Ti⸗ motheusgras. Die faſerige Wurzel treibt einen unten knolligen, glatten, 3 4 Fuß hohen Halm mit 4 Knoten; breiten, flachen, am Rande und auf dem Ruͤcken ſcharfen Scheidenblaͤttern; längli⸗ chem, zerſchliſſenem Blatthaͤutchen; die geſtielten, gepaarten Blumen mit punktirten zugeſpitzten, ge⸗ wimoerten Kelchſpelzen, und gekerbten, generdien

Kronſpelzen, bilden am Ende des Halms eine 9⸗

lindriſche, lange gewimperte Aehre; die Staubbeu⸗ tel ſind blau, zuletzt aſchgrau.

Wohnort. Haͤufig auf Biel.

Bluͤthezeit. Julius. 1 * W *

62 lfte Klaſſe zte Ordnung.

2. Phleum nodosum, Knotiges Lieſchgras. Die Wurzel beſteht aus mehreren haͤutigen, brau⸗ nen, unten faſerigen Knollen, welche einzelne, unten gebogene, dann aufrechte, knotige, fußhoht Halme mit ſchmalen, ſchiefen, rauhen Scheiden⸗ blättern hervorbringt; die büſchelweis geſtielten Blumen mit weißen Staubbeuteln bilden eine zylin⸗ driſche oder eifoͤrmige Aehre.

Wohnort. Auf unfruchtbaren Feldern. Blüthezeit. Sommer.

25. Phalaris, Glanzgras, Phalaris,

Der aus zwei nachenförmigen, gleichlangen Spelzen beſtehende Kelch ſchließt die Blumenkrone

ein.

1. Phalaris arundinacez. Rohrartiges Glanzgras. Der glatte, aufrechte, 5 ökno⸗ tige Halm iſt an 12 Fuß hoch, mit breiten, flachen, an der Spitze rauhen Scheidenblaͤttern; gekerbten Blatthaͤutchen; die geſtielten buͤſchelweis, ſitzenden, gefärbten Blumen mit rothen Staubbeuteln bilden eine aͤſtige Nispe. | |

Wohnort. An Ufern.

Blüthezeit. Junius, Julius.

Das größte unſerer wildwachſenden Grasarten. In Gärten kommt eine Abart mit weiß, grün und gelb bandartig geſtreiften Blättern vor.

Der Kelch iſt zweiſpelzig, die Blumenkrone iſt ſehr kurz zweiſpelzig die Narben fin pinſelformig.

Hlte Klaſſe ate Orbnung. #63

Milium effusum. Ausgebreitetes Hir⸗ e Flattergras. Der glatte Halm iſt zweiknotig, 2 3 Fuß hoch, mit flachen, breiten, rauhen Blaͤttern; laͤnglichem, abgeſtutztem Blatt⸗ haͤutchen; die eiförmigen, glatten Blumen ſitzen an fadenfoͤrmigen, aͤſtigen, hin und hergebogenen, wa⸗ gerechten Stielen mit ſchuppigen Nebenblaͤttchen und bilden eine ſchlaffe, ausgebreitete Rispe.

Wohnort. In Waͤldern. Bluͤthezeit. Junius. 27. Agrostis, Windhalm, Straußgras, ' Agrostis. Der einblaͤtterige, zweiſpelzige Kelch iſt etwas

kleiner als die Blumenkrone; die Narben ſind der

Laͤnge nach rauh. 1) Begrannte.

11 Agrostis spica venti. A eerſtrauß g bes Der glatte, Aknotige Halm iſt 3 4 Fuß hoch, mit breiten, flachen, weichhaarigen, unten rauhen Scheidenbkaͤttern, langem, abgeſtutztem, zerſchliſſe⸗ nem Blatthaͤutchen; die ausgebreitete, gefärbte, glaͤnzende Rispe beſteht aus begrannten Bluͤmchen, welche an zuſammengedruͤckten, rauhen, vieltheili⸗ gen, quirlfoͤrmigen Stielen ſitzen.

Wohnort. Auf Saatfeldern.

Bluͤthe 3 eit. Junius, Julius.

Gebrauch. Die Halme koͤnnen zur Verferti⸗ gung geflochtener Geraͤthe verwendet werden; die

Rispe enthaͤlt ein Pigment, welches Zeuge graben f

faͤrbt.

2. Agrostis canina. Hundsſtraußgras. Der unten niederliegende, glatte, 4 Sknotige *

1

64 te Klaſſe 2te Ordnung.

it 1 2 Fuß hoch, mit ſchmalen, glatten Wur⸗ zelblättern, breiteren, rauhen Stengelblättern langlichem, zerſchliſſenem Blatthaͤutchen; die lange, gebvangte Rispe iſt in der Vlüche ausgebreitet, gläuzend, blaͤulich roth; die Bluͤmchen, mit vers laͤngerten Kelchſpelzen und gekruͤmmter, gewunde⸗ ner Granne ſitzen an haarförmigen, vieltheiligen Stielen; die Staubbeutel ſind blau.

Wohnort. In Gaͤrten, auf Wieſen.

Wluͤthezeit. Julius.

2) Unbegrannte. |

3, Agrostis stolomilera Wuchernder Wind⸗ halm. Die dünnen, glatten Halme find fuß hoch, unten niederliegend, mit ſchmalen, groß tentheils welken Scheidenblättern und kurzem, ſtumpfem Blatthaͤutchen; die kleinen weißen, behaarten Blüm⸗ chen ſigen an aͤſtigen, haarfoͤrmigen, waagerechten Stielchen und bilden eine ausgebreitete, ſchlaſfe, 2 3 Zoll lange Rispe. N f

Wohnort. In Wäldern, mooſigen Gruͤnden.

Bluͤthezeit. Julius. :

4. Agrostis capillaris. Haarfoͤrmiges Straußgras. Die ſchiefen, 2 Fuß hohen, 3 bis Aknotigen, ſchwachen Halme ſind mit flachen, rau⸗

hen Scheidenblättern, kurzen, abgeſtutzten Blatt⸗ häutchen verſehen ; die ausgebreitete, 4 5 Zoll lange braunrothe Rispe beſteht aus kleinen Bluͤm⸗ chen mit gleichen, ee weißgerandeten, mit einem gruͤnen Nerven durchzogenen Kelchſpel⸗ zen, weißen Staubfaden; die Blumenſtiele ſind quirlförmig ſitend, aͤſtig, ausgebreitet, haarfürmig. Wohnort. In Garten, an Wegen. Blätheteit. Julius.

*

lte Klafſe ate Orbnung. 0 65

5. Agrostis alba. Weißes Straußgras. Die 2 3 Fuß hohen Halme ſind unten kriechend, dann aufrecht, mit flachen, rauhen Scheidenblaͤt⸗ tern und laͤnglichem, abgeſtumpftem Blatthäuschen; die vielblüthige, ausgebreitete weiße, zuweilen rothe Rispe beſteht aus grünen, weißgerandeten Bluͤm⸗ chen, welche an dichtquirlfoͤrmigen, hin und herge⸗ bogenen, in kurze Aeſtchen getheilten Stielen ſitzen.

Wohnort. An Gräben.

Bluͤthezeit. Julius.

2283. Dactylis, Knaulgras, Dactyle.

Der zweiſpelzige Kelch iſt zuſammengedruͤckt, eine Spelze iſt größer , kielfoͤrmig. 8 1. Dactylis glomerata. Gemeines Knaul⸗ gras, Hundsgras. Der einfache, vierknotige Halm iſt oben rauh, 2 3 Fuß hoch, mit flachen, breiten, rauhen, blaugruͤnen Scheidenblaͤttern; laͤnglichem, zerſchliſſenem Blatthaͤutchen; die zu⸗ ſammengeſetzte, gedraͤngte Rispe iſt einſeitig, oft gefaͤrbt, aus knaͤulfoͤrmig verbundenen Blumenaͤhr⸗ chen mit gewimperten, oft begrannten Kelchſpelzen beſtehend. | | Wohnort. Auf Wieſen häufig.

Blüthezeit. Junius, Julius. 0

2) Die Kelchſpelzen ſind zweiblüthig. 209. Aira, Schmiele, Canche.

Der zweiſpelzige Kelch iſt zweiblüthig; bei den Bluͤmchen fehlt in der Mitte das unvollkommene. 1. Aira cespitosa. Raſenſchmiele. Die glatten, 3 4 Fuß hohen Halme find zweiknotig f 9 |

F

ö * 4 66 Ute Klaſſe 2te Ordnung.

mit flachen, unten glatten, auf der Oberfläche ſcharf ſtebenfurchigen, rauhen Scheidenblaͤttern, länglichem, getheiltem Blatthäutchen ; ; die ausge⸗ breitete, braunglaͤnzende Rispe wird duych die quirlfoͤrmig an aͤſtigen, eckigen, in einem Knoten zuſammengewachſenen Stielen ſitzenden behaarten Bluͤmchen, welche mit einer kurzen, geraden Granne verſehen ſind, gebildet.

Wohnort. Wieſen. } Bluͤthezeit. Junius, Julius.

2, Aira coerulea, Blaue Schmiele. Die glatten, geraden, einknotigen Halme find 1 > Fuß hoch, mit breiten, flachen, geſtreiften, gegen die Spitze eingerollten Scheidenblaͤttern, welche am Rande und oben behaart ſind; die unbegrannten Bluͤmchen mit ungleich blauen Kelchſpelzen und dreigeneroten, blauen, am Rande eingerollten Kron⸗ ſpelzen, ſitzen zu 2 oder 3 an aͤſtigen, vieltheili⸗ gen? hin und hergebogenen tielen und bilden eine

gedraͤngte, verlaͤngerte Rispe; die Staubbeutel

find dunkelblau, die federartige Narbe iſt purpurroth.

Wohnort. Feuchte Wieſen. a Bluͤthezeit. Thank.

30. Melica, Perlgras, ene

Der eiförmige, ausgehoͤhlte Kelch iſt zweiſpel⸗ zig, zweiblumig; zwiſchen den beiden Bluͤmchen befindet ſich ein drittes unentwickeltes.

1. Melica nutans. Ueberhängendes Perl⸗ gras. Der einfache, zuſammengedruͤckte, vierecki⸗ ge, 3 Aknotige Halm iſt 1 2 Fuß hoch, unten

Mte Klaſſe ate Ordnung. 67

mitb raunen, ſcheidenartigen Schuppen, etwas fla⸗ chen, weichhaarigen, am Rande ſcharfen Scheiden⸗ blaͤttern, ſtatt dem Blatthaͤutchen mit einem brau⸗ nen, haͤutigen Rande verſehen; die geſtielten Blu- men mit rothen, weißgerandeten Kelchſpelzen und gelblichen, nackten, genervten Kronſpelzen, bilden eine einſeitige, uͤberhaͤngende, traubenfoͤrmige Rispe; die Staubbeutel ſind gelb, die Narben federartig. Wohnort. In Waͤldern, auf Bergen. Bluͤthezeit. Mai. 1 17

2. Melica eiliata. Gefranztes Perlgras. Der einfache, duͤnne Halm iſt unterhalb der Rispe rauh, 1 Fuß hoch, mit flachen, zugeſpitzten Schei⸗ denblaͤttern, zerſchliſſenem Blatthaͤutchen; die aͤh⸗ renfoͤrmige Rispe beſteht aus lanzettfoͤrmigen, zu⸗ geſpitzten Aehrchen, mit glatten, ungleichen Kelch⸗ ſpelzen und einer groͤßeren am Rande federartig behaarten Kronſpelze.

Wohnort. Auf Bergen, Felſen. Bluͤthezeit. Junius, Julius.

3) Die Kelchſpelzen find mehrbluͤthig. 31. Briza, Zittergras, Amourette.

Der zweiſpelzige Kelch iſt mehrbluͤthig; die Aehrchen ſind zweizeilig, mit herzfoͤrmigen, ſtump⸗ fen Spelzen, deren innere kleiner ſind.

1. Briza media. Wieſenzittergras. Der glatte Halm iſt 1 2 Fuß hoch, mit aufrechten, ſchmalen, kurzen, rauhen Scheidenblaͤttern, kurz hervorragendem, abgeſtutztem Blatthaͤutchen; die gepaarten, blauen, hin und hergebogenen, duͤnnen

6 ı te Klaſſe 2te Ordnung.

Stielchen tragen die herzfoͤrmigen, glänzenden, gefärbten, zitternden Aehrchen; die dreigeneroten Kelchſpelzen ſind kleiner als die blaͤulichen, weiß⸗ gerandeten Kronſpelzen.

Wohnort. Wieſen. Blüthezeit. Junius.

32. Poa, Rispengras, Paturin.

Der zweiſpelzige Kelch enthält mehrere Blu⸗ men, deren Spelzen zugeſpitzt, am Rande vertrock⸗ net find; die Aehrchen find eifoͤrmig.

1, Poa trivialis. Dreibluͤthiges Rispen⸗ gras. Die geraden, runden Halme ſind dreikno⸗ tig, mit ſchmalen, flachen, oben rauhen Blättern, kurzem, abgeſtutztem Blatthaͤutchen; die ſchmale, etwas ausgebreitete Rispe beſteht aus eilanzettfoͤr⸗ migen, 3 4blüthigen , rothen, glaͤnzenden Aehr⸗ chen, mit unten behaarten, oben gelblichen Blu men, welche an aͤſtigen, rauhen, am Grunde kan- tigen Stielchen ſitzen. * 2 5

Wohnort. Auf Mauern, Bergen. Bluͤthezeit. Junius.

2. Poa angustifolia,. Schmalblätteriges Rispengras. Die glatten, feſten, dreiknotigen Halme find 1 3 Fuß hoch, mit ſchmalen Wur⸗ zelbluͤttern; breiteren, flachen, unten geſtreiften, ſcheidenartigen Stengelblaͤttern; kurzem, abgeſtutz⸗

tem Blatthaͤutchen; die eifoͤrmigen, zuſammenge— druͤckten, haarigen, vierbluͤthigen, blaßgruͤnen Aehrchen ſitzen an aͤſtigen Stielen, welche meiſtens zu 5 am Halme beiſammen ſtehen und bilden eine dreieckige, ausgebreitete Rispe. a

Ulte Klaffe 2te Ordnung. 69

Wohnort. An Wegen. Bluͤthezeit. Mai.

3. Poa pratensis. Wieſenrispengras. Die geraden, ſtraffen, 5 bknotigen Halme find 3— 4 Fuß hoch, mit flachen, breiten, rauhen Scheidens blaͤttern; kurzem, abgeſtutztem, oft zerſchliſſenem Blatthaͤutchen; die langen, ausgebreiteten, ſehr rauhen Blumenſtiele ſtehen zu 5 6, und find in kuͤrzere, ausgeſperrte Stielchen getheilt, woran die lanzettfoͤrmigen, zuſammengedruͤckten, 3 5hlüs thigen, blaßgruͤnen Aehrchen mit begrannter Kelch⸗ ſpelze und behaarten Kronſpelzen ſitzen und eine ausgebreitete Rispe bilden. i

Wohnort. Wieſen. Bluͤthezeit. Julius. . 4. Poa annua. Jaͤhriges Rispengras. Die glatten, zuſammengedruͤckten Halme ſind ſchief, zweiknotig, 3 1 Fuß hoch, mit flachen, glatten Scheidenblaͤttern, laͤnglich zugeſpitztem Blatthaͤut⸗ chen; die dreieckige, wagerecht ausgebreitete Rispe beſteht aus eifoͤrmigen, zuſammengedruͤckten, 3 Zbluͤthigen, grünen oder roth gefleckten Aehrchen mit behaarten Bluͤmchen, welche an gepaarten, wagerccht ausgebreiteten, glatten, aͤſtigen Stielen

ſitzen. Wohnort. In Gaͤrten, an Wegen. Bluͤthezeit. Vom April an bis zum Winter.

5. Poa compressa. Zuſammengedruͤcktes

N Rispengras. Die glatten, zuſammengedruͤckten,

ſchief aufſtrebenden Halme find 1 2 Fuß hoch, mit 4 5 Knoten, flachen, ſchmalen, aufrech⸗ ten Scheidenblaͤtten, abgeſtumpftem Blatthaͤutchen;

/

70 Ilte Klaſſe 2te Ordnung,

die gedraͤngte, einfeitige Rispe beſteht aus lanzett⸗ förmigen, ſchmalen, naheſtehenden, oft gefärbten Aehrchen, mit 5 9 am Grunde behaarten Bluͤm⸗ chen, welche an kurzen getheilten Stielen ſitzen.

Wohnort. Auf Mauern. Blüthezeit. Junius, Julius.

33. Festuca, Schwingel, Festuque.

Die Aehrchen ſind laͤnglich, rundlich, mit zu⸗ geſpitzten Spelzen; der Kelch iſt vielblüthig, zwei⸗ ſpelzig. f

1. Festuca ovina. Schafſchwingel. Die glatten, viereckigen Halme ſind ſpannenlang, nackt, mit 2 braunen Knoͤtchen, kurzen, ſchmalen Schei⸗ denblaͤttern, kurz hervorragendem Blatthaͤutchen ;, die gedraͤngte, einſeitige Rispe beſteht aus runden, begrannten, blaͤulichen, behaarten, 3 4blüthie gen Aehrchen, welche an kurzen, am oberen Theile der Rispe einfachen, Stielchen ſitzen.

Wohnort. Auf trocknen, ſonnigen Huͤgeln.

Bluͤthezeit. Mai.

2. Festuca duriuscula, Harter Shwingel. Die glatten, runden Halme find 2 13 Fuß hoch, mit 2 Knoͤtchen, ſchmalen, rinnenartigen Wurzel⸗ blättern, 2 3 kurzen, ſchmalen, glatten Sten= gelblaͤttern; kurzen, braunen Blatthaͤutchen; die längliche, einſeitige Rispe hat längliche, glatte, 5 öbluͤthige, kurz begrannte Aehrchen, welche an einzelnen Stielchen ſitzen. ö

Wohnort. Auf trocken Weiden. Bluͤthezeit. Junius.

lte Klaſſe ate Ordnung. 71

3. Festuca elatior. Wieſenſchwingel. Die glatten, 3 4 Fuß hohen, 3 öiknotigen Halme - find mit breiten, flachen, oben etwas rauhen Blaͤt⸗ tern beſetzt; die ausgebreitete, einem halben Fuß lange, einſeitige Rispe hat rundliche, gefaͤrbte, 5 ııblüthige, oft begrannte Aehrchen, welche an gepaarten, zuſammengedrückten, getheilten Stiel⸗ chen ſitzen. Wohnort. Wieſen. Blüthezeit. Julius. Er gehoͤrt zu den vorzuͤglichſten Futtergraͤſern.

4. Festuca Auitans, Mannaſchwingel, Mannagras. Die glatten, zuſammengedruͤckten, 3 4 Fuß langen, 4 bknotigen Halme liegen unten nieder, und ſind mit breiten, flachen Blaͤt⸗ tern, laͤnglichem, zugefpistem Blatthaͤutchen ver⸗ ſehen; die aufrechte, aͤſtige, einſeitige Rispe be⸗ ſteht kus runden, gleichbreiten, unbegrannten, 7 ı1blüthigen Aehrchen, welche an aufrechten oder wagerechten, halbrunden Stielchen ſitzen.

Wohnort. An Gräben häufig-

Blüthezeit. Julius.

Der Mannaſchwingel gehoͤrt zu den beſten Fut⸗ tergraͤſern; der Saame gibt eine den Sago an nahr⸗ haften Theilen und Wohlgeſchmack uͤbertreffende Gru tze.

34. Bromus, Trespe, Brome.

Der vielblüthige Kelch iſt zweiſpelzig, zuge⸗ ſpitzt; die aͤußere Spelze der zweiſchaligen Blumen⸗ krone iſt unter der Spitze begrannt; die innere iſt kammartig gewimpert; die zweizeiligen Aehrchen ſind n rund.

z | # 72 lte Klaſſe zte Ordnung.

1. Bromus secalinus. Korntrespe. Die glatten, 3 4 Ruß hohen Halme find mit 4 6 runden Knoͤtchen, breiten, flachen, oben behaarten, etwas rauhen Blättern, braͤunlichem, gekerbtem Blatthaͤutchen beſetzt; die ausgebreitete einen halben Fuß lange Rispe mit halbquirlfoͤrmig ſitzenden, bei⸗ nahe einfachen, zuſammengedruͤckten rauhen Aeſten, hat eifoͤrmig laͤngliche, runde, nackte, herabhaͤn⸗ de Aehrchen mit 9 11 Blümchen deren aͤußere Kronſpelze auf dem mittleren Ruͤckennerven mit einer gebogenen Granne beſetzt iſt; die Saamen ſind getrennt. |

Wohnort. Auf Kornfeldern, in naffen Som⸗ mern haͤufig. * f

Bluͤthezeit. Junius, Julius.

Der Saame iſt unter dem Namen Trespe, Dort bekannt, er theilt dem Brode einen unangenehmen, bittern Geſchmack mit. J

2. Bromus mollis. Weiche Trespe. Die oben behaarten Halme find 1 2 Fuß hoch, mit 3 verdickten, zottigen Knoten; flachen, breiten, genervten, weichhaarigen Blättern ; kurzem, ges theiltem Blatthaͤutchen; die aufrechte, zuſammen⸗

gedraͤngte Rispe mit kurzen, einfachen Stielen bes ſteht aus eifoͤrmigen, aufrechten, weichhaarigen, 5 zblüthigen Lehrchen, mit duͤnnen, geraden Grannen.

Wohnort. Auf Gerſtfeldern.

Bluͤthezeit. Junius, Julius.

3. Bromus tectorum. Dachtrespe. Die dünnen, fußhohen, 3 Aknotigen, rothen Halme find nach der Blüthe niederliegend; mit ſchmalen, flachen, etwas behaarten Blättern; abgeſtutztem,

1

Ute Klaſſe 2 t e Ordnung. 73

\ ; a getheiltem Blatthaͤutchen; die uͤberhaͤngende, ein» ſeitige Rispe mit zu 3 5 beiſammenſtehenden, duͤnnen Stielen hat laͤngliche, herabhaͤngende, weich behaarte, fuͤnfbluͤthige Aehrchen mit langen, geras den Grannen. 5 Wohnort. Auf Mauern, trocknen Huͤgeln.

Bluͤthezeit. Mai.

4. Bromus pinnatus. Gefiederte Trespe. Die geraden, 1 4 Fuß hohen Halme find mit 8 behaarten Knoͤtchen, flachen, breiten, leicht be⸗ haarten Scheidenblaͤttern; braunem, kurzem Blatt» haͤutchen beſetzt; die aufrechte, zweizeilige Aehre beſteht aus abwechſelnd ſitzenden, kurzgeſtielten, rundlichen, behaarten, 9 ı3blüthigen Xehrchen mit kurzen Grannen. .

Wohnort. An Zaͤunen, in Gärten.

Blüthezeit. Julius.

35. Avena, Hafer, Avoine.

Der zweiſpelzige, ſpitzige Kelch iſt vielbluͤthig; die aͤußere Kronſpelze hat auf dem Ruͤcken eine ge⸗ kniete, gewundene Granne.

1. Avena elatior. Hoher Hafer. Fromental. Der glatte, oft klafterhohe Halm hat 4 Knoten; die breiten Scheidenblaͤtter ſind flach, geſtreift, weichhaarig, mit kurzem, zerſchliſſenem Blatthaͤut⸗ chen; die gedraͤngte, glaͤnzende, bei der Bluͤthe überhaͤngende, ausgebreitete Rispe mit dünnen

Sttelchen, beſteht aus zweiblüthigen Aehrchen mit einem unbegrannten Zwitter- und einem begrann⸗ ten maͤnnlichen Bluͤmchen. Kalk

Wohnort. Wieſen.

Bluͤthezeit. Junius, Julius.

Eins der vorzuͤglichſten Futtergraſer.

74 Ute Klaſſe ste Orb nung— /

2. Avena mollis. Weicher Hafer. Die glatten, 2 3 Fuß hohen, mit 7 9 behaarten Knoten beſetzten Halme liegen unten auf der Erde; die flachen, breiten Scheidenblaͤtter ſind weichbe⸗ haart, mit eifoͤrmigem, gekerbtem Blatthaͤutchen; die ausgebreitete, weißliche Rispe mit gepaarten, leichtbehaarten Stielchen beſteht aus zweibluͤthigen Aehrchen mit kürzerer Zwitter⸗ und geſtielter, begrannter, männlicher Blume.

Wohnort. In Zaͤunen, Gebuͤſchen. Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

3. Avena lanata. Wolliger Hafer. Die unten niederliegenden, dann aufrechten, mit 3— 4 behaarten Knoten beſetzten Halme haben breite 7, flache, weißbehaarte Scheidenblaͤtter, mit gekerb⸗ tem Blatthaͤutchen; die ausgebreitete, ſchoͤngefaͤrbte Rispe mit gepaarten, vieltheiligen, ſeidenartigen Stielchen; behaarten, zweibluͤthigen Aehrchen, welche ein kürzeres Zwitter- und ein kurzgeſtieltes mit einer gekruͤmmten Granne verſehenes maͤnnli— ches Bluͤmchen enthalten; die Staubbeutel ſind roth.

Wohnort. Auf Wieſen, Weiden. Blüͤthezeit. Junius, Julius.

4. Avena sativa. Gemeiner Hafer. Der aufrechte Halm iſt mit breiten, flachen Scheiden⸗ blaͤttern beſetzt; die ausgebreitete Rispe beſteht aus zweibluͤmigen, begrannten Aehrchen; die Saamen ſind glatt. Als Abarten hiervon ſind bekannt 2) Eichel oder ſchwarzer Hafer, Avena nigra, Mit

ſchwarzem, leicht ausfillendem Saamen; die

Grannen find unterhalb dem Gelenke ſchwarz. 2) Weißer Hafer, Avena alba. Der Saame iſt

blaßgeib, glatt.

*

* Klaſſe 2te n 75

Wohnort. Urſpruͤnglich von der Inſel Juan Fernandez bei Chili. Blüthezeit. Julius, Auguft. Gebrauch. Bekannt.

5. Avena pubescens. Weichhaariger Hafer. Die glatten, 3 5 Fuß hohen Halme haben 3 runde Knoͤtchen, ſchmale Wurzelblaͤtter; breite, flache, behaarte, am Rande ſcharfe, ſcheidenartige Stengelblaͤtter, mit großem, gekerbtem Blatthaͤut⸗ chen; die ausgebreitete Rispe mit dünnen, 1 Zbluͤthigen, zu 5 beiſammenſtehenden, rauhen Stie⸗ len, beſteht aus roͤthlichen, drei ſelten zweibluͤ⸗ thigen, glaͤnzenden, behaarten Aehrchen mit blauer, gewundener Granne.

Wohnort. Wieſen.

Bluͤthezeit. Junius.

6. Avena pratensis. Wieſenhafer. Die aufrechten, braͤunlichen Halme ſind rauh „mit ſchma⸗ len, flachen an der Spitze rothen Blaͤttern; laͤng⸗ lichem „zerſchliſſenem Blatthaͤutchen; die aͤhrenfor⸗ mige, aufrechte, ſchmale Rispe hat fuͤnfbluͤthige Kelchſpelzen, mit geraden, viereckigen, gefaͤrbten Grannen.

Wohnort. Wieſen. Bluͤthezeit. Junius, Julius.

7. Avena lbs. Gelber Hafer, Aold⸗ hafer. Die glatten, 2 3 Fuß hohen Halme has. ben 3 Knoten, breite, oben behaarte Blätter; kurze, gekerbte Blatthaͤutchen; B die quirlförmig Be Stiele mit kurzen Kelchſpelzen, welche . 3, ſelten 4 am Grunde behaarte, mit dünnen

Weisen rerſehene Blümchen enthalten, N eine 2 gelbe Rispe. 8

1

70 lte Klaſſe 2te Ordnung.

Wohnort. Auf Wieſen, in Gaͤrten. Bluͤthezeit. Junius, Julius, oft zum zwei⸗ tenmahle nach der Heuernte. |

36. Arundo, Schilf, Roseau.

Der zweiſpelzige Kelch iſt vielbluͤthig; die Bluͤmchen ſind mit Wollhaaren umgeben.

1. Arundo phragmites. Gemeines Rohr. Der aufrechte, hohe Halm iſt mit flachen, breiten, am Rande leicht geſaͤgten Scheidenblaͤttern beſetzt; die ausgebreitete, lange, buntfarbige Rispe mit quirlfoͤrmig ſitzenden, hin und hergebogenen Stiel⸗ chen, beſteht aus 4 öbluͤthigen Aehrchen mit ungleichen ſpitzen Spelzen. a

Wohnort. An der Lahn.

Bluͤthezeit. Julius, Auguſt. Ay

Gebrauch. Zum Streuen; die Halme konnen zu Flechten, Berohren der Waͤnde, Daͤcher ges braucht werden; die Rispe enthaͤlt ein Pigment, welches Zeuge gruͤn färbt.

4) Die mehrbluͤthigen Aehrchen ſitzen an dem verlängerten Fruchtboden,

37. Triticum, Weißen, Froment.

Der einzelne, zweiſpelzige Kelch enthält drei ſtumpfe Bluͤmchen mit grannenloſen oder unterbros chen begrannten Spelzen; die Aehrchen ſind kurz, mit der breiteren Seite der Spuhle zugekehrt.

1. Triticum cereale. Sommerweitzen. Die glatten, bauchigen Kelche find vierbluͤthig, dach⸗ ziegelfoͤrmig, begrannt.

Bluͤthezeit. Junius. / |

1 1

Ute Klaſſe 2te Ordnung. 77

Arten hiervon ſind: |

1) Triticum hybernum, Winterweitzen; mit vierbluͤthigen, glatten, bauchigen, grannenlo—⸗ ſen, dachziegelfoͤrmigen Kelchen.

2) T. compositum, vielkoͤrniger Weisen. Die aͤſtige Aehre beſteht aus gedraͤngten Aehr— chen mit handlangen Grannen. Aus Aegypten ſtammend. Br

3) T. turgidum, engliſcher Weisen. Die bauchigen, zottigen Kelche find vierbluͤthig; die Aehren viereckig mit oder ohne Granne.

2. Triticum repens. Quecke. Die weiße, markige Wurzel iſt rund, gegliedert; die unten kriechenden, dann aufrechten Halme ſind mit fla⸗ chen, breiten Scheidenblaͤttern beſetzt, die hand⸗ langen Lehren mit abwechſelnd erhabener und aus⸗ gehoͤhlter Spuhle, beſteht aus ungeſtielten, flachen, vierbluͤthigen Aehrchen, welche mit der breiteren Seite der Spuhle zugekehrt ſind; das oberſte Aehrchen hat die entgegengeſetzte Richtung der uns teren; die Kelche find pfriemenfürmig zugeſpitzt.

Wohnort. Auf Aeckern.

Blüthezeit. Julius. a

Gebrauch. Die Wurzel iſt als Arzneimittel bekannt. 1001 ö

38. Elymus, Haargras, Roggengras, Elyme.

Der gehaͤufte, vielbluͤthige Kelch iſt zweiſpel n=.

zig, auf der Seite.

. Elymus caninns. Hundsroggengras. Die aufrechten, 4 5 Fuß hohen Halme haben 4 Knoten; die Blätter find breit, flach, blaugruͤn; die dichte, uͤberhaͤngende Aehre iſt 5 6 Zoll

78 Ulte Klaſſe 2te Ordnung.

lang, mit aufrechten, begrannten Aehrchen, ohne Hüllen, deren unterſte gepaart find.

Wohnort. An Zaͤunen. Blüͤtthezeit. Julius, Auguſt.

39. Lolium, Lolch, Ivroie.

Der einſpelzige, feſte Kelch iſt vielbluͤthig, Die Aehrchen ſind mit der ſchmalen Seite der Spuhle zugekehrt; die Aehre iſt einfach.

1. Lolium perenne. Lolch, Maͤuſegerſte, Raygras. Die glatten, ſchief aufſteigenden Hal⸗ me find 1 2 Fuß hoch, mit 3 Knoten; ſchmalen, flachen, glatten Blaͤttern; abgeſtutztem, vieltheili⸗ gem Blaithäutchen; die zweizeilige, 6 9 Zoll lange Aehre mit glatter, hin und hergebogener Spuhle, beſteht aus abwechſelnd ſitzenden, flachen, 7,9 liblüthigen, unbegrannten Aehrchen. ö

Wohnort. Auf Wieſen haͤuſig.

Bluͤthezeit. Junius bis Auguſt.

2. Lolium temulentum, Taumellolch, Schwindelhafer, Tollkorn. Die aufrechten, rauhen Halme ſind 2 3 Fuß hoch, dreiknotig, mit breiten, flachen, oben rauhen, unten glatten Blättern ; die lange, flache, zweizeilige Aehre mit dicker, rauher Spuhle, beſteht aus abwechſelnden, länglichen, zuſammengedrückten, rauhen Aehrchen, mit 7,9%11 Bluͤthen, welche begrannt find und zuweilen ohne Grannen vorkommen; der Kelch iſt zuweilen zweiſpelzig.

Wohnort. Häufig unter der Gerſte.

Bluͤthezeit. Junius, Julius.

*

Alte Klaſſe ate Ordnung. 79

Der Saame iſt ſchaͤdlich und verurſacht roh oder in Brod, Bier genoſſen, Berauſchung, Schwindel, Lähmung. Er kann durch e von der Gerſte befreit werden.

40. Secale, Korn, Roggen, Seigle.

Der einzelne Kelch iſt zweiſpelzig, zweibluͤ— thig, entgegengeſetzt. 5 1. Secale cereale, Roggen, Korn. Die äußeren Spelzen find ſtachelich gefranzt. Wohnort. Auf Feldern. Bluͤthezeit. Junius.

41. Hordeum, Gerſte, Orge.

Der an der Seite der Bluͤthen zu 3 flehende Kelch iſt zweiſpelzig, einbluͤthig. a 1. Hordeum vulgare. Weiße Gerſte. Die

Aehren beſtehen aus ſechszeiligen Bluͤmchen, mit zwei erhabeneren Zeilen.

Wohnort. Auf Feldern. Bluͤthezeit. Junius, Julius.

42. Cynosurtis, Kammgras, Cynosure.

Der zweiſpelzige, zugeſpitzte Kelch iſt vierbluͤ⸗ thig; unter jedem Aehrchen befindet ſich ein blatt⸗ e Deckblaͤttchen. a 725

. Cynosurus cristatus. Gefiedertes Kamm⸗ ar Die glatten, ı 2 Fuß hohen Halme haben 4 Knoten; flache, ſchmale Blaͤtter, mit kur⸗ zem, zerſchliſſenem Blatthaͤutchen; die zuſammen⸗ geſetzte, einſeitige, oben abgerundete Aehre mit

80 lte Klaſſe, ate Ordnung.

gewundener, hin und hergebogener Spuhle, beſteht aus kurzgeſtielten, gedritten, mit 3 kammfoͤrmig gefiederten Nebenblaͤttchen verſehenen Aehrchen.

Wohnort. Wieſen. Bluͤthezeit. Junius. 3te Ordnung, Trigyni a., Mit 3 Staubwege n. f

43. Holosteum, Spurre, Morgeline;

Der Kelch ift fünfblätterig ! 5 Kronblaͤttchen; die einfaͤcherige Saamenkapſel iſt beinahe zünde foͤrmig, an der Spitze ſich öffnend. 8

1. Holosteum umbellatum. Gemeine Spurre, Die niederliegenden, knotigen Stengel find mit ei⸗ foͤrmigen, einander gegenüberſitzenden Blaͤttern verſehen; die weißen doldenfoͤrmigen Blumen ha⸗ ben eiförmige, dreizahnige Blumenblättchen z die Zahl der Staubtraͤger wechſelt von 3 5.

Wohnort. Aecker. Bluͤthezeit. April, Mai.

IVte Klaſſe, Tetrandria, | Mit 4 Staubträgern.

te Ordnung, Monogynia, Mit 1 Staubweg.

) Die Blumen find gehäuft, einblätte⸗ rig, oberhalb dem Fruchtboden, ein⸗ ſaamig. 1

44. Dipsacus, Karten, Cardiere.

Der allgemeine Kelch iſt vielblaͤtterig, der beſondere oberhalb dem ſpreuartigen Fruchtboden.

1. Dipsacus pilosus. Haariger Karten. Der ſtachelige, aͤſtige, eckige Stengel iſt mit eiföre mig zugeſpitzten, einander gegenuͤberſttzenden, fäge- zaͤhnigen Blättern beſetzt, welche behaart und an der Mittelrippe mit Stacheln verſehen, an flachen mit einem ohrförmigen Blattfortſatze beſetzten Stie⸗ len ſtehen; die weißen Blumen bilden halbfugelige Köpfe mit haarigen Spreublaͤttchen, welche länger als die Blumen ſind. 3 *

Wohnort. An Wegen, feuchten Grasplaͤtzen.

Blüthezeit. Julius, Auguſt. a 6

*

*

92 Wer Klaſſe ıte Ordnung.

45. Scabiosa, Scabioſe, Scabieuse,

Der allgemeine Kelch iſt vielblätterig, der be⸗ ſondere doppelt, oberhalb dem ſpreuartigen oder nackten Fruchtboden. 0

a) Mit viertheiliger Blumenkrone.

1. Scabiosa succisa. Teufelsabbiß. Die abgebiſſene Wurzel treibt einen einfachen, runden, 1— 4 Fuß hohen Stengel mit langen, einander gegenuͤberſtehenden Aeſten; vielen eilanzettfoͤrmi— gen, ganzrandigen urzelblaͤttern; einander gegenuͤberſitzenden, lanzettfoͤrmigen Stengelblaͤttern; die vierſpaltigen, gleichfoͤrmigen, blauen Blumen bilden am Ende des Stengels und der Aeſte halb— kugelförmige Köpfchen , deren eifoͤrmiger Fruchtbo⸗ den mit lanzettförmigen Spreublaͤttchen beſetzt iſt.

Wohnort Auf Wieſen, in Waͤldern.

Blüthezeit. Julius, Auguſt.

Die friſchen Blätter ſollen zum Gruͤnfaͤrben lei⸗ nener Zeuge brauchbar ſeyn.

2, Scabiosa arvensis. Aderfcabiofe. Der aufrechte, aͤſtige, rauhaarige Stengel iſt mit ein- eſchnitten gefiederten, in eilanzettfoͤrmige, gezahnte Einschnitte, getheilten Blattern beſetzt; am Ende des Stengels und der Aeſte ſtehen die langgeſtiel⸗ ten, halbkugeligen, blauen Koͤpfchen mit geſtrahlten Randbluͤmchen. 5 a . Wohnort. Wieſen. > Bluͤthezeit. Julius, Auguft,

b) Mit fünftheiliger Blumenkrone. 3. Scabinsa columbaria. Taubenſcabioſe. Der einfache, 2 Fuß hohe Stengel iſt mit umge-

11

p 18 IVte Klaſſe rte Ordnung. 83

kehrt eiförmigen , gekerbten, haarigen Wurzelblaͤt⸗ tern, zuſammengewachſenen, einfach gefiederten, aus ſchmalen Fiederblaͤttchen beſtehenden Stengel- blaͤttern beſetzt; die halbkugelfoͤrmigen , blaͤrlich⸗ rothen Blumenköpfe find flach, mit Strahlenbluͤm⸗ chen; die Spreublaͤttchen ſind lanzettfoͤrmig. Wohnort. An trocknen Huͤgeln. Bluthezeit. Julius, Auguſt.

2) Die Blumen ſind einblaͤtterig, unter⸗ halb dem Fruchtboden, mit einer Frucht.

46. Plantago, Wegerich, Plantin.

Der Kelch iſt viertheilig; die Blumenkrone iſt viertheilig mit zuruͤckgeſchlagenem Rande; die Staub- traͤger find ſehr lang; die zweifaͤcherige Saamen- kapſel iſt umſchnitten. 5

1. Plantago major. Großer Wegerich. Die einfachen Schafte ſind behaart, aufrecht, ohne Blaͤtter; die kreisfoͤrmig ſitzenden Wurzelblätter-. ſind eifoͤrmig, abgeſtumpft, unten mit 7 Nerven durchzogen, welche in den Blattſtiel zuſammenlau— fen; die runde, ſchlanke Aehre wird oft einen Fuß lang, und beſteht aus dichtſitzenden, weißlichen Bluͤmchen. f

Wohnort. In Gaͤrten, an Wegen. Bluͤthezeit. Junius, Julius. N

2. Plantago media. Breiter Wegerich. Die runden, weichhaarigen, Schaͤfte werden Fuß hoch; die rund um die Schäfte ſitzenden eilanzett⸗ foͤrmigen, mit 7 Nerven durchzogenen, weichhaa⸗ rigen Blaͤtter liegen ausgebreitet auf dem Boden; die kurze, zylinderfoͤrmige Aehre beſteht aus dach⸗

% IVte Klafje ıte Ordnung.

ziegelfoͤrmigen, weißlichen, ungeſtielten Blümchen mit langen Staubtraͤgern.

Wohnort. Wieſen. B luͤthezeit. Junius „Julius.

3, Plantago let. Spitzer Wegertch⸗

Der eckige, duͤnne Schaft iſt zottig; die lanzett⸗

foͤrmigen, dreirippigen Wurzelblaͤtter fi ſind behaart, auf dem Boden liegend; die Blumenaͤhre iſt RE mig⸗ rundlich.

Wohnort. Wieſen.

Blüthezeit. Mai, Junius.

Gebrauch. Die friſch zerquetſchten Blätter werden als Wundmittel gegen den * der Bie⸗ nen und Wespen geruͤhmt. N N

3) Die einblätterigen Blumen ſind ober⸗ halb dem Fruchtboden mit 1 Frucht.

47. Sanguisorba, Wieſenkuopf „Sanguisorbe.

Der zweibloͤtterige Kelch iſt unterhalb dem Fruchtboden; die flache Blumenkrone oherhalb dem⸗ ſelben; die vierfeitige Saamenkapſel iſt zwiſchen dem Kelche und der Blumenkrone.

1. Sanguisorba officinalis. Wilde Biber⸗ nelle. Der aͤſtige, 2 3 Fuß hohe Stengel iſt eckig, mit glatten, gefiederten, aus geftielten, eis

rmigen, ſaͤgeartigen Fiederblaͤttchen beſtehenden n herzfoͤrmigen Nebenblaͤttchen aeg;

bee pffoͤrmige Aehre.

Wohnort. Wieſen. Bläthezeit. Julius, Auguſt.

lrothen Blünichen bilden eine mi

IVte Klaſſe ıte Ordnung. 85

Die Blumen find einzeln, einbätterig, oberhalb dem Fruchtboden, ſternfoͤr⸗ mig, mit 2 Saamen. *

48. Galium, Labkraut, Caillelait.

Die einblaͤtterige Blumenkrone iſt flach, ? Saamen ſind rundlich. a) Mit glatter Frucht. A 1. Galium palustre, Sumpflabkraut. Der aͤſtige, niederliegende Stengel iſt an den 4 Ecken rauh, mit zu 4 quirlfoͤrmig den Stengel umgeben⸗ den, umgekehrt eifoͤrmigen, ungleichen, flachen Blaͤttern; die weißen Blumen bilden an der Spitze des Stengels und der Aeſte eine dreitheilige, ſchlaffe Bluͤthentraube. 9 550 N Wohnort. An feuchten, ſumpfigen Orten. Blüthezeit. Junius, Julius.

2. Galium montanum. Berglabkraut. Der runde, aͤſtige Stengel iſt aufrecht, mit 4 8 gleichbreiten, glatten, unten weißlichen, quirlfoͤr⸗ migen Blättern beſetzt; die weißen, vor dem Ent⸗ falten rothen Blumen mit braunen Staubbeuteln bilden runde, dreitheilige Bluͤthentrauben.

Wohnort. Auf waldigen Bergen. Bluͤthezeit. Junius.

3. Galium uliginosum. Moraſtlabkraut. Der handhohe, unten niederliegende Stengel iſt vierſeitig, rauh, mit blaugruͤnen zu 6 quirlförmig den Stengel umgebenden, lanzettförmigen, ſaͤge⸗ artigen Blättern „welche ſich in eine ſcharfe Spitze endigen; die weißen Blumen bilden dreitheilige Bluͤthentrauben. f Bi.‘ |

6 Ivte Kaffe ıte Ordnung.

Wohnort. An jumpfigen Orten. Bluͤthezeit. Junius, Julius.

4. Galium spurium. Weißes Labkraut. Der aͤſtige, zerſtreute Stengel iſt vierſeitig, rauh; mit lanzettfoͤrmigen, am Rande und der Mittel- rippe ruͤckwaͤrts ſtachelichen, quirlfoͤrmig zu 6, oben zu 4 den Stengel umgebenden Blaͤttern; die eckigen, rauhen Blumenſtiele ſitzen einander gegenuͤber in den Vlattwinkeln und ſind in 3 Stielchen getheilt, deren mittleres eine fruchtbare weiße Blume trägt:

Wohnort. Felder. Blüthezeit. Junius, Julius.

5. Galium verum. Gelbes Labkraut, Bettſtroh. Der aufrechte, aͤſtige Stengel iſt ſtumpf, vierſeitig, mit ſchmalen, am Rande ein⸗ gerollten, glatten Blättern, welche zu 8 10 quirlfoͤrmig den Stengel umgeben; die gelben Blu- men von angenehmem Geruthe, der bei bevorfte= hendem Regen ſtaͤrker wird, bilden eine anſehn— liche, dichte Rispe.

Wohnort. Waͤlder, Wieſen, an Wegen.

Bluͤthezeit. Sommer. g

Die Pflanze bringt die Milch zum gerinnen; die Blumen faͤrben die Wolle mit Alaun gelb; die Wurzeln enthalten einen Faͤrbeſtoff, welcher den der Faͤrberroͤthe an Haltbarkeit uͤberkreffen ſoll.

6. Galium mollugo. Breitblätteriges Labkraut, weißes Waldſtroh. Der glatte, viereckige, an den Gelenken verdickte Stengel iſt äſtig, mit gleichbreiten, zuweilen eifoͤrmigen, ſä— geartigen „an der Spitze feinſtacheligen Blaͤttern, welche zu 8 quirlfoͤrmig den Stengel umgeben; die

-

IVte Klaffe ıte Drdnung: 87

weißen Blumen fißen am Ende des Stengels und der Aeſte buͤndelfoͤrmig in Blüthentrauben.

Wohnort. Auf Wieſen, in Zaͤunen. Bluͤthezeit. Junius, Julius.

Gebrauch. Die Wurzel enthält einen Faͤrbe⸗ ſtoff, welcher Wolle roth faͤrbt.

bz) Mit ſtacheliger Frucht.

7. Galium aparine Klebkraut. Der aͤſtige viereckige Stengel iſt an den Gelenken zottig, mit lanzettfoͤrmigen, am Rande und der Mittelrippe ſtacheligen, quirlfoͤrmig zu 6 5 den Stengel um- gebenden Blaͤttern; die weißen Blumen mit meiſtens getheilten Griffeln ſitzen am Ende des Stengels und der Aeſte in Buͤſcheln; die kugelrundan, grauen Saamen hängen mit den hackenfoͤrmigen Haaren leicht an.

Wohnort. An Zaͤunen, auf Aeckern.

Blüthezeit. Mai, Junius.

Gebrauch. Wie die vorige Art.

49. Asperula, Waldmeiſter Asperule.

Die einblaͤtterige Blumenkrone iſt trichterfoͤr⸗ mig; die zwei Saamen ſind kugelrund.

1. Asperula adorata. Wohlriechender Wald⸗ meiſter, Sternleberkraut. Der aufrechte, glatte Stengel iſt viereckig, mit glatten, lanzett⸗ förmigen, ganzrandigen, am Rande rauhen Blaͤt⸗ tern, welche zu 8 den Stengel quirlformig umger ben; die weißen, wohlriechenden Blumen ſitzen buͤſchelformig an dreitheiligen Stielchen mit gegen einander ſtehenden Nebenblaͤttchen, und bilden an der Spitze des Stengels eine Bluͤthentraube.“

1 . i 1 Da

65 IVte Klaſſe ite Ordnung.

Wohnort. In Waͤldern.

Blüthezeit. Mai.

Gebrauch. Die getrockneten Blumen find hy⸗ grometriſch und ſollen bei eintretendem Regen an⸗ genehm riechen.

50. Sehrardia, Sehrardie, Sherarde.

Der Kelch iſt ſechsblaͤtterig; die einblaͤtterige

Blumenfrone ift trichterfoͤrmig; die zwei Saamen ſind dreizahnig. |

1. Sehrardia arvensis. Ackerſehrardie. Der viereckige, unten niederliegende Stengel iſt mit eilanzettfoͤrmigen, ſcharf zugeſpitzten, dunkelgruͤnen Blättern beſetzt, welche ohne Stiele den Stengel quirlfoͤrmig umgeben; die blaͤulichrothen kleinen Blumen ſtehen an der Spitze des Stengels und der Xeſtchen. 5 8 2 8

Wohnort. In Gaͤrten, auf Feldern.

Blüthezeit. Sommer.

5) Vierblaͤtterige Blumen oberhalb dem 3 Fruchtboden.

51. Cornus, Hartriegel, Cornouiller.

Der Kelch und die Blumenkrone find vierblät⸗ terig; die Steinfrucht iſt zweifaͤcherig. ur 1. Cornus mascula. Kornelkirſche. Ein Strauch oder Baum mit eifoͤrmigen, ganzrandigen, einander gegenüber ſitzenden Blättern ; die gelben, geſtielten Blumen bilden Dolden mit 4 eifoͤrmigen, behaarten Hüllenblättern ; die zinnoberrothe, glän⸗ Steinfrucht iſt laͤnglich, oben und unten umpf, i

IVte Klaſſe te Ordnung. 89

J

Wohnort. In Gärten, an Zaͤunen. 5 Bluͤthezeit. April, Mai; vor der Entwik⸗ lung der Blaͤtter.

2. Cornus sanguinea. Rother Hartriegel. Ein Strauch mit rothen, aufrechten Aeſten, eifor⸗ migen, ganzrandigen Blaͤttern; die weißen Blumen bilden am Ende der Aeſte flache Trugoolden; die runde Steinfrucht iſt ſchwarz.

Wohnort. In Zaͤunen, Gebuͤſchen.

Blüthezeit. Julius. Je

1

6) Unvollfommene Blumen unterhalb dem Fruchtboden.

52. Alchemilla, Sinau, Pied de lion.

Der Kelch iſt achtblaͤtterig; die Blumenkront fehlt; i Saame.

1. Alchemilla vulgaris. Frauenmantel, Sinau. Der niederliegende Stengel iſt weichhaa⸗ rig, aͤſtig, mit geſtielten, runden, hellgruͤnen Blaͤttern, welche gefalten, in 9 ſcharfgezahnte vappen getheilt find; die grünen, büfchelförmigen Blumen ſitzen an der Spitze des Stengels und der Aeſte. 95 y

Wohnort. In Wäldern, Wieſen. Bluͤthezeit. Junius, Julius.

2. Alchemilla aphanes. Ackerſinau Der behaarte, zweitheilige Stengel iſt einige Zoll hoch, mit rundlichen, dreilappigen, abwechſelnd ſitzenden Blättern ; gezahuten, den Stengel umfaſſenden Blattanſaͤtzen; die kleinen grünen Blumen ſitzen

90 IVte Klaſſe ıte Ordnung.

buͤſchelweis in den Blattwinkeln; im Kelche ſtehen kleinere und größere Blattchen abwechſelnd. Wohnort. Auf Aeckern häufig. Bluͤthezeit. Sommer.

fe

2te Ordnung, Dig y nia. 5 Wit 2 Griffeln. 53. Cuscuta, Flachsſeide, Cuscute.

Der Kelch iſt viertheilig; die Blumenkrone einblätterig, 4 dipaltig ; die Saamenkapſel zwei⸗ faͤcherig.

1. Cuscuta europaea. Europͤiſche Flachs⸗ ſeide. Eine Schmarotzerpflanze mit dünnem, um Pflanzen windendem, viereckigem, röthlichem aͤſti⸗ gem Stengel ohne Blaͤtter; die blaßrothen oder weißen Blumen mit nackten Staubfaͤden, 4 linien⸗ foͤrmigen, getheilten Nectarien, ſitzen meiſtens in den Winkeln der Aeſte in runden Köpfchen, mit rg einzelnen eifoͤrmigen, zugeſpitzten Dedblätt-

en. |

Wohnort. In Hecken, auf Leinfeldern.

Vluͤthezeit. Julius, Auguſt.

2. Cuscuta epithymum. Kleine Flachsſeide. Der fadenfoͤrmige, runde, blattloſe Stengel windet ſich um nahe Pflanzen; die roͤthlichen Blumen mit 4 btheiligem Kelche und Blumenkrone, 5 am Grunde ſchuppigen Staubfäden ſitzen in runden Köpfen, welche mit einigen rothen Nebenblatt⸗ chen umgeben ſind. . .

15

IV te Klaſſe 2te Ordnung. 91 *

oh nort. Auf ſſonnigen Anhoͤhen, an Quen⸗

del (Thymus serpyllum ).

Blüthezeit. Julius, Auguſt.

3te Ordnung, Tetragy nis, Mit 4 Griffeln.

6 . f 54. Potamogeton, Saamkraut, Epid'eau.

Der Kelch fehlt; die vierblätterige Blumen⸗ krone iſt ohne Griffel; 4 Saamen.

1. Potamogeton natans. Schwimmendes Saamkraut. Die langen, runden Stengel find mit eifoͤrmigen, glatten, ganzrandigen Blaͤttern, welche an langen Stielen oben einander gegenüber ſtehen, und flach auf der Oberflaͤche des Waſſers ſchwimmen, beſetzt; die vor dem Aufbluͤhen in einer Scheide eingeſchloſſenen Aehren, beſtehen aus un- geſtielten Blümchen und ſind zylindriſch, ſtumpf, uͤber dem Waſſer hervorragend.

Wohnort. In dem Elbfluß.

Blüthezeit. Julius, Auguſt.

2. Potamogeton crispum. Krausblätteri ges Saamkraut. Die roͤthlichen, getheilten Stengel ſind mit lanzettfoͤrmigen, durchſcheinenden drei⸗ nervigen Blaͤttern beſetzt, welche am Rande wellen— foͤrmig gebogen, ſaͤgeartig den Stengel halb um⸗ . ; die kurze Blumenähre ragt uͤber dem Waſſer

ervor.

Wohnorr. In der Elb. Bluüthezeit. Junius, Julius.

.

92 IVte Klaſſe Zte Ordnung.

55. Sogina, Maſtkraut, Sagine.

Der Kelch und die Blumenkrone ſind vierblaͤt⸗ terig; die vierfaͤcherige, vierklappige Saamenkap⸗ ſel iſt vielſaamig.

1. Sagina procumbens. Liegendes Maſt⸗ kraut. Die niederliegenden, aͤſtigen Stengel ſind fingerslang und bilden einen Raſen; die ſchmalen, glatten, am Grunde zuſammengewachſenen Blaͤtt⸗ chen ſind zugeſpitzt und ſitzen einander gegenuͤber; die kleinen Bluͤmchen, deren Kelch groͤßer als die

weiße Blumenkrone iſt, ſtehen aufrecht einzeln. Wohnort. Auf Weiden, feuchten Aeckern. Blüthezeit, Sommer. N 5

Vte Klaſſe, Pentandria, Mit 5 Staubträgern.

1te Ordnung, Monogynia, i Mit 1 Griffel.

I. Die einblaͤtterigen Blumen find un» terhalb dem Fruchtboden, mit 4 Saa⸗ men. Asperifolien.

1) Die Blumenroͤhre iſt durch Klappen verſchloſſen.

56. Myosotis, Vergißmeinnicht, Myosote.

Die Blumenkrone iſt flach ausgerandet, fuͤnf⸗ theilig.

1. Myosotis scorpioides. Glattes Vergiß⸗ meinnicht. Der aͤſtige, glatte Stengel iſt eckig, mit etwas behaarten, lanzettfoͤrmigen, vorn abge⸗ rundeten Blaͤttern; die blauen, zuweilen weißen oder roͤthlichen, geſtielten Blumen ſtehen am Ende des Stengels und der Aeſte in getheilten, etwas gebogenen Trauben. f

Wohnort. Feuchte Wieſen, an Baͤchen.

Bluͤthezeit. April, Mai.

2. Nyosotis arvensis. Die aͤſtigen, haarigen Stengel find mit eilanzettfoͤrmigen, weichhaarigen

94 Vte Klaſſe ite Ordnung.

Blättern beſetzt; die kleinen, blauen Blumen bil

den getheilte, einſeitige Bluͤthentrauben; die Sga—

men ſind glatt. Wohnort. Auf Aeckern. 5 Wluͤthezeit. Mal, Junius. x

57. Anchusa, Ochſenzunge, Buglose,

Die Blumenkrone iſt trichterförmig ; die Saa⸗ men find am Grunde eingegraben. 1. Anchusa angustifolia. Schmalblätterige

Ochſenzunge. Der aͤſtige, rauhe, haarige Sten-

gel iſt 1— 2 Fuſt hoch, abwechſelnd mit eilanzett⸗ förmigen, am Stengel herablaufenden , haarigen, rauhen Blättern beſetzt; die roͤhrigen, blauen Blu- men mit flachem, fuͤnftheiligem Rande, bilden blatt— loſe, zuſammengeſetzte Trauben. Wohnort. An ſteinigen Orten. Bluͤthezeit. Mai, Junius.

86. Cynoglossum „Hundszunge, Cynoglosse.

i \ Die Blumenkrone iſt trichterfoͤrmig mit fünf- theiligem Rande; die Saamen ſind zuſammenge— druͤckt, an der Seite angeheftet. 1. Cynoglossum olliciuale. Gemeine Hunds⸗ zunge. Der aufrechte, 1 2 Fuß hohe Stengel iſt aͤſtig, haarig, mit breitlanzettfoͤrmigen, weich—

haarigen, ungeſtielten Blättern beſetzt; die braun

rothen Blumen bilden eine dichte, einſeitige, oben gebogene Bluͤthentraube; die Saamenkapſeln find ſtachelig. n e

Wohnort. An Wegen, Mauern.

Bluͤthezeit. Mai, Junius, uw

Vte Klaſfe 1te Ordnung. 95

59. Lycopsis Krummhals.

Die Röhre der Blumenkrone iſt gekruͤmmt.

1, Lycopsis arvensis. Ackerkrummhals. Der aufrechte, aͤſtige Stengel iſt rauhaarig, mit lanzettfoͤrmigen, breiten, am Rande leicht gezahn⸗ ten, haarigen Blättern beſetzt; die kurzgeſtielten, blauen Blumen, deren Kelch bei der Bluͤthe auf-

recht ſteht, bilden an der Spitze einſeitige, einge?

bogene Aehren.

Wohnort. Auf Feldern. Blüthezeit. Junius bis Auguſt.

2) Die Blumen rohre iſt durch Strah⸗ len verſchloſſen.

60. Borago, Boratſch „Bourrache.

Die Blumenkrone iſt radfoͤrmig.

1. Borago officinalis. Borag, Bo ratſch. Der aͤſtige, ſteifhaarige Stengel iſt 1 - 2 Fuß hoch, abwechſelnd mit eifoͤrmigen, runzlichen, fein ſtachelichen Blaͤttern beſetzt; die blauen oder weißen überhängenden Blumen ſitzen am Ende der aͤſtigen Stiele. 5 ö

Wohnort. In Gaͤrten.

Bluͤthezeit. Junius, Julius.

2 symphytum; Beinwell „Consoude,

Die Blumenkrone iſt roͤhrig, bauchig.

1. Symphytum ofheinale, Wallwurz el, Beinwell, Schwarzwurzel. Der auf rechte, eckige, aͤſtige Stengel iſt mit eilanzettfoͤrs

*

96 Vie Klaffe ıte Ordnung.

migen, ganzranbisen , abwechſelnden, herablaufen⸗ den Blättern hejept die weißen, aberbaene Blumen, deren Kelche zuſammengeneigt von der Länge der Blumenkronen find, fichen am Ende in zuſammengeſetzten Aehren.

Wohnort. An Ufern.

Blüthezeit. Mai, Junius.

An der Lahn waͤchſt die rothbluhende Wallwurzel (Semphytum patens), ö

Gebrauch. Die Wurzel iſt zum Rothfaͤrben, in der Gerberei, und durch den Gehalt an Leim zur Schlicht fuͤr Leineweber brauchbar.

3) Die Blumen rohre iſt nackt, offen. 62. Lythospermum, Steinſaame, Gremil.

Der Kelch iſt fünftheilig, die Blumenkrone

trichterfoͤrmig. N

1. Lythespermum ofßeinale. Offieineller Stein ſaame. Der aufrechte, aͤſtige, rauhe Sten⸗ gel iſt mit lanzettfoͤrmigen, zugeſpitzten, rauhen Blaͤttern beſetzt, welche ohne Stiele abwechſeln; die weißen, einzelnen Blumen find kaum laͤngerals der Kelch, und bilden an der Spitze einſeitige, blätterige Bluͤthentrauben; die Saamen ſind weiß, glatt.

Wohnort. Auf Feldern, an Wegen.

Blüthezeit. Mai, Junius. men iſt mehlreich; die Wurzel enthält einen rothen Särbeſtoff. ER 8 7 77 R 1.3 Lythospermum arvense, Ackerſtein⸗ faame.. Der rauhe, aͤſtige Stengel iſt zweitheilig, mit lanzettförmigen, zugeſpitzten, abwechſelnden Blättern besetzt; die weißen, einzelnen Blumen

Gebrauch. Der als Perlhirſe bekannte Saa⸗

vte Klaffe rte Ordnung 97 mit ſchwarzpunktirten Kelchen bilden einſeitige, beblaͤtterte Endtrauben, die Saamen ſind ſchwarz, runzlich.

Woh nor t. Feldern. Bluͤthezeit. Mai, Junius.

63. Pulmonaria. Lungenkraut. Pulmonaire.

Der Kelch iſt kugelförmig fuͤnfeckig; die Blu⸗ Aistrobe trichterfoͤrmig.

1. Pulmonaria officinalis. Se Lun⸗ genkraut. Der haarige Stengel iſt oben aͤſtig; mit eilanzettfoͤrmigen, haarigen, abwechſelnden, weiß gefleckten Blaͤttern, von welchen die oberen den Stiel umfaſſen; die rothen, dann blauen Blu⸗ men ſtehen buͤſchelweis am Ende der Stengel.

Wohnort. Waͤlder.

Bluͤthezeit. März, April.

Gebrauch. In der Wan ee werden die Blatter angewendet.

65. Echium. Natterkopf. Viperine.

Die Blumenkrone ift unregelmaͤßig.

Echium vulgare. Gemeiner Natter⸗ rep Der warzige, ſteifborſtige Stengel iſt mit kanzettfoͤrmigen, rauhen Blaͤttern beſetzt; die blauen, außerhalb behaarten Blumen mit rothen, langen Staubtraͤgern „bilden eine lange, einſeitige Aehre.

Wohnort. An ſteinigen Orten, Mauern. Bluͤthezeit. Junius, Julius.

7

93 Vte Klaſſe ıte Ordnung.

II. Die Blumen find einblätterig, uns terhalb dem Fruchtboden; die Saa⸗ men ſind bedeckt.

1) Die Saamenkapfſel iſt einfaͤcherig. 65. Anagallis. Gauchheil. Mouron.

Die Blumenkrone iſt rahfürmig ; die Saamen⸗ kapſel kugelfoͤrmig, mit einem Querſchnitte um⸗ eben. a g » 1. Anagallis arvensis. Acker gauchheil. Die aͤſtigen, viereckigen Stengel ſind niederliegend, mit eilanzettfoͤrmigen, glatten, unten mit ſchwar⸗ zen Puͤnktchen beſetzten, einander gegenuͤberſtehenden Blaͤttern; die blauen oder rothen Blumen kommen einzeln an langen, duͤnnen Stielchen aus den Blattwinkeln. 5 Wohnort. In Gaͤrten, auf Aeckern. Bluͤthezeit. Sommer, |

66. Lysimachia. Lyſimachie. Lysimaque. Die Blumenkrone iſt radfoͤrmig; die runde Kapſel iſt zugeſpitzt, zehnklappig; die Staubtraͤger ſind unten zuſammengewachſen. 3 1. Lysimachia vulgaris. Gemeine Lyſima⸗ chie. Der behaarte, eckige Stengel iſt gegen 3 Fuß hoch, mit eilanzettfoͤrmigen, zugeſpitzten, zu 2 —3 einander gegenuͤberſtehenden Blättern; die gelben Blumen bilden vielblüthige Endrispen. Wohnort. An der Elb, an Gräben. Blüthezeit. Julius. 2. Lysimcahia nummularia. Pfenntafraut. Die glatten, viereckigen Stengel liegen auf der Erde

Vite Klaſſe ıte Ordnung. 99

md find mit runden herzfoͤrmigen, einander gegen

uͤberſitzenden Blättern beſetzt; die gelben, geſtielten

Blumen kommen einzeln aus den Blattwinkeln. Wohnort. Auf feuchten Wieſen. Bluͤthezeit. Julius.

67. Primula. Primel, Schlüſſelblume. Pri-

7 mevere.

Die Dolde ift mit einer Hülle verſehen; die roͤhrige Blume hat eine offene Muͤndung.

1. Primula veris. Srühlingsprimel. Die eifoͤrmigen, gekerbten, runzlichen Blaͤtter umge⸗ ben am Grunde die einfachen, behaarten, runden Schaͤfte, an deren Spitze die gelben, herabhangen⸗ den Blumen mit oben laͤnglich erweiteter Roͤhre, doldenfoͤrmig ſitzen.

Wohnort. Wieſen.

Bluͤthezeit. April, Mai. n

Gebrauch. Die wohlriechenden Blumen wer⸗ den als Thee gebraucht.

2. Primula elatior. Waldſchluſſelblume. Die runzlichen, gezahnten Blaͤtter liegen auf der Erde um den aufrechten, runden Schaft; die blaßgelben, geruchloſen Blumen mit flachem, fuͤnf⸗ ſpaltigem Rande und oben rund erweiterter Roͤhre, bilden an der Spitze des Schaftes eine Dolde.

Wohnort. Waͤlder.

Bluͤthezeit. Maͤrz, April.

3. Primula auricula. Aurikel. Der runde, behaarte Schaft iſt aufrecht, unten mit umgekehrt eifoͤrmigen, ganzrandigen, weißbeſtaͤubten Blaͤttern beſetzt; die ſchoͤn gefarbten Blumen mit offenem,

flachem Rande, ſtehen doldenfoͤrmig an dem Ende des Schaftes.

100 Vte Klaſſe ıte Ordnung.

Wohnort. Eine Alpenpflanze, welche in sie ten gepflanzt wird. Bluͤthezeit. Junius, Julius.

68. Menyanthes. Fieberklee. Menianthe.

Die radfoͤrmige Blumenkrone iſt zottig; die 1 iſt 2 —ötheilig; die Saamenkapſel einfaͤcherig.

. Menyantlies tri koliata. Bieberflee Die * aͤſtigen Stengel ſind unten kriechend, mit langgeſtielten, eifoͤrmigen, lebhaftgruͤnen, zu 3 beiſammenſitzenden Blaͤttern; die fuͤnftheiligen, roͤth⸗ lichen, ſchoͤn geformten Blumen, ſtehen in den Blattwinkeln in einer ſchlaffen Blüthentraube.

Wohnort. In Suͤmpfen. Bluthezeit. Mai, Junius. Gebrauch. In der Arzneikunde ſind die bit⸗ teren Blaͤtter im Gebrauche. | 2) Mit zweifaͤcherigen Saamenkapſeln.

69. Verbascum. Königskerze. Bouillon.

Die radfoͤrmige Blumenkrone iſt ungleich fünf⸗ theilig, mit einfacher Narbe; baͤrtigen, herabge⸗ bogenen Staubtraͤgern.

1. Verbascum thapsus, Officinelle Kos nigskerze. Der weichhaarige, gefluͤgelte Sten⸗ gel iſt 4 5 Fuß hoch, mit abwechſelnden, eilan⸗ ettfoͤrmigen, ſtumpf gekerbten, mit dichtem, weißem uͤberzogenen Blaͤttern beſetzt, welche am Sten⸗ herablaufen; die großen, gelben, außerhalb . Blumen mit keulenfoͤrmiger Narbe, drei behaarten und 2 nackten Staubtraͤgern, bilden am Ende des Stengels eine lange, wollige Aehre.

Vie Klaſſe ıte Ordnung. 101

Bi ob nort. An Jonnigen N ſteinigen Orten.

Blüthezeit. Julius, Auguſt.

Gebrauch. Die Blumen werden als Arznei⸗ mittel angewendet. ö

een Iychnitis. Lychnisartige Koͤ⸗ Keskerze. Der aͤſtige, beſtaͤubte Stengel iſt mit eilanzettfoͤrmigen, oben breiteren, wellenfoͤrmig gekerbten, unebenen Blättern beſetzt, deren untere geſtielt ſind; die hellgelben Blumen mit gleichlan⸗ gen, gelben und wolligen Staubträgern bilden an der Spitze des Stengels eine ſchlaffe Aehre; der Griffel iſt kuͤrzer als die Staubtraͤger.

Wohnort. Auf Schutt, an unfruchtbaren Orten. Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

3. Verbascum nigrum. Schwarze Koͤ⸗ nigskerze. Der einfache, eckige Stengel iſt roth, behaart, mit geſtielten, ſtumpf gekerbten, rauhen Blaͤttern; die gelben, roth getupften Blu⸗ men mit violetten, wolligen Staubtraͤgern, ſtehen am Ende des Stengels in einer dichten 1

Wohnort. An Wegen.

Blüthezeit. Julius, Auguſt.

4. Verbascum blattariz. Veraͤnderliche Koͤnigskerze. Der einfache, glatte Stengel iſt mit eilanzettfoͤrmigen glatten, ſaͤgeartig gekerbten Blattern, welche den Stengel umfaſſen, beſetzt; die anſehnlichen, gelben Blumen mit violetten Staubtraͤgern von ungleicher Laͤnge „ſtehen einzeln an der Spitze des Stengels in einer ſchlaſfen 9

Wohnort. An Wegen. Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

102 Vte Klafje ıte Ordnung.

70. Chironia, Chironie. Chironie.

Die Blumenkrone ift radfoͤrmig; der Staubweg herabgebogen; die Staubträger ſitzen in der Röhre der Blume; die Staubbeutel find ſpiralfoͤrmig; die Fruchthuͤlle zweifächerig.

1. Chironia pulchella. Kleine Chironie. Der handhohe, aͤſtige Stengel iſt zweitheilig, mit einander gegenuͤberſtehenden, eifoͤrmigen, glatten Blättern beſetzt; die einzelnen oder buͤſchelweiſen,

rothen Bluͤmchen mit gelben Antheren ſind fuͤnf⸗ ſpaltig, etwas laͤnger als der Kelch.

Wohnort. Auf Feldern nach der Erndte. Blüthezeit. Julius, Auguſt.

2. Chironia centaurium. Tauſendgulden⸗ kraut. Der aͤſtige, 1— 2 Fuß hohe Stengel iſt 2 oder 3theilig mit glatten „eifoͤrmigen Blättern beſetzt, welche unten kreisfoͤrmig, am Stengel ein ander gegenüber ſtehen; die rothen Blumen mit flachem, fuͤnfſpaltigem Rande, gelber, halbEugeli= ger Narbe, bilden an dem Ende des * <

flache Buͤſchel. Wohnort. Wieſen, Waͤlder. Bluͤthezeit. Julius, Auguſt. Gebrauch, Eine wirkſam Arzneipflanze.

71. Datura. Stechapfel. Pomme épineuse.

Die trichterfoͤrmige Blumenkrone iſt gefalten; der roͤhrige Kelch fällt bald ab; die Saamenkapſel

iſt vierfaͤcherig.

Vie Klaſſe ıte Ordnung. 103

1. Datura stramonium. Gemeiner Stech⸗ apfel. Der runde, glatte Stengel iſt zweitheilig mit dunkelgruͤnen, eifoͤrmigen, buchtig gezahnten Blaͤttern beſetzt; die großen, weißen Blumen ſtehen f zwiſchen den gabelfoͤrmig getheilten Aeſten; die ei⸗ förmige, große ſtacheliche Saamenkapſel enthält viele ſchwarze, eckige Saamen.

Wohnort. Gaͤrten.

Bluͤthezeit. Julius.

Gebrauch. Eine giftige Pflanze, die in der Arzneikunde angewendet wird.

72. Hyosciamus. Bilſenkraut. Jusquiaume.

Die trichterfoͤrmige, ſtumpfe Blumenkrone ent⸗ halt zuſammengeneigte Staubtraͤger; die zweifaͤ⸗ cherige Saamenkapſel iſt mit einem mean ver⸗

ſchloſſen.

1. Hyosciamus niger. Schwarzes Bilſen⸗ kraut. Der aͤſtige Stengel iſt wollig mit eilan⸗ zettfoͤrmigen, buchtigen, gezahnten Blaͤttern be⸗ ſetzt, welche haarig, etwas klebrig ſind, und den Stengel umfaſſen; die außerhalb weichhaarigen, innerhalb glatten, hellgelben, mit violetten Adern netzfoͤrmig durchzogenen Blumen, ſtehen am Ende des Stengels und der Aeſte bei dem Aufbluͤhen ge⸗ haͤuft, und bilden ſpaͤter eine lange, einſeitige, beblätterte Aehre.

Wohnort. An Wegen, in Gaͤrten.

Bluͤthezeit. Mai, Junius.

Gebrauch. Eine Giftpflanze, f bie in der a neikunde angewendet wird.

10.4 Vite Klaſſe ite Ordnung.

73. Atropa. Wolfskirſche. Tollkirſche,

a Belladonne.

Die glockenfoͤrmige Blumenkrone enthaͤlt die ab⸗ 8 Staubtraͤger; die runde Beere iſt zweifaͤ⸗ eri 1. Atropa belnde nm. Gemeine Wolfskir⸗ ſche. Der runde, fein behaarte Stengel iſt 4 6 Fuß hoch, aͤſtig, dreitheilig mit zweitheiligen Aeſten; dunkelgruͤnen, eirunden, weichen Blaͤttern, welche einzeln abwechſelnd, zuweilen gepaart ſind; die braunrothen, außerhalb haarigen Blumen kommen auf kurzen Stielen aus den Winkeln der Aeſte; die glaͤnzend ſchwarze, innen rothe Beere, von der Groͤße und Geſtalt einer Kirſche, iſt am Grunde von dem fuͤnftheiligen Kelche umgeben.

Wohnort. Waͤlder.

Bläͤthezeit. Junius, Julius.

Alle Theile dieſer Pflanze ſind hoͤchſt giftig, und die von Unerfahrenen genoſſenen Beeren ſind tödlich,

74. Nicotiana. Taback. Tabac.

Der Rand der trichterförmigen Blumenkrone iſt faltig; die Staubtraͤger ſind e eee die Saamenkapſel iſt zweiklappig, zweifaͤcherig.

1. Nicotiana tabacum. Gemeiner Taback. Der aͤſtige, behaarte Stengel ift mit eilanzettfoͤrmi⸗ gen, ungeftielten Blättern beſetzt, welche am Sten⸗ gel herablaufen; die rothen Blumen mit zugeſpitz⸗ ten Einſchnitten ſitzen am Ende des Stengels und der Aeſte in unregelmaͤßigen Doldentrauben.

Wohnort. Aus Amerika urſpruͤnglich, in Gaͤrten; den Europäern ſeit 1500 bekannt.

‚Blüthezeit. Auguſt.

Vte Klaſſe rte Ordnung. 105

2. Nicotiana rustica. Bauerntaback. Der aͤſtige, ſtarke Stengel iſt mit breiten, eifoͤrmigen, weichhaarigen Blaͤttern beſetzt; die runden, gelben Blumen bilden am Ende des Stengels eine dichte Bluͤthentraube.

Wohnort. In Gaͤrten. Bluͤthezeit. Auguſt.

75. Solanum. Nachtſchatten. Morelles.

Die radfoͤrmige Blumenkrone iſt fuͤnfſpaltig, gefalten; die Antheren ſind zuſammengewachſen, an der Spitze zweiloͤcherig.

1. Solanum dulcamara. Bitterfüß. Der ſtrauchartige Stengel ſchlingt ſich um andere Straͤu⸗ che; die unteren Blaͤtter ſind eifoͤrmig, die obern ſpondonfoͤrmig, buchtig ausgerandet; die violetten Blumen mit orangegelben Antheren ſitzen in Trug⸗ dolden, den Blättern gegenuͤber; die runden Bee⸗ ren ſind roth.

Wohnort. An Ufern. | Bluͤthezeit. Julius, Auguſt. Gebrauch. In der Arzneikunde.

2. Solanum nigrum. Schwarzer Nacht⸗ ſchatten. Der krautartige Stengel iſt aͤſtig, mit eiförmig gezahnten, buchtigen Blaͤttern; die weißen Blumen mit gelben Antheren bilden an den Seiten der Zweige überhängende, zweitheilige Doldentrau⸗ ben; die Beeren ſind ſchwarz.

Wohnort. Gaͤrten, Felder. Bluͤthezeit. Sommer. a

Der ſchwarze Nachtſchatten wird zu den Gift⸗ pflanzen gezählt. | | |

106 Vte Klaffe ıte Ordnung.

n

3. Solanum tuberosum. Kartoffel. Der krautartige, aͤſtige Stengel iſt mit dunkelgruͤnen, gefiederten, ganzrandigen Blaͤttern beſetzt; die rad⸗ foͤrmigen Blumen ſtehen an getheilten Stielen und bilden eine meiſtens herabhaͤngende Trugdolde.

Wohnort. urſpruͤnglich aus Amerika; ſie iſt ſeit 1590 in Teutſchland bekannt. Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

Eine vollſtaͤndige Anleitung zur Naturgeſchichte und zum Gebrauch der Kartoffeln findet man in: Oekonomiſch praktiſchem Unterricht über den vor-

theilhafteſten Anbau und die beſte Benutzung der

Kartoffeln. 2te verbeſſerte Auflage, von K. F. B.

Leipzig. 1797, J. H. Voß Anweiſung, die Kartoffeln in bedeuten⸗

der Menge zu erzeugen, mit einem Anhange uͤber

die techniſche Anwendung derſelben. Elberfeld.

1818,

Unter den vorzuͤglichſten Arten der Kartoffeln verdient die Peruaniſche gepflanzt zu werden. Hin⸗ ſichtlich des Ertrags iſt ſie die ergiebigſte, und an innern Beftandtbeilen zur Nahrung für Menſchen und Vieh am reichhaltigſten; fie erhalt ſich, obgleich ſie am fruͤheſten genießbar wird, am laͤngſten unter allen Arten. Dieſe weißgelblichte, ziemlich große, theils runde, theils laͤnglichrunde Kartoffel, welche in jedem Boden, außer ganz naſſem, gut fortkommt, wird ſchon leit zehn und mehreren Jahren mit Vor⸗ theil in und um Hadamar gepflanzt. 5

Die vorzuͤglichſte Methode, die Kartoffeln von ihrer Ernte an bis zur Ernte neuer Kartoffeln, gut und ſchmackhaft zu erhalten, iſt folgende: Nach⸗ dem die Kartoffeln (wenn es möglich iſt, bei trock—

=

Vte Klaſſe ıte Ordnung. 107

ner Witterung) ausgethan, werden fie entweder auf dem Felde in tiefe Gruben gelegt, oder in guten, trocknen Kellern aufbewahrt. Die kleinen muͤſſen ſchon auf dem Felde beſonders geleſen und zum fruͤheren Verbrauch allein aufgeſchüttet werden, damit die groͤßeren und zum ſpaͤtern Gebrauch aufbewahrten, in den Kellern ungeruͤttelt auf ihrer Stelle liegen blei- ben koͤnnen; wenn man alsdann eine Portion noͤthig

hat, ſo wird immer von vorne an weggenommen.

Hat der Winter fein Ende erreicht und der Keller ift feucht und warm, ſo treibt die Kartoffel bald Kei⸗ me und verliert dadurch an innerem Nahrungsſtoff; dieſes zu verhuͤten „wird eine wenigſtens für die Anzahl der Menſchen in einer Haushalkung bis zur neuen Ernte erforderliche Portion auf einem luͤf⸗ tigen Speicher geſchuͤttet, wodurch das Keimen verhuͤtet wird. In trocknen Kellern laſſe man die Haufen ganz ruhig, und nehme taͤglich die erfor⸗ derliche Portien nur immer oben ab, ohne die uͤbrigen aus ihrer Lage zu bringen.

Billig ſollte jeder Ort fuͤr eine ſtarke Quanti⸗ tät in Wuͤrfel geſchnittner und getrockneter Kar⸗ toffeln, um in Mißjahren dem Mangel begegnen zu koͤnnen, vorraͤthig haben, wo ſie denn leicht zu Mehl gemahlen, und theils allein, theils unter Fruchtmehl gemiſcht, zu Brod De a verwendet werden koͤnnen.

76. Physalis. Schlutte. Coquelet.

Der Kelch iſt aufgeblafen die Blumenkrone radfoͤrmig; die Antheren zuſammengeneigt; die Beere zweifaͤcherig.

1. Physalis alkekengi. Jud enkirſch e. Der

runde, geſtreifte Stengel iſt mit ejfoͤrmig zuge⸗

108 Vte Klaſſe ıte Ordnung.

ſpitzten, gepaarten, abwechſelnd ſtehenden Blättern beſetzt; die anſehnlichen, weißen Blumen entſprin⸗ gen einzeln in den Blattwinkeln; die hellrothe Beere iſt in dem rothen, aufgeblaſenen Kelche enthalten.

Wohnort. An trocknen, ſteinigen Orten, in

Weinbergen. Bluͤthezeit. Julius.

77. Convolvulus. Winde. Liseron.

Die glockenſoͤrmige Blumenkrone iſt gefaltet, mit 2 Narben; zweiſacherigen, zweiſgamigen Saa⸗ menkapſeln.

1. Gonvolvnlus arvensis. Ackerwinde. Der kriechende, duͤnne Stengel iſt mit geſtielten, pfeil⸗ förmigen, ſpitzen Blaͤttern beſetzt, aus deren Win⸗ keln die weißen oder roͤthlichen Blumen an einzel⸗ nen Stielen mit 2 eifoͤrmigen Deckblaͤttchen her⸗ vorkommen.

Wohnort. Auf trocknen Feldern.

Blüthezeit. Sommer.

2. Convolvulus sepium, Zaunwinde. Der glatte, windende Stengel iſt mit abwechſelnden, pfeilfoͤrmigen, buchtig gezahnten, glatten Blaͤttern beſetzt; die weißen Blumen entſpringen einzeln aus den Winkeln der Blätter an viereckigen Stielen mit herzfoͤrmigen Nebenblaͤttchen.

Wohnort. An Zaͤunen.

Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

78. Vinca. Sinngrün. Pervenche,

f Die fuͤnftheilige Blumenkrone iſt vor dem Auf⸗ blühen zuſammengedreht, mit Eopfförmiger auf ei- nem flachen Kreiſe ſitzender Narbe.

F

Vite Klaſſe ite Ordnung. 109

1. Vinca minor. Kleines Sinngruͤn. Die runden, niederliegenden Stengel ſind aͤſtig, mit breitlanzettformigen, dunkelgruͤnen, glänzenden Blaͤttern beſetzt; die blauen Blumen mit innerhalb behaarter Röhre ſtehen einzeln an Stielen in den Blattwinkeln.

Wohnort. An Zaͤunen. Blüthezeit. Mai.

III. Die einblaͤtterigen Blumen find oberhalb dem Fruchtboden.

79. Campanula. Glockenblume. Campanule.

Die ene, iſt glockenfoͤrmig, der Grund derſelben iſt durch 5, die Staubgefaͤße tragende Klappen geſchloſſen; die Narbe iſt dreitheilig; die Bastnetupfel öffnet ſich an den Seiten.

1 Mit ſchmalen, glatten Blättern.

>. Campanula vorundifolia, Rundblaͤtterige Glockenblume. Der aufrechte, oben getheilte Stengel hat nierenfoͤrmige, gekerbte mgeſtielte Wurzelblaͤtter; glatte, eilanzettfoͤrmige, herablau⸗ fende Stengelblaͤtter; die blauen Blumen mit ſchma⸗ len, dreieckigen Kelcheinſchnitten ſitzen einzeln an der Spitze der Aeſte. Wohnort. Auf trocknen Huͤgeln, an Mauern. Bluͤthezeit. Sommer.

2. Campanula rapunculus. Rapunzelglok⸗ kenblume. Die ruͤbenfoͤrmige, weiße Wurzel treibt einen eckigen, rauhen Stengel mit lanzett⸗

ö foͤrmigen „am Rande wellenfoͤrmig gebogenen, ohen

ſchmaͤleren Blättern ; die blauen Blumen mit pfrie⸗

110 Vite Klaſſe ite Ordnung,

%

menfoͤrmigen Kelchabſchnitten, ſtehen zu drei bei einander an Stielen, deren mittlerer laͤnger iſt, und bilden am Ende des Stengels und der etwas kuͤrzeren Aeſte gedraͤngte Bluͤthentrauben. Wohnort. Wieſen, Gaͤrten, Waͤlder.

Bluͤthezeit. Sommer.

3. Campanula persicifolia. Schmalblätte⸗ rige Glockenblume. Der glatte, eckige Sten⸗ gel iſt aͤſtig, mit umgekehrt eifoͤrmigen, am Rande ſtumpf gezahnten Wurzelblaͤttern; glatten, ſchmal⸗

„lanzettfoͤrmigen, gekerbten Stengelblaͤttern; die glänzenden, blauen Glockenblumen mit 4—5 ſchma⸗ len, abſtebenden Kelchabſchnitten, ſitzen einzeln an langen, duͤnnen Stielen in den Blattwinkeln.

Wohnort. Waͤlder. Bluͤthezeit. Julius.

2) Mit breiteren, rauhen Blättern.

4. Campanula rapunculoidles. Rapunzel⸗ artige Glockenblume. Der meiſtens einfache, gebogene Stengel iſt mit lanzettherzfoͤrmigen, un⸗ geſtielten Blaͤttern beſetzt; die blauen, zerſtreut ſtehenden Blumen mit haarigen, zurüdgebogenen Kelchabſchnitten, bilden am Ende des Stengels eine lange, einſeitige Aehre. 24 g

Wohnort. In Gaͤrten.

Bluͤthezeit. Sommer. .

5. Campanula trachelium, Halskraut. Der aͤſtige, eckige, behaarte Stengel iſt mit laͤnglich herzfoͤrmigen, geſtielten, gezähnten Blättern be⸗ ſetzt; die großen, blauen, behaarten Blumen mit gewimpertem Kelche, kommen zu dreien geſtielt \ aus den Winkeln der oberen Blätter. 8

Vite Klaſſe ite Ordnung. 111

Wohnort. Waͤlder, an ſchattigen Orten. Bluͤthezeit. Junius, Julius.

6. Campanula glomerata. Knaulblüthige Glockenblume. Der einfache, eckige Stengel iſt glatt, mit breitlanzettfoͤrmigen, rauhen, am Rande gekerbten Blaͤttern; die violblauen, mit langen, weißen Haaren beſetzten Blumen, kommen meiſtens zu 3 aus den oberen Blattwinkeln und bilden am Ende des Stengels ein Koͤpfchen.

Wohnort. Wälder, Wieſen. Bluͤthezeit. Mai, Junius.

7. Campanula speculum. Schoͤnbluͤhende Glockenblume. Der aufrechte, aͤſtige Stengel iſt behaart, mit umgekehrt eifoͤrmigen, gekerbten, ungeſtielten Blaͤttern beſatzt; die veilchenblauen, radfoͤrmigen Blumen, mit langen Kelchabſchnitten, ſtehen einzeln am Ende des Stengels; die Saa— menkapſel iſt dreiſeitig, zugeſpitzt.

Wohnort. Auf Saatfeldern.

B luͤt h ezeit. Junius, Julius.

80. Phyteuma. Rapunzel. Raiponce.

Die radfoͤrmige Blumenkrone iſt in 5 linien⸗ foͤrmige Einſchnitte getheilt; die Narbe iſt 2 ztheilig; die Saamenkapſel 2 zfaͤcherig.

1. Phyteuma spicata. Aehrentragende Rapunzel. Der einfache, glatte Stengel iſt gefurcht, mit breiten, eifoͤrmigen, ſtumpf gezahn⸗ ten Wurzelblaͤttern; laͤnglichen, geſtielten, - ges zahnten Stengelblaͤttern; die braunrothen Blumen en am Ende des Stengels eine dichte, eifoͤrmige

ehre. 74 '

112 Vte' Klaſſe tte Ordnung

Wohnort. Wieſen, Waͤlder. Bluͤthezeit. Mai..

81. Lonicere. Lonizere, Geisblatt. Chevre- 1 kęuille.

Die einblaͤtterige Blumenkrone iſt unregelmäf? ſig; die zweifächerige Beere iſt vielſaamig.

1. Lonicera caprifolium, Durch wachſenes Geisblatt. Ein Strauch mit dünnen, winden⸗ den Aeſten, einander gegenüberſtehenden, eiförmiz, gen, oben runden, tellerfoͤrmigen, vom Stengel durchwachſenen Blattern; die roͤthlichen oder weißen wohlriechenden Blumen ſitzen quirlformig an den Enden der Zweige, und bilden eine Kehre. a

Wohnort. In Gärten. N Ehe

B lu t h ez e 1 t. Junius, Julius. . f Ae =

2. Lonicera periclymenum, Deutſche Lont⸗ zere, wildes Geisblatt. Strauchartig, windend, mit eifoͤrmigen, einander gegenüberfitzenden, unten geftielten,, oben ungeſtielten, ganzrandigen, weich⸗ behaarten Blattern; die weißlichen oder roͤthlichen, roͤhrigen, wohlriechenden Blumen mit eifoͤrmigen Nebenblattchen, bilden am Ende der Zweige runde Wie, . en ee.

renn, e een

Bob, ort. In Zäunen, Wäldern. 4292 Blüthezeit. Junius, Julius.

3. Lonicera xylosteum. e Ein aͤſtiger, 5 6 Fuß hoher Strauch mit einan⸗ der gegenüberfigenden , eifoͤrmigen, geſtielten, weich⸗ haarigen Blaͤttern; die geſtielten, weißen, außer⸗ halb behaarten Blumen ſipd gepaart; die zwei run⸗ den Beeren ſind roth. vv

U year 1 ze

*

Vite Klaſſe te Ordnung. 113

Wohnort. In Zäunen, Wäldern. Blüthezeit. Mai, Junius.

IV. Die fünfblätterigen Blumen find unterhalb bem Fruchtboden.

m. Rhamnus. Wegdorn. Nerprun.

Der Kelch iſt roͤhrig; die Blumenkrone be⸗ fest aus Schuppen, welche die Staubträger ſchützen; eine runde Beere.

1. Rhamnus athertlns. Gemeiner Weg⸗ dorn. Ein hoher Strauch mit dornigen Aeſten; geſtielten, eifoͤrmigen, ſaͤgeartigen, genervten, glatten Blaͤttern; die kleinen, vierſpaltigen Blu⸗ men, meiſtens von getrenntem Geſchlechte, ſtehen buͤſchelweis in den Blattwinkeln; die ue Beeren ſind ſchwarz. 8

Wohnort. In Zäunen Wäldern.

Blüthezeit. Mai.

Gebrauch. Das Holz iſt zu Tiſchler⸗ und Dreherarbeiten brauchbar; aus den Beeren Mur das Saftgruͤn bereitet.

2. Rhamnus frangula. Faulbaum. Ein Strauch mit braunrother, an jungen Trieben weiß⸗ punktirter Rinde; eifoͤrmigen, abwechſelnd ſitzen⸗ den, genervten, glatten lättern; die geſtielten Blumen mit fuͤnftheiligem Kelche, eifoͤr gen, ge⸗ faͤrbten Deckblaͤttchen, ſtehen buͤſchelweis in den Blattwinkeln; die rothen Beeren fi nd nach der Reife ſchwarz. 5

Wo hnort. In Wäldern Gebüſchen.

Bluͤthezeit. Mai, Junius.

114 Vie Klaſſe rte Ordnung.

63. Evonymus. Spindelbaum. Fusin.

Der flache Kelch iſt 4 bis Stheilig ; die Blume

4 Öblätterig ; die gefärbte Saamenkapſel 4 Sfaͤcherig. *

1. Evonymus europaeus. Gemeiner Spin⸗ delbaum. Ein Strauch mit viereckigen, jungen Trieben; kurzgeſtielten, länglich eifoͤrmigen, ſäge— artigen Blättern; die weißlich-gruͤnen Blumen mit 4 5 runden, am Rande zuruͤckgeſchlagenen Blaͤtt⸗ chen, kommen meiſt zu 4 aus den Winkeln der Blaͤtter; die Saamenkapſeln find roth. Wohnort. In Zaͤunen, Gebuͤſchen.

Bluͤthezeit. Mai, Junius.

84. Vitis. Weinrebe. Vigne.

Die Blumenblätter hängen an der Spitze zu⸗ ſammen, welken bald; die ſaftige Beere enthält 5 Saamen, und iſt oberhalb der Blume,

1. Vitis vinikera. Weinrebe. Ein rankender Strauch mit runden, buchtig gelappten Blaͤttern; die Ranken ſtehen den Blaͤttern gegenüber; die wohlriechenden, gruͤnlichen Blumen bilden geſtielte eifoͤrmige Trauben. N Wohnort. Sonnige, trockne Orte. Bluüthezeit. Junius, Julius.

1 im 85. Impatiens. Balſamine. Impatiente, Der Kelch ift zweiblaͤtterig; die Blume fuͤnf⸗

dlaͤtterig, unregelmäßig, mit einem duttenförmigen Honigbehaͤltniß; die Antheren ſind an der Spitze

-

Vte Klaſſe ıte Ordnung. 215

verwachſen; die elaſtiſche Saamenkapſel iſt oberhalb fuͤnfklappig.

1. Impatiens noli tangere, Wilde Balſa⸗ mine. Der hellgruͤne, dürchſcheinende Stengel iſt an den Gelenken angeſchwollen, mit eifoͤrmigen, geſtielten „glatten, gezahnten, netzfoͤrmig geaderten Blaͤttern beſetzt; die gelben, uͤberhaͤngenden Blu⸗ men mit gefaͤrbtem, abfallendem Kelche, kegelfoͤr⸗ migem, den Grund der Blume einſchließendem Ho⸗ nigbehaͤltniſſe, ſtehen an mehrbluͤthigen Stielen in den Winkeln der Blätter, die elaſtiſche Sau menkapſel ſpringt, wenn ſie beruͤhrt wird, auf, und ſtreut die Saamen aus.

Wohnort. Feuchte, ſchattige Orte.

Bluͤthezeit. Junius, Julius.

2. Impatiens balsamina, Gartenbalſamine. Der ſaftige, hellgruͤne Stengel iſt aͤſtig, pyrami⸗ denfoͤrmig wachſend mit lanzettfoͤrmigen, ſaͤgear⸗ tigen, geſtielten Blaͤttern, welche oben am Sten⸗ gel. abwechſelnd ſitzen; die verſchieden gefärbten, überhängenden oft gefüllten Blumen mit kuͤrzerem Honigbehaͤlter kommen zu mehreren aus den Win⸗ keln der Blätter.

Wohnort. Aus Indien urſyebüglich ‚in "Gärten,

Biüthezeit. Julius, Auguſt.

86. Viola, Veilchen, Violette.

Der fünfblätterige Kelch ift unten hervorge— zogen; die fuͤnfblaͤtterige, ungleiche Blumenkrone iſt gehoͤrnt mit zuſammenhaͤngenden Antheren; die tinfägerige Saamenkapſel ift dreiklappig.

Viola odorata. Wohlriechendes Veil⸗ el. Stengellos, mit kriechenden, wurzelnden

116 Vie Klaſſe ste Ordnung.

Auslaͤufern; geſtielten, herzfoͤrmigen, gekerbten, glatten Blättern und glatten Blattſtielen; die blauen, wohlriechenden Blumen entſpringen aus der Wurzel an Stielen, welche oberhalb der Mitte mit 2 ſchmalen, an der Spitze gekruͤmmten Neben- blaͤttchen beſetzt ſind. |

Wohnort. An Zaͤunen, in Gärten,

Bluͤthezeit. Maͤrz, April.

Gebrauch. Die Blumen ſind als Arzneimittel gebraͤuchlich.

2. Viola canina, Hundsveilchen. Der glatte, zinnenförmige Stengel iſt mit laͤnglich-herzfoͤrmi⸗ gen, weichbehaarten, ſtumpfgekerbten Blaͤttern be⸗ ſetzt; die blauen Blumen mit verlaͤngerten Kelch abſchnitten kommen aus der Wurzel und den Blatt- winkeln an Stielen, welche oben mit 2 lanzettfoͤr⸗ migen, gewimperten Nebenblaͤttchen beſetzt ſind.

Wohnort. Zaͤune, Wieſen, Wälder,

Beluͤthezeit. Mai, die ſpaͤter blühenden find meiſtens blaßblau, oft ohne Blumenblaͤtter.

3. Viola tricolor. Stiefmütterchen, Frei⸗ ſamveilchen. Der niedergeſtreckte, eckige Sten⸗ el iſt aͤſtig, mit eifoͤrmigen, eingeſchnittenen, ge= erbten Blaͤttern; gefiedertgetheilten, einander ge— gegenuͤberſitzenden Blattanſaͤtzen; die Blumen mit ſammetartigen, blau und gelb gerandeten, ge— ſtreiften Blattchen kommen an langen, gefurchten Stielen aus den Blattwinkeln. -

Wohnort. Gärten, Aecker. a

Bluͤthezeit. Junius, Julius - | Auf Aeckern wächft eine Abart mit kleinen, weiß⸗ lichen, unanſehnlichen Blumen.

*

Vite Klaſſe 2ie Ordnung. 117

V. Fünfblaͤtterige Blumen, ober halb dem Fruchtboden. >

55. Ribes. Johannisbeere. Groseiller,

Die 5 Blumenblaͤtter und Staubträger ſind in dem Kelch eingeſenkt; der Griffel iſt zweitheilig; die vielſaamige Beere iſt unterhalb dem Kelche.

1. Ribes rubrum, Rothe Johannisbeere. Ein ſtachelloſer Strauch, mit rundlichen, fünflappi⸗ gen, gezaͤhnten, geſtielten, glatten Blättern; die flachen, blaßgelben Blumen bilden an den Seiten der Zweige herabhaͤngende Trauben; z die durchſchei⸗ nenden, runden Beeren ſind roth oder weiß.

Wohnort. Gaͤrten. a ezeit. April, Mai.

. ‚Ribes nigrum. Schwarze Joebangis⸗ b b 1725 Ein ſtachelloſer Strauch mit rundlich drei⸗ eckigen, 3 Hlappigen, unten weichhaarigen Blat⸗ tern; die laͤnglichen, weißlich = grünen Blumen ſind weichbehaart und bilden herabhaͤngende Trauben; die runden, ſchwarzen Beeren und die Blätter find geruchvoll.

Wohnort. Gaͤrten. Bluͤthezeit. April, Mai.

3. Ribes alpinum. Wilde Johannistraube. Strauchartig 7 ohne. Dornen, mit rundlichen, drei⸗ theilig gelappten, gezaͤhnten Blättern; die blaß⸗ gruͤnlichen Blumen mit langen Deckblaͤttchen kom⸗ men oft von getrenntem Geſchlechte vor, und bilden aufrechte, eifoͤrmige Bluͤthentrauben; die punden, rothen Beeren ſind ſuͤß.

Wohnort. Hecken.

Bluͤthezeit. April, Mai.

116 Vite Klaſſe ite Ordnung.

4. Ribes grossulauia, Stachelbeere. Ein dorniger Strauch mit eirunden, 3 dlappigen, gezaͤhnten Blaͤttern; herabhaͤngenden, außerhalb behaarten, einzeln oder gepaarten, blaßgruͤnen Blumen; die runden, weichhaarigen Beeren ſind gruͤnlich oder roth, durchſcheinend.

Wohnort. Gaͤrten. *

Bluͤthezeit. April.

88. Hedera. Epheu. Lierre.

Der Kelch iſt fuͤnfzaͤhnig; die Blume hat 5 laͤngliche Blumenblaͤtter; die fuͤnfſaamige Beere iſt vom Kelche umgeben.

1. Hedera helix. Epheu. Ein windender Strauch, mit eifoͤrmigen, fuͤnflappigen, glatten, lederartigen Blättern ; die grünen Blumen kommen aus den Spitzen der Zweige in runden, dichten Doldentrauben; die runden Beeren find ſchwarz. Wohnort. Mauern, Felſen. *

Bluͤthezeit. September, October.

89. Jasione, Jaſione. Jasion.

Der gemeinſchaftliche Kelch iſt vielblaͤtterig; die Blumenkrone if in linienfoͤrmige Einſchnitte getheilt; die keulenformige Narbe iſt zweitheilig; die Antheren find am Grunde verbunden; die Saa= menkapſel iſt halb zweifaͤcherig, an der Spitze auf⸗ ſwtingend. e |

1. Jasione montana. Bergjaſione. Der aͤſtige Stengel iſt eckig, rauh, mit ſchmallanzett⸗ foͤrmigen, rauhen, am Rande wellenförmigen Blaͤt⸗ tern; die hellblauen, kurzgeſtielten Blumen bilden an langen, glatten Stielen runde Koͤpfe.

Vte Klaſſe 2te Ordnung. 119

Wohnort. Haiden, Waͤlder. Bluthezeit. Junius Auguſt.

112

Ste Ordnung, Digyni s. Mit 2 Staubwegen. |

1) Die einblätterigen Blumen find uns terhalb dem Fruchtboden.

90. Asclepias. Schwalbenwurzel. Asclepiade.

Der Kelch iſt fünfzaͤhnig; die fünftheilige Blu⸗ mentrone iſt zuſammengedreht, ehe fie ſich öffnet ; die Staubbeutel figen auf Nectarien in den Falten

des Griffels.

1. Asclepias vincetoxicum Gemeine Schwal⸗ benwurzel. Die faſerige Wurzel treibt einen runden, glatten Stengel mit einander gegenüber⸗ ſtehenden, kurzgeſtielten, eirund herzfoͤrmigen Blaͤt⸗ tern; die weißen, doldenförmigen Blumen kommen auf kurzen Stielen aus den Winkeln der Blätter; die lanzettfoͤrmigen Saamenkapſeln find glatt, ab⸗ geſtumpft. gi e

Wohnort. Steinige, trockne Anhoͤhen, Wälder.

Bluͤthezeit. Junius, Julius.

Gebrauch. Die Wurzeln find als Arzneimit⸗ tel gebraͤuchlich, die Stengel koͤnnen wie Flachs verarbeitet werden. ats ee

. Aseclepias syriaca. yriſche Seiden⸗ pflanze. Der gerade, 2 9 Fuß hohe Stengel enthaͤlt einen milchigen Saft, und iſt mit geſtielten,

120 Ute Klaſſe zte Ordnung.

einander gegenüberfigenden ' eifbemigen „unten weiß⸗ wolligen Blaͤttern beſetzt; die weißen oder roͤthlichen, wohlriechenden Blumen ſtehen zu 30 40 in ge⸗ neigten, kugeligen Dolden am Ende des Stengels und der Aeſte; die rothbraunen Saamen ſind oben mit einer weißen, glänzenden Haarkrone beſetzt.

Wohnort. Aus Aſtrakan Mrginien urſpruͤng⸗ 5 9 in Garten. Beluͤthezeit. Julius. Gebrauch. Eine nützliche Pflanze, weiche für die Bienenzucht vortheilhaft iſt, deren Stengel und

Saamenwolle ſich zu Tuch Weben en 10

* 91. Gentiana. Enzian. Geitian? 21

Die röhrige Blumenkrone iſt einblätterig 5 die einfächerige Saamenkapſel iſt zweiklappig.

1. Gentiana cruciata. Kreuzenzian. Aus der Wurzel entſpringen mehrere einfache Stengel, welche mit lanzettfoͤrmigen, zu 4 kreuzweiſe den Stengel umgebenden, glatten, dunkelgrünen Blaͤt⸗ tern beſetzt ſind; die dunkelblauen, in den Blatt⸗ winkeln und an der Spitze des Stengels buͤſchel⸗ förmig ſitzenden 1 ſind ei ut 4— 5 Staubtraͤgern.

Wohnort. Steinige Anhöhen; Wälder. 3 Blütezeit. Julius, Auguſt.

%. Gentiana amarella. Herbſte nian. Der aͤſtige, handhoͤhe Stengel iſt mit eiförmig zuge⸗ ſpitzten, ohne Stiele einander gegenüberſitzenden

tern beſetzt; die brauen, innerhalb baͤrtigen Blumen find fünffpaltig und ſtehen zu enen rene an der Spitze des Stengels⸗ .

Vite Kiaffe ate Ordnung. 221

Wohnort. Heiden, Berge. Bluͤthe zeit, eee Pi i

ch Die Blum en find anbotttomment

92. Chevopodium, Gin fefüih, Patte d bie.

Der fünfblaͤtterige Kelch iſt 1 6 die Bla⸗ menkrone fehlt; der linfenformige Saame iſt vom ee Kelche bedeckt. |

Chenopadium bonns henriens. Dorfgaͤn⸗ ſefußz Der aͤſtige, „eckige Stengel iſt weißbeftäubt, abwechſelnd mit pfeitformig dreieckigen r geſtielten Blaͤrtern beſetzt; die gelbgruͤnen, buͤſchelweis ſitzen⸗ den Bluͤmchen bilden am Ende des Stengels und der Aeſte zuſammengeſeste Bluͤthentrauben.

Wohnort. Wege 7 Schutthaufen. Bluthezeit. Sommer. * ah Chenopadium albnm. Weißer Gänſe⸗ fuß. Der aͤſtige, eckige Stengel iſt weißbeſtaͤubt, mit lanzettfoͤrmigen, dreieckigen, buchtig gezahn⸗ ten, weißlichen Blaͤttern abwechſelnd beſetzt; die gruͤnen, buͤſchelweiſen Blumen mit mehlartig bes ſraͤubten Kelchen bilden am Ende des Srengels And der Aeſte ährenförmige Bluͤthentrauben.

Wohnort. Aecker, Garten. ee Sommer. 3; ebe diere . Gruner 6 ba ſe⸗ fuß. Der aͤſtige, rothgeſtreifte Stenget iſt mit dreieckigen, buchtig gezahnten, grünen, unten weißen man abwechſelnd beſetzt; die wann

122 te Kläſſe zte Ordnung.

zylinderfoͤrmigen Blüthentrauben beſtehen aus ein- zelnen, knaͤulfoͤrmigen Aehrchen; die Kelche ſind meiſtens roͤthlich.

Wohnort. Gemuͤſegaͤrten.

Bluͤthezeit. Junius, Julius.

93. Herniaria. Bruchkraut. Herniaire,

Der Kelch ift fuͤnftheilig; die Blumenkrone fehlt; 5 unfruchtbare Staubtraͤger; die Saamen⸗ kapſel iſt einſaamig. 10638

1. Herniaria glabra. Glattes Bruchkraut. Der raſenbildende, niederliegende Stengel iſt aͤſtig, zweitheilig, mit eiförmigen, einander gegenüber⸗ ſizenden, glatten Blättern und rundlichen Blattan⸗ ſaͤten verſehen; die kleinen, grunen Blumen ſitzen buͤſchelweis in den Blattwinkeln. e Me

Wohnort. An kieſigen Orten. *

Bluͤthezeit. Julius.

94. Ulmus. Rüſter. Orme.

Der Kelch iſt fuͤnftheilig; die Blumenkrone

fehlt; eine zuſammengedruͤckte, haͤutige Fluͤgelfrucht.

ı, Ulmus campestris. Rüßer. Ein hoher Baum mit glatter, braͤunlich aſchgrauer Rinde; vielen, oft buſckelweis ſtehenden Aejten ; eirunden, am Grunde ungleichen, zugeſpitzten, dunkelgruͤnen, unten genervten, doppelt ſaͤgeartigen Blättern; die buſchelfoͤrmigen Blumen mit rothen Staubbeuteln kommen vor dem Ausbruche der Blaͤtter an den Seiten der Aeſte auf kurzen Stielen hervor.

Wohnort. Walder. 7 8 Bluüthezelt. März, April.

# Vte Klaſſe ate Ordnung. 123

III. Die fünfblätterigen Blumen ſind oberhalb dem Fruchtboden, mit 2 Saamen. f

Schirmpflanzen. 1) Mit allgemeiner und beſondereruͤlle. 95. Sanicula. Sanikel. Sanicle. a Die Dolden find gedrängt, kopffoͤrmig; die Frucht iſt ſtachelig; die mittleren Blumen ſind un⸗ fruchtbar. 160 5 N 1. Sanicula europaea. Europaiſcher Sa⸗ nikel. Der glatte Stengel it 1 Fuß hoch, mit langgeſtielten, runden, fünflappigen, dreitheiligen, ſaͤgeartigen Blaͤttern; die 1 » gehaͤuften Blumen bilden am Ende des Stengels viertheilige Dolden mit dreitheiligen Strahlen, fuͤnfblaͤtteriger, ungleicher, gezaͤhnter Huͤlle und kleinerem, aͤhnli⸗

chem Huͤllchen. n Wohnort. Wälder. Blüthezeit. Mai, Junius.

96. Bupleurum. Haſenohr. Bupleure.

Die fuͤnfblaͤtterigen Hüllen der Doͤldchen find groß; die Kronenblättchen eingerollt; die rundliche, geſtreifte Frucht iſt zuſammengedrückt.

1. Bupleurum rotundifolium. Durchwachs. Der aͤſtige, glatte Stengel iſt 1 2 Fuß hoch, mit abwechſelnden, eifoͤrmig runden, glatten, vom Stengel durchwachſenen Blaͤttern beſetzt; die allge⸗ meine Dolde mit vielblaͤtteriger Hülle beſteht aus vielblüthigen Doͤldchen mit kleinen, gelben, ſigen⸗ den Blumen; die Saamen find ſchwarz.

124 Vite Klaſſe 2ie Ordnung. 9

Wohnort. Gärten, Felder. Bluͤthezeit. Junius, Julius.

97. Heracleum. Bärenklau. Berce.

Die Blumenblaͤtter ſind ausgerandet, einwaͤrts 5 ungleich; die Hülle iſt hinfällig; die runde, ausgerandete, geſtreifte Frucht iſt zuſammengedruͤckt.

1. Heracleum sphondylium. Gemeine Baͤ⸗ renklau. Der hohle, gefurchte Stengel iſt rauh, aͤſtig, mit geſiederten Blattern; gelappten, ſtumpf ſaͤgeartigen Fiederblaͤttern; bauchigen, rauhaarigen, geſtreiften Blattſcheiden; ; die Dolden mit unregel⸗ mäßigen Blümchen, größeren Strap fette ſte⸗ hen am Ende des Stengels.

Wohnort. Wieſen, Gärten. # I t ) e zeit. Junius Julius.

98. Chocalis, Haftdolde. Caucalier⸗

Die Dolden haben Strahlenblumen; die Bluͤm⸗

chen der Scheibe ſind maͤnnlich; die Blumenblaͤtter

ausgerandet, einwaͤrtsgebogen; die Frucht iſt orſtig die Huͤllen ſind ganz.

1. Caucalis grandiflora. Großbluͤhende Haftdolde. Der aͤſtige, glatte Stengel iſt eckig, mit dreifach gefiederten, ſcheidenartigen Blaͤttern; die Hülle der fuͤnfſtrahligen Dolde beſteht aus fein⸗

ae Er am Rande weißen, lanzettförmigen

en; die beſonderen Hüllen der Schirmchen Fer halb, 3 sblaͤtterig; die Bluͤmchen der Scheibe stentheils unfruchtbar; die des Strahls ſind größeren, flachen, aus gerandeten Kronen⸗

b atte verſehen; die Saamen find rippig, ſtachelig.

Vte Klafſe ate Ordnung. 125

Wohnort. Felder. ME; Bluͤthezeit. Julius. b 2. Caucalis daugoides, Möhrenartige Haft⸗

dolde. Der aͤſtige Stengel iſt gefurcht, mit ge⸗

ſtielten, vielfach zuſammengeſetzten, gefiederten

Blättern beſetzt; die Hüllen der 3 pſtrahligen

Dolden beſtehen aus einem lanzettfoͤrmigen Blatte,

oder ſtatt deſſen einem Kranz von Haaren; die be⸗

ſondern Huͤllen der fünfblüthigen, roͤthlichen Schirm⸗ chen ſind halb, aus 3 lanzettfoͤrmigen, gewimper⸗ ten Blättchen beſtehend; die laͤnglichen Saamen ſind mit hackenförmigen Stacheln beſetzt. Wohnort. An Wegen, trocknen Orten. Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

3. Caucalis anthriscus. Waldhaftdolde. Derfaͤſtige, rothgeſtreifte Stengel iſt von herabſte⸗ henden Haaren rauh, mit geſiedert getheilten, ei⸗ foͤrmigen, rothgefleckten Blaͤttern beſetzt; die „Hülle der ſechsſtrahligen „von aufrechtſtehenden Haaren rauhen Dolde iſt ſechsblaͤtterig; die beſondern Huͤllen der flachen, vielbluͤthigen Schirmchen ſind halb, mit 6 ungleichen „pfriemenfoͤrmigen Blättern; die Blümchen ſind roͤthlich, unregelmäßig; die inneren unfruchtbar; die aͤußeren Kronenblaͤttchen find. größer als die neren. n . Wohnort. Zaͤune, Wege. Bluͤthezeit. Junius, Julius.

99. Daucus. Möhre. Carotte. Mit Strahlenblumen; die Scheibenblumen find

unfruchtbar; der Saame iſt ſteifborſtig; die Hülle it geſiedert. g

326 Vte Klaſſe 2te Ordnung.

. Danucus carotte. Wilde Möhre. Der ge⸗ ſtreifte, rauhe Stengel iſt zweitheilig, mit dreifach geſiederten, aus keilförmigen, feinſpitzigen Fieder⸗ blaͤttchen beſtehend; die allgemeine Hülle iſt zehn⸗ blaͤtterig, geſiedert oder getheilt; die Schirme ſind nach dem Verbluͤhen einem Vogelneſte gleich zu-

ſammengezogen; die eifoͤrmig runden Saamen find borſtig. -

Wohnort. Wieſen, Weiden.

Bluͤthezeit. Junius, Julius.

100. Conium. Schierling. Cigus.

Die Huͤllchen ſind halb, dreiblaͤtterig; die Frucht beinahe kugelfoͤrmig, mit 5 gekerbten en.

1. Conium maculatum. Gefleckter Schier⸗ ling. Die Wurzel iſt zjaͤhrig, ſpindelfoͤrmig, weiß, Stengel 3 4 Fuß hoch, aufrecht, aͤſtig, rund, eben, glatt, leicht geſtreift, hohl, bis uͤber die Haͤlfte mit rothen Flecken beſprengt. Wurzel⸗ blätter groß, vielfach zuſammengeſetzt, glänzend, oben dunkelgruͤn, unten blaͤſſer. Blattſtiele wie der Stengel gefleckt, glatt, hohl, ſaftig, rund, oben wenig zufammengedruͤckt. Stengelblätter kleiner. Blattſcheiden haͤutig, nervig, am Rande mit einem weißen, duͤnnen, hervorſtehenden Häutchen verſehen. Fiederblattchen zart, ge⸗ ſtedertheilig, eingeſchnitten geſaͤgt, die aͤußerſten in einander fließend. Dolde flach, 10 8 lig, ausgebreitet; Doͤldchen aͤhnlich, 15 ı6> ſtrahlig. Hulle 3 bblaͤtterig, ungleich, zuruͤck⸗ gebogen. Huͤllchen halb, einblätterig, herabge⸗ bogen, ungleich getheilt. Blümchen gleich. Kelch fehlt. Krone weiß. Blattchen eingebogen, herzfoͤrmig, ungleich, die Mittelrippe erhaben.

= 15 N Klaſſe te Ordnung. 127

Staubträger von der Lange der Krone. Grif⸗ fel kurz, umgebogen. Frucht geſtreift, kugelig, mit wellenfoͤrmig gebogenen Streifen. Saamen 2, halbkugelig, mit 3 hervorſtehenden, gekerbten Rippen verſehen.

N 8 ohnort. Gaͤrten, an Zaͤunen.

Beutheze it. Julius.

6 ebrauch. In der Arzneikunde.

Eine Giftpflanze, die ſich durch den ausgezeich⸗ neten Geruch von der aͤhnlichen Gartenpeterſilie unterſcheiden laͤßt. rt

101. Sium. Merk. Berle.

Die Frucht iſt faſt eifoͤrmig „geſtreift; die Hülle vielblaͤtterig; die Kronenblaͤtter find berz⸗ 5 Sium angustifolium. S chmalb laͤtte ri ger

Merk. Der Stengel iſt unten kriechend, dann aufrecht, 1 2 Fuß hoch, geſtreift, glatt, aͤſtig; die Blaͤtter ſind glatt, gefiedert, mit eilanzett⸗ foͤrmigen, eingeſchnitten gezaͤhnten, am Grunde un⸗ gleichen e das aäußerſte Blaͤttchen iſt dreitheilig, dreilappig; die geſtreiften Blattſchei⸗ den find kurz, haͤutig, braun; die Dolden find vielblüͤthig; Seitendolden, den Blättern ge⸗ genuͤber ſtehend, mit weißen, gleichgeſtielten Bluͤm⸗ chen; die fuͤnfblaͤtterige Hülle iſt zuruͤckgeſchlagen; 3 die Huͤllchen find fuͤnfblaͤtterig; die Frucht ei- foͤrmig, oben ſpitz, mit auseinanderſtehenden Geif⸗ feln beſetzt.

Wohnort. An Baͤchen. ee

Bluͤthezeit. Julius, Kugufl

2, Sium falcaria. Sichelkraut. Der Sten⸗

gel iſt glatt, leicht geſtreift, mit armfoͤrmigen

1

198 Ve Klaſſe zte Ordnung.

7

Leſten; glatten, blaugrünen , gefiederten Blät⸗ tevnz langen, gleichbreitlanzettförmigen, ſcharfen, tief 2 ztheiligen, ſcharf geſaͤgten, am Blatt⸗ ſtiel herablaufenden Fiederblättchen; die Dolden find vieltheilig; die Doͤldchen, mit zahlreichen, kleinen, weißen, regelmaͤßigen Blümchen; die all⸗ gemeine und beſondere Huͤlle iſt 6 Öblätter rig, linienformig, ſcharf. „Na

= ob nor t. Felder 5 nach der Erndte. Blüthezeit. Julius, Auguſt.

102. Peucedanum. Haarſtrang. Peucedan,

Die Frucht iſt eiförmig, geſtreift, geflügelt;z die Huͤllen kurz. ey j 1 en er 2 I. Peucedanum silaus. Silau, Roßfenchel. Der Stengel iſt 2 Fuß hoch, gefurcht; die Blätter find vielfach zuſammengeſetzt, geſtedert; bie Fiederblaͤttchen nahe beiſammen, nachenfoͤrmig, abgeftunpft, mit knorpelichter Spitze; die Dol⸗ den 1 e n die Doldchen foch;

gleich, och; die, Hülle 1 ablätterig, oft feh⸗ lend; eh ällchen aus 10 lanzettfoͤrmigen, om Rande häufigen Blattchen, von der Laͤnge der

1 beſtehend; die Kronenblätter ſind gelb, lanzettfürmig, mit zurädgebogener Spitze, dee Staub träger länger als die Blumenkrone; die Staubwege kurz; die Saamen eifoͤrmig länglich, dreinervig, wohlriechend. * Wohnort. Wälder. Blüthezeit. Julius.

-

vte Klaſſe ste Ordnung.. 126

103. Angelica. Angelika. Angelique.

Die iſt Frucht beinahe rund, eckig, feſt, mit zurückgebogenen Griffeln ;; die Blumen gleich; die Blumenblaͤtter eingebogen,

1. Angelica sylvestris. Wilde Angelika Der Stengel iſt 4 5 Fuß hoch rund, geſtreift, glatt, am Grunde haarig, aͤſtig; die Scheiden ſind weit, bauchig, haͤutig; die Blätter glatt, drei⸗ fach gefirdert, aus eilanzettfoͤrmigen, ſcharf und beinahe gleich geſaͤgten Fiederblaͤttchen beſtehend. Die Dolden ſind ungleich vielſtrahlig; die Doͤldchen vielbluͤthig, roͤthlich, die mittleren meiſt unfruchtbar; die Hülle fehlt groͤßtentheils; die Huͤllchen ſind vielblätterig, fo lang als die Ooͤld⸗ den, herabhaͤngend. Die Saamen ſind eiförmig, am Rande mit einem häßtigen , wellenförmigen

Br o h n o r Wieſen „an der Elb. Blüthezeit. Julius, Auguſt.

104. Ligusticum, Liebſtöckel. Liveche.

Die Frucht iſt laͤnglich, fuͤnffurchig; die Blu⸗ a gleich; 5 die Kronenblaͤtter ganz, eingerollt.

* Ligus icum levisticum. Lie bſtöckel. Der Stengel ai 4.—5 Fuß hoch, glatt, geſtreift, hohl; die Blaͤtter ſind mit Scheiden verſehen, vielfach getheilt, oben eingefchnitten; die unteren zweifach geſiedert; die Fiederblattchen in breite, eingeſchnittene Lappen getheilt, glatt, glaͤnzend; die Blumen der Dolde blaßgelb, mit zurüͤckge⸗ ſchlagenen Huͤllen. Wohnort. In Gaͤrten. Blüthezeit. Julius.

*

30 ;' Ve Klaffe?te Ordnung.

B. Mit befonderer Hülle. Die allge⸗ meine Huͤlle fehlt.

103. Aethusa. Gleiße. Aethuse,

Die Huͤllchen find halb, dreiblaͤtterig, her—

abhaͤngend; die Frucht geſtreift. 1. Acthusa cynapium. Gartenſchierling, Gleiße. Der Stengel iſt aufrecht, aͤſtig, rund, geſtreift, glatt; mit einem blaͤulichen Reife uͤberzo⸗ gen; die Blätter find glatt, dunkelgrün, unten glaͤnzend, dreifach gefiedertz die Fiederblaͤttchen eingeſchnitten, gleichbreit; die Blattſcheiden ge⸗ ſtreift, am Rande haͤutig, oben zweizaͤhnig; die Dolden ſitzen den Blattern gegenuͤber, find viel⸗ ſtrahlig, geſtielt; die Doͤldchen mit Strahlenblüm= chen find weiß; die Huͤllchen halb, aus 3 linien⸗ foͤrmigen, herabhaͤngenden, langen Blättern befte- hend; die Frucht iſt kugelig, gefurcht, gerippt, glatt. \

Wohnort. Gärten.

Blüthezgeit. Julius, Auguſt.

Als Giftpfamze läßt fie ſich von der ſehr ähnlichen Peterſilie durch die oben dunkelgrünen, glänzenden, unten helleren, ebenfalls glaͤnzenden Blätter unterſcheiden. N

106. Scandix. Körbel. Peigne de Venus.

Die Blumen ſind geſtrahlt; die Frucht iſt pfriemenfoͤrmig; die Kronenblätter ausgeran⸗ det; die Blumen der Scheibe öfters bloß mit Staubtraͤgern.

1. Scandix pecten veneris. Nadelkörbel. Der aufrechte Stengel iſt haarig, geſtreift, äftig, mit geſtielten, vielfach zuſammengeſetzten, in ſchmale,

Vie Klaſſe 2te Ordnung. 131

meiſt dreitheilige Einſchnitte getheilten, ſcheiden⸗ artigen Blaͤttern beſetzt, welche oben lebhaft gruͤn, unten aber blaͤſſer, glaͤnzend ſind; die 2 zthei⸗ ligen Dolden ſitzen am Ende des Stengels und der Leſte ohne Huͤllen; die Doͤldchen mit 8 10 weißen, kurzgeſtielten, meiſtens fruchtbaren Bluͤmchen ſind mit 5 eilanzettfoͤrmigen, gefaltenen Huͤllblattchen umgeben; die geſtreifte Frucht iſt mit einem ein und einen halben Zoll langen, zweiſchneidigen, be⸗ haarten Schnabel verſehen, an deſſen Spitze die beiden Griffel ſitzen. N

Wohnort. Sonnige Felder.

Bluͤthezeit. Junius bis September. 2. Scandix cerefolium. Gartenkoͤrbel. Der aͤſtige Stengel iſt weichhaarig; die Blätter vielfach zuſammengeſetzt, hellgruͤn, mit ſtumpfen, tief eingeſchnittenen Fiederblaͤttchen; die Blatt⸗ ſcheiden find häufig, geſtreift, haarig; die Dol⸗ den ſtehen den Blättern gegenuͤber, 3 Stheilig ; die Doͤldchen find meiſt fuͤnfbluͤthig; die Blur men weiß; die Huͤllchen aus einigen lanzettfoͤr⸗ migen, am Rande gewimperten, herabgebogenen Blättchen beſtehend; die Saamen ſind laͤnglich, dünn, glänzend, glatt, ſchwarz.

Wohnort. Gaͤrten.

Bluͤthezeit. Mai, Junius.

107. Chaerophyllum. Kälberkropf. Cerfeuil.

Die Huͤllchen find zurüͤckgebogen, ausgehoͤhlt; die Frucht pfriemenfoͤrmig, glatt.

1. Chaerophyllum sylvestre. Gemeiner Kaͤlberkropf. Der gefurchte Stengel iſt unten rauh, oben glatt; die Blaͤtter ſind drei⸗ ſach gefiedert; die Fiederblaͤttchen lanzettfoͤrmig,

N

x

132 Vte Klaſſe te Ordnung.

gezaͤhnt; die Dolde iſt vor dem Aufbluͤhen uͤber—

vielbluͤthig, flach; die Huͤllchen fuͤnf⸗ blätterig, aus eilanzettfoͤrmigen „ungleichen Blaͤtt⸗ chen beſtehend; die Frucht iſt zugeſpitzt, mit den zuſammengeneigten Griffeln beſetzt, glatt.

Wohnort. Wieſen, Gaͤrten, an Zaͤunen.

Bluͤthezeit. Mat, Junius.

2 Cbaerophyllum temulum. Berauſchen-⸗ der Kaͤlberkropf. Der rothgefleckte, haarige Stengel iſt an den Gelenken verdickt; die Blaͤt⸗ ter ſind gefiedert, ſtumpf, haarig; "sie Dolde iſt vielftrahlig ; die Döldden bei der Blüthe her⸗ abgebogen; die weißen Blumen ſind ungleich, die mittleren unfruchtbar; die Huͤllchen beſtehen aus 6 8 ungleichen, haarigen Blaͤttchen; die Sa a⸗ men ſind lanzettfoͤrmig, ſpitz, unreif glatt, a geſtreift, glaͤnzend, ſchwarz. x

Wohnort. Zäune, Gebuͤſche.

Bluͤthezeit. Junius, Julius.

Eine Giftpflanze.

C. Ohne Hüllen und Huͤllchen. 108. Carum. Kümmel. Carvi.

Die Frucht iſt eifoͤrmig, laͤnglich, geſtreift; die Huͤlle einblaͤtterig, die Blumenblaͤtter ſind nachenfoͤrmig eingebogen, ausgerandet.

1. Carum carvi Wieſenkuͤmmel. Der leicht geſtreifte r glatte Stengel iſt zweitheilig; die Blätter doppelt gefiedert, glatt; die Fieder⸗ blaͤttchen vieltheilig; die Blattſcheiden aus⸗ gehoͤhlt; die Dolden find vielſtrahlig, vielbluͤthig, mit weißen oder roͤthlichen Blumen; die Huͤll⸗

Vite Klaſſe 2te Ordnung. 133

chen ſo wie die Hüllen beſtehen aus einem Blaͤtt⸗

chen, oder fehlen ganz; die Frucht iſt geſtreift, die Streifen weißlich, die Furchen dunkler. Wohnort. Wieſen. Bluͤthezeit. Junius. ki Der Gebrauch des Saamens als Gewürz ift bekannt.

109. Pastinaca. Paſtinak. Panais.

Die laͤnglich- runde Frucht if flach zuſam⸗ mengedruͤckt; die Kronenblaͤtter ſind einge⸗ rollt, ganz.

1. Pastinaca sativa. Wilder Paſtinack. Die

ſpindelfoͤrmige, weiße Wurzel treibt einen 2 3

Fuß hohen, eckigen, glatten, aͤſtigen Stengel; die Blatter find glatt, hellgruͤn, gefiedert, die Fiederblättchen find eifoͤrmig, mit breiten Eins ſchnitten, das aͤußerſte iſt dreitheilig; die Dolden ſind vielſtrahlig; die Doͤldchen beſtehen aus zahl⸗ reichen, gelben, gleichfoͤrmigen Bluͤmchen; die Huͤllen fehlen; die Saamen ſind laͤnglich rund, leicht ausgerandet, mit einem haͤutigen Flügel ums geben, auf dem Rücken geſtreift.

Wohnort. Wieſen, Weiden.

Blüthezeit. Julius, Auguſt.

110. Anethum. Dill. Anet, Die eiformige Frucht iſt zuſammengedrückt,

geſtreift; die Kronenblaͤtter find eingerollt,

ganz.

1. Anethum graveolens. Gurken „Dill.

Der Stengel iſt 2 3 Fuß hoch, leicht geſtreift, glanzend glatt, zweitheilig; die Blätter find

*

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134 Vte Klaſſe 2te Ordnung.

doppelt geſiedert, glatt, feingetheilt; die Dolden aus vielen, ungleichlangen Strahlen beſtehend; die Blümchen gelb, regelmäßig; die Hullen feh⸗ len; die Saamen ſind am Rande mit einem haͤutigen Flügel umgeben, auf dem Rücken geſtreift, geruchvoll.

Wohnort. Gaͤrten.

Bluͤthezeit, Julius. 8 2. Anethum foenieulum. Fenchel. Der Stengel it 4 5 Fuß hoch, glatt, geſtreift, aäſtig; die Blätter find vielfach zuſammengeſetzt,

haarfoͤrmig, die aͤußerſten zweitheilig, ſperrig;

die Blattſcheiden ſind lang, geſtreift, am Rande mit einem braunen Haͤutchen; die Dol⸗ den vielſtrahlig, mit vielen grünlich-gelben Bluͤm⸗ chen, ohne Hüllen; die Frucht iſt eifoͤrmig, ge⸗ rippt, oben und unten zugeſpitzt. Die ganze Pflanze hat einen ſtarken Geruch. g

Wohnort. Gärten.

Bluͤthezeit. Julius.

Eine Arzneipflanze.

N

111. Aegopodium. Gierſch. Podagraire.

Die Frucht if laͤnglich, eiförmig, geftreift. 1. Aegopodium podagraria. Geme iner Girſch. Der, geſtreifte Stengel iſt eckig, aͤſtig; die Blätter ſtehen an rinnenfoͤrmig aus⸗ gehöhlten Blattſtielen, jedesmahl zu 3 zuſammen⸗ geſetzt, die oberen einfach, die einzelnen Blattchen ſind eilanzettfoͤrmig, zugeſpitzt, ſcharf eingeſchnit⸗ ten, gezaͤhnt. Die Dolden find langgeſtielt, vielbluͤthig, ohne Hüllen; die Blumen weiß; die Frucht laͤnglich, in der Mitte dicker, gerippt.

«

.

Vie Kiaffe zte Ordnung. 135

Wohnort. An Zaͤunen, auf Wieſen. Bluͤthezeit. Mai, Junius.

112. Apium. Eppich. Ache.

Die eifoͤrmige Frucht iſt geſtreift; 5 die Hülle iſt einblaͤtterig; die K ronen blaͤtter finb. gleichfoͤrmig.

1. Apium graveolens. Sellerie⸗Epp ich. Der glatte, gefurchte Stengel iſt aͤſtig; die Blaͤtter ſind glaͤnze end, gefiedert, dreitheilig umgekehrt eifoͤrmig, ſaͤgeartig eingeſchnitten; die vielſtrahligen Dolden ſitzen an kurzen Stielen; die Doͤldchen find vielblüthig, kugelig, mit weißen, kleinen Blümchen‘; die Hüllen fehlen, oder an ihrer Stelle iſt ein Blatt; die eifoͤrmige Frucht iſt zugeſpitzt, klein, akte

Wohnort. Gaͤrten.

Bluͤthezeit. Julius.

2. Apium petroselinum. Peterſilien⸗ Eppi ch. Die weiße, ſpindelfoͤrmige Wurzel treibt einen aͤſtigen, geſtreiften, glatten Stengel. Die Blätter find. unten hellgruͤn doppelt gefiedert, die oberen doppelt dreizaͤhlig, mit einzelnen, keil⸗ foͤrmigen R dreitheiligen leere die oberen ſind ſchmaͤler, linienfoͤrmig; die Dolden find gewoͤlbt, weißbluͤhend, die H ll ch en beſtehen aus 6 8 feinen Blattchen.

Wohnort, Gaͤrten.

Blüthezeit. Julius.

113. Pimpinella. Biebernell. Boucage.

Die Früchte find eirund; die Kronen blätter eingebogen. Die Narben kugelig.

136 Vte Klaffe-2te Ordnung;

1, Pimpinella , saxifraga, Kleine Vieber⸗ nell. Die Wurzel iſt ſpindelfoͤrmig, faſerig, von etwas ſcharfem Geſchmack und Geruch; der Stengel iſt geſtreift, glatt, mit abſtehenden Aeſten; die Blätter find gefiedert, die an der Wurzel rundlich, ſaͤgeartig; die oberen ſchmal, linienförmig eingeſchnitten, fein zugeſpitzt; die Dols den find vielſtrahlig, weißbluͤhend.

Wohnort. Trockne Wieſen, ſandige Orte. Blüthezeit. Julius, Auguſt.

2. Pimpinella magna. Große Biebernell. Der Stengel iſt 2 3 Fuß hoch, gefurcht, glatt, aͤſtig; die Blatter find glänzend, glatt, geſie⸗ dert; die Fiederblaͤttchen eifoͤrmig, eingeſchnitten, Tägsatig ‚r zugefpist, das Endblaͤttchen dreilappig; die oberen ſind ſchmaͤler; die Dolden ſind viel⸗ ſtrahlig, vielbluͤthig, mit kleinen weißen, oft roͤth⸗ lichen Bluͤmchen; die Hüllen fehlen.

Wohnort. Schattige Wleſen „Waͤlder.

Blüthezeit. Julius, Auguſt. ö

3. Pimpinella dissecta. Sichelblaͤtterige Bibernell. Die Blätter find alle gefiedertz die Fiederblaͤtter vieltheilig, die Eins ſchnitte ſichelfoͤrmig, ſcharf.

Wohnort. An Zäunen, in Wäldern,

Blüthezeit. Julius.

25 “ia 3

Vte Klaſſe zte Ordnung. 137

3te Ordnung, rig yni a. Mit 3 Staubwegen.

I. Die Blumen find e ol dem Fruchtboden. a

114. Viburnum. Schneeball. Viorne.

Der Kelch iſt fuͤnftheilig, oberhalb; die Blumenkrone fünftheilig; die Beere iſt einſaamig.

1. Viburnum lantana. Wolliger Schnee⸗ ball, Schlingſtrauch. Ein 4 6 Fuß hoher Strauch, mit aſchgrauer, an jungen Trieben brau⸗ ner, ebener, wolliger Rinde; die geſtielten Blaͤt⸗ ter find lederartig, groß, herzfoͤrmig, ungleiche ſeitig, ſaͤgeartig, aderig, oben dunkelgrün, unten weißfilzig; die weißen, wohlriechenden Blumen ſitzen an der Spitze der Zweige in Trugdolden, mit here abgebogenen Kronenblaͤttchen; die Frucht iſt eine runde, plattgedruͤckte, einſaamige, mit dem Kelch gekroͤnte Beere, von gruͤner, dann rother und zuletzt ſchwarzer Farbe. *

Wohnort. Waͤlder. 8 Blüthezeit. Mai, Junius.

2. Viburnum opulus. Gemeiner Schnee⸗ ball, Blutbeerſtrauch. Ein 10 15 Fuß hoher Strauch, mit dunkelgrauer, an den jun⸗ gen, gerade aufwachſenden Schoſſen weißgrauer Rinde; die dreilappigen, eckigen, gezähnten, oben hellgruͤnen, unten matteren, glatten, leicht behaarten Bkaͤtter ſitzen an gefurchten Stiel⸗ chen, die am Grunde mit D rufen beſetzt find;

*

138 te Klaſſe 3te Ordnung. .

die weißen Trugdolden haben außerhalb un⸗ fruchtbare, unregelmaͤßige Strahlenblumen; die Frucht iſt roth. Wohnort. Gebuͤſche, Waͤlder. Mit kugeliger Trugvolde in Gärten. 3 Bluͤthezeit. Mai, Junius.

115. Sambucus. Hollunder. Sureau.

Der Kelch und die Blumenkrone find fuͤnfſpaltig; die Beere dreiſaamig.

1. Sambucus ebulus. Attich, Zwerg⸗ hollunder. Der 2 4 Fuß hohe Stengel iſt krautartig, rund, gefurcht, weichhaarig, mit entgegengeſetzten Aeſten; die gefiederten, weichhaa⸗ rigen Blaͤtter ſtehen einander gegenuͤber, beſte⸗ hen aus 7 —9 eilanzettfoͤrmigen, ſaͤgeartigen Fie⸗ derblättern; die Blattanſaͤtze ſind eifoͤrmig zugeſpitzt; die an den Enden ſtitzenden roͤthlich⸗ weißen Trugdolden ſind flach, dreitheilig; die Beeren ſind ſchwarz, dreiſaamig.

Wohnort. Felder.

Bluͤthezeit. Junius.

2. Sambucus nigra. Hollunderbaum. Ein Baum oder Strauch von verſchiedener Größe, mit grauer, hoͤckeriger Rinde; die Blätter find geſiedert, mit glatten, dunkelgruͤ⸗ nen, eirundgeſtielten, zugeſpitzten, am Rande ſaͤ⸗ geartigen Fiederblaͤttern; an den Spitzen der Aeſte figen die weißen, fuͤnftheiligen, ſtarkriechenden Blümchen in fuͤnftheiligen Trugdolden; die reifen Beeren ſind ſchwarz, herabhängend. Wohnort. In Zäunen haͤuſig. Blüthezeit. Junius, Julius.

Blumen und Beeren ſind Arznei-mittel.

Vte Klaſſe ate Ordnung. 139

3. Sambucus racemosa, Traubenhollun⸗ der. Ein oft baumartiger Strauch mit grauer, an jungen Schoſſen roͤthlicher Rinde; die Blaͤt⸗ ter ſind ungleich geſtedert; die Fiederblaͤtter eilanzettfoͤrmig, zugeſpitzt, ſcharf ſägeartig; die gruͤnlichen Blumen bilden eifoͤrmige, geſtielte Ends bluͤthentrauben; die Beeren find roth. b

Wohnort. Waͤlder, Gebäͤſche.

Bluͤthezeit. Junius, Julius.

1. Die Blumen ind unterhalb de m f Fruchtboden. 0

116. Alsine. Miere. Morgeline,

Der Kelch und die Krone find fünfblaͤtterig, die Saamenkapſel iſt einfaͤcherig, dreiklappig.

1. Alsine media. Meyer, Vogelmier. Die duͤnnen, aͤſtigen, weichhaarigen Stengel ſind auf der Erde ausgebreitet, mit eiherzfoͤrmig ganz⸗ randigen, kurzgeſtielten, einander entgegenſtehen⸗ den, hellgruͤnen Blattchen; die Blumenſtiele entſpringen in den Winkeln der Aeſte und Blätter, und tragen eine kleine, weiße Blume, deren ein⸗ zelne Blättchen tief zweiſpaltig, von der Laͤnge des Kelches ind. Die Saamenkapfſel iſt herab⸗ gebogen; die Saamen ſind klein und gelb. Die Blumen ſchließen ſich bei truͤbem Wetter.

Wohnort. Gaͤrten, Felder haͤuſig. Bluͤthezeit. Vom April bis gegen den Winter.

14 > Vite Klaſſe 4te Ordnung. ate Ordnung.

117. Parnassia. Parnaſſie. Parnassie.

Der Kelch iſt fuͤnftheilig; die Blumenkrone beſteht aus 5 Blaͤttern; in der Blume find 5 herz- foͤrmige, mit druͤſigen Wimpern beſetzte Nectarien; die Saamenkapſel iſt vierklappig.

1. Parnassia palustris. Weiße Parnaſſie. Aus der Wurzel entſpringen mehrere, 6 Zoll hohe, einfache, gerade, gefurchte Stengel, in der Mitte mit einem umfaſſenden Blatte; die herzfoͤrmig länge lichen, zugeſpitzten, hellgruͤnen, geaderten Blät- ter ſtehen an langen Blattſtielen am Grunde des Stengels in einem Kreiſe; an der Spitze ſitzt eine weiße, anſehnliche Blume.

Wohnort. Feuchte Wieſen.

Bluͤthezeit. Auguſt, September.

1

5te Ordnung, Pentagynia. Mit 5 Staubwegen.

118. Statice, Grasnelke. Statice.

Der Kelch iſt einblätterig, ganz, gefaltet, welk; die Blumenkrone iſt fuͤnfblaͤtterig; ein Saa⸗ me haͤngt an einem Stielchen.

1. Statice armeria. Meergrasnelke. Die ligienförmigen, ganzrandigen, an der Mittelrippe eingezogenen, etwas rauhen Blätter ſtehen dicht raſenformig; aus der Wurzel kommen mehrere fuß-

„ite Klaſſe bte Ordnung. 14

hohe, einfache, glatte, runde, blattloſe Sten⸗ gel, die an der Spitze ein dichtes Blum en⸗ köpfchen tragen; der gemeinſchaftliche Kelch iſt vielblaͤtterig, aus ſpreuartigen, trocknen Blattchen beſtehend; die Bluͤmchen find roſenroth, kurz geſtielt. -

Abarten ſind: 1) mit kurzem, blattaͤhnlichem Stengel; 2) mit weißen Blumen.

Wohnort. Gaͤrten.

Bluͤthezeit. Junius bis Auguſt.

119. Linum. Lein. Lin.

Der Kelch und die Blumenkrone ſind fuͤnfblaͤt⸗ terig; die fuͤnfklappige Saamenkapſel iſt zehnfaͤche⸗ rig; die Saamen ſind einzeln. a

1. Linum usitatissimum. Flachs bein. Der aufrechte, duͤnne, einzelne Stengel iſt oben aͤſtig, mit lanzettfoͤrmigen, zugeſpitzten, glatten, hellgruͤnen, abwechſelnd zerſtreut ſitzenden Blaͤttern; die Kelchblaͤttchen find langzugeſpitzt, am Rande haͤutig; die großen, blauen Blumen ſtehen am Ende und haben gekerbte Blaͤttchen; die Sa a⸗ menkapfſeln ſind ſcharf zugeſpitzt, mit eifoͤr⸗ mig ſpitzen, plattgedruͤckten, rothbraunen Saamen.

Wohnort. Felder.

Blüthezeit. Junius, Julius.

2. Linum catharticum Purgierlein. Der fadenfoͤrmige, niederliegende, dann aufrechte, zwei⸗ theilige, glatte, aͤſtige Stengel wird 4 8 Zoll hoch, und iſt mit entfernt einander gegenuͤber ohne Stiele ſtehenden, eifoͤrmigen, ganzrandigen, zugeſpitzten, glatten Blattchen beſetzt; die weißen Bluͤmchen find an der Spitze der Aeſtchen mit eifoͤrmig zugeſpitzten Kronenblaͤttchen.

142 Vte Klaſſe öte Ordnung.

Wohnort. Gvasplaͤtze, Heiden, Bluͤthezeit. Junius, Julius.

öte Ordnung, Poligynia

Mit vielen Staubwegen. 120. Myosarus, Mäuſeſchwänzchen. Raton- cule.

Der fünfblaͤtterige Kelch iſt am Grunde an den friemenfoͤrmigen Fruchtboden angewachſen; fünf e elö mige Nectarien; die Saamen find zahl⸗ reich, eingehüllt. - Myogurus minimus. Kleinſtes Meaͤu⸗ ſeſchwänzchen. Die linjenfoͤrmigen, zuſam⸗ mengedrückten, dicken, ganzrandigen, glatten Blaͤttchen umgeben kreisfoͤrmig mehrere einfache, aufrechte, oben etwas dickere, 1 3 Zoll hohe Schäfte, die an der Spitze eine gelblich = grüne Blume mit langem, kegelfoͤrmigem Frucht⸗ boden tragen; die Zahl der Staubtraͤger wechſelt von 46% 7 und mehreren. Wohnort, Gaͤrten, feuchte Felder. Blüthezeit. Mai, Junius.

"un \

TE 145

VIte Klaſſe, Hexan dria, Mit 6 Staubträgern.

4te Ordnung, Monogynia, Mit ı Staubweg.

121. Berberis. Sauerdorn ‚Berberiße. Epine vinette,

Der Kelch und die Bkumenkrone find fechsblaͤt⸗ terig, dieſe am Grunde mit 2 Honigdruͤfen; der Griffel fehlt; die Beere iſt Awefſagfalg.

1. Berberis vulgaris. Gemeiner Sauer- dor n. Ein 4 6 Fuß hoher, mit grauer Rinde, gebogenen Aeſten, zu 3 ſtehenden ſcharfen Stacheln, eiförmigen, glatten, ſaͤgeartigen, dornigen Blät- tern verſehener, buſchig wachſender Strauch. Die gelben Bluͤthentrauben ſind haͤnzend und kommen aus den Spitzen der kurzen Seitenaͤſtchen. Wenn die reizbaren Staubfaͤden an der inneren Seite beruͤhrt werden, ſo neigen ſie ſich ſchnell dem Mittelpunkt der Krone, dem Pyſtille zu; die Frucht iſt eine eifoͤrmig laͤngliche, hellrothe Beere von ſauerm Geſchmack.

Wohn ort. Gaͤrten, Zaͤune.

Bluͤthezeit. Mai, Junius. Die Beeren reifen im October. f 1

1 4 Vite Klaffe ite Ordnung.

Die Blumen find mit einer Scheide ſtatt des Kelchs verſehen.

122. Oilagthus. Schneeglöckchen. Galante.

„e Blume hat 3 ausgehoͤhlte Kronenblätter, 3 kleinere, ausgerandete Nectarien; die Narbe iſt einfach.

1. Galanthus nivalis. Schneeglöckchen. Nus der zwiebelfoͤrmigen Wurzel entſpringen meiſt drei, flach dreiſeitige, gleichbreite, ſtumpfe Blätter, und ein ſchwacher, mehrere Zoll hoher, grüner, zuſammengedruͤckter Schaft mit einer glockenfoͤr⸗ migen, weißen, geſtielten Bere ne welche aus drei offenſtehenden, laͤnglich-ründen, wellenförmigen Kronehblättern beſteht, und inner⸗ halb brei kürzere, ausgerandete, oben mit einem grünen Herz bezeichnete Nectarien enthalt.

Wohnort. Wieſen. 1

Blüthezeit. Februar, Maͤrz.

123. Naroissus. Nareiſſe. Narcisse.

Die Wlume beſtetzt aus 6 gleichen Kronenblaͤt⸗ tern; das Nectarium iſt trichterfoͤrmig, einblaͤtte⸗ rigz die Staubtraͤger find innerhalb des Nectariums.

1. Nareisstis potiicus Weiße Narciſſe. Die Wurzel iſt eine Zwiebel; die Blatter ſind glatt, dreiſeitig, flach, ſchmal, beinahe von der Laͤnge des fußhohen, aufrechten, zuſammengedrück⸗ ten Schaftes; an der Spitze ſitzt in einer welken, haͤutigen Scheide eine offene, ausgebreitete, uͤber⸗ haͤngende, weiße Blume, welche das radfoͤrmige, einbfätterige Nectarium mit zinnoberrothem, ge— kerbtem Rande enthält. | *

7

Vite Klaſſe ite Ordnung. 145

Wohnort. Gaͤrten, oft mit eee en Bluͤthezeit. Mai. 6 2. Narcissus pseudo narcissus. Gelbe NRar⸗

ciſſe. Der aufrechte Schaft traͤgt eine gelbe

Blume, welche ein glockenfoͤrmiges, am Rande

Ns Nectarium von der Lange der Wumenbüene f

at

Wohnort. Garten. Mit gefüllter Summe... oe Maͤrz, April. 5

8

124. Allium. Lauch. Ail.

Die Blumenſcheiden ſind vielblüthig „die Blur men ſtehen in Dolden. Die Blumenkrone ift offen, flach, ſechstheilig; die Saamenkapſel iſt oberhalb dem Kelche. f

1. Allium porrum. G emeiner Lauch, Breitlauch, Porre. Die haͤutige Wurzel treibt einen runden, mit flachen ‚, blaugrünen Blaͤt⸗ tern beſetzten Stengel; die Blumen bilden eine kugelige Dolde, die Staubtraͤger find dreitheilig.

Wohnort. Gaͤrten. Bräthegeit. Auguſt.

Allium sativaem. K U ob ba uch. Die runde Zwiebel iſt aus mehreren gebogenen Bulben zuſam⸗ mengeſetzt; die Blätter find flach; die Blumen mit wechſelweiſe dreiſpitzigen Staubträgern bilden Schirme mit Bulben.

Wohnort. Gärten, urſpruͤnglich aus Sicitien. eee Junius, Julius.

3. Allium carinatum. Waldknob la u 4. | Der 2 3 Fuß hohe, runde glatte Stengel if. 10

146 Vite Klaſſe ıte Ordnung.

mit ſcheidenartigen, glatten Blättern beſetzt, die un⸗ ten zuſammengerollt, ſaftig, oben aber flach ſind; die Scheide iſt zweiblaͤtterig, ungleich „und enthält die gruͤnlich rothen Blumen in einem runden Koͤpfchen, welches zugleich Zwiebeln trägt.

Wohnort. Steinige Orte, Waͤlder.

Bluͤthezeit. Julius, Auguſt. g

4. Allium cepa. Sommerzwiebel. Die runde Zwiebel treibt einen nackten, unten bauchi⸗

gen Schaft, welcher laͤnger als die hohlen, runden Wurzelblltter iſt; die Blumen mit abwechſelnd drei⸗ ſpitzigen Staubfäden bilden am Ende des Schaftes einen Schirm.

Wohnort. Gaͤrten. Bluͤthezeit. Sommer.

5. Allium schoenoprasum. Supp en lauch. Der runde, hohle Schaft iſt nackt; die Blaͤtter ſind duͤnn, rund, am Grunde ſcheidenartig, an der Spltze pfriemenfoͤrmig; ; die Blumenſcheide be⸗ ſteht aus einem kurzen, eiförmigen r zugeipisten, roth geſtreiftem Blatte; die rothen Blumen bilden ein doldenfoͤrmiges Koͤpfchen.

Wohnort. Wieſen. i Bluͤthezeit. Julius, Auguft.

Die Blumen ſind ohne Kelch.

425. Convallaria. Maiblume. Muguet. N

Die Blumenkrone iſt glockenfoͤrmig; die Narbe dreikantig; die Beere dreifaͤcherig.

1. Convallaria majalis. Waldmaiblume.

Der einfache, glatte, aufrechte Schaft iſt unten

von zwei ſcheidenartigen, eilanzettfoͤrmigen, ganz?

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Vite Klaſſe rte Ordnung 147

randigen, beinahe aufrechtſtehenden, hellgruͤnen Blättern umgeben, an der Spitze ſtehen die glocken⸗ förmigen, weißen, wohlriechenden, kurzgeſtielten Bluͤmchen in einer gebogenen, einſeitigen Traube; die Beere iſt roth. Te >

Wohnort. Waͤlder.

Bluͤthezeit. Mai. |

2. Convallaria poly gonatum. Weißwurz⸗ Maiblume. Der aufrechte, 1 2 Fuß hohe, eckige, zweiſchneidige, oben gebogene Stengel iſt mit eifoͤrmigen, umfaſſenden, ſtumpfen, ganzran⸗ digen, in die Hoͤhe gerichteten, blaugruͤnen Blaͤt⸗ tern abwechſelnd beſetzt; die weißen, laͤnglich glocken⸗ foͤrmigen Blumen ſitzen einzeln oder zu zwei und mehreren oben am Stengel bis zur Spitze in den Blattwinkeln und bilden eine einſeitige Bluͤthen⸗ traube. | 5

Wohnort. Waͤlder.

Bluͤthezeit. Mai. SE 3. Convallaria bifolia. 3mweiblätteriges Maibluͤmchen, Einblatt. Der handhohe, einfache Stengel iſt mit zwei abwechſelnd ftehenden, geſtielten, ganzrandigen, laͤnglich herzfoͤrmigen, glatten, ungleich großen Blaͤttern beſetzt; die weißen, geſtielten, vierſpaltigen, 4 Staubtraͤger enthalten⸗ den, wohlriechenden Bluͤmchen bilden an der Spitze eine eifoͤrmige, ſtumpfe Bluͤthentraube; die reifen Beeren ſind purpurroth. a 3

Wohnort. Wälder

Blüthezeit. Junius.

126. Anthericum. Zaunblume. Narthec. Die Blumenkrone iſt ſechsblaͤtterig, offen; die Saamenkapſel iſt eifoͤrmig

#

148 lte Ktaffe ıte Ordnung. 2

1. Anthericum lilisgo. Aſtloſe Zaunblume. Der einfache, aufrechte Schaft iſt mit ſchmalen, gleichbreiten, flachen Blättern beſetzt, welche am Grunde des Stengels haͤuſig beifammen ſtehen, lang und zurüdgebogen find; die weißen, geftielten , anſehnlichen Blumen, mit ungetheilten, ſchmalen Nebenblaͤttchen, ſitzen am Ende in einer ſchlaffen Blüthentraube; der Staubweg iſt gebogen.

Wohnort. Auf Bergen, in Wäldern.

Blüthezeit. Junius, Julius. |

127. Ornithogalum. Vogelmilch, Gerſtblüm⸗ chen. Ornithogale.

Die Blumenkrone iſt ſechsblaͤtterig, bleibend, über der Mitte ausgebreitet; die Staubfaͤden find am Grunde erweitert; die Saamenkapſel iſt drei⸗ faͤcherig; die Saamen rundlich, bloß.

1. Ornithogalum luteum. Gelbe Vogel⸗ milch. Der einfache, handhohe Schaft hat am

Grunde ein langes „lanzettfoͤrmiges, roͤhrig zuſam⸗

mengebogenes Blatt; die gelben, an Stielchen

von ungleicher Länge ſitzenden Blumen bilden eine.

Dolde, die am Grunde von 2 lanzettfoͤrmigen, am von welchen das eine I ger als die Dolde, umgeben ift. u. iu Wohnort. Wieſen. Blüthezeit. April, Mai.

2. Ornithogalum minimüm. Kleine Vo⸗

gelmilch. Der einige Zoll hohe, eckige Schaft hat am Grunde zwei ſehr lange, ſchmale Blat⸗ ter; die innerhalb goldgelben, aus 6 12 lan⸗ zettfoͤtmig aste“ außerhalb grünen Blattchen be⸗ ſtehenden Blumen ſitzen auf weichhaarigen, äftigen

ö ö

te Klaſſe ıte Ordnung. 440

Stielen, und bilden eine ungleiche Dolde; unter⸗ Au derſelben find 2 entgegengeſetzte, ſcheidenartige, schmale Blätter, von welchen eins die Länge der Dolde hat. i Wohnort. Felder. Blüthezeit. April, Mai.

3. Ornithogalum umbellatum. Doldenblüs thige Vogelmilch. Die ſchmalen, langen, dun⸗ kelgruͤnen, glänzenden, rinnenfoͤrmig ausgehoͤhlten ‚Blätter haben der Länge nach einen weißen Streif und ſitzen buſchig beiſammen; der einfache, runde, 6 5 Zoll hohe Schaft, trägt in einer ſchlaffen Bluͤthentraube die weißen, außerhalb gruͤ⸗ nen Blumen auf einzelnen, langen Blumenſtielen, die am Grunde mit einem lanzettfoͤrmigen, kuͤrze⸗ zen Nebenblaͤttchen verſehen find. ö

Wohnort. Gärten, ſchattige Wiefen.

Bluͤthezeit. Mai, Junius. N

128. Scilla. Scille, Sternhyacynthe. Scille.

Die Blumenkrone iſt ſechsblaͤtterig, ausgebrei⸗ tet, abfallend. Die Staubfaͤden find fadenfoͤrmig.

1. Scilla bifolia. Zweiblaͤtterige Stern⸗ hyacynthe. Aus der zwiebelfoͤrmigen, tieflie⸗ genden Wurzel entſpringt der glatte, geſtreifte, 6 6 Zoll hohe Schaft, den am Grunde 2 ſchei⸗ denartige, breitlanzettfoͤrmige Blaͤtter umgeben. die himmelblauen, ſchoͤnen Blumen bilden an der Spitze des Schaftes an einer Seite eine etwas ge— neigte Bluͤthentraube. 8 Wohnort. Steinige Anhoͤhen.

Bluͤthezeit. März, April.

* 5

150 Vite Ktaffe ıte Ordnung.

129. Asparagus. Spargel. Asperge. N

Die Blumenkrone iſt ſechstheilig, aufrecht; die 3 inneren Kronenblaͤtter ſind an der Spitze zuruͤck⸗ geſchlagen; die Beere iſt dreifaͤcherig, zweiſaamig. 1. Asparagus, officinalis. Gemeiner Spar» gel. Der krautartige, glatte, gruͤne Stengel waͤchſt gerade, und iſt mit vielen Aeſten, die wie- der kleinere, einfache Zweige haben, beſetzt; die nadelfoͤrmigen, blaugruͤnen Blaͤtter ſitzen abwech⸗ ſelnd buͤſchelweiſe zu 5 8 und mehreren zerſtreut, und haben am Grunde ein herzfoͤrmiges, zugeſpitz⸗ tes, weißliches Deckblaͤttchen; die gruͤnlichweißen, eifoͤrmigen, langgeſtielten Blumen ſtehen einzeln am Grunde der Xefte und Zweige einander gegen- uͤber oder paarweiſe, und enthalten die etwas kuͤr⸗ zeren Staubbeutel. Er koͤmmt mit Blumen von getrenntem Geſchlechte vor. pi Wohnort. Gärten. Blüuͤthezejt. Julius, Auguſt.

130. Lilium. Lilie. Lis.

Die Blumenkrone iſt ſechsblaͤtterig, glockenfoͤr⸗ mig, der Laͤnge nach mit einer Nectarie verſehen; die Saamenkapfel beſteht aus Klappen, die mit gegittertem Haare verbunden ſind. 1. Lilium candidum, Weiße Lilie. Der anke, aufrechte Stengel iſt dicht, mit lanzett⸗ gen, hellgruͤnen, zerſtreut ſtehenden, am Grun⸗ de etwas verengten Blaͤttern beſetzt, und traͤgt an der Spitze 4 16 große, weiße, innerhalb glaͤn⸗ zende, glockenfoͤrmige, angenehm riechende Blumen mit gelben, querliegenden Staubbeuteln.

Vite Klaſſe rte Ordnung. 151

Wohnort. Gärten, urſprüͤnglich Palaͤſting, Syrien, die Schweiz. | Bluͤͤthezeit. Julius, Auguſt.

Mit unvollſtändigen Blumen. 131. Acorus. Kalmus. Acore.

Ein cylindriſcher mit Blumen bedeckter Kolben; die Blumenkrone iſt ſechsblaͤtterig, nackt, ohne Griffel; die Kapſel iſt dreifaͤcherig.

1. Acorus calamus. Gewuͤrzkalmus. Aus der gegliederten, mit Faſern beſetzten Wurzel ent⸗ ſpringen viele ſcheidenartige, ſchwertfoͤrmige, lange, am Rande wellenfoͤrmig gefaltete, hellgrüne Blaͤt⸗ ter, deren ein oder das andere unter der. Hälfte den ſchiefſtehenden, fingerartigen, mit Blumen be⸗ deckten, grünen Bluͤthenkolben hervorbringt. Wohnort. An der Elb.

Bluͤthezeit. Mai, Junius.

Eine Arzneipflanze.

132. Juncus. Simſengras. Jonc.

Die Blume beſteht aus einem ſechsblaͤtterigen, gefaͤrbten Kelche; die Krone fehlt; die Saamen⸗ kapſel iſt einfaͤcherig. 5 | 1) Die Halme find ohne Blatter. 1. Juncus couglomeratus. Kugelrispige Simſe. Aus der waagerechten Wurzel entſprin⸗ gen viele gerade, runde, glatte, anderthalb bis zwei Fuß hohe Schaͤfte, die mit weißem, zelligem Marke gefüllt, und am Grunde mit ſtumpfen, be⸗ grannten Scheiden verſehen find ; die wenigen Blaͤt⸗

152 Vite Klaffe ıte Ordnung.

ter find den Schäften aͤhnlich; die kurzgeſtielten Blumen kommen aus einem Spalt rechtwinklicht hervor und bilden ein dichtes, rundes Köpfchen ; Staubtraͤger ſind in jeder Blume nur 3; die Saa⸗ menkapſel iſt dreieckig zugefpißti, die Saamen find weißlich. Wohnort. Feuchte Wieſen.

Bluͤthezeit. Junius, Julius.

2. Juncus effusus. Weitrispige Simſe. Die gegen 3 Fuß hohen Blaͤtter und Schaͤfte ſind rund, glatt. Die braͤunlichen, auf ungleich lan⸗ gen, getheilten Stielchen ſitzenden Blumen entſprin⸗ gen zur Seite der Schaͤfte und bilden eine zer ſtreute Rispe. | Wohnort. Feuchte Wieſen.

BVluͤthezeit. Junius, Julius.

2) Die Halme find mit Blättern befest. 3. Juncus articulatus. Gegliederte Simſe. Die aufrechten, 1 2 Fuß hohen, glatten, zu⸗ ſammengedruͤckten Schaͤfte ſtehen buſchig beiſammen, find mit 3 4, unter den Blattſcheiden verborge⸗ nen Knoten verſehen; die ſchmalen, rinnenartigen r ſind knotig, gegliedert; an der Spitze der ſitzt die zwei und viertheilige Rispe, in welcher die kurzgeſtielten, braunrothen Bluͤmchen zu 3 6 büſchelweiſe beiſammen ſtehen. Die Saa⸗ menkapſel iſt dreiſeitig, zugeſpitzt. Wohnort. An Baͤchen. Blüthezeit. Julius. 4. Juncns bufonius. Krötenſimſe. Die einige Zoll bis fußhohen, glatten, zweitheiligen Schaͤfte find mit nachenfoͤrmig eckigen, gleich⸗

*

VIte Klaſſe ıte Ordnung. 153

breiten, ſcheidenartigen, ſcharfgeſpizten Blattchen heſetzt; die ſtielloſen, einſeitigen, einzeln in der Theilung der Aeſtchen und der Spitze ſitzenden Blümchen bilden etwas ausgebreitete, zweithei⸗ lige Rispen; die Saamenkapfſel iſt dreiſeitig, ſtumpf, braunglaͤnzend.

Wohnort. Sandige Ufer, ausgetrocknete Wege.

Bluͤthezeit. Junius, Julius.

5. Juncus pilosus. Haarige Simſe. Die fußhohen, geraden, runden, mit 3 Knoten ver⸗ ſehenen Halme ſind mit ſcheidenartigen, flachen, gleichbreiten, am Rande haarigen Blättern be⸗ ſetzt; die rothbraunen, weißgerandeten Blümchen ſtehen einzeln oder zu 2 auf langen Stielchen, und bilden einen doldenartigen, aͤſtigen Bluͤthenſtrauß, welcher am Grunde von zwei kurzeren aufrechten, ungleich langen Blaͤttern umgeben iſt. Die Sa a⸗ menkapfel iſt rund, einfaͤcherig, dreiklappig.

Wohnort. Waͤlder.

Bluͤthezeit. Mai, Junius.

6. Juncus niveus. Schneeweiße Simſe.

Die zahlreichen, welken Wurzelblaͤtter ſind kuͤrzer, als die 1 2 Fuß hohen, runden, geſtreiften, mit 4 5 Knoͤtchen verſehenen Halme, welche mit ſcheidenartigen, flachen, lang zugeſpitzten, am Rande haarigen Blättern, von welchen die zwei aͤußer⸗ ſten bogenfoͤrmig uͤber den Bluͤthenſtrauß ſich bie⸗ gen, beſetzt ſind; die weißen, roth geſprengten, buͤſchelweiſe ſitzenden, geſtielten Bluͤmchen, bilden einen aufrechten, gewoͤlbten Bluͤthenſtrauß; die Saamenkapfel iſt eifoͤrmig rund, ſpitzig, drei⸗ ſaamig. a

Wohnort. Waͤlder.

Blüthezeit. Junius.

154 Vite Klaſſe ite Ordnung.

7. Juncus campestris. Feldſimſe. Aus der Wurzel entſpringen mehrere eine Hand bis 1 Fuß hohe, runde, einfache, mit 3 Knoten verſehene Halme, welche mit am Grunde breiteren, raſenar⸗ tigen, nach oben ſchmaͤleren, flachen, haarigen Blättern beſetzt find; die in 3 5 dichten, geſtiel⸗ ten und einem ungeſtielten Aehrchen ſitzenden roth⸗ braunen Blumen, bilden an der Spitze einen ein⸗ fachen Bluͤthenſtrauß. | Wohnort. Trockne Wieſen. Bluͤthezeit. März, April.

133. Peplis. Peplis. Peplide.

Der glockenfoͤrmige Kelch hat eine zwoͤlfzaͤhni⸗ ge Mündung; 6 dem Kelche eingefügte Blumenblaͤt⸗ ter; eine zweifaͤcherige Saamenkapſel.

1. Peplis portula. Peplis. Der einfache, einen Fuß hohe, roͤthliche, eckige Stengel hat unten einige Aeſte mit eifoͤrmigen, ſtumpfen, glat⸗ ten Blättern; die Blumen ſitzen ungeſtielt den Stengel hinauf in einer ſchmalen, langen Aehre, welche ſich oben in einen Schopf ſchmaler, roͤthli⸗ cher, am Rande umgebogenen Blättchen endigt; die eckige, braune Saamenkapſel enthaͤlt viele rundliche Saamen. f

Wohnort. Felder, nach der Erndte. Blüthezeit. Julius, Auguſt.

>

Vite Klaſſe ste Ordnung. 155

3te Ordnung, Trigynia. Mit 3 Staubwegen.

133. Colchicum. Zeitloſe. Colchique,

Die lange Blumenroͤhre iſt mit einer Scheide umgeben; der Rand ſechstheilig; die drei verbun⸗ denen Saamenkapſeln ſind aufgeblaſen.

1. Colchicum autumnale. Herbſtzeitloſe. Die fleiſchrothe, glockenfoͤrmige, nackte Blume bluͤht im Herbſt. Die drei ſcheidenartigen, am Grunde einander umgebenden, glatten, dunkelgruͤnen, lan⸗ - zettförmigen Blätter umſchließen die eifoͤrmige, ge⸗ furchte, dreifaͤcherige Saamenkapſel, welche im Frühling erſcheint.

Wohnort. Wieſen.

Eine Giftpflanze.

135. Rumex. Ampfer. Oseille.

Der Kelch iſt dreiblaͤtterig; die Blumenkrone beſteht aus drei zuſammengeneigten, bleibenden Kro⸗ nenblaͤttchen und trägt einen dreieckigen Saamen.

1) Die Kelchklappen ſind mit einem Koͤrnchen beſetzt. *

1. Rumex patientia. Gemuͤſe⸗Ampfer. Der 3 4 Fuß hohe Stengel iſt gefurcht, mit eilan⸗ zettfoͤrmigen, geſtielten, zugeſpitzten, haarigrauhen Blaͤttern beſetzt, wovon die oberſten in den Aehren befindlichen pfeilfoͤrmig ſind; die quirlfoͤrmig in Lehren ſitzenden, geſtielten Zwitterbluͤmchen find mit ganzrandigen, abgeſtumpften Kelchblaͤttchen, deren das eine ein Koͤrnchen traͤgt, umgeben.

156 Vite Klaſſe 3te Ordnung.

Wohnort. Wieſen.

Blüthezeit. Junius, Julius.

2. Rumex sanguineus. Blutaderiger Am⸗ pferx. Der 2 3 Fuß hohe, rothe, aͤſtige Sten⸗ gel iſt mit ſchmal herzfoͤrmigen, am Rande gekerb⸗ ten, rothgeaderten Blättern beſetzt; die kurzgeſtiel⸗ ten, quirlfoͤrmigen Zwitterbluͤmchen bilden an der Spitze des Stengels und der Aeſte unterbrochene Kehren; das aͤußere Kelchblaͤttchen iſt mit einem rothen, runden Koͤrnchen bezeichnet. i

Wohnort. Gaͤrten, Aecker. —Bluͤthezeit. Junius, Julius.

3. Rumex conglomeratus. Knaulblüthiger Ampfer. Der 1 2 Fuß hohe, gefurchte Sten⸗ gel iſt mit ausgebreiteten Aeſten beſetzt; die Blaͤtter jind flach, eilanzettfoͤrmig; die kleinen Blümchen ſind herabgebogen und ſitzen gedraͤngt, quirlfoͤrmig in unterbrochenen Aehren; die Kelchklappen ſind laͤnglich, ganzrandig, alle mit einem rothen Koͤrn⸗ chen beſetzt.

Wohnort. An Gräben.

Bluͤthezeit. Julius.

4. Bumex crispus. Krauſer Ampfer. Der glatte, gefurchte Stengel erreicht eine Höhe von 3 Fuß, und iſt getheilt; die Blaͤtter ſind lanzett⸗ foͤrmig, am Rande leicht gekerbt, wellenfoͤrmig

gebogen, unten etwas rauh; die kurzgeſtielten Blu⸗ men umgeben den Stengel und die Aeſte quixlfoͤr⸗ mig, und bilden unterbrochene Aehren. Die Kelch⸗ klappen find eifoͤrmig, ſtumpf, ganzrandig, mit einem rothen Koͤrnchen verſehen. 5

Wohnort. Wieſen, Wege, an Gräben.

Blüthezeit. Julius, Auguſt.

u

P Vlte,Klaffe 3te Ordnung. 157

5. Rumex acutus. Spitzer Ampfer. Der aͤſtige, gefurchte, rauhaarige Stengel errsicht eine Höhe von 3 4 Fuß; die herzfoͤrmig länglichen oder eirund lanzettfoͤrmigen, ſpitzen, am Rande ganzen Blätter find geſtielt, abwechſelnd ſitzend, ober ſchmaͤler, ungeſtielt; die gruͤnlichen Zwitter⸗ blumen bilden lange, quirlfoͤrmige Aehren, die mit kleinen Blaͤttern beſetzt ſind; die Kelchklappen ſind mit langen Zaͤhnchen und einem Koͤrnchen verfehen.

Wohnort. An. Gräben,

Bluͤthezeit. Junius, Julius

2) Die Blumen find von getrenntem Be> ſchlechte.

6. Rumex acetosa Gemeiner Ampfer. Der 2 Fuß hohe, glatte Stengel iſt oben aͤſtig, mit ſpießfoͤrmig herzfoͤrmigen, ganzrandigen, an der Spitze ſtumpfen Blaͤttern beſetzt; die gruͤnlichen Bluͤthen ſind von getrenntem Geſchlechte, ſtehen quirlfoͤrmig und bilden etwas haͤngende Bluͤthen⸗ trauben, die nach dem Verbluͤhen roth werden,

Wohnort. Wieſen. f

Bluͤthezeit. Junius, Julius.

7. Rumex acetosella. Kleiner kmpfer. Die gewoͤhnlich zahlreich zuſammenwachſende Pflanze hat einen dünnen gefurchten, bis einen halben Fuß hohen, aͤſtigen Stengel, welcher mit lanzettfoͤrmi⸗ gen Blaͤttern abwechſelnd beſetzt iſt; die rothen Blümchen find von getrenntem Geſchlechte, quirl⸗ foͤrmig, und bilden gleichbreite Bluͤthenaͤhren.

Wohnort. Heiden.

Bluͤthezeit. Junius, Julius.

E 1 N

158 VIte Klaſſe Ate Ordnung.

4te Ordnung, Poligynia, Mit vielen Staubwegen.

136. Alisma. Froſchkraut. Fluteau,

Der Kelch und die Blumenkrone find dreiblät- terig; mehrere, einſaamige Kapſeln.

1. Alisma plantago. Waſſerwegerich. Die hellgrünen, eifoͤrmigen, ſpitzigen, glatten Blätter umgeben am Geunde den aufrechten, ſtumpf drei⸗ ſeitigen, mit quirlfoͤrmig ſitzenden, gerade ausge⸗ breiteten Aeſten beſetzten Stengel. Die quirlfoͤr⸗ migen Blumenſtielchen tragen einzelne hellrothe oder weiße, dreiblaͤtterige Bluͤmchen. SL

Wohnort. In Teichen, an Ufern.

Blüthezeit. Julius.

Sie ſoll giftige Eigenſchaften haben.

* 159

VIlte Klaſſe, Heptandria, Mit 7 Staubtraͤgern.

ite Ordnung, Monogynia. Mit 1 Staubweg.

137. Aesculus. Roßkaſtanie. Maxronnier.

Der einblätterige Kelch iſt bauchig, 4 dzähnig; die Blumenkrone Leſteht aus 4 bis 5 ungleich ge⸗ faͤrbten, dem Kelche eingefuͤgten Kronenblaͤttchen.

1. Aesculus hippocastanum. Roßkaſtanie. Ein hoher, belaubter Baum, deſſen Rinde am Stamme riſſig, braun, an den jungen Zweigen glatt, aſchgrau iſt; die langgeſtielten Blaͤtter ſind einander gegenüberfigend , fingerartig in 7 umgekehrt eifoͤrmige, gezähnte, am Grunde mit roſtfarbener Wolle bekleidete einzelne Blätter zertheilt z an den Enden der Zweige kommen die anſehnlichen, weißen, roth und gelb geſtreiften Blumen, eine aufrechte, kegelfoͤrmige Bluͤthentraube bildend, hervor; die oberen ſind gewöhnlich maͤnnlich, die unteren Zwit⸗ terblumen; die Frucht iſt zugerundet, mit graugel⸗ bem Nabelfleck, braunglaͤnzender, lederartiger Haut umgeben, in einem dicken, ſtacheligten, dreiklappig⸗ ten, gruͤnen Fruchtgehaͤuſe.

Wohnort. Gaͤrten, Alleen. Bluͤthezeit. Mai, Junius.

Die Fruͤchte koͤnnen zu Staͤrkmehl, zum Bleichen und Waſchen ſtatt Seife benutzt werden. Die Rinde enthaͤlt einen dauerhaften, braunen Faͤrbeſtoff.

L

16 1 eV

VIllte Kla "fe, Octandria. Mit 6 Staubträgern.

ite Ordnung, Monogynia. Mit 1 swusprg

138. 8 Spalier creſſe. Capucine, u ai Vollkommene Blumen.

| Der einblaͤtterige, fuͤnftheilige Kelch iſt

ſpornt; die Blume hat 5 ungleiche Blatter; runde Baeme iſt in einer gefurchten, leberastigen

Nuß 1 Fe

opaeolum maj us. Der runde, rankende Singel, e mit I ielten, ſchildfoͤrmigen, run⸗ 8 rn a e am Rande ausgeſchweift ſind, die th 05 en Blumen haben abgerundete Sie, deren unter gewimpert ſind; der Kain

j en Gästen; ſeit 1684 aus bers in Europa bekannt. Blüthezeit. Sommer, bis Perbſt. 139. Epilobium. Weidenröe chen. Epilobe. Der Kelch iſt viertheilig; die Blumen⸗ krone. nu die Saamenkapſel laͤnglich; die

Saamen mit einer Federkrone.

vinte Klaffenrte Ordnung. 467

1) Mit herabgebogenen Staubträgeen.

1. Epilobium angustifolium. ( spicatum). Sch IN Weid enroͤsche n. Der runde, roͤthliche Stengel iſt aͤſtig, 3 4 Fuß hoch, mit zerſtreuten, abwechſelnd ohne Stiele fisen« den, ſchmal lanzettformigen zugeſpitzten, oben glatten, unten blaugruͤnen, mit querlaufenden Adern durchzogenen, am Rande kaum gezaͤhnten, oben klei⸗ neren Blaͤttern dicht beſetzt; die ungleichen, blaͤu⸗ lichrothen, großen Blumen, bilden an der Spitze des Stengels eine dichte, einfache r. ab

„Bohn or ti Ufer)

Bluüthezeit. Julius.

Gebrauch. Die —— iſt mit Seide oder Baumwolle gemiſcht, zu Weberarbeiten brauchbar.

2) Mit regelmäßigen, aufrechten Staub trägern, getheilten Kronenblättern.

2. Epilobium hirsutum. (grandiflorum). Gro ß⸗ blüthig es Weiden roͤschen. Der runde, haa⸗ rige Stengel iſt äſtig, erreicht eine Höhe vom

4 Fuß, und iſt mit gegenuͤberſtehenden, umfaſ⸗ Kruse? am Stengel etwas herablaufenden überall weichhaurigen eilanzettförmigen, gezaͤhnten Blaͤt⸗ tern beſetzt; die langgeſtielten, regelmaͤßigen, großen roſenrothen Blumen kommen oben einzeln aus den Winkeln der Blätter.

Wohnort. ufer. 2

B lüͤth ezeit. Julius, Auguſt

3, Epilobium montanum. Bergweib ende gen. Der 1 2 Fuß Hohe, aufrechte, runde, zuweilen haarige, oben aͤſtige „Stengel hat gegen⸗ überstehende kurzgeſtielte , eifoͤrmige, zugeſpiete

11

162 Villte Klaſſe ꝛte Ordnung.

gezaͤhnte, glatte Blätter; die kleinen, hellrothen

Blumen ſitzen oben einzeln in einer ſchlaffen Rispe. Wohnort. An felſigten Orten. Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

4. Epilobium tetragonum. Vierkantiges Weidenröschen. Der unten vierkantige, auf⸗ rechte Stengel iſt mit ungeſtielten, glatten, lan⸗ zettfoͤrmigen, feingezaͤhnten, unten gegenuͤberſtehen⸗ den Blaͤttern beſetzt; die rothen, zuweilen weißen Blumen ſitzen am Ende des Stengels in einer Rispe; die Narbe iſt anfangs verdickt, dann vierſpaltig.

Wohnort. An Baͤchen. Bluͤthezeit. Julius, Auguſt. | 5. Epilobium roseum. Rofenweidenröss chen. Der Stengel iſt 1 Fuß hoch, unten vier⸗ eckig, oben rundlich, leicht behaart, mit eilanzett⸗ rmigen, ungleich ſaͤgeartigen, geſtielten Blaͤttern, welche unten gegenuͤber, oben aber abwechſelnd ſtehen, beſetzt; die kleinen, weißen oder roͤthlichen Blumen ſind langgeſtielt, in den Blattwinkeln ſitzend, und dunkelroth fein geſtrichelt; die Narbe iſt ganz, unzertheilt. f Wohnort. Gaͤrten. Bluͤthezeit. Julius.

6. Epilobium palustre. Sumpfweidenrôs⸗ chen. Der aufrechte, roͤthliche, glatte, runde Stengel wird fußhoch, iſt unten mit gegenuͤber, oben abwechſelnd ſtehenden, ungeſtielten, ſchmal lanzettformigen, ganzrandigen, an der Spitze ſtumpfen Blättern beſetzt; die kleinen geſtielten, bleichrothen Blumen ſind einzeln mit ausgerandeten Blumenblaͤttern; die Narbe iſt vierſpaltig; die Saamenkapſeln find kürzer als die Stielchen.

vmte Klaſſe ite Ordnung. 163

Wohnort. ufer.

Blüthezeit. Julius, Auguſt.

140. Vaccinium. Heidelbeere. Airelle.

Der vierzaͤhnige Kelch iſt kurz, oberhalb; die

eee iſt einblaͤtterig, glockenförmig; rund. Die Beere iſt vielſaamig. 1. Vaccinium myrtyllus. Heidelbeere. Der glatte, hellgruͤne, zweitheilige Stengel wird gegen einen Fuß hoch, und iſt eckig, aͤſtig, ſtrauchartig;

die kurzgeſtielten eiförmigen , ſägeartigen glatten Blaͤtter ſitzen abwechſelnd und fallen bald ab; die

rothen, überhaͤngenden, geſtielten Glockenblumen

ſtehen einzeln in den Winkeln der Blaͤtter; die Beeren ſind blauſchwarz, bereift, genarbt. Wohnort. Waͤlder. | Blüthezeit. Mai. Fruchtreife. Julius, Auguſt.

141. Erica. Heide. Bruyere,

Der Kelch iſt vierblaͤtterig; ; die Biurienfeoie vierfpaltig ; die Staubfaͤden find in den Fruchtboden eingeſenkt; die Staubbeutel getheilt; die Saamen⸗ kapſel vierfaͤcherig. r

1. Erica vulgaris. Gemeine 40 Die ſtrauchartigen, aͤſtigen, niedergeſtreckten oder auf⸗ rechten Stengel mit braunrother Rinde ſind mit dunkelgruͤnen, glatten Blaͤttern dicht beſetzt; die geſtielten, rothen, glockenfoͤrmigen, hängenden Blumen bilden an einer Seite der 1 und des Stengels Endbluͤthentrauben. 0

Wohnort. Wälder, unfruchtbare, gra age Pläger

Bluͤthezeit. Julius bis Se en

164 VIllte Klafſe ıte Ordnung

1. un vollkommene Blumen. 142. Dapbne. Seidelbaſt. Garou.

Der Kelch fehlt; die röhrige Blumenkrone mit vierſpaltigem Rande iſt verwelkend; die Staubtraͤ⸗ ger find von der Krone eingeſchloſſen. f

1. Daphne mezereum. Gemeiner Seidelbaſt. dir aufrechter, 3— 4 Fuß hoher, zweitheiliger,

tiger Strauch mit hellbrauner Rinde; die rothen

lumen kommen zu drei ohne Stiele als Bluͤ⸗ hentraube im Anfange des Fruͤhlings hervor, dann entwickeln ſich die lanzettförmigen, ganzrandigen, glatten Blätter an den Spitzen ſchopffoͤrmig, ſonſt aber abwechſelnd ſitzend; die reifen Beeren find roth.

Wohnort. Waͤlder. Na,

Bluͤthezeit. März, April. 8 Eine Giftpflanze.

N

3te Ordnung, Trigynia Mit 3 Staubwegen.

143. Polygonum. Knöterich. Renousée.

Der Kelch fehlt; die Blumenkrone iſt fuͤnf⸗ theilig, kelchartig; ein eckiger Saame; die Blumen bilden eine Aehre. j |

) Mit einer Aehre. 1. Polygonum bistorta. Wieſenknoͤterich.

Die braune yon e Wurzel treibt einen einfachen, glatten, 2 Fu hohen Stengel, welcher unten mit

- WUlte Klaſſe Ste Ordnung. 165

mehreren, nach oben wenigeren eilanzettfoͤrmigen, ſtumpfen, glatten, am Glattſtiel herablaufenden, ſcheidenartigen Blaͤttern beſetzt iſt; die hellrothen, zu zwei ſtehenden Bluͤmchen, bilden an der Spitze eine dichte, cylinderfoͤrmige, einige Zoll lange Aehre; det Saame iſt dreieckig. a Wohnort. Feuchte Wieſen. Bluͤthezeit. Mai, Junius.

2) Mit getheiltem Staubwege, oder die Anzahl der Staubtraͤger iſt weniger

Mi anne

2. Poly gonum amphibium. Waſſerknoͤte⸗ rich. Der runde, gekniete Stengel iſt aufrecht, haarig, mit lanzettfoͤrmigen, ungeſtielten, oben dunkelgrünen, unten weißlichen, rauhen, ſcheiden⸗ artigen Blaͤttern abwechſelnd beſetzt; die rothen Blumen ſind ungeſtielt, mit 5 Staubtraͤgern verſe⸗ hen und bilden an der Spitze laͤngliche Aehren. Hiervon unterſcheidet ſich die im Waſſer wachſende Art durch den glatten, ſchwimmenden Stengel; die ſchmal herzfoͤrmigen, lederartigen Blätter und die rundliche Blumenaͤhre.

Wohnort. Baͤche, Aecker.

Bluͤthezeit. Junius, Julius.

3. Polygonum persicaria. Pfirſichknoͤterich. Der runde, glatte, gekniete Stengel richtet ſich auf und iſt mit abwechſelnden, lanzettfoͤrmigen, wimperartigen Blattanſaͤtzen, mit ſtumpfen, gewim⸗ perten Scheiden verſehenen, einem braunen, krum⸗ men Fleck bezeichneten Blaͤttern beſetzt; die rothen oder weißen, zu 4 5 aus den einzelnen Neben- blaͤttchen hervorkommenden Blumen, bilden laͤng⸗ lich eifoͤrmige, dichte Aehren.

6

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166 vIrte Klaffe 3te Ordnung.

Wohnort. Gärten, Aecker. Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

3) Die Blaͤtter ſind unzertheilt, die Blumen mit. Staubträgern. | 4. Polygonum aviculare. Vogelknoͤterich. Die Stengel ſind duͤnn geſtreift, aͤſtig, zweitheilig, niederliegend, abwechſelnd mit lanzettfoͤrmigen, ganzrandigen, glatten, kaum geſtielten Blattern beſetzt; die Scheiden ſind ſtumpf, oben weißdurch⸗ ſichtig zerſchliſſen; die kleinen, roͤthlichweißen Blümchen koͤmmen einzeln oder zu 2 3 aus den Blattwinkeln und find kurz geſtielt; der Saame ift. braun, eckig, mit einer flacheren, breiteren Seite. Wohnort. An Wegen, in Gaͤrten, Feldern. Bluͤthezeit. Sommer. Wer 1

5. Polygonum convolvulus. Windender Knoͤterig. Der eckige, 3 4 Fuß hohe, dünne, aͤſtige Stengel, windet ſich um andere Pflanzen, und iſt mit geſtielten, herzfoͤrmig pfeilfoͤrmigen, zugefpisten, glatten, ganzrandigen Blättern be⸗ ſetzt; die Scheiden ſind braun, abgeſtutzt; die weiß⸗ lichgruͤnen Blumen find kurz geſtielt und bilden einzelne, duͤnne Doldentrauben, welche aus den Blattwinkeln entſpringen; die 3 äußeren Blumen: ‚blätter find nachenfoͤrmig gebogen. ee Wohnort. Gaͤrten, Aecker. .

Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

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Vilite Klaſſe ste Orbnung. 167

4e Ordnung, Tetragynia, Mit 4 Staubwegen.

144. Adoxa, Biſamkraut. Adoxe,

Der Kelch iſt zweitheilig; die Blumenkrone 4 Stheilig oberhalb dem Fruchtboden; die Beere 4 Ffaͤcherig, mit dem Kelche verbunden.

1. Adoxa moschatellina. Biſamkraut. Die weiße, ſchuppige Wurzel treibt ein fingerlanges, viereckiges, aufrechtes, in der Mitte mit 2 ent⸗ gegenſtehenden, dreilappigen, eingeſchnittenen, hell⸗ gruͤnen Blaͤttern beſetztes Stengelchen; die Bluͤm⸗ chen, von welchen das aͤußerſte vierſpaltig, achte männig, die an den Seiten fuͤnfſpaltig, fuͤnfmaͤn⸗ nig ſind, bilden an der Spitze ein gruͤnes, rundes Koͤpfchen. Die Pflanze iſt zart, nach Biſam riechend.

Wohnort. Schattige Orte, Zäune,

Bluͤthezeit. April, Mai. g

145. Paris. Einbeere. Parisette,

Der Kelch iſt vjerblaͤtterig; die Blumenkrone beſteht aus 4 ſchmalen Kronenblaͤttchen. Die Beere iſt vierfaͤcherig. 0

1. Paris quatrifolia. Vierblaͤtterige Eins beere, Der einfache, gerade, runde, beinahe fußhohe Stengel, hat oben 4 regelmaͤßig einander gegenuͤberſitzende, eifoͤrmige, glatte Blaͤtter, zwi⸗ ſchen welchen die einzelne, bunte Blume hervor⸗ koͤmmt; die ſchwarze, ſuͤße Beere fol giftig ſeyn.

Wohnort. Waͤlder. n Blüthezeit. Mai,

1 5 .

IX te Klaffe, Enneandria. Mit 9 Staubträgern.

1te Ordnung, Monogynia, Mit ı Staubweg.

146. Laurus. Lorbeer. Laurier.

Der Kelch fehlt; die Korolle iſt ſechsblaͤtterig; die Beere iſt einſaamig; das Nectarium befteht aus zweiborſtigen Druͤſen, welche den Fruchtboden um⸗ geben.

1. Laurus nobilis. Lorbeer. Ein äftiger Baum mit lanzettfoͤrmigen, geaderten, immergruͤ⸗ nen Blättern , viertheiligen Blumen von getrenn⸗ tem Geſchlechte. 2

Wohnort. Gaͤrten, urſpruͤnglich aus Italien und Griechenland.

Bluͤthezeit. April, Mai.

u u

ste Ordnung, Hexagy nis. a, Mit 6 Staubwegen. 13 . 147. Butomus. Waſſerliſch. Butome.

Der Kelch fehlt; die Bumenkrone iſt fechebläte terig; 6 vielfaamige Kapſeln. R 9

Mte Klaſſe 6te Ordnung. 169

1. Butomus umbellatus. Doldenblüthiger Waſſerliſch. Die Blaͤtter ſind ſchwertfoͤrmig, dreieckig, aufrecht, an 2 Fuß hoch, glatt; der laͤngere, einfache, nackte, runde Schaft traͤgt an der Spitze einen anſehnlichen, einfachen, mit einem dreitheiligen Deckblaͤttchen verſehenen Schirm; die Blumen ſind roſenroth, groß, langgeſtielt. Wohnort. In der Lahn.

Bluͤthezeit. Julius, Auguſt. Si

Xte Klaſſe, Decandria. | Mit 10 Saubträgern.

ite Ordnung, Monogy nia. 8 Mit 1 Staubweg. |

148. Ruta. Raute. Rue. a

Der Kelch iſt fuͤnftheilig; die Korollenblätter ſind ausgehoͤhlt; der Fruchtboden iſt mit 10 Nectar⸗ gruͤbchen umgeben; die Saamenkapſel iſt gelappt.

i. Ruta graveolens. Wein raute. Der äftige, feſte Stengel iſt mit blaugruͤnen, vielfach zuſam⸗ mengeſetzten Blaͤttern befest „welche aus laͤnglichen, ganzrandigen Blaͤttchen beſtehen, deren aͤußerſtes umgekehrt eifoͤrmig iſt; die gelben, meiſtens vier⸗ blaͤtterigen Blumen mit 8 Staubtraͤgern, bilden eine flache Rispe; nur die zuerſt ſich oͤffnenden Blumen find fünfblätterig mit 10 Staubtraͤgern.

1

170 Xte Klaffe tte Orbnung.

Wohnort. Gärten; urſprünglich aus dem ſuͤdlichen Europa.

Blüthezeit. Julius, Auguſt.

Eine Arzneipflanze.

149. Monotropa. Ohnblatt. Sucepin.

Der Kelch fehlt; die Blumenkrone hat 10 Kro⸗ nenblaͤtter, von welchen die 5 äußeren an der Baſis ausgehoͤhlt, mit Nectarien verſehen ſind; die Kap⸗

ſel iſt fünffächerig. 1. Monot:opa hypopithys. Fichtenohnblatt. Der einfache, weiße, waͤſſerige Stengel iſt mit ſtumpfen, eifoͤrmigen, gleichfarbigen Schuppen ſtatt der Blaͤtter beſetzt; die weißlichgelben, geſtielten Blumen bilden oben eine einſeitige, etwas gebogene Bluͤthentraube, worin das aͤußerſte Bluͤmchen zehn⸗ blätterig, zehnmaͤnnig, die unteren aber nür acht⸗ blaͤtterig, achtmaͤnnig find. \ 5 Wohnort. Waͤlder. Eine Schmarotzerpflanze an den Wurzeln der Baͤume. Blüthezeit. Junius, Julius,

150. Pyrola, Wintergrün. Pyrole,

Der Kelch iſt fuͤnftheilig; die Blumenkrone hat 5 Kronenblaͤtter; die Kapſel iſt fünffächerig , an den Ecken aufſpringend. X . 1. Pyrola rotundifolia. Rundblätteriges Wintergruͤn. Die runden, kaum gekerbten, geſtielten, glatten Blätter, ſtehen kreisfoͤrmig am Grunde des einfachen, uͤber einen halben Fuß hohen Schaftes; die roͤthlichen oder weißen, geſtielten, mit einem ſchmalen Deckblaͤttchen verſehenen, glok⸗ Fenfoͤrmigen Blumen ſind einzeln, nickend, und

Kte Klaſſe ate Ordnung. in

bilden eine Endtraube; der Staubweg iſt herabge⸗ bogen; die Staubtraͤger find aufgerichtet.

Wohnort. Waͤlder. | |

Bluͤthezeit. Julius. ö 5

2. Pyrola secunda. Einſeitiges Winter⸗ grün. Der einfache, zuweilen aͤſtige Stengel, iſt handhoch, mit eifoͤrmigen, kleinen Nebenblaͤttchen abwechſelnd beſetzt, und unten von den geſtielten runden, ſaͤgeartigen, etwas geſpitzten, glatten Blaͤttern umgeben; die weißen, nickenden Blumen find geſtielt, und bilden an der Spitze eine einfeir tige Traube; der Staubweg iſt gerade.

Wohnort. Walder. Bluͤthezeit. Junius, Julius.

2te Ordnung, Dig y nia. Mit 2 Staubwegen.

151. Hydrangea. Hydrangea. Hortenſie.

Der fuͤnfzaͤhnige Kelch iſt oberhalb; die Blume iſt fuͤnfblaͤtterig; die zweifaͤcherige Saamenkapſel iſt zweiſchnabelig.

1. Hydragea vulgaris. Shönblühende Hor⸗ tenſie. Ein aͤſtiger, ausdauernder Strauch mit breiten, eifoͤrmigen, glatten, ſaͤgeartigen Blättern, welche an den grünen, getupften Trieben gegen einander ſtehen; die 4 bblaͤtterigen, flachen, rothen Blumen bilden anſehnliche, kugelfoͤrmige Trugdolden an den Spitzen der Aeſte; die Zahl der Staubfaͤden iſt wechſelnd von 5 10; das mittlere Blümchen hat einen Kelch, an den neben⸗

7

372 Ate Klaſſe ate Ordnung.

ſtehenden fehlt derſelbe; die Staubfaͤden ſind von 4 —b kleinen lanzettfoͤrmigen, ſpitzen, re migen Blattchen am Grunde kreisfoͤrmig umgeben. Wohnort. Eine Scherbenpflanze, urſpruͤng⸗ lich aus Carolina und Virginien. Bluͤthezeit. Sommer.

152. Scleranthus. Knäuel. Gnavelle.

Der Kelch iſt einblaͤtterig, fuͤnfſpaltig; die Blumenkrone fehlt; 2 vom Kelche eingeſchloſſene Saamen.

1. Scleranthus annuus. Jähriger Knäuel. Die duͤnnen, aufrechten oder niederliegenden Sten⸗ gel ſind zweitheilig, aͤſtig, mit ſchmalen, linien⸗ foͤrmigen, einander gegenüberfigenden , ungeſtielten Blattchen, welche am Grunde zuſammengewachſen ſind; die hellgruͤnen, kleinen Bluͤmchen bilden an der Spitze zweitheilige Bluͤthenbuͤſchel; die Kelch⸗ abſchnitte derſelben ſind ſpitzig, am Rande kaum mit einem weißen Haͤutchen verſehen, bei der Reife des Saamens offen ſtehend.

Wohnort. Felder, Wege. N

Bluͤthezeit. Julius, Auguſt. 1

2. Scleranthus perennis. Ausdauernder Knaͤuel. Die runden, zweitheiligen, aͤſtigen Sten⸗ gelchen liegen am Boden und ſind mit kurzen, fadenfoͤrmigen, gegenuͤberſtehenden Blaͤttchen be⸗ ſetzt; die kleinen, grünen Bluͤmchen ſind an den Enden der Aeſte und des Stengels zu 2 3 bei⸗ ſammen, mit laͤngern, pfriemenförmigen Blaͤtt⸗ chen; die Kelchabſchnitte ſind ſtumpf, weißgeran⸗ det, und bei der Reife des Saamens zuſammen⸗ geneigt. I . |

Xte Atofje zte Ordnung. 73

Wohnort. Felder, Wege. Bluͤthezeit. Mai Julius.

153. Chrysosplenium. Milzkraut. Dorine.

Der 4 btheilige Kelch iſt gefärbt; die Blu⸗ menkrone fehlt; die zweigeſchnabelte, einfaͤcherige Kapſel enthaͤlt viele Saamen. N

1. Chrysosplenium alternifolium. Wechſel⸗ blaͤtteriges Milzkraut. Der aufrechte, einige Zoll hohe, oben zweitheilige, aͤſtige Stengel iſt dreieckig, mit geſtielten, nierenfoͤrmigen, gekerb⸗ ten, blaßgruͤnen, zarten Blaͤttern; das zuerſt ſich extfaltende Blümchen iſt fünftheilig, 10 Staub⸗ träger enthaltend die folgenden viertheilig, 8 maͤnnig; ſie bilden zarte, gelblichgruͤne Dolden, die von glatten, kurzgeſtielten Blättern umgeben ſind. ar Wohnort. Feuchte Wieſen.

Bluͤthezeit. Mai, Junius.

154. Saxifraga. Steinbrech. Saxifrage.

Der Kelch iſt fuͤnftheilig; die Blumenkrone fünfblaͤtterig; die Kapſel zweiſchnabelig, einfaͤche⸗ rig, vielſaamig. 5 ö

1. Saxifraga granulat. Koͤrniger Stein⸗ brech. Die Wurzel beſteht aus vielen, mit duͤn⸗ nen Faͤſerchen verbundenen Koͤrnchen; der haarige Stengel wird fußhoch und iſt aͤſtig, zweitheilig; die zahlreichen Wurzelblaͤtter ſind geſtielt, rund, eingeſchnitten, gekerbt; die Stengelblaͤtter ſitzen abwechſelnd, kuͤrzer geſtielt, nierenfoͤrmig; die oberen ſchmal, ganzrandig; die wrißen, offenen

1

174 Xte Klaffe zte Ordnung.

Blumen ſind an der Spitze der Aeſte buͤſchelfoͤrmig, 8 Nebenblaͤttchen und haarige Kelchen. ;

Wohnort. Tröckne Wieſen, ſonnige Huͤgel.

Bluthezeit. Mai, Junius.

2. Saxifraga tridactylites. Dreitheiliger Steinbrech. Der mehrete Zoll hohe Stengel iſt unten roͤthlich, zweitheilig, aͤſtig, haarig, abwech⸗ ſelnd mit dreitheiligen, keilfoͤrmigen, eingeſchnitte⸗ nen Blattchen beſetzt, von welchen die oberen ganz⸗ randig, lanzettfoͤrmig find; die geſtielten, kleinen weißen Blumen ſtehen einzeln. f

Wohnort. Felſen, Mauern, Aecker.

Bluͤthezeit. April, Mai.

155. Saponaria. Seifenkraut. Savonaire.

Der einblaͤtterige, roͤhrige, fünfzähnige Kelch iſt am Grunde bloß; die Krone hat 5 Blaͤttchen mit nagelfoͤrmiger Verlaͤngerung; die Kapſel iſt laͤnglich, einfaͤcherig. |

1. Saponaria officinalis. Gemeines Seifen⸗ kraut. Der glatte, runde, mit Gelenken verſe⸗ hene Stengel erreicht eine Höhe von 2 3 Fuß, iſt oben in Aeſte getheilt und mit gegenuͤberſtehen⸗ den, am Grunde zuſammengewachſenen, eilanzett⸗ foͤrmigen, dreinervigten, glatten, ganzrandigen Blättern beſetzt; die kurzgeſtielten, roͤthlichweißen Blumen mit ausgerandeten Blaͤttern, ſitzen oben buͤſchelweiſe beiſammen und bilden einen Strauß.

Wohnort. Sandige Ufer. Bluͤthezeit. Julius, Auguſt. Nen

Gebrauch. Die in der Arzneikunde gebraͤuch⸗ liche Wurzel enthaͤlt einen ſeifenartigen Beſtand⸗

0

Xte Klaffe 2te Ordnung. 175

theil, welcher mit Waſſer ausgezogen ſchaͤumt und zum Waſchen und Zilgen der Flecken aus Seide u. drgl. gebraucht werden kann.

Sie koͤmmt in Gärten gefüllt vor.

156. Dianthus. Relke. Oeillet.

Der Kelch iſt einblaͤtterig, zylindriſch, am Grunde mit 4 Schuppen beſetzt; Kronenblaͤtter 5, mit nagelfoͤrmiger Verlaͤngerung; ; die Baautenfapfel iſt zylindriſch, einfaͤcherig.

1. Dianthus carthusianorum. Kartheuſer⸗ nelke. Der gerade, einen Fuß hohe Stengel iſt etwas rauh, an den Knoͤtchen mit gegenuͤberſtehen⸗

den, gleichbreit lanzettfoͤrmigen, dreinervigten,

ſtraffen Blaͤttern beſetzt; die Kelchſchuppen ſind ei⸗ foͤrmig, begrannt, beinahe ſo lang als die Kelch⸗ roͤhre; die rothen Blumen ſind langgeſtielt und ſitzen in Buͤſcheln; die Blumenblaͤtter ſind oben

lang behaart; der Griffel ragt aus der Blume hervor.

Wohnort. Sonnige Huͤgel. Bluͤthezeit. Junius, Julius. 2. Dianthus armeria. Buͤſchelnelke. Der

Stengel erreicht eine Höhe von 1 2 Fuß, iſt

am Grunde etwas gebogen, dann gerade, etwas

rauh, zweitheilig, mit Knoͤtchen verſehen, an wel⸗ chen die gegeneinanderuͤber ſitzenden, lanzettfoͤrmi⸗

gen, am Rande haarigen, aufrechten Blaͤtter ſtehen;

die rothen, weißgetupften Blumen kommen an den

Enden der Zweige buͤſchelfoͤrmig, und ſind mit 4 r ſpitzen, geſtreiften, haarigen Deck⸗

blaͤttchen, welche die Länge des Kelchs haben, am Grunde verſehen.

*

5% xte Klaſſe ste Ordnung.

Wohnort. Sonnige, trockne Orte.

Bluͤthezeit. Julius, Auguſt. 4 1 1.

3. Dianthus prolifer. Sproſſende Nelke. Aus der Wurzel entipringen mehrere gethellte, aͤſti⸗ ge, gekniete Stengel, welche an den Gelenken mit ſchmalen, gegeneinanderüber ſtehenden, glatten Blaͤt⸗ tern beſetzt ſind; die kleinen roſenrothen Blumen bilden an der Spitze der Leſte Blumenkoͤpſchen, die von den eifoͤrmigen, trocknen, gekerbten Kelch⸗ ſchuppen umgeben ſind. 1. f

Wohnort. Berge. f ene

Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

4 Diauthus caryophyllus. Gattennelke. Der aͤſtige, runde Stengel iſt mit ſchmalen, pfrie⸗ ntenförmigen , rinnenartigen, blaugrünen Blättern beſetzt, welche unten buſchig, oben aber einzeln gegenuͤberſitzend den Stengel umgeben; die lang⸗ geſtielten vielfarbigen, wohlriechenden Blumen mit gekerbten, glatten Blaͤ „kurzen Kelch⸗ ſchuͤppchen, ſtehen einzeln; die laͤngliche Saamen⸗ kapfel enthält viele eckige, ſchwarze Saamen.

Wohnort. Gaͤrten, wo ſie groͤßtentheils ge⸗ fuͤllt gezogen wird. 2 2 *

Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

5. Dianthus deltoides. Deltafleckige Nelke. Aus der Wurzel kommen gewoͤhnlich mehrere, dünne, gegliederte, aͤſtige, einen halben Fuß hohe Sten⸗ gel, welche mit pfriemenfoͤrmigen, ſchmalen, ges genuͤberſtehenden Blattchen beſetzt find; die rothen Blumen ſtehen einzeln auf duͤnnen, langen Stiel⸗ chen; die Blumenblaͤtter ſind gekerbt, mit weißen Puͤnktchen bezeichnet; am Grunde des Kelchs ſind > eiförmige, zugeſpitzte Nebenblaͤttchen, die halb ſo lang als der Kelch ſind. ET I

Xte Klaſſe 3te Ordnung. l 177 Wohnort. Sonnige, trockne Orte. Bluͤthezeit. Julius, Auguſt. . di.

ste Ordnung, Trigynia

For Mit 3 Staub wegen.

1 157. Arenaria. Sandkraut. Sabline. Der Kelch iſt fuͤnfblaͤtterig, offen; die Blume

hat 5 ganze Kronenblaͤtter; die Saamenkapſel iſt einfaͤcherig, vielſaamig. 3 Ä

2. Arenaria serpyllifolia. Quendelblaͤ ttr 1 ges S andkraut. Die niederliegenden oder auf⸗

und an den Enden der DER ; ger als die ganzrandigen Blumen! Wohnort. Trockne Orte. Blüthezeit. Julius, Auguſt.

* 12

\

173 Xte Klaſſe zte Ordnung.

3. Arenaria rubra Rothes Sandkraut. Die dünnen, aͤſtigen, zweitheiligen, handhohen Stengel find mit einander gegenuͤberſitzenden, pfriemenförs migen, zugeſpitzten Blaͤttchen beſetzt, welche kuͤrzer ſind als die Stengelgelenke, woran ſie ſtehen; die roſenrothen Bluͤmchen kommen aus der Spitze der Aeſtchen und den Blattwinkeln einzeln an dünnen, langen Stielen; die laͤngliche Saamenkapſel iſt mit

den Kelchabſchnitten von gleicher vaͤnge.

Wohnort. Aecker. Blüthezeit. Junius bis October.

4. Arenaria tenuifolia. Duͤnnblätteriges Sandkraut. Die duͤnnen, aͤſtigen Stengel wer⸗ den handhoch und find mit Knoͤtchen verſehen, oben rispenartig getheilt; die ſchmalen, pfriemenfoͤrmi⸗ gen, halbrunden Blaͤtter ſind gegeneinander uͤber am Grunde zuſammengewachſen, glatt; die weißen e ſitzen einzeln auf duͤnnen, langen Stie⸗ len; die Blumenblättchen find eifoͤrmig, ſtumpf, kürzer als die begrannten, am Rande weißen, mit 3 Linien bezeichneten Kelchblaͤttchen.

Wohnort. Berge. 5 Bluthezeit. Junius, Julius.

158. Stellaria. Sternblume, Sternmiere. RT: Stellaire.

Der Kelch iſt fuͤnfblaͤtterig, offen; die Blume hat 5 getheilte Blumenblaͤtter; die Saamenkapſel iſt einfaͤcherig, vielſaamig.

1. Stellaria holostea. Große Sternblume. Der viereckige, etwas rauhe Stengel iſt unten nie⸗ derliegend, dann aufrecht, oben aͤſtig; die Blätter find lanzettfoͤrmig, ſpitz, gezaͤhnelt, einander ge—

xte Rtaffı 3te Ordnung. 179

genuͤberſtehend, zuſammengewachſen glatt; die weißen, langgeſtielten Blumen bilden zweitheilige Rispen; die Kelchblaͤttchen find lanzettfoͤrmig, bes grannt; die Kronenblaͤttchen zur Haͤlfte getheilt, und doppelt ſo lang als der Kelch; die Saamen⸗ kapſel iſt rundlich.

Wohnort. Schattige Grasplaͤtze. Blüthezeit. Mai, Junius. 2. Stellaria graminea. Grasartige Stern blume. Der viereckige, glatte, am Grunde nie⸗

derliegende Stengel wird fußhoch, iſt zweitheilig,

mit ganzrandigen, einander gegenuͤberſitzenden, lan⸗ zettfoͤrmigen Blaͤttern beſetzt; die weißen Blumen, deren Blattchen tief zweiſpaltig, kaum länger als

die Kelche ſind, ſitzen auf langen, fadenfoͤrmigen |

Stielen zu 3 5, auch einzeln und bilden eine Rispe. Wohnort. Aecker, Zäune. Bluͤthezeit. Julius,, Auguſt.

i i 159. Cucubalus. Taubenkropf. Carnillet.

Der Kelch iſt aufgeblaſen; die Blume hat 5 Blumenblaͤtter mit nagelfoͤrmiger Verlaͤngerung; die Saamenkapſel iſt dreifaͤcherig.

1. Cucubalus beben. Aufgeblaſener Tau⸗ benkropf, Schaumroͤschen. Der glatte, runde Stengel iſt zweitheilig, ein bis anderthalb Fuß hoch, mit gegeneinanderſitzenden, ungeſtielten, blaugruͤ⸗ nen, eilanzettfoͤrmigen Blättern ; die weißen, uͤber⸗ haͤngenden Blumen, deren Blumenblaͤtter getheilt und am Rande leicht gekerbt ſind, bilden eine ſchlaffe Rispe; die Kelche find aufgeblaſen, kugelich, mit rothen Adern durchzogen

180 Xte Klafit Z3te Ordnung. 1

Wohnort. Aecker, ſteinige Orte.

Blüthezeit. Julius, Auguſt.

Am Stengel findet man oft eine ſchaumartige Maſſe, welche von einem Inſecte (Cicada spuma- ria. L.) herruͤhrt. ö

160. Silene. Silene. Silene,

Der Kelch iſt bauchig; die Blume hat 5 Blu⸗ menblaͤtter mit nagelfoͤrmiger Verlangerung; fie hat in der Röhre ein Kranzchen.

1. Silene nutans Ueber hängende Silene. Die weißen, haͤngenden Blumen bilden eine gebo⸗ gene, einſeitige Rispe; die unterſten Blaͤtter ſind umgekehrt eilanzettfoͤrmig, ganzrandig, langgeſtielt, haarig; die Stengelblaͤtter ſitzen ohne Stiele einan⸗ der gegenüber, find lanzettfoͤrmig zugeſpitzt 3 der runde, mit Knoten verſehene, haarige Stengel iſt aufrecht, oben klebrig, und wird gegen 2 Fuß doch: die einander gegenuͤberſitzenden Blumenſtiele

ommen aus den Winkeln der Blatter, find ge- theilt, und tragen die Blumen buͤſchelfoͤrmig; die Kelche find zylinderfoͤrmig, grün geſtreift, haarig, klebrig; die Kronenblaͤttchen offen ſtehend, geſpal⸗ ten, am Rande gekerbt.

Wohnort. Felſen. | Blüthezeit. Mai, Junius.

7

a e 4te Ordnung. 181

4te Ordnung, Pentagy nis. Mit 5 Staubwegen. 6

161. Sedum. Sedum. Orpin.

Der Kelch iſt fuͤnftheilig; die Blumenkrone fünfblaͤtterig; am Grunde des Fruchtbodens find 5 Nectarien; 5 Saamenkapſeln.

1. Sedum telephium Knolliges Sedum. Die knollige Wurzel treibt mehrere, unten gebo⸗ gene, dann aufrechte, 1 2 Fuß hohe, runde, glatte, ſaftige Stengel, mit eifoͤrmig ſtumpfen flachen, glatten, gezaͤhnten, fleiſchigen Blättern ohne Stielchen; die rothen oder gelblichen Blumen g ſtehen an der Spitze in dichten, beblaͤtterten, ge⸗ woͤlbten Bluͤthendolden. .

Wohnort. Gaͤrten. Bluͤthezeit. Auguſt.

2. Sedum reflexum, Zurüdgebognes Se⸗ dum. Aus einer Wurzel entipringen mehrere, un⸗ ten niederliegende, dann aufrechte, glatte, roͤthli⸗ che Stengel, welche mit gleichbreiten, fleiſchigen, rundlichen, zugefpisten, am Grunde abgeloͤsten Blaͤttern von welchen die unterſten zuruͤckgebogen, unregelmaͤßig beſetzt ſind; die gelben Blumen ſte⸗ hen in flachen, aͤſtigen Scheindolden an der Spitze der Stengel.

Wohnort. Steinige, trockne Orte. . Blüthezeit. Junius, Julius.

3. Sedum album Weißes Sedum. Die handhohen, aufrechten Stengel find oben aͤſtig, mit abgeſtumpften, dicken, ſaftigen, abſtehenden

182 Xte Klaſſe te Ordnung.

Blättern ie Fi die geſtielten, weißen Blumen bilden eine aͤſtige, flache Dolde.

Wohnort. Mauern, Felſen.

Blüthe zeit. Julius, Auguſt.

4. Sedum acre. Scharfes Sedum. Mau⸗ erpfeffer. Die häufig beiſammenwachſenden, aufwaͤrts gebogenen, kurzen Stengel ſind mit bei⸗

nahe eifoͤrmigen, aufrechten, abwechſelnden, hoͤckes rigen Blaͤttern beſetzt; die gelben, ungeſtielten Blumen bilden eine flache, dreitheilige Dolde; der Kelch iſt gelb, aus 5 dreiſeitigen, ſtumpfen Blaͤtt⸗ chen beſtehend. 5 | 8 Wohnort. Felſen, Mauern, Felder. Blüthezeit. Junius, Julius.

162. Spergula. Spark. Spargoute.

Der Kelch iſt fuͤnfblaͤtterig; die Blumenkrone

hat 5 ganzrandige Blumenblaͤtter; die Saamen⸗ kapſel iſt einfächerig , fuͤnfklappig. 1. Spergula arvensis. Ackerſpark. Aus der Wurzel kommen mehrere, unten gebogene, dann aufrechte, runde, weichhaarige Stengel, die an den Gelenken mit quirlförmig ſitzenden, pfriemenfoͤr⸗ migen, glatten Blaͤttchen beſetzt ſind; die weißen Blumen ſind geſtielt, meiſt herabgekehrt, und bil⸗ den zweitheilige Rispen. Die kleinen, ſchwarzen Saamen find rund, etwas rauh.

Wohnort. Aecker, feuchte, ſandige Orte.

Blüthezeit. Julius, Auguſt.

163. Cerastinm. Hornkraut. Ceraiste. Der Kelch iſt fuͤnfblaͤtterig; die 5 Blumenblaͤt⸗ ter find zweiſpaltig; die Saamenkapſel iſt einfaͤ⸗ cherig, an der Spitze aufſpringend.

Xte Klaſſe ste Ordnung. 183

1. Cerastium vulgatum. Gemeines Horn⸗ kraut. Die beiſammenſtehenden, unten niederlie⸗ genden, dann aufrechten Stengel ſind rund, haa⸗ rig, getheilt, mit umgekehrt eifoͤrmigen, einander gegenuͤberſitzenden, haarigen, ungeſtielten, ſtumpfen Blättern beſetzt; die weißen Blumen kommen aus den Theilungen der Aeſte einzeln, an den Spitzen derſelben zuerſt gehaͤuft, ſpaͤter aber und mit den Saamenkapſeln mehr zerſtreut; die Kronenblaͤttchen ſind bis zur Hälfte getheilt, kaum laͤnger als der haarige Kelch.

Wohnort. Aecker, Grasplägr.

Blüthezeit. Mai, Junius.

2. Cerastium arvense. Ackerhor nkraut. Die hingeſtreckten, unten roͤthlichen, haarigen, zweitheiligen Stengel werden anderthalb Fuß lan, und find mit einigen, einander gegenuͤberſtehenden, lanzettfoͤrmigen, glatten Blaͤttern verſehen; die weißen, geſtielten Blumen ſind groͤßer als der Kelch, und bilden Dolden.

Wohnort. Aecker, Wieſen. dal Blüthezeit. Vom Mai an bis im September. An der Wurzel findet man oft eine Koſchenille.

3. Cerastium aquaticum. Waſſerhornkraut. Der aͤſtige, auseinandergeſperrte Stengel erreicht oft die Laͤnge von 2 Fuß, iſt oben haarig, klebrig, mit eilanzettformigen, unten geſtielten, oben ſtiello⸗ fen, umfaſſenden, hellgruͤnen Blättern beſetzt; die weißen Blumen ſind geſtielt, kommen einzeln aus den Blattwinkeln und an der Spitze der Aeſte her⸗ vor; die Blumenblätter find tief zweiſpaltig, laͤn⸗ ger als der Kelch; die Saamenkapſeln ſind rund, herabhaͤngend. N i *

184 Xte Klaſſe 4te Ordnung.

Wohnort. An Baͤchen. Bliäthezeit. Julius, Auguſt

104. Aer temen Rhade. BE

Der lederartige Kelch iſt einblaͤtterig; die Blumenkrone beſteht aus 5 ganzrandigen Blaͤttern mit nagelfoͤrmiger Verlängerung ; ; die Saamenkap⸗ ſel iſt einfaͤcherig.

1. Agrostemma githago. Gemeine Rhade. Der behaarte, zweitheilige Stengel wird 2 3 Bun hoch, ift mit gegenuͤberſtehenden, gleichbreiten,

aarigen Blättern beſetzt; die anſehnlichen rothen

Blumen ſind langgeſtielt, einzeln; der Kelch iſt haarig, fuͤnftheilig, mit ſchmalen Einſchnitten, welche kaum laͤnger als die ganzrandigen Blumen⸗ 8 blätter find. *

Wohnort. Saatfelder.

Blüthezeit. Junius, Julius.

165. Lychnis. Lychnis, Lichtnelke. Lampette.

Der Kelch iſt einblätterig , laͤnglich, glatt; die Blume hat 5 geſpaltene Kronenblaͤttchen mit nagelfoͤrmiger Verlaͤngerung; die eee apfel iſt fuͤnffaͤcherig.

1. Lychnis chalcedonica. Scharlach rothe | Lychnis. Der gerade, 3— 5 Fuß hohe Stengel ift mit gegenuͤberſtehenden, eifoͤrmigen, behaarten Blattern beſetzt; die ſcharlachrothen Blumen mit eingeſchnittenen Blaͤttern ſtehen an der Spitze des Stengels in dichten Buͤſcheln.

Wohnort. Gaͤrten, urſpruͤnglich aus Ruß land.

Blüͤthezeit. Julius, Auguſt. | '

te Klaſſe 4te Ordnung. 185

2. Lychnis flos euculi. . Kukukslychnis. Der gerade, fußhohe, gefurchte Stengel iſt aͤſtig, mit lanzettfoͤrmigen, zugeſpitzten, ganzrandigen Blättern unten kreisfoͤrmig, nach oben aber ein⸗ zeln gegenuͤberſtehend beſetzt; die ſchoͤnen, rothen, aus 3 Aſpaltigen Blaͤttchen beſtehenden Blumen ſind einzeln, geſtielt und bilden eine Bluͤthentraube; die Kelche ſind roöͤthlich, geſtreift, haarig; die Saa⸗ menkapſel iſt rundlich. 5

Wohnort. Wieſen, Ufer.

Bluͤthezeit. Mai, Junius.

3. Lychnis diurna (dioica). Gemeine Lochnis. Die gegen 2 Fuß hohen Stengel ſind haarig, geſtreift, unten von eifoͤrmigen, in den Blattſtiel auslaufen⸗ den, haarigen Blaͤttern umgeben, mehr oberhalb mit einzeln gegeneinanderſitzenden, zuſammenge⸗

wachſenen, ſchmaͤleren beſetzt; die ſchoͤnen, anſehn⸗ lichen, rothen Blumen ſind geſtielt, etwas uͤber⸗ haͤngend, größtentheils von getrenntem Geſchlechte, mit ausgerandeten Blumenblaͤttern; die Kelche ſind laͤnglich- rund; die Saamenkapſel einfaͤcherig, viel⸗ ſaamig. MR N

Wohnort. Waͤlder. 1 5 Bluͤthezeit. Junius, Julius.

166. Oxalis. Sauerklee. Surelle.

Der Kelch iſt fuͤnfblaͤtterig; die Blumenblätter 12 ſind am Grunde verbunden; die 5 kürzeren Staub⸗ faͤden ſind unten verwachſen.

1. Oxalis acetosella. Gemeiner Sau erklee. Buchampfer. Aus der gegliederten, ſchuppigen Wurzel entſpringt ein runder, etwas behaarter Schaft

186 Xte Klaſſe te Ordnung.

mit einem uͤberhaͤngenden, weißen, rothgeaberten Blümchen, deſſen Blätter abgeſtumpft, vorn ausge⸗ randet ſind; die hellgruͤnen, aus drei umgekehrt herzfoͤrmigen, ausgerandeten, unten weichhaarigen, einzelnen Blaͤttchen beſtehenden Blaͤtter ſind meiſt flach oder zuſammengefaltet, langgeſtielt; die fuͤnf⸗ feitige Saamenkapſel ſpringt, wenn fie berührt wird, elaſtiſch auf. 5 *

Wohnort Wälder, Zaͤune.

Blüthezeit. Mai, Junius.

Xlte Klaſſe, Dodecandrııa.

Mit 11 bis 19 Staubträgern.

ite Ordnung, Monogynia. , Mit 1 Staubweg.

167. Asarum. Haſelwurzel. Cabaret.

Der Kelch iſt 3 Aſpaltig, auf dem Frucht⸗ boden; die Blumenkrone fehlt; die Saamenkapſel iſt lederartig, bekraͤnzt. |

1. Asarum aeuropaeum. Europäͤiſche Ha⸗ ſelwurzel. Aus der kriechenden Wurzel entſpringt ein kurzer, haariger Stengel, welcher zwei kreis⸗ runde, ganzrandige, lederartige, unten bläffere Blätter auf langen Stielen traͤgt; in der Sheilung der Blätter ſitzt eine kurzgeſtielte, aufrechte, drei⸗ ſpaltige, außerhalb haarige, gruͤnlichrothe, inner⸗ halb braunrothe, glockenfoͤrmige Blume mit ſechs⸗ theiligem Staubweg.

Alte Klaſſe ıte Ordnung. 187

Wohnort. Waͤlder. Bluͤthezeit. März, April. Eine Arzneipflanze.

168. Lythrum. Weiderich. Salicaire.

Der Kelch hat am Nande 12 Zaͤhnchen; die Blume 6 Kronenblaͤtter, welche dem Kelche einges fuͤgt ſind; die Saamenkapſel iſt zueifäcerid, viels faamig. 1

1. Lythrum salicaria. Gemeiner Weide⸗ rich. Der gerade, eckige Stengel wird gegen 3 Fuß hoch, und iſt mit zu 2, bisweilen zu 3 gegen⸗

einanderſtehenden, breitlanzettfoͤrmigen zugeſpitz⸗ ten, unten behaarten Blaͤttern beſetzt; die rothen, quirlfoͤrmigen Blumen bilden an der Spitze des Stengels eine lange anſehnliche Aehre; die Kelche ſind mit 12 Streifen verſehen; die Kronenblaͤttchen lanzettfoͤrmig, am Rande wellenformig gebogen.

Wohnort. Ufer.

Blüthezeit. Julius, Auguſt.

*

2te Ordnung, Dig y nia. Mit 2 Staubwegen.

169. Agrimonia, Odermennig. Aigremoine.

Der Kelch iſt doppelt 7 einblaͤtterig fuͤnfzaͤhnig; die Blumenkrone fuͤnfblaͤtterig, im Grunde des Kelchs befinden ſich 2 Saamen.

„1. Agrimonia eupatoria. Gemeiner Oder⸗ mennig. Der aufrechte, gegen 2 Fuß hohe, zot⸗

188 Xite Ktaffe ate Ordnung.

tige Stengel ift mit abwechſelnd ſitzenden, gefiederten Blattern beſetzt, welche unten dicht, oben einzelner und kleiner ſind; die Fiederblaͤttchen find eifoͤrmig, gezahnt, zottig, einander gegenüber, mit dazwiſchen⸗ ſitzenden kleineren, breiteren; die kurzgeſtielten, gelben Blumen bilden an der Spitze des Stengels eine lange Aehre; die Fruͤchte ſind ſteifborſtig.

Wohnort. An Wegen, Wieſen. Vluͤthezeit. Julius, Auguſt.

Eine Arzneipflanze.

‚ste Ordnung, Trigynia. Mit 3 Staubwegen.

170. Reseda. Reſede. Reséda.

x B N Der Kelch iſt einblätterig, 4 bipaltig;z die Kronenblaͤtter ſind zerſchliſſen; die einfaͤcherige Saamenkapſel ſpringt an der Spitze auf.

1. Reseda luteola. Wau. Der aufrechte, glatte Stengel wird gegen 3 Fuß hoch, iſt unten kreis- formig mit ſtumpf lanzettfoͤrmigen, ungeſtielten, glatten, ganzrandigen Blaͤttern, welche nach oben abwechſelnd zerſtreut ſtehen, beſetzt; die kurzgeſtiel— ten, einzelnen, gelben Bluͤmchen bilden an der Spitze des Stengels eine lange, ſchmale Aehre; von den 5 Kronenblaͤttchen iſt das aͤußerſte ſchmal, fuͤnftheilig, die beiden Seitenblaͤttchen dreitheilig, die zwei unterſten aber ganz; Staubgefaͤße ſind 20 und mehrere. 5 ! ni! Wohnort. Ufer, Gärten.

Blüthezeit. Junius, Julius.

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Kite Klaſſe 3te Ordnung. 189

2. Reseda adorata Reſede. Der aͤſtige, ge⸗ ſtreifte Stengel iſt mit einzelnen, langen Haaren, lanzettfoͤrmigen, oft dreilappigen, am Rande wel- lenföͤrmigen, glatten Blättern beſetzt; die unan⸗ ſehnlichen, wohlriechenden Blumen bilden lange Aehren. N

ohnort. Gaͤrten. Urſpruͤnglich aus Aegypten. luͤthezeit. Sommer.

171. Euphorbia. Wolfsmilch. Tithymale.

Die Blumenkrone iſt 4 öblaͤttekig, auf dem einblaͤtterigen, bauchigen Kelche befeſtigt; die Ne iſt dreifaͤcherig.

. Euphorbia peplus. Garten- Wolfsmilch. Der runde Stengel iſt glatt, oben dreitheilig, äftig „mit abwechſelnd ſitzenden, umgekehrt eiför- migen, ſtumpfen, ausgerandeten Blaͤttern; die einzelnen, mit zweiſpitzigen Blumenblaͤttern verſe⸗ henen Blumen ſien auf zweitheiligen Aeſten und bilden Dolden, mit dreiblaͤtterigen, eifoͤrmigen Huͤllen und zweiblaͤtterigen, zugeſpitzten Huͤllchen; die Saamenkapſel iſt dreiklappig; die Saamen glaͤnzend. b

Wohnort. Gemuͤſegaͤrten.

Bluͤthezeit. Auguſt. N Eine Giftpflanze. 2 . 2. Euphorbia exigua. Kleine Wolfsmilch. Der runde, glatte Stengel iſt hin und wieder mit ſchmalen, ganzrandigen, glatten Blättern beſetzt; die Dolde iſt dreitheilig; die Aeſte zweitheilig; die Huͤllenblaͤttchen find eilanzettformig, am Grunde ungleich mit einer breiteren Seite; die Blümchen find ungeſtielt, mit 4 halbmondfoͤrmigen, zwaiſpitzi⸗

190 Xite Klaſſe 3te Ordnung.

gen, gelblichen Blumenblaͤttchen; die Saamenkap⸗ ſeln ſind glatt. f Wohnort. Gärten, Felder. B lüth ezeit. Julius, Auguſt.

3. Euphorbia lathyris. Springkraut. Der runde, glatte, unten roͤthliche Stengel wird 3 4 Fuß hoch, mit einander kreuzweiſe gegenuͤberſtehen⸗ den, dicken, lanzettfoͤrmigen, glattrandigen Blaͤt⸗ tern; die Dolde iſt meiſt viertheilig; die Strahlen zweitheilig , ſehr aͤſtig; die Deckblaͤttchen ſtehen zu 2 einander gegenuͤber, find herzfoͤrmig ſpitz, be⸗ grannt; die einzelnen, geſtielten, gelben Blümchen mit halbmondförmigen , zweiſpitzigen Blumenblaͤtt⸗ chen haben 3 Staubwege; die große, grüne Saa⸗ menkapſel iſt rundlich, dreitheilig. b

Wohnort. Gemuͤſegaͤrten.

Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

4. Euphorbia helioscopia. Sonnenzeiger⸗ Wolfsmilch. Die leichtbehaarten, gegen 1 Fuß hohen Stengel ſind mit umgekehrt eifoͤrmigen, ab⸗

'

geſtumpften, feinſaͤgeartigen Blaͤttern hin und wie⸗ der beſetzt; die Hüllen find fuͤnfblaͤtterig; die Huͤll⸗ chen 2 3blätterig; die Dolde iſt fuͤnfſtrahlig; die Strahlen dreitheilig; die Aeſtchen getheilt; die Blumenblaͤttchen ſind rund, ſtumpf; die Saamen⸗ kapſeln rund, glatt. f

Wohnort. Gaͤrten. 1 Bluthezeit. Julius, Auguſt.

5. Euphorbia esula. Gemeine Wolfs milch. Es ſtehen mehrere aufrechte, fußhohe, aͤſtige Sten⸗ gel beiſammen, deren einige unfruchtbar ſind; die

gleichbreit lanzettfoͤrmigen, ungeſtielten Blaͤtter

1

Alte Klaſſe 3te Ordnung. 191

find zugeſpitzt, ganzrandig; die Dolde meiſt zwoͤlf⸗ ſtrahlig; die Strahlen getheilt; die Huͤllen aus ſchmalen, herabgebogenen Blättchen beſtehend; die Huͤllchen ſind rundlich, herzfoͤrmig zugeſpitzt; die gelblichgruͤnen Blumenblaͤttchen ſind zweiſpitzig; die Saamen find eifoͤrmig, dreiſeitig, geſtreift. Die ganze Pflanze hat einen milchigen, ſcharfen Saft.

Wohnort. An Wegen, trocknen Grasplätzen haufig. 8

Blüthezeit. Mai bis Julius.

6. Euphorbia cyparissias. Cypreſſen⸗ Wolfsmilch. Der aufrechte, runde, glatte Stengel hat abſtehende, unfruchtbare Aeſte mit dichten, ſchmalen Blaͤttern; die Stengelblaͤtter ſind lanzettfoͤrmig, am Rande umgebogen; die Dolde iſt vielſtrahlig; die Strahlen getheilt; die Huͤlle iſt vielblaͤtterig, aus ſchmalen, ungleich langen Blaͤtt⸗ chen beſtehend; die Huͤllchen rundlich zugeſpitzt, innerhalb roͤthlich; die Saamenkapſeln ſind rund⸗ lich, mit Waͤrzchen beſetzt. Wohnort. Trockne Huͤgel.

Bluͤthezeit. Mai, Junius.

7

4te Ordnung, Dodecagynia, Mit 11 Staubwegen.

172. Sempervivum. Haus wurzel. Joubarbe,

Der Kelch iſt zwoͤlftheilig; die Blume zwoͤlfblaͤt⸗ terig; die 12 Saamenkapſeln vielſaamig. Kar 1. Sempervivum tectorum, Gemeine Haus⸗ wurzel. Die dicken, ſaftigen, eifoͤrmigen, gewim⸗

192 Klte Klaſſe Ate Ordnung.

perten Wlätter fisen an der Spitze der Ausläufer roſengrtig; der Stengel iſt aufrecht, fußhoch, oben getheilt; die rothen, 12 16blätterigen Blumen ſind außerhalb haarig und bilden ausgebreitete f einſeitige, uͤbergebogene Blüthentrauben.

Wohnort. Mauern, Daͤcher. f Bluthezeit. Junius, Julius.

xlte Klaſſe, Tcosandria

Mit » und mehreren auf dem Kelche x befeſtigten Stauber egen 6 7

A ite Ordnung, Monogynia Mit 1 Staub weg.

173. Philadelphus Pfeifenſtrauch, Jasmin. | ‚Philadelpke,

Der 4 Sipaltige Kelch iſt oberhalb; die Blumenkrone 4 bblaͤtterig; der Staubweg vier⸗ ſpaltig; die 4 Sfaͤcherige Saamenkapſel iſt viel⸗ ſaamig.

1. Philadelphus AN Wohlriechen⸗ N der Pfeifenſtrauch. Ein 4 6 Fuß hoher, aͤſtiger belaubter Strauch, mit hellgruͤner, glatter,

am Stamme riſſiger Rinde; die jungen Triebe

hießen ſegkrecht auf und find mit breiten, eifoͤr⸗ migen, ſaͤgeartigen, zugeſpitzten, oben dunkelgruͤ⸗ nen, aderrippigen, unten helleren Blaͤttern, welche auf Stielchen ſitzen, verſehen ; die anſehnlichen 7

Xllte Klaſſe ıte Ordnung. 193

weißen, wohlriechenden Blumen kommen an den

Enden der Aeſtchen in ſechs und mehrbluͤthigen

Bluͤthentrauben hervor; der Staubweg iſt vier⸗

ſpaltig. i Wohnort. Gaͤrten.

a Bluͤthezeit. Julius.

174. Punica. Granatbaum. Grenadier.

Der fünffpaltige, glockenfoͤrmige Kelch iſt ober⸗ halb; die Blume iſt fuͤnfblaͤtterig; eine vielfaͤche⸗ rige, vielſaamige Beere.

1. Punica granatum. Granatbaum. Ein aͤſtiges Bäumchen mit grauer Rinde, lanzettfoͤrmi⸗ gen, ganzrandigen Blaͤttern; die gefuͤllten, bren⸗ nend hochrothen Blumen mit lederartigem, rothem Kelche ſtehen an der Spitze der Aeſte. Wohnort. Gärten, urſpruͤnglich aus Perſien und dem ſuͤdlichen Europa.

Bluͤthezeit. Sommer.

175. Prunus. Pflaume. Kirſche. Prunier.

Der fuͤnftheilige Kelch iſt unterhalb; die Blur me fuͤnfblaͤtterig; die Nuß der Steinfrucht hat er» habene Naͤthe.

1. Prunus cerasus. Kirſche. Ein Baum von betraͤchtlicher Größe mit grauer Rinde ; geſtielten, glatten, ſaͤgeartigen, eirund⸗lanzettfoͤrmigen, zu zwei zuſammenſtehenden Blättern; die weißen Blu⸗ men find langgeſtielt und ſtehen in kurzgeſtielten Dolden; die Kelchtheile find abgeſtumpft, zurüͤck⸗ gebogen; die runde, ſaftige Steinfrucht iſt nach der Farbe, Groͤße, dem Geſchmack, der Zeit der Reife verſchieden

13

104 Xlite Klaffe ite Ordnung.

Wohnort. Gärten. Blüthezeit. Mai, Junius.

2. Prunus avium. Vogelkirſche. Ein oft hoher Baum mit aſchgrauer, riſſiger Rinde und ſtarken Aeſten; die eifoͤrmigen, zugeſpitzten, ungleich ſaͤgeartigen Blätter find unten aderig, weichhaarig; die geſtielten, weißen Blumen bilden ungeſtielte Dolden; die Frucht iſt roth oder ſchwarz.

Wohnort. In Dörfern, Wäldern.“

Bluͤthezeit. Mai, Junius.

3. Prunus domestica. Pflaume. Ein Strauch, der durch Kultur baumartig wird, mit aufgerichte⸗ ten Aeſten, glatter, brauner, an aͤlteren Staͤmmen aufgeſprungener Rinde; eilanzettfoͤrmigen, ſaͤgear⸗ tigen, etwas haarigen, kurzgeſtielten Blaͤttern; weißen, einzeln oder gepaart auf behaarten Stier len ſitzenden Blumen und gezaͤhnten Kelchabſchnit⸗ ten. Nach der Verſchiedenheit der Frucht werden die vielen Arten der Pflaumen in Zwetſchen, Da— mascenerpflaumen, Mirabellen, Spaniſche Herz— pflaumen und Italieniſche J flaumen von rundlicher Geſtalt eingetheilt.

Wohnort. Gärten. Aus dem waͤrmeren Aſien.

Blüthezeit. April, Mai.

4. Prunus spinosa. Schlehe. Ein dorniger Strauch mit dunkler Rinde, eirundlanzettfoͤrmigen,

n Blättern; einzelnen, weißen, an den Aeſt⸗

en dichtſtehenden, vor dem Entfalten der Blätter

blühenden wohlriechenden Blumen; dunkelblauer, runder Steinfurcht.

Wohnort. Hecken, Wälder.

Blüthezeit. April, Mai.

Kllte Klaffe ate Drbnung 4905

2t€ Ordnung, Dig y unis, Mit 2 W ra

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176. Crataegus. Weißdorn. Alisier.

Der Kelch iſt fuͤnftheilig; die Blumenkrone fünfblätterig ; die Frucht eine zweiſaamige Beere. 1. Crataegus oxyacantlıa. Gemeiner Weiß⸗ born, Mehlbeerſtrauch. Ein dorniger Strauch, der oft baumartig wird, mit aſchgrauer Rinde, dreilappigen, ſaͤgeartigen, glatten, glaͤnzenden Blaͤttern; die geſtielten, weißen Blumen haben runde, ausgehoͤhlte, gekerbte Blaͤttchen roſenrothe Staubbeutel, und ſitzen in geſtielten Buͤſcheln; bie ſcharlachrothe, runde Beere iſt zweifaamig,

Wohnort. Hecken, Wälder. Bluͤthezeit. Mai, Junius.

ate Ordnung, 4 5 6 1. Mit 3 Staubwegen. N

177. Sorbus, Ebereſche. Sorbier..

De r Kelch iſt fünftheilig; ; die Blume bat 8 ili bitter ; die Beere iſt unterhalb, dreifaamig.

1. Sorbus aucuparia. . Ein Baum von mittlerer Groͤße mit aſchgrauer Rinde, gefiederten, glatten Blättern, welche aus gegen⸗ überſtehenden, lanzettfoͤrmi gen, zugeſpitzten, ſaͤge⸗ artigen Fiederblaͤttchen beſtehen; die weißen, mit einem behaarten Kelche, runden, ganzrandigen,

196 Xllte Klaſſe 4te Ordnung.

abgeſtumpften Blaͤttchen verſehenen Blumen bilden große, gewoͤlbte Bluͤthentrauben; die runde Beere iſt roth, glatt, meiſt dreiſaamig.

Wohnort. Gaͤrten.

e Mai, Junius.

4te Ordnung, Pentagynia, Mit 5 Staubwegen.

178. Mespilus. Mispel. Neflier.

Der Kelch, iſt fuͤnftheilig; die Blume fünfblättes rig; die fuͤnfſaamige Beere unterhalb dem Kelche. 1. Mespilus cotoneaster. Quittenmispel. Ein dornloſer Strauch mit aſchgrauer, an jungen Zweigen braunrother Rinde; eifoͤrmigen, glattran⸗ digen, oben glatt und glänzendgrünen „unten weiße ſilzigen, aderigen Blättern, welche auf kurzen, wolligen, gefurchten Stielchen ſigen; die roͤthlich⸗ weißen, mit einem gruͤnen Strich bezeichneten Blu⸗ men, kommen entweder einzeln oder in kleinen Schirmtrauben in den Winkeln der Blätter und haͤn⸗ gen etwas unter ſich; die Kelchabſchnitte m auf einer Seite grün, auf der andern roͤthlich, fo lang als die Blume; die umgekehrt eifoͤrmige Frucht ift roͤthlich oder ſchwarz, mehlig, und oben offen. Wohnort. Felſen. N Slathezeit Mai.

179. Pyrus. Apfel, Birne. Poirier-

Der Kelch iſt fünftheilig; die Blume fünfblät« terig; der fuͤnffaͤcherige, vielſaamige Apfel unter⸗ dalb dem Kelche.

Ällte Klaſſe 4te Ordnung. 197

1. Pyrus communis. Birnbaum. Ein hoher, äffiger, pyramidenfoͤrmiger Baum mit grauer, rife ſiger Rinde, langgeſtielten, eifoͤrmigen, ſaͤgearti⸗ gen, oben glaͤnzendgruͤnen, herabhaͤngenden Bläte tern, mit weißen, in einer Bluͤthentraube ſitzenden, langgeſtielten Blumen und umgekehrt kegelfoͤrmi⸗ ger, fleiſchiger Frucht.

Wohnort. Gaͤrten.

Bluͤthezeit. April, Mai.

Die vielen, durch Kultur erzeugten Sorten der Birnen werden in Sommer-, Herbſt- und Winter⸗ birnen eingetheilt, welche nach der verſchiedenen Beſchaffenheit der Fruͤchte wieder in mehrere Untere abtheilungen zerfallen.

2. Pyrus malus. Apfelbaum. Ein hoher, ausgebreiteter, der Kugelform ſich naͤhernder Baum,

mit grauer, aufgeſprungener Rinde; geftielten ,

eifoͤrmigen, ſaͤgeartigen, glatten Blaͤttern; dolden⸗ foͤrmigen, geſtielten, roͤthlichen Blumen; runder, am Grunde ausgehoͤlter, fleiſchiger Frucht, nach deren Verſchiedenheit die vielen Sorten der Aepfel ihre Benennungen erhalten. 1

Wohnort. Gaͤrten. Bluͤthezeit. Mai.

3. Pyrus cydonia. Quitte. Ein niedriger Baum mit ausgebreiteten, unordentlich ſtehenden Aeſten; eifoͤrmigen, ganzrandigen, oben dunkelgruͤ⸗ nen, glaͤnzenden, unten weißlichen, feinwolligen Blattern, welche auf kurzen, wolligen Stielchen figen ; die großen, weißroͤthlichen Blumen kommen einzeln an den Enden der Zweige auf kurzen, wolligen Stielen; die Fruͤchte ſind groß, gelb, mit weißem Filze uͤberzogen, ſtarkriechend, enthalten

598 Allte Klaſſe 4te Ordnung.

*

5 vielſaamige Faͤcher; die runden werden Apfel⸗ quitten, die edleren, birnfoͤrmigen, Birnquitten genannt. / Wohnort. Gärten, Blöthezeit. Mai, Junius.

180. Spiraea. Spierſtaude. Spirée.

Der Kelch iſt fuͤnftheilig; die Blumenkrone fünfblaͤtterig; die Kapſel vielſaamig.

1. Spiraea ulmaria. Geisbart, Johannis⸗

edel. Der aufrechte, eckige Stengel wird 3— 4 Fuß hoch; die langgeſtielten, am Grunde mit um⸗ faſſenden, gezaͤhnten Biattanfägen verſehenen, oben glatten, unten weißfilzigen Blaͤtter ſind unterbro⸗ chen geſiedert; die Fiederblaͤttchen eifoͤrmig, ein⸗ geſchnitten gezaͤhnt, das aͤußerſte groͤßer und drei⸗ lappig; die weißen, wohlriechenden Blumen bilden an der Spitze der Aeſte dichte Trugdolden; die Kelchzaͤhne find klein, zurüdgebogen ; 9 Blumen⸗ blaͤttchen rundlich; Staubwege meiſt 5 6; die Samenkapſeln ſind glatt, gewunden. ar

Wohnort. ufer, feuchte Wiefen, 8 Bluͤthezeit. Junius, Julius,

ste 6 ee : Mit bieten Staubwegen.

181. "Rom. Roſe. Rosier.

Die Blumenkrone iſt fünfblätterig ; der Kelch

E fünfſpaltig, fleiſchig; an der innern ite des Kelchs find otele fa elige Samen geheftet.

Xlite Klaſſe Ste Ordnung. 199

, Rosa centifolia. Gartenroſe. Ein gegen 3 6 Fuß hoher, aͤſtiger, dorniger Strauch, mit rauhen Blatt⸗ und Blumenſtielen; gefiederten, unten weißlichen Blaͤttern; eirunden, geſpitzten, gezaͤhnten Fiederblaͤttchen; eirunden, rauhen Frucht⸗ knoten ausgebreiteter, gefuͤllter Blume.

Wohnort. Gaͤrten.

Bluͤthezeit. Junius, Julius.

Die verſchiedenen Arten der Roſen ſind groͤßten⸗ theils durch Kultur erzeugt.

2. Rosa canina. Heckenroſe. Ein dorniger Strauch von 6 10 Fuß Höhe, mit dornigen Blattſtielen; gefiederten, glatten Blättern, 5 7 eiförmigen , doppelt ſaͤgeartigen, zugeſpitzten Zige derblaͤttchen; glatten Blumenſtielen; eifoͤrmigen, glatten Fruchtknoten; 9 lanzettfoͤrmigen Kelchab⸗ ſchnitten, von welchen 3 gefiedert find, die blaß⸗ rothen Blumen ſitzen an der Spitze der Aeſtchen meiſt einzeln; die Frucht iſt eifoͤrmig, glatt, roth.

Wohnort. Hecken, Gebuͤſche.

Bluͤthezeit. Junius, Julius.

182. Rubus, Himbeere. Ronce.

Der Kelch iſt fuͤnftheilig; die Blumenkrone hat 5 Blätter, die Frucht iſt eine Beere, welche aus einſaamigen Koͤrnern zuſammengeſetzt iſt. a

1. Kubus idaeus. Himbeere. Ein mehrere Fuß hoher, ſtacheliger Strauch mit zu 3 5 zuſammen⸗ geſetzten, oben glatten, unten weißfilzigen, eiförmigen, ſcharf geſaͤgten Blaͤttern, welche auf haarigen, ſtache⸗ ligen, rinnenfoͤrmig ausgehoͤhlten Blattſtielen ſitzen; die herabgebogenen, aͤſtigen Blumenſtiele kommen an der Spitze und an den Seiten der Aeſte hervor,

200 XIlte Klaſſe dte Ordnung.

und tragen 3 5 ſchoͤne, blaßrothe Blumen; die Beeren ſind roth, wohlriechend. Wohnort. Waͤlder, Hecken. e Mai, Junius.

ARubus caesins. Ackerbrombeere. Ein ade geſtreckter, runder Strauch; die jungen Triebe ſind eckig geſtreift; die Blaͤtter aus 3 ei⸗ foͤrmigen, unebenen, ungleich eingeſchnitten gezaͤhn⸗ ten, mit druͤſigen Fatten verſehenen Blättern zus ſammengeſetzt, das aͤußerſte geſtielt, die beiden Sei⸗ tenblaͤtter ungeſtielt, oft zweilappig; die großen, weißen oder roſenfarbenen Blumen ſitzen an einzel⸗ nen, ſtacheligen Stielen und bilden an der Spitze der Aeſte Doldentrauben; die Kelchabſchnitte ſind ſchmal; die Frucht iſt ſchwarzblau, bereift.

Wohnort. Hecken, Gebüfche. Blüthezeit. Julius, Auguſt.

3, Rubus kruticosus. Brombeerſtrauch. Ein dorniger, größerer Strauch mit fuͤnfeckigen, geſtreiften, am Stengel gebogenen Dornen, zu 3 und 5 fingerartig zuſammenſitzenden, eirunden, feingeſaͤgten, unten weißfilzigen, an der Mittels rippe ſtacheligen Blättern; die weißen oder blaß⸗ rothen Blumen bilden laͤngliche Bluͤthentrauben; die Kelchabſchnitte ſind eifoͤrmig zugeſpitzt; die Früchte ſchwarz glaͤnzend.

Wohnort. Buͤſche, Hecken,

Bläthezelt. Mai F Julius.

183. Tormentilla. Tormentill. Tormentilie.

Der Kelch iſt achttheilig; die Blume vierbläts terig; die Saamen find rund, bloß dem trocknen kleinen Fruchthoden eingefügt,

Xlte Klaſſe 5te Ordnung. 203

ı. Tormentilla erecta. Aufrechte Tormen⸗ tille. Die knollige, rothbraune Wurzel treibt mehrere dünne, runde, niederliegende, ſelten aufe rechtſtehende, zweitheilige Stengel, welche abwech⸗ ſelnd mit zu 5 beiſammenſitzenden, oben dunkel, unten hellgruͤnen, behaarten, eilanzettſörmigen, tiefgezaͤhnten, ungleich großen Blaͤttchen beſetzt find; die gelben, vierblaͤtterigen Bluͤmchen ſtehen auf der Spitze und an den Seiten der Aeſte einzeln auf fadenfoͤrmigen, langen Stielchen.

Wohnort. Waͤlder, Wieſen.

Bluͤthezeit. Junius, Julius.

184. Fragaria. Erdbeere. Fraisier.

Der Kelch iſt zehntheilig; die Blume änfbtäte terig; der Saamenbehaͤlter if eiformig beerenar⸗ tig hinfaͤllig.

Fragaria vesca. Erdbeere. Der aufrechte, 2 Stengel treibt kriechende Ranken, iſt oben getheilt und mit langgeſtielten, eifoͤrmigen, abge⸗ ſtumpften, ſaͤgeartigen behaarten, rippigen, zu 3 verbundenen Blaͤttern beſetzt; die weißen Blumen mit flachem, haarigem Kelche, eifoͤrmigen, gekerbten Blumenblaͤttern, halbkugeligem, gelbem Fruchtboden kommen einzeln geſtielt an der Spitze der Aeſtchen; die Frucht iſt eine eirunde, zugeſpitzte rothe Beere.

Wohnort. Waͤlder, Zaͤune. Bluͤthezeit. April, Mai.

485. Potentilla. Fingerkraut. Potentille.

Der Kelch iſt zehntheilig; die Blumenkrone fünfblätterig ; die runden, bloßen Saamen find an den kleinen trocknen Fruchtboden geheftet.

202 lfte Klaſſe 5te Ordnung.

1) Die Blätter find gefiedert.

1. Potentilla anserina. Gaͤnſerichfinger⸗ kraut. Die runden, weichhaarigen, niederliegen⸗ den Stengel find abwechſelnd mit gefiederten, weiße glaͤnzenden, haarigen Blaͤttern beſetzt; die Wur⸗ zelblätter ſtehen buſchig beiſammen; die Fiederblaͤtt⸗ chen ſind eirund, tief gezaͤhnt und wechſeln mit kleineren, lanzettfoͤrmigen ab; die ſchoͤnen, gelben Blumen ſtehen auf einzelnen, behaarten Stielen.

Wohnort. An Wegen, ſandigen Orten.

Bluͤthezeit. Junius, Julius.

2) Die Blätter ſind gefiedert. 2. Potenulla argentea Silberblatteriges Fingerkraut. Die aufrechten, fußhohen, haa⸗ rigen, aͤſtigen Stengel ſind an der Wurzel mit vielen, oben mit abwechſelnden, geſtielten, auf der Oberflaͤche glaͤnzendgruͤnen, unten weißfilzigen, fuͤnfſpaltigen, aus keilfoͤrmigen, tief gezaͤhnten, an der Spitze dreitheiligen Blattchen zuſammenge⸗ festen Blättern, beſetzt; die gelben Blumen ſitzen an langen, duͤnnen, ungleichlangen, meiſt zweitheiligen Stielen und bilden ausgebreitete Bluͤthentrauben. Die Kelche find behaart; die 10 Kelchblattchen lan⸗ zettfoͤrmig, von ungleicher Groͤße. Wohnort. An Wegen, Mauern. Bluͤthezeit. Junius, Julius.

3. Potentilla verna. Fruͤhlingsfinger⸗ kraut. Die runden, weichhaarigen Stengel bil⸗ den dichte Raſen; die unteren langgeſtielten Blaͤtter find fächerförmig , aus 5 keilfoͤrmigen, eingeſchnitte⸗ nen Blättchen beſtehend, welche auf der unteren Seite weißlich ſind; die oberen find ſchmaͤler, die gelben Blumen ſitzen einzeln auf duͤnnen, behaarten

Kırte Klaffe Ste Ordnung. 23

Stielchen an der Spitze des Stengels. Die Kro⸗ nenblaͤttchen find umgekehrt herzfoͤrmig, großer als der Kelch. Ne Wohnort. Sonnige trockne Huͤgel. Bluͤthezeit. Frühling bis Herbſt. I. Potentilla reptans. Gemeines Finger⸗ kraut. Die duͤnnen, niederliegenden, aͤſtigen Stengel ſind mit geſtielten, fuͤnffach zuſammenge⸗ ſetzten, ausgebreiteten, umgekehrt lanzettfoͤrmigen, fägeartigen , etwas behaarten Blättern beſetzt; am Grunde der Stielchen find zu beiden Seiten eifoͤr⸗ mige, zugeſpitzte Blattanſaͤtze; die langen, aufs rechten, behaarten Blumenſtiele kommen einzeln 0 den Blattwinkeln; die Blumen find anſehnlich, gelb. 2 Wohnort. An fandigen Orten. Bluͤthezeit. Junius, Julius.

186. Geum. Benediktwurzel. Benoite.

Der Kelch iſt zehntheilig; die Blumenkrone fünfblaͤtterig; die Saamen find mit einer kniefoͤrmig gebogenen Granne verſchen. f

1. Geum urbanum. Gemeine Benedikt⸗ wurzel, Nelkenwurzel. Der 2 3 Fuß hohe Stengel iſt eckig, haarig, aͤſtig; die Wurzelblaͤtter find gefiedert, leierfoͤrmig, aus ungleichgroßen, eifoͤrmigen, ſaͤgeartigen, eingeſchnittenen, rauh⸗ haarigen Blaͤttchen beſtehend; die Stengelblaͤtter ſtehen abwechſelnd, find gedritt oder tief dreiſpal⸗ tig; die Blattanſaͤtze find eiförmig rund, den Sten⸗ gel umfaſſend, tief eingeſchnitten; die aufrechten, gelben Blumen kommen auf langen, haarigen Stier len einzeln an der Spitze der Aeſte hervor,

204 XIilte Kleſſe böte Ordnung.

Wohnort. Wälder, Zäune. Bluͤthezeit. Mai, Junius. Eine Arzneipflanze.

2. Geum rivale. Waſſerbenediktwurzel. Der runde, einfache Stengel wird gegen 3 Fut boch; die Wurzelblaͤtter find langgeſtielt, geſiedert, mit abwechſelnd kleineren Fiederbraͤttchen; die Sten⸗ elblaͤtter dreitheilig, gekerbt, haarig, die oberſten ſchmal, dreiſpaltig; die rothen, uͤberhaͤngenden Blumen ſitzen an der Spitze des Stengels, meiſtens 3 auf haarigen, gebogenen Stielchen; der Kelch iſt braunroth; die Kronenblaͤttchen find ausgeran⸗ det, mit langen Nägeln verſehen, umgekehrt herz⸗ foͤrmig, dunkelroth geſtreift. Die Saamen ſind eiförmig , federartig, mit einer langen, hakenfoͤr⸗ mig gekruͤmmten Granne verſehen.

Wohnort. An feuchten Orten. Blüthezeit. Junius, Julius.

*

X. 205

XIIIte Klaſſe, Polyandrıa.

Mit mehr als 20 Saubfaͤden, welche auf dem Fruchtboden befeſtigt find.

ite Ordnung, Monogy nia. Mit 1 Staubweg. |

187. Papaver. Mohn. Pavot.

Der Kelch iſt zweiblaͤtterig; die Blume vier⸗ blaͤtterig; die Kapſel iſt einfaͤcherig, unter der bleibenden, geſtrahlten Narbe in Löcherchen ſich oͤffnend.

1. Papaver argemone. Ackermohn. Der runde, aͤſtige Stengel iſt mit langen, weißen Haa⸗ ren beſetzt; die Wurzelblaͤtter ſind langgeſtielt; die Stengelblätter abwechſelnd zu 3 beiſammenſitzend, gefiedert; die Fiederblaͤttchen getheilt, gezaͤhnt, zugeſpitzt; die blaßrothen Blumen ſitzen am Ende des Stengels an langen Stielen; die Saamenkap⸗ ſeln ſind keulenfoͤrmig, geſtreift, mit Borſten bejegt.

Wohnort. Felder. Bluͤthezeit. Junius, Julius.

2. Papaver rhoeas. Klapproſenmohn. Rothe Kornblume. Der aufrechte, mit abſte⸗ henden Haaren beſetzte Stengel iſt aͤſtig, 1— 2 Fuß hoch; die abwechſelnd figenden Blatter find gefiedertgerheilt, haarig; die großen, purpur⸗ rothen Blumen mit runden, ganzrandigen Blättern

206 Xilite Klafie ı1te Orbnung.

fisen an der Spitze des Stengels an langen, be—

daarten Stielen; die eifoͤrmig kugeligen Saamen⸗

kapſeln ſind glatt.

Wohnort. Fruchtfelder. Bluͤthezeit. Junius, Julius. Eine Arzneipflanze. j 3. Papaver dubium. Saatmohn. Der aufs

rechte, vielbluͤthige Stengel iſt mit anliegenden

Borſten beſetzt; die Blaͤtter ſind geſiedert, einge⸗

ſchnitten; die großen, rothen Blumen find langs geſtielt; die Saamenkapſel iſt eifoͤrmig rund, glatt. Wohnort. Saatfelder. ni» Bluͤthezeit. Junius. 4. Papaver sommiferum. Gatrtenmohn. Der runde, glatte Stengel iſt in mehrere, gerade duffteigende Aeſte getheilt, mit eingeſchnittenen, hellgruͤnen, umfaſſenden Blaͤttern beſetzt; die großen mit verſchiedenen Farben oft gefuͤllt vorkommenden Blumen ſitzen an der Spitze langer Stiele; die glatten Kelche fallen nach dem Aufbluͤhen ab; die

Saamenkapſeln find kugelig, enthalten einen weißen,

milchigen Saft und viele kleine, rundliche Saamen⸗

Wohnort. Gaͤrten, Felder. 2

Bluͤthezeit. Junius, Julius,. 7352

Eine Arzneipflanze. N

188. Chelidonium. Schöllkraut. Chelidoine,

Deer Kelch iſt zweiblaͤtterig; die Blume vier⸗ blaͤtterig; die Schote einfaͤcherig, ſchmal, lang.

1. Chelidonium majus. Gemeines Schöll⸗ kraut. Der aufrechte, aͤſtige, zweitheilige Sten⸗ gel enthält einen gelben, milchigen Saft, wird

Xlilte Klaffe ıte Ordnung. 20

gegen 2 Fuß hoch, und iſt mit gefiederten, ſtumpf gelappten, oben glatten, unten weichhaarigen Blättern beſetzt; die gelben Blumen haben eifoͤr⸗ mige, ſtumpfe, ganzrandige Blumenblaͤtter und ſitzen ſchirmfoͤrmig an den Spitzen der Zweige; die Saamenkapſeln ſind gleichbreit, aufrecht, glatt.

Wohnort. Mauern, Zaͤune. Bluͤthezeit. Mai bis Auguſt. Eine Giftpflanze.

189. Actaea. Chriſtophskraut. Actee.

Der Kelch iſt vierblaͤtterig; die Blumenkrone vierblaͤtterig; die Beere iſt einfaͤcherig; die Saa⸗ men ſind halbkugelig.

1. Actaea spicata Aehrentragendes Chri⸗ ſtophskraut. Der aufrechte, glatte Stengel wird 1 2 Fuß hoch; die anſehnlichen, ausgebreiteten Blaͤtter ſitzen abwechſelnd, ſind uneben, glänzend, dreifach gefiedert, mit eifoͤrmigen, faͤgeartig eine geſchnittenen Fiederblaͤttchen, deren außerftes drei⸗ lappig iſt; die weißen, offenen Blümchen bilden eine eifoͤrmige, langgeſtielte Bluͤthentraube; die Frucht iſt eine runde, glatte, ſaftige, erde Beere.

Wohnort. Wälder, Zaͤune.

Bluͤthezeit. Mai, Junius.

Die Pflanze wird fuͤr ſchaͤdlich gehalten.

190. Cistus. Ciſtrofe. Cist.

Der Kelch beſteht aus 5 Blättern, von Wels chen 2 kleiner find; die Blumenkrone iſt fuͤnfblaͤt⸗ terig; die Saamenkapiel iſt vom Kelche bedeckt.

408 Alllte Klaſſe ite DOrdnung.

1. Oistus helianthemum Sonnen röschen. Die niederliegenden, holzigen Stengel ſind aͤſtig, mit einander gegenttberſitzenden, laͤnglichen, ſtum⸗ pfen, am Rande zurückgebogenen, behaarten Blaͤt⸗ tern, lanzettfoͤrmigen Blattanfaͤgen beſeßt; die gel ben Blumen mit abgeſtumpften Blättern und rippi⸗ gen Kelchabſchnitten ſitzen auf behaarten Stielchen an der Spitze der Aeſte zu 5 6 in einer ſchlaffen,

uͤberhaͤngenden Bluͤthentraube. 2 U Wohnort. Sonnige Weiden. Blüthezeit. Junius bis Auguſt.

191. Tilia, Linde. Tilleul.

Der Kelch iſt fuͤnftheilig; die Blume iſt fuͤnf⸗ blaͤtterig; die Saamenkapſel kugelrund, lederartig, 4 Stächerig, 4 bklappig, am Grunde auf ſpringend, einſaamig. 3 „. Tilia aeuropaes. Europäiſche Linde, Ein hoher Baum mit aſchgrauer Rinde und aus ge⸗ breiteten Aeſten; die herzfoͤrmig rundlichen Blätter find zugeſpitzt, am Rande ſägeartig, glatt, abwech⸗ ſelnd ſitzend; die dreibluͤthigen Stielchen find mit einem blaßgruͤnen, laͤnglichen, herablaufenden Ne⸗ benblaͤttchen verſehen; die weißlichgelben Blumen find wohlriechend. ö si a 90

Wohnort. Doͤrfer, Alleen. Bluͤthezeit. Junius, Julius.

192. Nymphaea. Seeroſe. Nenuphar. Der Kelch iſt 4 Sblätterig; die Blume iſt vielblätterig; die Beere vielfaͤcherig; die Bäcker einſaamig.

Klaſſe ite Ordnung. 20

d. Nymphaes lutea. Gelbe Seeroſe. Die großen, herzfoͤrmigen, ganzrandigen Biätter ſind glänzend, glatt, lederartig, unten netzfoͤrmig gea⸗ dert und liegen flach auf der Oberflaͤche des Waſſers;; die langen, einzelnen Blumenſtiele tragen eine gelbe Blume mit 12 16 gefurchten, gekerbten Blättern, welche kuͤrzer als die 5 runden, ſtumpfen Kelchblaͤtter find; viele zuruͤckgebogene Staubgefaͤße ſigen an dem eiförmigen Fruchtboden mit kurzem, dickem Griffel und geſtrahlter, kopffoͤrmiger Narbe.

Wohnort. In der Lahn. 1 Bluͤthezeit. Junius, Julius.

2. Nymphaea alba. Weiße Seeroſe. Die großen, herzförmig runden Blätter ſind glatt, ganzrandig, hellgrün, auf der untern Fläche blau⸗ roth, ſigen an runden Stielen und ſchwimmen neben den ſchoͤnen, weißen, halbgefuͤllten Blumen auf der Flaͤche des Waſſers; der vierblätterige Kelch iſt nicht ganz ſo tang als die Blume; der Fruchtboden iſt rund.

Wohnort. In Teichen.

eee Julius, Auguſt.

2te Ordnung, Dig yni a, Mit 2 Staubwegen.

193. Poeonia, Pfingſiroſe, Gichtroſe. Pivoine.

Der Kelch iſt fuͤnfblatterig; die Blume bat 5 Kronenblätter; die Griffel fehlen; die Kapſeln find vielſaamig. 124 ne

14

410 XiHte Klaſſe 2te Ordnung.

2. Boeonia officinalis. Pfingſtroſe. Der runde, glatte, etwas gefurchte Stengel iſt getheilt; die langgeſtielten, oben dunkel, unten hellgrünen, aderigen Blätter find zuſammengeſetztgeſiedert, aus lanzettfoͤrmigen, zugeſpitzten, eingeſchnittenen Fiederblättern beſtehend, von welchen das Außerfie dreitheilig iſt; die dunkelrothen, großen Blumen ſitzen einzeln an langen Stielen und kommen gefüllt vor; die Saamenkapſeln find aufrecht, weichhaarig.

Wohnort. Gaͤrten.

Blüthezeit. Julius. 0

3te Ordnung, Trigyn ia. Mit 3 Staubwegen.

494. Delphinium. Ritterſporn. Dauphin.

Der Kelch fehlt; Blumenblätter 5; das Nec⸗ tarium iſt zweitheilig, hinter der Blume in ein Horn verlaͤngert; die Saamenkapſel iſt einfaͤcherig.

1, Delphinium consolida. Feldritterſporn. Der zweitheilige, aͤſtige Stengel wird gegen 2 Fuß hoch; die Blätter ſitzen abwechſelnd, ſind in viele ſchmale, ganzrandige Blaͤttchen getheilt; die ſchoͤ⸗ nen, blauen Blumen bilden an der Spitze der Aeſte ſchlaffe Bluͤthentrauben, und ſind nach hinten in ein etwas gebogenes Horn verlaͤngert; die Saar menkapſel iſt eifoͤrmig, laͤnglich.

Wohnort. Fruchtfelder.

Bluͤthezeit. Junius, Julius.

2. Delphinium ajacis Gartenritter⸗ porn. Der einfache, gerade Stengel iſt mit

Alllte Klaſſe Zte Orbnung. wat

dunkelgrünen, abwechſelnden Blättern beſetzt, wel⸗ che in ſchmale, meiſt dreitheilige Einſchnitte getheilt ſind; die verſchiedenfarbigen, meiſtens gefüllten Blumen bilden am Ende des Stengels eine dichte Aehre. = Wohnort. Gaͤrten.

Bluͤthezeit. Julius.

ate Ordnung, Pentagyni s, Mit 5 Staubwegen.

195. Aquilegia. Adele. Ancolie.

„Der Kelch fehlt; die Blumenkrone tft fünf⸗ blaͤtterig, abwechſelnd mit 5 gehörnten Nectarien ; getrennte Saamenkapſeln.

. Aquilegia vulgaris. Gemeiner Ackelei, Kukuksblume. Der aufrechte, gegen 2 3 Fuß hohe, eckige Stengel iſt zweitheilig, aͤſtig; bie Blaͤtter ſind vielfach august aus dreilap⸗ pigen, abgeſtumpften, ſtumpf gezaͤhnten Blattchen beſtehend; die dunkelblauen, uͤberhaͤngenden Blu⸗ men mit eingebogenen Nectarien figen an der Spitz der Aeſte an aſtigen Stielen.

Wohnort. Gaͤrten.

Blüthezeit. Junius.

196, Nigella, Nigelle. Nielle, Der Kelch fehlt; die Blumenkrone iſt fünfbläte

terig; 5 dreiſpaltige Nectarien find zwiſchen den Blumenblättern; 5 rundliche Saamenkapfeln.

313 Amte Klaſſe 4te Ordnung.

1. Nigella damascena. Jungfer im Gr nen.

Der glatte, geſtreifte Stengel ift aͤſtig, abwechſelnd Br malen, vieltheiligen, duakelgrünen Blättern ehr; die dlaßblaue, fünfblätterige Blume in 5 feingetheilte Blätter gehuͤllt, koͤmmt einzeln au der Spitze langer Stiele hervor. 0

Wohnort. Gaͤrten.

Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

2. Nigella arvensis. Schwarzkümmel, Adernigelle. Der aufrechte, ausgebreitet aͤſtige Stengel iſt mit vielfach zuſammengeſetzten, linien⸗ förmigen, abwechſelnd ſitzenden, ungeſtielten Blaͤt⸗ tern beſetzt; die blaßblauen Blumen mit ganzran⸗ digen Blumenblaͤttchen, 2 5 Piſtillen erſcheinen an den Enden der Zweige; die Saamenkapſeln find dreirippig, zugeſpitzt; der Saame iſt eckig, ſchwarz.

Wohnort. Felder. 3 br

Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

ste Ordnung, Polygynia 1

Mit vielen Staubwegen.

197. Clematis. Waldrebe. Clematite.

Der Kelch fehlt; die Blume hat 4 ſelten 5

längliche Kronenblaͤttchen; viele pfriemenfoͤrmige Staubfaͤden; die Saamen find geſchwaͤnzt.

1. Clematis vitalba. Gemeine Waldrebe. Die windenden, eckigen gefurchten Stengel find äftig, ausgebreitet, mit geſtederten z einander gegenüber⸗ ſtehenden ; glatten, aus herzfoͤtmigen, ganzrandk⸗

XIlite Klaſſe dte Ordnung. 213

gen Fiederblaͤttchen beſtehenden Blättern beſett, welche an hin und hergebogenen, um andere Sträu⸗ cher ſich windenden Stielen ſiten; die weißlichen Blumen mit länglich abgeſtumpften, weichhaari en Blaͤttern bilden an den Enden der Aeſte zwelchel lige, ausgeſperrte, aͤſtige Rispen; die Saamen find langgeſchwaͤnzt, ſeidenartig glaͤnzend. N

Wohnort. Waͤlder, Zaͤune.

Blüthezeit. Julius, Auguſt.

193. Coltha. Dotterblume. Populage.

Der Kelch fehlt; die Blume hat 5 große, ei⸗ förmige Blätter, viele fadenfoͤrmige Staubträger ; die Saamenkapſeln enthalten viele Saamen.

1. Caltha palustris. Sumpfdotterblume. Die unten niederliegenden, glatten Stengel find aͤſtig, mit langgeſtielten, beinahe kreisrunden, glatten, gekerbten Blaͤttern beſetzt; die großen, gelben Blumen ſitzen einzeln an langen Stielen an der Spitze der Aeſte.

Wohnort. Feuchte Wieſen.

Bluͤthezeit. Mai.

199. Helleborus. Nieswurzel. Hellebore.

Der Kelch fehlt; die Blumenkrone hat 5 und mehrere runde Blumenblaͤtter, roͤhrige, zweilippi⸗ ge, kreisförmig ſitzende Nectarien; aufrechte, viel⸗ ſaamige Kapſeln. ur

1. IIelleborus viridis. Grüne Nieswurzel. Der glatte Stengel iſt zweitheilig, mit getheilten Xeften und zweiblumigen Bluͤthenſtielen; die Wur⸗ selblätter find langgeſtielt, die oberſten ungeſtielt,

214 Kite Ktaffe ste Drbnung.

glatt, dunkelgrün, fingerartig getheilt, aus lan⸗ zettfoͤrmigen, ſaͤgeartigen Blattchen beſtehend; die grünen Blumen haͤngen herab und haben obe lich 3, ſelten mehrere Piſtille.

Wohnort. Lichte Waͤlder. 8 Bluͤthezeit. März, April.

200. Anemone. Anemone. Anémone.

Der Kelch fehlt; die Blume hat o 9 lan liche Blaͤtter; viele haarförmige Staubtraͤger; nr 4 rere kopffoͤrmig ſitzende Fruchtbehaͤlter.

1. Anemone nemorosa. Waldanemone. In der Mitte des handhohen, aufrechten Stengels ſtehen drei Blaͤtter, welche einzeln geſtielt ſind, und aus 3 eingeſchnttenen, ſaͤgeartigen Blaͤttchen beſtehen; die weiße oder roͤthliche Blume mit umgekehrt lan⸗ zettfoͤrmigen, abgeſtumpften Blaͤttern ſitzt einzeln

auf einem langen Blumenſtiele und iſt zuweilen überhaͤngend; die Saamen find zugeſpitzt.

Wohnort. Waͤlder. Blüthezeit. April, Mai.

2, Anemone ranuncnloides. Ranunkelarti⸗ ge Anemone. Der einfache, aufrechte Stengel iſt oben mit mehreren, aus 3 zuſammengeſetzten, eilan⸗

förmigen, eingeſchnittenen, ſtumpfgezaͤhnten Blattchen beſtehenden, kurzgeſtielten Blaͤttern beſetzt; die meiſtens einzelne gelbe Blume mit rundlichen Kro⸗ nenblattchen ſteht aufrecht an der Spitze des Stengels.

Wohnort. Bergige, waldige Orte, 9 Blüthezeit. April, Maj. A

Klite Klaſſe Ste Ordnung. 215

201. Hanunculus. Ranunkel, Hahnenfuß. | Renoncule.

Der Kelch iſt fuͤnfblaͤtterig; die Blume hat 5 abgerundete, glaͤnzende, am Grunde mit einem Honiggruͤbchen verſehene Blattchen; die Saamen find bloß.

1) Die Blätter find einfach.

1. Rauunculus lingua. Sumpfhahnenfuß, Der aufrechte, aͤſtige, roͤhrige Stengel iſt mit längs lich lanzettfoͤrmigen, abwechſelnd ſitzenden, unge⸗ ſtielten Blaͤttern, welche am Grunde den Stengel umfaſſen, beſetzt; die gelben, anſehnlichen Blumen mit gefaͤrbtem, haarigem Kelche, umgekehrt herz⸗ foͤrmigen Blättern, figen an der Spitze an langen, weichhaarigen Stielen.

Wohnort. In Graͤben.

Bluͤthezeit. Julius.

2. Ranuncalus ficaria. Scharbock⸗Hahneg⸗ fuß. Die knollige Wurzel treibt einen unten nie⸗ derliegenden, dann aufrechten handlangen, glatten Stengel; an der Wurzel ſtehen mehrere langge⸗ ſtielte, eifoͤrmige, runde, glaͤnzende, glatte Blaͤt⸗ ter; die am Stengel ſitzenden ſind kleiner, abwech⸗ ſelnd; die einzelne, gelbe Blume mit 3 5 eiföre migen, ſtumpfen Kelchblaͤttchen und meiſtens 8 lanzettfoͤrmigen Kronenblaͤttchen ſitzt an der Spitze des Stengels.

Wohnort. Wieſen.

Bluͤthezeit. März, April. k 2) Die Blätter find eingeſchnitten und

getheilt. | B 3. Ranunculus auricomus. Goldgelber Hah⸗ nenfuß. Der runde, aufrechte, aͤſtige Stengel

516 Xlllte Klaſſe Ste Ordnung.

iſt mit ungeſtielten, fingerartig ſchmal getheilten, umfaſſenden Blättern beſetzt; die Wurzelblaͤtter find langgeſtielt, nierenfoͤrmig, in Lappen zertheilt, gekerbt; die gelben, glaͤnzenden Blumen ſitzen ein⸗ zeln am Ende der Aeſte an weichhaarigen Stielen.

Wohnort. Wieſen. N 1

Bluͤthezeit. Mai, Junius.

4. Ranuncnlus sceleraras. Blaſenziehender Ranunkel. Der aufrechte Stengel wird > Fuß hoch, ift eckig, glatt, aͤſtig; die Wurzelblaͤt⸗ ter ſind langgeſtielt, halbkreisrund, glatt, glaͤnzend, dreitheilig, aus keilförmigen, ſtumpf eingeſchnittenen, gezaͤhnten Lappen beſtehend; die Stengelblaͤtter ſtehen abwechſelnd, find fingerartig, dreitheilig, mit gleichbreit lanzettfoͤrmigen, abgeſtumpften, ein⸗ geſchnittengezaͤhnten Blaͤttchen; die Blattſtiele um⸗ geben den Stengel ſcheidenartig; die duͤnnen Blu⸗ menſtiele figen an der Spitze der Aeſte oder in den Winkeln der Blaͤtter und tragen kleine, blaßgelbe Blumen mit ganzrandigen Blattchen; die Erucht iſt eiförmig laͤnglich, abgeſtumpft, grün. Wohnort. Gräben, Suͤmpfe. Blöthezeit. Julius, Auguſt. Eine Giftpflanze. ‚˖ 1 5. Rauunculus bulbosus. Knolliger Hah⸗ nenfuß. Die runde, knollige Wurzel treibt meh⸗ rere, aufrechte, aͤſtige Stengel, welche an der Wurzel mit mehreren, dreitheiligen, eingeſchnitten gezaͤhnten, behaarten, nach oben zu mit kurzge⸗ ſtielten oder ſigenden, ſchmalen Blättern beſetzt iſt; die Blumenſtielchen ſind lang, einblüthig, gefurcht und eckig; die gelben Blumen haben einen haarigen, gelben, zuruͤckgeſchlagenen Kelch, und flache, ums gekehrt herzkoͤrmige Honigſchüppchen. m

4

Alllte Klaſſe dte Ordnung. 217

ohnort. Wieſen, Weiden. 95 luͤthezeit. Mai Julius. 1

6. Ranunculus philonotis. Rauher Hab: nenfuß. Die Wurzel iſt buͤſchelformig, faſerig; der aufrechte, haarige, aͤſtige Stengel mit dreifa⸗ chen, haarigen Blättern beſetzt, welche dreilappig, eingeſchnitten gekerbt, an der Spitze mit einem weißen Punkte bezeichnet ſind; die gelben Blumen ſitzen an den Enden der Zweige an gefurchten Blu⸗ menſtielen; die Kelche ſind weißgelblich, haarig, zurückgeſchlagen; die Frucht kugelfoͤrmig; die Saa⸗ men zuſammengedruͤckt, zugeſpitzt.

Wohnort. Feuchte Orte, Wege, Wieſen.

Blüthezeit. Junius, Julius.

7. Ranunculus repens. Kriechender Ra⸗ nunkel. Der vielbluͤthige, behaarte Stengel wird ein bis anderthalb Fuß lang, iſt meiſteus zieder⸗ liegend, wurzelnd, mit wurzelnden Ranken verſe⸗ ben; bie Blätter find langgeſtielt, dreifach zuſam⸗ mengeſetzt, dreilappig, gekerbt, der mittlere vappen verlängert; die Blumenſtiele find behaart, gefurcht; die gelben Blumen mit gruͤnen, am Rande gelbli⸗ chen, offenen, behaarten Kelchblaͤttchen, und ſchma⸗ len, erhabenen Honigſchuͤppchen.

Wohnort. Gärten, Wieſen.

Bluͤthezeit. Junius, Julius.

8. Ranunculus polyanthemos. Vielblumiger Ranunkel. Der dünne, aufrechte, gefurchte Stengel wird 1 2 Fuß hoch, die unteren Blaͤt⸗ ter ſind ſchildfoͤrmig rund, haarig, gefleckt, fünf⸗ lappig, mit eingeſchnitten. gezaͤhnten Lappen; die oberen Stengelblaͤtter ungeſtielt, in 3 ſchmale Ein⸗ ſchnitte getheilt; die gelben Blumen mit ‚offenem, grüngelblichem, außerhalb haarigem Kelche ſigen an

218 Xinte Ktaſſe ste Ordnung.

der Spitze der Leſte an langen, eckigen, gefurchten Stielen. . Wohnort. Graspläge, Wieſen. |

Blüthezeit. Mai, Junius.

9. Ranunculus acris. Scharfer Ranunkel. Der aufrechte, aͤſtige, vielbluͤthige Stengel iſt oben glatt, ein bis anderthalb Fuß hoch; die Blaͤtter find bebaart; die Wurzelblaͤtter find 3 Stheilig; die Einſchnitte tief zweitheilig, gezaͤhnt; die oberen Stengelblaͤtter ſind ungeſtielt, ſchmal, gleichbreit, getheilt oder einfach; die gelben Blumen mit ab⸗ geſtutztem, laͤnglichem Honigſchuͤppchen, offenem Kelche ſitzen an runden, weichhaarigen Stielen; ſie kommen in Gaͤrten oft gefuͤllt vor.

Wohnort. Wieſen, Weiden.

Blüthezeit. Mai, Junius.

Eine Giftpflanze. in |

10, Ranunculus arvensis. Ackerranunkel. Oer aufrechte, glatte Stengel iſt zweitheilig aͤſtig, oben leicht behaart, mit geſtielten, behaarten, viel⸗ fach zuſammengeſetzten, in ſchmale, linienförmige Einſchnitte getheilten Blaͤttern beſetzt; die blaß⸗ gelben Blumen mit offenem, haarigem Kelche ſitzen an einzelnen, rauhen Blumenſtielen; die 5 gebo⸗ genen, zufammengevrüdten Saamen find überall ſtachelig, an der Spitze mit eivem gekrümmten Stachel verſehen.

Wohnort. Saatfelder.

Blüthezeit. Mai, Junius. N

11. Ranunculus aquatilis. Waſſerranunkel. Die duͤnnen, glatten Stengel find getheilt, krie⸗ chend; die unter dem Waſſer befindlichen Blätter find ſcheidenartig, abwechſelnd glatt, haarförmig,

a

Xlllie Klaffe Ste Ordnung. 216

vielfach getheilt, die auf dem Waſſer ſchwimmenden find langgeſtielt, rund, fünflappig, ausgerandet; die anſehnlichen, weißen Blumen mit rundlichen Kronenblaͤttchen ſitzen an der Seite des Stengels einzeln an langen Stielen.

Wohnort. Baͤche. Bluͤthezeit. Mai bis Julius.

12. Ranunculus Auviatilis. Flußranunkel. Die dicken, runden Stengel ſchwimmen im Waſſer, ſind abwechſelnd mit umfaſſenden, vielfach haarfoͤr⸗ mig getheilten, an der Spitze zweiſpaltigen, run⸗ den, geſtreckten Blaͤttern beſetzt; die weißen Blu⸗ men ſitzen an der Seite der Stengel einzeln an dicken Stielen; die runden Blumenblaͤtter haben am Grunde ein mit einem Ringe umgebenes Dos niggruͤbchen.

Wohnort. Fluͤſſe.

Blüthezeit. Julius, Auguſt,.

XIVte Klaſſe, Didynamia

Mit 4 Staubtraͤgern, deren 2 kürzer ſind.

1te Ordnung, Gymnospermia, Mit unbedecktem Saamen.

1) Die Kelche ſind fünfipaltig. 202. Glecoma. Gundelrebe. Glecome.

Die Blumenkrone iſt zweilippig; die Oberlippe geſpalten; der mittlere Lappen der Unterlippe aus⸗ gerandet; die Antheren ſtehen paarweiſe im Kreuz. 1. Glecoma hederacea Gundermann, Gun⸗ delrebe. Der aufrechte, viereckige Stengel treibt mehrere, wurzelnde Ranken; die geſtielten, etwas rauhen Blaͤtter ſtehen an demſelben gegenuͤber und find nierenförmig rund, am Rande gekerbt; die blauen, wohlriechenden Blumen ſitzen quirlfoͤrmig zu 3 oder 4 in den Winkeln der Blaͤtter; die halb⸗ zweiſpaltige Oberlippe der Blume umgibt die weißen, paarweiſe zuſammengeneigten Antheren. Wohnort. Zäune, Wieſen.“ Blüthezeit. April Junius. Eine Arzneipflanze.

203. Mentha. Münze. Menthe. Die Blumenkrone iſt roͤhrig, viertheilig; der

breitere Lappen iſt ausgerandet; die Staubtraͤger find gerade, auseinander ſtehend.

XIVte Klaſſe ute Ordnung. a21

1) Der Blumenſtand iſt ährenfoͤrmig.

1. Mentha sylvestris. Waldnünze. Der viereckige, weichhaarige Stengel wird anderthalb bis zwei Fuß hoch; die Xefte find gegenuͤberſtehend; die ungeſtielten, eifoͤrmigen ungleich ſcharf geſaͤg⸗ ten Blätter ſind dehaart, unten weiß, einander gegenuͤberſitzend; die kleinen, roͤthlichen Blumen

mit linienfoͤrmigen Kelcheinſchnitten figen an ber Spitze des Stengels und der Aeſte in behaarten, dichten Lehren; die Staubtraͤger und Piſtille find doppelt ſo lang als die Blumenkrone. |

7

Wohnort. Ufer, Gräben.

Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

a2. Mentha viridis. Grüne Münze Der viereckige Stengel iſt fußhoch, mit einander gegen⸗ uͤberſitzenden, lanzettfoͤrmigen, ſcharf ſuͤgeartigen, glatten, dunkelgruͤnen Blaͤttern; die roͤthlichen, an glatten Stielchen ſitenden Blumen bilden meiſt 3 zylinderfoͤrmige ha, welche aus nahe zuſam⸗ menſtehenden, dichten Quirlen beſtehen; die Kelche ſind kegelfoͤrmig, eckig,, mit wimperartigen „ſchma⸗ len Zaͤhnchen; die Staubtraͤger haben beinahe die doppelte Laͤnge der Blumen.

Wohnort. An Baͤchen.

Blüthezeit. Julius, Auguſt.

2) Der Blumenſtand iſt kopffoͤrmig.

3. Mentha crispa. Krauſe Münze. Die aͤſtigen, viereckigen Stengel ſind mit ungeſtielten 7 herzfoͤrmigen, gezähnten Blaͤttern mit wellenfoͤrmig gebogenem, krauſem Rande befetzt; die rothlichen, Blümchen ſtehen in Quirlen und am Ende des Stengel in einem Koͤpfchen; die Stwuskeüg W. ben die Laͤnge der Korolle.

222 XIVte Klaſſe ite Ordnung \

Wohnort. Gärten, urſprünglich aus Sibirien und der Schweiz. g

Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

Eine Arzneipflanze. a 5

4. Mentha hirsuta. Haarige Münze. Der haarige, viereckige Stengel iſt roth, aͤſtig, mit entgegenſitzenden, kurzgeſtielten, eifoͤrmigen, ſaͤge⸗ artigen, unten weißen, haarigen Blaͤttern beſetzt; die blaͤulichen Blumen ſitzen in 2 dichten Quirlen, deren aͤußerſter kopffoͤrmig rund iſt; die Blumen⸗ ſtielchen find mit rüdwärts gerichteten Haaren ber ſetzt; die Kelche ebenfalls behaart; die Stäubträger ſind doppelt ſo lang als die Blumen.

Wohnort. An ufern, Graͤben,

Blüthezeit. Julius, Auguſt.

3) Die Blumen ſitzen guirlförmtg.

3 5. Mentha piperita. Pfeffermünze. Die rankende Pflanze treibt aͤſtige, viereckige Stengel mit eiförmigen, an der Baſis runden, ſägeartigen, geſtielten Blattern; die roͤthlichen Blümchen ſtehen ährenförmig in Quirlen um den Stengel, und am Ende deſſelben in einem Koͤpfchen. Die Staubtraͤger find Eürzer als die Korolle. Sie zeichnet ſich durch den ſtarken Geruch und den pfefferartigen Geſchmack aus.

Wohnort. Gärten, urſpruͤnglich aus England. Blüuͤthezeit. Julius, Auguſt. Eine Arzneipflanze. 6, Mantha gentilis. Balfammünze Der viereckige Stengel iſt Aftig, ausgebreitet, mit einander ge geftielten, eiformigen, ſaͤgeartigen, berall behaarten Blättern; die roͤthlichen Blumen figen in Quirlen; die Kelche und Blumenſtkelchen ſind glatt. |

XlVte Klaſſe ıte Ordnung. 223

Wohnort. An Ufern, feuchten Orten. Blüthezeit. Auguſt.

. Mentha arvensis. Ackermuͤnze. Die vier⸗ eckigen Stengel ſind ſchwach hingeſtreckt, mit gegen⸗ uͤberſtehenhen, haarigen, eifoͤrmigen, ſtumpf ſaͤge⸗ artigen Blaͤttern; die rothen Blumen mit behaarten Kelchen ſitzen quirlfoͤrmig; der unterſte Einſchnitt der Blumenkrone iſt ſtumpf; die Staubtraͤger ſind fo lang als die Blume, zuweilen etwas länger.

Wohnort. Aecker. Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

8, Mentha verticillara. Quirlförmige Mün⸗ ze. Der viereckige, haarige Stengel iſt unten roth und treibt kriechende Ranken; die kurzgeſtielten, eilanzettfoͤrmigen Blaͤtter ſind ſaͤgeartig, haarig, einander gegenuͤberſtehend; die dichten, geſtielten Quirle beſtehen aus blaͤulichen Bluͤmchen, welche an duͤnnen, glatten Stielchen ſitzen; die Kelche ſind glockenfoͤrmig, haurig; die Staubträger länger als die Blumen.

Wohnort. Feuchte Wieſen. Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

204. Teucrium. Gamander. Germandrée.

Die Oberlippe der Blume iſt tief geſpalten; die Staubtraͤger ſind in dieſer Spalte.

1. Teucrium botrys. Traubengamander. Der aͤſtige, einen halben Fuß und laͤnger werdende Stengel iſt aufrecht oder niederliegend, mit haarigen, einander gegenuͤberſitzenden, vieltheiligen, aus gleich⸗ laufenden, abgeſtumpften, 3 btheiligen Lappen deſtehenden Blaͤttern; die rothen, geſtielten Lippen⸗

224 XIVte Klaſſe ıte Ordnung.

blumen ſitzen zu 3 bis 5 in den Winkeln der Blät⸗ ter und bilden ährenförmige Quirle. 59

Wohnort. Trockne Anhoͤhen. 7 Mi A A Junius, Julius. er

Teucriuim scorodonia. Scorodonie. Sal⸗ Beiblätteriger Gamander. Der aͤſtige, auf⸗ Be Stengel iſt haarig, mit einander gegenübere enden, eilanzettfoͤrmigen unebenen, haarigen, ſaͤgeartigen Blättern, die gerblichwelßen, geſtielten Lippenblumen mit langer Roͤhre und glatten Kelchen bilden lange, einſeitige Endbluͤthentrauben.

Wohnort. Trockne Anhoͤhen. ER th ezeit. Julius, Auguſt.

205. Ajuga, Günſel. Bugle,

Die Oberlippe der Blume ift klein; die Staub⸗ ae find länger als die Oberlippe.

1. Ajuga reptans. Kriechende Saufen. Der einfache Stengel iſt aufrecht, an entgegenge⸗ ſetzten Seiten abwechſelnd behaart, unten mit Ran⸗ ten verſehen; die einander gegenüberſtehenden Blät⸗ er find umgekehrt eifoͤrmig, glatt, gekerbt, abge— N t; die blauen, kurzgeſtielten Blumen figen quirlfoͤrmig um den Stengel und bilsen eine uns terbrochene Aehre.

Wohnort. Wieſen, Zaͤune. un

Blüthezeit. Mai bis Julius.

2. Ajuga chamaepirlhys, Adergünfel, Der weichhaarige, aſtige Stengel iſt niedergeſtreckt, mit behaarten, einander entgegenſtehenden Blaͤt— tern beſetzt, welche unten am Stengel lanzettfürmig dreinervig, ganz, oben aber in 3 wollige, ſchmale,

=

XIVte Klaſſe ıte Ordnung. 225

ganzrandige Einſchnitte getheilt ſind; die gelben, kurzgeſtielten Blumen mit weichhaarigen Kelchen ſitzen einzeln in den Winkeln der Blätter,

Wo U nor t. Trockne Anhoͤhen. Blüthezeit. Mai bis Julius. Eine u

206. 1 Löwenſchwanz. AriF und

Der Kelch iſt fuͤnfzaͤhnig; die Oberlippe der Blume iſt flach, ganzrandig; die Unterlippe drei⸗ ſpaltig; der mittlere Einſchnitt ungetheilt.

1. Leonurus cardiaca. Gemeiner Loͤwen⸗ ſchwanz. Der aufrechte, viereckige Stengel iſt äftig, gegen 2 Fuß hoch, mit langgeſtielten, ein— ander gegenuͤberſitzenden, eilanzettfoͤrmigen, zuge— ſpitzten, dreilappigen Blaͤttern beſetzt; die roͤthli⸗ chen, langbehaarten Blumen mit glattem, offenem Kelche bilden viele dichte Quirle um den Stengel,

Wohnort. Zaͤune. Bluͤthezeit. Junius we Auguſt.

2. Leonurus galeobdolon. Hohlzahnarti— ger Loͤwenſchwanz. Die aufrechten, viereckigen, haarigen Stengel ſind mit geſtielten f gegeneinan⸗ derſitzenden, herzfoͤrmigen, ſaͤgeartigen Blaͤttern beſetzt; die geſtielten, gelben Blumen, mit ſtechen⸗ den Kelchtheilen und dreiſpa tiger Unterlippe bilden . A Quirle. Die Muͤndung der Blume iſt ohne Zähne,

Wohnort. Waͤlder, Zaͤune. Ne

Biluͤthezeit. April bis Junius. 1

15

226 XIVte Klaſſe ıte Ordnung.

207. Betonica. Betonie. Betoine.

Die Kelchabſchnitte find begrannt; die Obere lippe der Blume ſteht faſt ſenkrecht und iſt flach, der mittlere Lappen der Unterlippe gekerbt; die Roͤhre ſehr lang, zylindriſch.

1. Betonica officinalis. Officinelle Beto⸗ nie. Der viereckige, behaarte Stengel wird gegen anderthalb Fuß hoch; die Blaͤtter find eifoͤrmig, uneben, rund gekerbt, haarig und ſitzen an der Wurzel kreisfoͤrmig, am Stengel einander gegen- uͤber; die rothen, quirlfoͤrmigen Blumen bilden eine unterbrochene Aehre mit eifoͤrmigen, zuge- ſpitzten Deckblaͤttchen.

Wohnort. Waͤlder, Wieſen.

Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

Eine Arzneipflanze.

N * 208. Lamium. Taubneſſel. Lamier.

Die Kelchzaͤhne ſind zugeſpitzt; idie Oberlippe der Korolle gewoͤlbt; die Seitenlappen der Unter- lippe verſchwinden in ein Paar zuruͤckgeſchlagene Zaͤhne; der mittlere Lappen iſt ausgerandet.

1. Lamium maculatum. Gefleckte Taub⸗ neſſel. Der aͤſtige, am Grunde niedergeſtreckte Stengel iſt mit herzfoͤrmig zugeſpitzten, doppelt ſcharfſaͤgeartig gezaͤhnten, dunkelgruͤnen, gefleck⸗ ten Blättern beſetzt; die braunrothen Lippenblumen ſtehen gewoͤhnlich zu 10 in Quirlen um den Sten⸗ gel; die Unterliope iſt mit rothen Flecken bezeich⸗ net; die Kelchzaͤhne ſind borſtenartig, ungleich zu⸗ ruͤckgebogen; die zwei Griffel ſind von ungleicher Laͤnge.

Wohnort. Gaͤrten, Zaͤune.

Bluͤthezeit. Mai bis Auguſt.

XIVte Klaſſe ıte Ordnung. 227

2. Lamium album. Weiße Taubneſſel. Die viereckigen, aufrechten Stengel haben einander gegenuͤberſtehende, herzfoͤrmig zugeſpitzte, ſaͤgeartige, geſtielte Blaͤtter; die weißen Lippenblumen ſtehen zu 20 in Quirlen; die Narben ſind von gleicher Laͤnge.

Wohnort. Gaͤrten, an Wegen.

Bluͤthezeit. April, Mai. .

3. Lamium purpureum. Rothe Taubneſ⸗ ſel. Die herzfoͤrmigen, ſtumpfen, gekerbten Blaͤt⸗ ter ſitzen an Stielen an dem aufrechten, unten niederliegenden Stengel einander gegenuͤber; die rothen Lippenblumen ſtehen zu 12 14 in Quir⸗ len; der Rand der Blumenkrone iſt an beiden Seiten gezaͤhnt.

Wohnort. Gaͤrten, Zaͤune.

Bluͤthezeit. April, Mai.

4. Lamium amplexicaule Umfaſſende Taube neſſel. Die einfachen, unten niederliegenden, aufrechten Stengel ſind oben mit runden, umfaſſen— den, eingeſchnittenen Blättern beſetzt; die purpurs rothen Blumen, welche ſich ſelten oͤffnen, ſtehen zu 10 in einigen Quirlen an der Spitze der Sten- gel; die Röhre der Blume iſt ſchlank, laͤnger als der dichtbehaarte, ungeſtielte Kelch; die Muͤndung der Blume iſt nicht gezaͤhnt. |

Wohnort. Gärten, Felder.

Bluͤthezeit. März.

209. Galeopsis. Hohlzahn. Galeope.

Die Kelchzaͤhne find gegrannt; die Blumen⸗ rohre lang, oben etwas bauchig; die Oberlippe

225 XIVte Klaſſe ate Ordnung.

gewoͤtbt, kurz geſpalten; die untere dreilappig; die Seitenlappen bilden am Eingange der Rage ein Paar Hoͤcker.

1. Galeopsis ladenum. Schmalblaͤtteriger Hohlzahn. Der aufrechte, ſtumpf viereckige, haarige Stengel iſt mit gegeneinanderſtehenden, ausgebreiteten Aeſten verſehen; die lanzettfoͤrmi⸗ gen, weichhaarigen, fägeartigen Blättern find ent gegenſtehend; die kleinen, blaßrothen Blumen bil⸗ den vielblüthige entferntſtehende Quirle; die Kelche find glockenformig, weichhaarig, mit ſchmalen, aus⸗ einanderſtehenden, ſteifen Zaͤhnen, welche laͤnger als die Kelche ſind; der Helm der Blumenkrone iſt ſtumpf gekerbt.

Wohnort. Aecker.

Bluͤthezeit. Auguſt, September.

2. Galeopsis tetrahit. Gemeiner Hohlzahn. Der aͤſtige, gegen 2 Fuß hohe Stengel iſt mit rau⸗ hen, herabſtehenden Haaren beſetzt, an den Gelen⸗ BY angeſchwollen; die eifoͤrmigen, zugeſpitzten

laͤtter find ſaͤgeartig, langgeſtielt, haarig; die rothen Lippenblumen fiud doppelt jo lang als die bauchigen, kurzen, gewimperten, mit langen, bor ſtigen Zähnen beſetzten Kelche, und bilden vielblü⸗ thige Quirle, wovon die aͤußerſten einander berühren,

Wohnort. Aecker, Zaͤune. Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

210. Stachys. Zieſt. Epiaire.

Die Oberlippe iſt gewoͤlbt die untere drei⸗ lappig, der mittlere Lappen iſt ausgerandet; die unteren Staubfaͤden ragen nach der Befruchtung aus der Blumenkrone.

XIVte Klaſſe rte Ordnung. 239

1. Stachys palustris. Sumpfzieſt. Der aufr rechte, einfache, viereckige Stengel wird 1 2 Fuß hoch, mit laͤnglich lanzettfoͤrmigen, ungeſtiel⸗ ten, ſtumpf gekerbten, weichhaarigen Blaͤttern, welche einander gegenuͤber ſtehen; die blaßrothen, gefleckten Blumen bilden ſechsbluͤthige Quirle, wel⸗ che an der Spitze des Stengels aͤhrenfoͤrmig ſitzen.

Wohnort. ufer, feuchte Wieſen.

Bluͤthezeit. Junius, Julius.

2. Stachys germanica. Teutſcher Zieſt. Der aufrechte, 3 4 Fuß hohe Stengel iſt mit dichter, weißer Wolle bedeckt; die herzfoͤrmigen, zugeſpitz⸗ ten Blätter find weichwollig, am Rande mit uͤber⸗ einander liegenden Zähnen beſetzt; die rothen Lip- penblumen bilden dichte, vielbluͤthige Quirle mit lanzettfoͤrmigen, ſchmalen Nebenblaͤttchen.

Wohnort. Wege, trockne Anhoͤhen. Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

3. Stachys recta. Weißer Zieſt. Die Sten gel ſind aufſteigend, ſtraff, wenig behaart; die Blaͤtter ſind kurzgeſtielt, herzfoͤrmig oder lanzett⸗ foͤrmig, tief gekerbt; die gelblichweißen Blumen figen zu 10 in abſtehenden Quirlen und bilden an der Spitze des Stengels und der Aeſte Aehren mit ſchmalen Nebenblaͤttchen; die Kelche ſind ſtachelig.

Wohnort. An Wegen, unfruchtbaren Orten. Bluͤthezeit. Mai bis Auguſt.

4. Stachys annna. Jaͤhriger Zieſt. Der aufrechte, viereckige Stengel iſt glatt, mit einander gegenuͤberſtehenden, eilanzettfoͤrmigen, dreinervi— gen, glatten, gekerbten Blättern, welche nach oben zu ſchmaͤler und ungeſtielt find; die weißen Lippen⸗

230 XIlVte Klaſſe ite Ordnung.

blumen mit gelber Unterlippe find 3 bis A4mal län ger als der haarige Kelch, und ſtehen aͤhrenfoͤrmig in meiſt ſechsbluͤthigen Quirlen.

Wohnort. Aecker.

Bluͤthezeit. Julius bis September.

5. Stachys arvensis. Kleinblüthiger Zieſt. Der Stengel iſt ſtumpf viereckig, mit ausgebreiteten Aeſtchen und ſo wie die Blattſtiele und Kelche rauhhaarig; die Blätter find herzfoͤrmig, ſtumpf, ſaͤgeartig; die Kelche ſtiellos, halb fuͤnfſpaltig, be⸗ grannt; die weißlichen Blumen mit ganzem Helm, dreitheiliger Unterlippe, deren mittlerer Einſchnitt größer und mit rothen Punkten bezeichnet iſt, find beinahe kleiner als die Kelche, und bilden ſechs⸗ bluͤthige Quirle.

Wohnort. Felder. Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

211. Satureja. Pfefferkraut, Saturey. Sariette.

Die Blumenkrone iſt fuͤnftheilig; die Staub⸗ traͤger aus einander ſtehend.

1. Satureja hortensis. Gartenſaturey, Bohnenkraut. Eine jaͤhrige Pflanze, deren Stengel rauh, aͤſtig, mit einander gegenuͤberſtehen⸗ den, ſchmal lanzettförmigen, ſteifen, rauhen Blaͤt⸗ tern beſetzt ſind; die blaß blaͤulichrothen Blumen find geſtielt und ſitzen zu 2 8 verbunden in den Winkeln der Blätter. Die ganze Pflanze iſt ge⸗ wuͤrzhaft. ö

Wohnort. Gärten. Blüthezeit. Julius, Auguſt.

XiVte Klaſſe ite Ordnung. 231

212. Lavandula, Lavendel. Lavande.

Der eifoͤrmige Kelch iſt gezaͤhnt, mit einem Deckblaͤttchen unterſtuͤtzt; die Blumenkrone iſt zur ruͤckgelehnt; die Staubfaͤden ſind in der Roͤhre.

1. Lavandula spica. Gartenlavendel. Der ſtrauchartige, 1 3 Fuß hohe Stengel hat lan— zettfoͤrmig gleichbreite, ungeſtielte Blätter, welche am Rande zuruͤckgerollt find; die hellblauen, zur weilen weißen oder roͤthlichen Blumen bilden an der Spitze des Stengels eine unterbrochene, nackte Lehre; der Geruch der ganzen Yflanze iſt ange⸗ nehm, durchdringend.

Wohnort. Gaͤrten; aus dem ſuͤdlichen Euro⸗ pa urſpruͤnglich.

Blüthezeit. Julius, Auguſt.

Eine Arzneipflanze.

213. Hyssopus. Hop. Hyssope.

Die Unterlippe der Korolle iſt dreitheilig; der mittlere Einſchnitt ausgerandet; die aufrechten Staubtraͤger ſtehen aus einander.

1. Hyssopus officinalis. Gemeiner Iſop. Die aͤſtigen, feſten, eckigen Stengel find mit ſchmal⸗ lanzettfoͤrmigen, wohlriechenden Blättern beſetzt; die blauen Lippenblumen ſitzen in halben, dichten Quirlen und bilden eine einſeitige Bluͤthentraube; der mittlere Einſchnitt der Korolle iſt zweilappig, ganzrandig. f

Wohnort. Gärten; urſpruͤnglich aus Sibirien und Deſtreich.

Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

Eine Arzneipflanze.

232 XIVte Klaſſe ıte Ordnung.

214. Ballota, Ballote. Ballote.

Der Kelch iſt offen, fünfzähnig, zehnnervig; die Oberlippe der Krone ift aufrechtſtehend, und jo wie der mittlere Lappen der Unterlippe ausgerandet.

1. Ballota nigra Schwarze Ballote. Der 1 2 Fuß hohe, rauhe Stengel iſt viereckig, mit gegeneinanderſitzenden, herzfoͤrmigen, geſtielten Blättern beſetzt, welche am Rande ſaͤgeartig, ein⸗ geſchnitten, oben aderig, rauh ſind; die dunkelro⸗ then Blumen mit langzugeſpitzten Kelchzaͤhnen bilden in den Winkeln der Blätter kurzgeſtielte, vielbluͤ⸗ thige Quirle. Wohnort. An Wegen, Zaͤunen. Blüthezeit. Junius, Julius.

2) Die Kelche find zweilippig. 215. Scutellaria. Helmkraut. Toque.

Die beiden Lippen des Kelches ſind ungetheilt, zugerundet; die obere mit einem Deckel verſehen;

ſie ſchließen ſich nach dem Verbluͤhen.

1. Scutellaria galericulata. Gemeines Helm⸗ Kraut. Der glatte, viereckige Stengel wird gegen 1 Fuß hoch, mit gegenuͤberſtehenden, geſtielten, hellgruͤnen, gezaͤhnelten, breitlanzettfoͤrmigen Blaͤt⸗ tern; die hellblauen, geſtielten Blumen mit drei⸗ ſpaltiger Unterlippe ſitzen gepaart in den Winkeln der Blätter auf einer Seite des Stengels; die Blumenſtielchen ſind am Grunde mit ſehr ſchmalen Dedblättchen verſehen; die Staubbeutel find mit glänzenden Pünktchen beſprengt. 1 Wohnort. Ufer, feuchte Wieſen.

Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

XIVte Klaſſe ite Ordnung. 233

216. Thymus. Thymian. Thym.

Die Muͤndung des Kelches, deſſen Oberlippe drei, die untere zwei Zähne hat, iſt mit Quer⸗ haaren verſchloſſen; die Oberlippe der Blumenkrone iſt geſpalten und ſteht aufrecht.

12 Thymus serpyllum. Quendel. Die nie⸗ derliegenden, äftigen Stengelchen find roͤthlich, behaart, Raſen bildend; die Blumen tragenden aufrecht, mit eifoͤrmigen, kurzgeſtielten, ganzran⸗ digen Blaͤttchen, welche gegenüber ſtehen; die vor then, helleren oder dunkleren Blümchen mit klei⸗ nen, gewimperten Kelchen, ſitzen an der Spitze der Stengelchen kopffoͤrmig in dichten Quirten ; die Pflanze riecht gewuͤrzhaft.

Wohnort. Sonnige, trockne Anhoͤhen.

Blüthezeit. Julius, Auguſt.

Eine Arzneipflanze.

2. Thymus acinos. Bergbaſilie. Die aufs ſteigenden, viereckigen Stengel ſind aͤſtig, mit ein⸗ ander gegenuͤberſtehenden eifoͤrmigen, zugeſpitzten 7 ſcharf ſaͤgeartigen Blaͤttern beſetzt; die uͤberhaͤn⸗ genden, geſtielten, blaͤulichrothen Blumen mit haa⸗ rigem, oben engem, unten bauchigem Kelche ſtehen zu 6 in Quirlen; die Unterlippe iſt mit einem weißen, mondfoͤrmigen Flecke bezeichnet.

Wohnort. Sonnige Anhoͤhen. Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

217. Prunella. Prunelle. Brunelle.

Die Staubfaͤden find gabelfoͤrmig geſpalten, an der einen Spitze ſtehen die zweifaͤcherigen, be⸗ haarten Antheren; die Narbe iſt geſpalten.

234 XIVte Klajfe ıte Ordnung.

ı. Prunella vulgaris. Gemeine Prunelle. Die viereckigen, handhohen Stengel find aufſteigend, mit gegeneinanderſtehenden, eiförmig länglichen, ſaͤgeartigen Blättern; die blauen Lippenblumen fisen an der Spitze der Stengel in dichten Quirlen und bilden eine laͤnglich eifoͤrmige Aehre; die Ober⸗ lippe des Kelchs iſt abgeſtutzt, leicht dreizaͤhnig.

Wohnort. Wieſen, Weiden.

Blüthezeit. Julius, Auguſt.

218. Origanum. Doſten. Origan.

Die Oberlippe der Blume iſt in 2, die Unter⸗ lippe in 3 gleiche Lappen getheilt; die Blumen ſtehen in Aehren, mit gefaͤrbten Nebenblaͤttchen verſehen. N |

1. Origanum vulgare. Doſt. Wohlgemuth. Der haarige, viereckige Stengel it 1 2 Fuß hoch, äftig, mit weichhaarigen, ſtumpf eiförmigen, gezähnten Blättern, welche einander gegenuͤber ſitzen; die roͤthlichen Blumen ſtehen in runden Buͤ⸗ ſcheln beiſammen, welche durch eifoͤrmige, rothe Deckblaͤttchen unterſtuͤtzt ſind und an der Spitze des Stengels eine rispenartige Bluͤthentraube bilden. Die ganze Pflanze hat einen gewuͤrzhaften Geruch.

Wohnort. Waͤlder, Zaͤune.

Blüthezeit. Julius, Auguſt.

Eine Arzneipflanze.

219. Melissa, Meliſſe. Melisse. Herbe de

citron.

Der eckige, trockne Kelch iſt oben flach, mit etwas verlaͤngerter Oberlippe; die Oberlippe der

XIVte Klafje ıte Ordnung. 235

Korolle iſt hohl, zweitheilig; der mittlere Ein⸗ ſchnitt der Unterlippe iſt herzformig.

1. Melissa officinalis. Citronenmeliſſe. Der viereckige, aͤſtige Stengel iſt mit eifoͤrmigen, ſaͤgeartigen, zugeſpitzten Blattern beſetzt; die weiß⸗ lichen Lippenblumen ſtehen in halben Quirlen mit geſtielten, laͤnglichen Nebenblaͤttchen. x

Wohnort. Garten; urſpruͤnglich aus Italien,

Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

Eine Arzneipflanze.

220. Clinopodium. Wirbeldoſt. Clinopode.

Die gegrannten Kelche ſind unten mit borſti⸗ gen Huͤllen verſehen; die zwei Zaͤhne der Unter⸗ lippe des Kelchs ſind laͤnger als die drei oberen; die Oberlippe der Blumenkrone flach, umgekehrt herzfoͤrmig.

1. Clinopodium vulgare. Wirbeldoſt. Wir⸗ belborſte. Der aufrechte, x 2 Fuß hohe Stengel iſt haarig, viereckig, mit einander gegen⸗ überſitzenden, eifoͤrmigen, geſtielten, haarigen, ge⸗ zähnten Blättern ; die rothen Blumen bilden dichte, behaarte, in Haͤuptchen zuſammengedraͤngte Quirle mit vielen ſchmalen Nebenbläti!,en ; die Staubträ⸗ ger ſind bogenfoͤrmig gekruͤmmt; die Antheren weiß, ſcheinbar aus 2 Kuͤgelchen beſtehend.

Wohnort. Zaͤune, Waͤlder. Blüthezeit. Julius, Auguſt.

236 XlVte Klaſſe zte Ordnung.

ate Ordnung, Angiosper mis. Mit bedeckten Saamen.

1) Der Kelch iſt zweitheilig. 221. Orobanche. Sommerwurzel. Orobanche.

Die Oberlippe der Blume iſt gewoͤlbt; die Unterlippe dreiſpaltig; am Grunde des Fruchtbo— dens befindet ſich eine Druͤſe; die Saamenkapſel iſt einfaͤcherig, zweiklappig, vielſaamig.

2. Orobauche major. Große Sommerwur⸗ zel. Der einfache, runde Stengel iſt röhrig, hellbraungelb, behaart, ſtatt der Blätter mit gleich⸗ farbigen Schuppen beſetzt; die blaß braungelben, aufgeblaſenen Blumen ſind in gleiche Einſchnitte getheilt und ſitzen an der Spitze des Stengels in einer Aehre; die Antheren find braun, zuſammen⸗ haͤngend; die Narbe kopffoͤrmig, geſpalten.

Wohnort. Trockne Waͤlder. Bluͤthezeit. Junius, Julius.

2) Die Kelche ſind viertheilig. 222. Lathraea. Schuppenwurzel. Clandestine.

Der viertheilige Kelch ift weit, gefärbt, die Blume zweilippig; am Grunde des Fruchtbodens ſteht eine flachgedruͤckte Druͤſe; die Narbe iſt einfach.

1. Lathraea squammaria. Gemeine Schup⸗ penwurzel. Die aus weißen, dachziegelfoͤrmig liegenden Schuppen beſtehende Wurzel treibt ein— fache, fleiſchige, weiße, mit Schuppen beſetzte Stengel; die roͤthlichen, herabhaͤngenden, geſtielten

XIVte Klaſſe ate Ordnung. 23%

Blumen mit dreitheiliger Unterlippe ſitzen reihen⸗ weiſe und bilden an der Spitze des Stengels eine einfeitige Lehre mit rundlichen, gefärbten Deck— blaͤttchen. ö Wohnort. Trockne Waͤlder, an der Wurzel der Baͤume. Bluͤthezeit. April, Mai.

223. Euphrasia. Augentroſt. Euphraise,

Der Kelch iſt zylinderfoͤrmig, viertheilig; die Blumenkrone zweilippig; die Antheren ſind am Grunde ſtachelig; die Saamenkapſel zweifaͤcherig, laͤnglich eifoͤrmig.

1. Euphrasia officinalis. Gemeiner Augen⸗ troſt. Der aufrechte, etwas haarige Stengel iſt aͤſtig, oft roth, mit einander gegenuͤberſitzenden, eiförmigen den Stengel umfaſſenden, gefurchten, ſcharf gezaͤhnten Blaͤttern; die weißen, gelb und rothgeſtreiften Blumen mit gewoͤlbter Oberlippe,

dreilappiger Unterlippe, ſitzen einzeln am Ende des Stengels in den Winkeln der Blätter.

Wohnort. Wieſen, Waͤlder.

Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

2, Euphrasia odontites. Rother fugentroft. Der aͤſtige Stengel wird gegen 1 Fuß hoch, mit gegenuͤberſtehenden, lanzettfoͤrmig zugeſpitzten, ge— kerbten Blattern; die rothen Blumen figen auf kurzen Stielchen in den Winkeln der Blätter und bilden am Ende des Stengels eine lange, einſei⸗ tige, gebogene Aehre; die Oberlippe iſt zuſammen⸗ gedruͤckt, leicht ausgerandet, laͤnger als die drei

Einſchnitte der Unterlippe, wu gleich, abgeſtutzt, gekerbt ſind.

238 XIVte Klaſſe ate Ordnung.

Wohnort. Felder, Weiden, an Wegen. Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

224. Rhinanthus. Hahnenkamm. Gocrete,

Der bauchige Kelch iſt vierzaͤhnig; der Helm der Blumenkrone zuſammengedruͤckt; die Saamen⸗ kapſel zweifaͤcherig, ſtumpf, platt.

1. Rhinanthus crista galli. Gemeiner Habs nenkamm. Der aufrechte, einfache oder aͤſtige Stengel wird gegen ı Fuß hoch; die Stengelblätter find lanzettförmig, ſaͤgeartig, gegeneinander ohne Stiele ſitzend; die oberſten Blätter breiter, zuge⸗ ſpitzt, eingeſchnitten gezaͤhnt; der Kelch iſt glatt, 1 die Oberlippe der gelben Blumen iſt an der Spitze blau oder roth. \

Wohnort. Wieſen. Blüthezeit. Junius, Julius.

225. Melampyrum. Wachtelweizen, Kuhwetizen. | Melampyre.

Der Kelch iſt viertheilig; die Oberlippe zu— fammengedrüdt, am Rande zuruͤckgeſchlagen; die Saamenkapſel iſt zweifaͤcherig, ſchief, zuſammenge— drückt, an der einen Naht aufſpringend, zwei hoͤk⸗ kerige Saamen enthaltend. ö

1. Melampytan cristatum. Kammfoörmiger Wachtelweizen. Der äftige, aufrechte Stengel iſt viereckig, mit gegeneinanderſitzenden, ſchmal lanzettformigen, ganzrandigen, etwas haarigen Blattern beſetzt; die gelben oder rothen Blumen bilden am Ende des Stengels dichte, kurze, vier— eckige Aehren, mit vielen eifoͤrmigen, kammfoͤrmig gezähnten, gefaͤrbten Deckblattchen. Ab

XIVte Klaſſe 2te Ordnung. 290

Wohnort. Wälder, grafige Hügel.

Blüthezeit. Julius.

2. Melampyrum arvense. Ackerwachtelwei⸗ zen. Der aufrechte Stengel iſt aͤſtig, gegen ı Fuß hoch; die Blätter find lanzettfoͤrmig, ganzrandig ; rauh; die rothen, gelbgefleckten Blumen mit ein⸗ zelnen, rothen, borſtenartig gezaͤhnten Deckblaͤttern bilden ſchlaffe, runde Endaͤhren; die Kelche ſind vierſpaltig, rauh.

Wohnort. Fruchtfelder.

Bluͤthezeit. Junius, Julius.

3. Melampyrum pratense. Wieſenwachtel⸗ weizen. Der Stengel iſt am Grunde niederlie- gend, dann aufrecht, aͤſtig, viereckig, mit ſchmal⸗ lanzettförmigen, leichtbehaarten, gegenuͤberſtehen— den, am Grunde mit einigen ſchmalen Zaͤhnen verſehenen Blättern ; die gelben, geſchloſſenen Blu— men mit weißer, langer Roͤhre kommen an einer Seite des Stengels gepaart auf kurzen Stielchen aus den Winkeln der Blaͤtter; die Kelchabſchnitte ſind ſchmal, zugeſpitzt, meiſt laͤnger als die Kelch— roͤhre.

Wohnort. Wälder,

Bluͤthezeit. Julius, Auguft,

4. Melampyrum sylyaticum. Waldwachtel⸗ weizen. Der mit wenigen Aeſten beſetzte Stengel iſt unten rund, oben eckig, mit ganzrandigen, ſchmallanzettfoͤrmigen Blaͤttern; die gelben, offenen, gepaarten Blumen kommen an einer Site des Stengels hervor; die Kelchabſchnitte ſind lanzett⸗ foͤrmig, abgeſtumpft.

Wohnort. Wälder.

Bluüͤthezeit. Julius.

240 XIVte Klaſſe ate Ordnung.

3) Die Kelche find fünftheilig.

226. Scrophularia. Braunwurzel. Scrophu- N. laire. A

Die Blume iſt Eugelförmig , zweilippig; die, Oberlippe ſtumpf, eingeſchnitten; die Unterlippe kurz, dreitheilig; die Saamenkapſel zweifaͤcherig.

1. Scrophularia nodosa. Gemeine Braun⸗ wurzel. Der glatte, viereckige Stengel wird 2— 3 Fuß hoch, iſt mit breiten, eifoͤrmigen, dreiner⸗ vigen, ſaͤgeartigen, einander gegenüberfigenden , zuweilen zu 3 beiſammenſtehenden, glatten Blaͤt⸗ tern beſetzt; die rothbraunen, kugeligen Blumen bilden eine zweitheilige Rispe am Ende des Stengels.

Wohnort. Wälder, Zäune.

Bluͤthezeit. Julius, August

2. Scrophularia aquatica Waſſerbraun⸗ wurzel. Der viereckige, 3 4 Fuß hohe Stengel iſt an den Ecken durch die herablaufenden Blatt- ſtiele geflügelt; mit geſtielten, abgeſtumpft herz⸗ foͤrmigen, fägeartigen, meiſt gedritten Blaͤttern; die braunrothen Blumen ſitzen an der Spitze des Stengels in einer Bluͤthentraube.

Wohnort. Waſſergraͤben.

Bluͤthezeit. Junius, Julius.

227. Digitalis. Fingerhut. Digitale.

Der Kelch iſt fuͤnftheiligz die bauchige, glocken⸗ förmige Blumenkrone fünfſpaltig; die eiförmige Saamenkapſel zweifaͤcherig.

1. Digitalis purpurea. Rother Fingerhut. Der einfache, runde, weichhaarige Stengel wird

=

XIVte Klaſſe 2te Ordnung. 241

3 4 Fuß hoch, abwechſelnd mit eifoͤrmigen, weichhaarigen, ungleichen, gekerbten Blättern ; die rothen, gefleckten Blumen ſitzen einzeln, an einer Seite bis an die Spitze des Stengels, und bilden eine dichte Bluͤthentraube; die Oberlippe der Blu⸗ me iſt ganz; die Kelchabſchnitte ſind eiformig, zu⸗

geſpitzt. f

Wohnort. Gärten, Wälder.

Bluͤthezeit. Junius bis Auguſt.

Eine Giftpflanze.

228. Antirrhinum. Löwenmaul. Muflier.

Der Kelch iſt fünffpaltig; die rachenfoͤrmige Blumenkrone hat am Grunde einen Sporn; der Schlund iſt durch einen gewoͤlbten, geſpaltenen Gaumen geſchloſſen; die Saamenkapſel iſt er faͤcherig.

1. Antirrhinum elatine. Erdwinde. Die dünnen, niederliegenden Stengel ſind aͤſtig, haarig, mit abwechſelnden, eifoͤrmig ſpondonfoͤrmigen, ge⸗ wimperten Blättern beſetzt; die gelblichblauen, kleinen, hinten geſpornten Blumen kommen auf duͤnnen, langen, aelsAmmien aa Ja Sieh aus den Blattwinkeln. ö

Wohnort. Felder.

Bluͤthezeit. Julius, Luguſt.

2. Antirrhinum spurium. Baftarblöwenr maul. Die niedertiegenden t haarigen, aͤſtigen, Stengel ſind mit kurzgeſtielten, rundlich eifoͤrmigen, abwechſelnd ſitzenden, behaarten Blättern beſetzt; die gelben oder dunkelrothen Blumen kommen an einzelnen Stielen aus den Winkeln der Blätter.

Wohnort. Aecker.

Bluͤthezeit. Juljus, Auguſt.

45

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af? XIVte Klaſſe 2te Ordnung.

3. Antirrhinum arvense. Aderlöwenmaul, Der aufrechte, etwas rauhe, aͤſtige Stengel wird 1 Fuß hoch, und iſt mit ſchmal lanzettfoͤrmigen, ganzrandigen Blättern beſetzt, welche unten zu 4, nach oben zu abwechſelnd am Stengel figen; die kleinen, blaͤulichen Blumen bilden eine kurze Blü⸗ thentraube mit gleichlangen, ſchmalen Nebenblaͤt⸗ tern; die lanzettfoͤrmigen Kelchabſchnitte ſind be⸗ haart, klebricht.

Wohnort. Felder. 9

Bluͤthezeit. Julius.

4. Antirrhinum minus. Kleines Löwen⸗ maul. Der ausgebreitete, haarige Stengel iſt aͤſtig, mit ſtumpf lanzettfoͤrmigen, abwechſelnden Blaͤttern; die langgeſtielten, roͤthlichen Blumen kommen aus den Blattwinkeln; ; der Sporn iſt ge⸗ kruͤmmt, kurz.

Wohnort. Gaͤrten, Aecker. Blüthezeit. Julius, Auguſt.

5. Antirrhinum linaria. Leinkraut. Die runden, einen Fuß und hoͤher werdenden Stengel ie dicht mit ſchmal lanzettfoͤrmigen, dunkelgruͤnen

laͤttern beſetzt; die hellgelben, innerhalb goldgel⸗ ben Blumen mit langem Sporn bilden an der Spitze eine gedraͤngte Aehre,

Wohnort. Felder, ſandige Orte.

Blüthezeit. Julius, Auguſt.

Eine Arzneipflanze.

229. Pedicularis. Läuſekraut. Pediculaire,

Der Kelch ift fuͤnfſpaltig; die Blume zweilippig; die Oberlippe gewoͤlbt; ; die Unterlippe dreitheilig; die Kapſel iſt zweifächerig , ſchief, oben aufſpringend.

1

XIVte Klaſſe 2te Ordnung. 243

1. Pedicularis palustris. Sumpfläufetraut. Der aͤſtige, glatte Stengel wird fußhoch; die ab— wechſelnd fitzenden, glatten Blätter find mehrfach fein zertheilt, gefiedert; die rothen Blumen mit abgeſtumpfter Oberlippe, ſchiefer, dreitheiliger Unterlippe, eifoͤrmig aufgeblaſenem, getheiltem, am Rande federartigem Kelche kommen aus den Blattwinkeln und bilden an der ite eine lockere Aehre.

Wohnort. Feuchte Wieſen. Bluͤthezeit. Junius, Julius.

2. Pedicularis sylvatica. Waldlaͤuſekraut. Die niederliegenden, aͤſtigen Stengel find mit ab- wechſelnden, gefiederten Blaͤttern, deren Fieder⸗ blaͤttchen rundlich ſind, beſetzt; die rothen Blumen mit abgeſtutzter, zweizahniger Oberlippe, herzfoͤr⸗ miger Unterlippe, glattem, ungleich fuͤnftheiligem, am Rande krauſem Kelche, kommen aͤhrenfoͤrmig aus den Winkeln der Blätter.

Wohnort. Waͤlder, Heiden. Bluͤthezeit. Mai, Junius.

244

XVte Klaſſe, Tetradynamia,

Mit 6 Staubtraͤgern, von welchen 2 fir zer als die andern ſind.

1te Ordnung, Siliculosa. Mit Schoͤtchen.

1) Die Schoͤtchen ſind ganzrandig. 230. Draba. Hungerblümchen. Drave.

Das Schoͤtchen iſt ganzrandig, eiförmig laͤng⸗ lich, mit flachen, der Scheidewand gleichlaufenden Klappen; der Griffel ſehr kurz.

1. Draba verna. Frühlingshungerblüm⸗ chen. Die eilanzettfoͤrmig zugeſpitzten, fägeartigen, behaarten Wurzelblaͤttchen umgeben am Grunde kreisfoͤrmig die dünnen, fingerslangen, nackten, aͤſtigen Schaͤfte; die weißen Bluͤmchen mit 4 zur Haͤlfte geſpaltenen, abgeſtumpften Blumenblaͤttern, ſtielloſer Narbe, ſind kurz geſtielt und ſitzen ſchirm⸗ foͤrmig am Ende der Schaͤfte; die eifoͤrmigen, zu⸗ ſammengedruͤckten, glatten Schoͤtchen ſind vielſaa⸗ mig, lang geſtielt.

Wohnort. Trockne Orte, Mauern.

Bluͤthezeit. Im Anfange des Fruͤhlings.

231. Myagrum. Leindotter. Cameline.

Das Schoͤtchen iſt beinahe kugelich, hart, zwei— faͤcherig, einſaamig; an der Spitze ſitzt der kegel— foͤrmige Griffel.

Xyte Klaffeite Ordnung. . 245

1. Myagrum en: Rispenbluͤthi⸗ ger Leindotter. Der aufrechte, eckige, behaarte Stengel it oben in Aeſtchen getheilt, abwechſelnd mit pfeilfoͤrmig lanzettfoͤrmigen, gezaͤhnten, zuge⸗ ſpitzten, den Stengel umfaſſenden Blaͤttern; die gelben, vierblaͤtterigen, langgeſt ielten Blumen bil⸗ den am Ende des Stengels eine einfache, lange, ſchlaffe Bluͤthentraube; die Schoͤtchen ſind beinahe kugelrund, netzfoͤrmig gerunzelt.

Wohnort. Aecker. Beluͤthezeit. Julius. 2. Myagrum sativum Gemeiner Leindot⸗

ter. Der aufrechte, runde Stengel iſt aͤſtig, mit

pfeilfoͤrmig lanzettfoͤrmigen, zugeſpitzten, meiſt ganzrandigen, behaarten Blaͤttern, welche den Stengel umfaſſen; die blaßgelben Blumen mit ganz⸗ randigen, abgeſtumpften Blaͤttchen bilden am Ende des Stengels eine lange, ſchlaffe Bluͤthentraube; die vielſaamigen Kapſeln ſind umgekehrt eifoͤrmig,

glatt, mit dem Griffel an der Spitze.

Wohnort. Unter der Leinſaat. Bun ezeit. Junius, Julius.

0 Die Schoͤtchen ſind an der Spitze ausgerandet.

232. Alyssum. Steinkraut. Alisson.

Einige Staubtraͤger find innerhalb mit einem Zaͤhnchen bezeichnet; das Schoͤtchen iſt ausgerandet.

1. Alyssum calycinum, Gekelchtes Stein- kraut. Die aufwaͤrts gebogenen, krautartigen, aͤſtigen Stengel find mit zerſtreuten, ſchmal lanzettfoͤrmi⸗ gen, ſtielloſen, weißlich behaarten Blattchen beſetzt;

246 XVte Klafje ite Ordnung.

*

\

die kleinen Blümchen mit bleibendem Kelche find gelb, zuletzt weiß, und bilden eine Bluͤthentraube; 2 Staubträger find gezaͤhnt, die übrigen einfach; die Schoͤtchen find rund aüsgerandet.

Wohnort. Unfruchthare Orte. Bluͤthezeit. Junius, Julius.

2. Alyssum campestre. Feldſteinkraut. Der aufrechte oder niederliegende, rauhe, weißbe⸗ ſtaͤubte Stengel iſt aͤſtig, mit lanzettfoͤrmigen, ab⸗ geſtumpften, rauhhaarigen Blattchen abwechſelnd beſetzt; die gelben, blaͤſſer werdenden Blumen mit getheilten Blattchen und kuͤrzerem, hinfaͤlligem Kelche bilden am Ende des Stengels eine Bluͤthentraube; 4 Staubtraͤger ſind gezaͤhnt, 2 an beiden Seiten, am Grunde mit einer Borſte, welche aus dem Fruchtboden entſpringt; die Schoͤtchen find eifoͤrmig, etwas zuſammengedruͤckt, weichhaarig.

Wohnort. Unfruchtbare Aecker. Blüthezeit. Mai, Junius.

3. Alyssum montanum. Bergſteinkraut. Die hingeſtreckten, aufwaͤrts gebogenen, einfachen, weißbeſtaͤubten Stengel find abwechſelnd mit eifoͤr⸗ migen, an der Spitze breiteren, ſternfoͤrmig mit kurzen Borſten beſetzten, weißlichgruͤnen Blaͤttern verſehen; die gelben Blumen bilden ein Koͤpfchen, welches ſich in eine Bluͤthentraube verlaͤngert; die Schoͤtchen find beinahe kreisrund zuſammengedrüͤckt, leicht gerandet, mit dem Griffel beſetzt.

Wohnort. An Felſen. Blüthezeit. April Junius,

XVte Klaſſe 1te Ordnung. 247

233. Thlaspi. Täſchelkraut. Tabouret,

Das Schoͤtchen ift ausgerandet, umgekehrt herz⸗ förmig, vielſaamig; die Klappen nachenfoͤrmig, gerandet. ;

1. Thlaspi arvense. Ackertäͤäſchelkraut. Der aͤſtige, glatte Stengel iſt aufrecht, gegen 1 Fuß hoch; die eifoͤrmigen, abgeſtumpften, ganz⸗ randigen Wurzelblaͤtter umgeben den Stengel kreis- foͤrmig; die Stengelblaͤtter ſind umfaſſend, eilan⸗ zettfoͤrmig, buchtig gezaͤhnt, abwechſelnd ſitzend; die weißen Bluͤmchen bilden eine Bluͤthentraube am Ende ae bel die kreisrunden, zuſammenge⸗ drückten Schoͤtchen ſind glatt, mit einem haͤutigen Fluͤgel umgeben. Dr:

Wohnort. Aecker.

Bluͤthezeit. Mai, Junius.

2. Thlaspi campestre. Feldtaäſchelkraut. Der aufrechte, weichhaarige Stengel iſt oben in Aeſtchen getheilt; die Wurzelblaͤtter ſind eifoͤrmig, ganzrandig; die Stengelblaͤtter abwechſelnd um»

faſſend, pfeilfoͤrmig lanzettfoͤrmig, gezaͤhnt, be⸗ haart; die kleinen, weißen Blumen, deren Blaͤtt⸗ chen kaum laͤnger als die Kelche ſind, bilden am Ende des Stengels und der Zweige Bluͤthentrau⸗ ben; die Schoͤtchen find rundlich, zuſammengedruͤckt, rauhhaarig. N Kite

Wohnort, Felder.

Bluͤthezeit. Mai, Junius. 5

3. Thlaspi perfoliatum. Durchwachſenes Taͤſchelkraut. Der aufrechte, glatte, krautar⸗ tige Stengel iſt unten aͤſtig, abwechſelnd mit herz⸗ förmigen, glatten, leicht gezaͤhnten Blättern beſetzt, welche den Stengel umfaſſen; die weißen Blümchen,

*

j

248 xyte Klaſſe ite Ordnung.

welche kaum etwas länger als der Kelch find, bil— den eine Bluͤthentraube; die Schoͤtchen find herz⸗ foͤrmig, ausgerandet. sr |

Wohnort. Felder. Bluͤthezeit. Mai.

4. Thlaspi bursa pastoris. Hirtentaſche. Der aufrechte, weichhaarige Stengel iſt aͤſtig, mit lanzettfoͤrmigen, gefiedertgetheilten, gezaͤhnten Wur- zelblaͤttern, und abwechſelnden, pfeilformig lan⸗ zettfoͤrmigen, gezaͤhnten, haarigen Stengelblaͤttern beſetzt; die kleinen, weißen Blumen ſtehen am Ende des Stengels traubenformig ; die Schoͤtchen ſind dreieckig, herzfoͤrmig, glatt.

Wohnort. Felder, an Wegen. Bluͤthezeit. Den Sommer über,

f 234. Cochlearia. Löffelkraut. Cranson.

Das Schoͤtchen iſt ausgerandet, angeſchwollen, rauh, mit hoͤckerigen, ſtumpfen Klappen.

1. Cochlearia armoracia. Meerrettig. Der glatte, aͤſtige Stengel wird gegen 2 Fuß hoch; die großen, eilanzettfoͤrmigen, langgeſtielten Wurzel- blaͤtter find gekerbt; die lanzettfoͤrmigen Stengel⸗ blaͤtter ſind kurzgeſtielt oder ſitzend, eingeſchnitten gekerbt, glatt, aderig; die weißen Blumen ſtehen an der Spitze des Stengels in einer ſchlaffen Bluͤ— thentraube. f

Wohnort. Gärten.

Bluͤthezeit. Julius.

Eine Arzneipflanze.

XVte Klaſſe tte Ordnung. 240

235. Lepidium. Kreſſe. Passerage.

Das Schoͤtchen iſt ausgerandet, herzfoͤrmig, vielſaamig; die Klappen nachenföͤrmig, der Schei⸗ dewand entgegengeſfetzt. a

1. Lepidium sativum, Gartenkreſſe. Der glatte Stengel iſt ein bis anderthalb Fuß hoch, äftig , abwechſelnd mit glatten, geſtielten, längli= chen, vieltheiligen Blaͤttern beſetzt; die weißen, vierblaͤtterigen Bluͤmchen bilden am Ende des Sten⸗ gels und der Aeſte Bluͤthentrauben; die Schoͤtchen ſind zuſammengedruͤckt, glatt, ausgerandet. Wohnort. Gaͤrten. 11 Bluthezeit. Junius bis Auguſt.

2te Ordnung, Tetradynamia siliquosa. Mit Schoten.

236. Raphanus. Rettig. Ravenelle.

Die Kelchblaͤttchen ſind geſchloſſen; die Schote iſt rund, hoͤckerig, gegliedert; es befinden ſich 2 druͤſenfoͤrmige Nectarien zwiſchen den kürzeren Staub— traͤgern und dem Griffel, eben ſo viele zwiſchen den laͤngeren und dem Kelche. |

1. Raphanus raphanistrum. Ackerrettig. Die Wurzel iſt ſpindelfoͤrmig; der aufrechte, aͤſtige Stengel wird 1 2 Fuß hoch z. die leierformigen, gezaͤhnten, eingeſchnittenen Blätter ſitzen abwech⸗ ſelnd und ſind rauhhaarig; die weißen oder gelben mit violetten Adern durchzogenen, kreuzfoͤrmigen Blumen bilden an der Spitze des Stengels eine

250 AVte Ktaſſe ate Ordnung.

ſchlaffe Bluͤthentraube; die runde „gegliederte Schote iſt glatt, einfacherig ‚, an der Spitze gehornt. Wohnort. Saatfelder. Bluͤthezeit. Junius, Julius.

237. Erysimum. Hederich. Roquette.

Die Schote iſt ſaͤulenfoͤrmig, volk me vier⸗ eckig; der Kelch iſt geſchloſſen.

2. Erysimum ofllcinale. ATrzueiheberich. Der aufrechte, runde, etwas rauhe Stengel iſt ı bis 2 Fuß hoch, mit abwechſelnden, abſtehenden Aeſten; haarigen, geſiedertgetheilten, gezaͤhnten, an der Spitze dreieckigen Blaͤttern; die kleinen, gelben Blumen, deren Blaͤttchen ſo lang als die Kelche find, bilden an der Spitze der Aeſte und des Stengels eine Bluͤthentraube; die aufrechten, zugeſpitzten, rauhen, kleinen Schoten ſind an den Stengel anliegend.

Wohnort. An Wegen, auf Schutt. Bluͤthezeit. Sommer. '

2. Erysimum barbarea. Stumpfblaͤtteri⸗

ger Hederich. Der aufrechte, gefurchte, glatte,

Stengel iſt aͤſtig, 1— 3 Fuß hoch; die Wurzel⸗ blätter find leierfoͤrmig, an der Spitze zugerundet,

die Stengelblaͤtter umfaſſend, abwechſelnd, efies

dert getheilt, gezaͤhnt, dunkelgruͤn; die gel en, kreuzfoͤrmigen Blumen bilden an der Spitze des Stengels eine ſchlaffe Bluͤthentraube; die ſchmalen, glatten, geraden . tragen an der Spitze den Griffel.

Wohnort. Ufer. Blüthezeit, Mai, Junius.

XVte Klaffe ste Ordnung. 251

3. Erysimam alliaria. Knoblauchhede⸗ rich. Der runde, glatte, 2 Fuß hohe Stengel iſt abwechſelnd mit geſtielten, herzfoͤrmig runden, buchtig gezaͤhnten, glatten Blaͤttern beſetzt; die weißen, vierblaͤtterigen Blumen bilden an der Spitze des Stengels eine ſchlaffe Bluͤthentraube; die lan- gen, hoͤckerigen Schoten ſind geſtreift, abſtehend. Die Pflanze riecht lauchartig.

Wohnort. Gärten, Zäune.

Bluͤthezeit. Mai, Junius.

238. Arabis. Gänſekraut. Arabette,

Zwiſchen den Kelchblaͤttchen befinden ſich 4 ſchuppenförmige, zuruͤckgebogene, druͤſenfoͤrmige Nectarien. 8 1. Arabis thaliana. Thaliſches Ganſekraut. Die aufrechten, aͤſtigen Stengel ſind unten haarig, oben glatt; die lanzettfoͤrmigen, abgeſtumpften, ganzrandigen, behaarten Wurzelblaͤtter umgeben den Stengel kreisfoͤrmig; die Stengelblaͤtter ſitzen abwechſelnd, entfernt; die kleinen, weißen, vier⸗ blätterigen Blümchen mit behaartem Kelche und langen, duͤnnen Stielchen bilden am Ende des Stengels eine ſchlaffe Blüthentraube; die ſchmalen, langen Schoten find zuſammengedruͤckt, glatt, ab⸗ ſtehend.

Wohnort. Unfruchtbare Lecker. Blüthezeit. April, Mai.

239. Brassica. Kohl. Chou.

Der aufrechte Kelch iſt zuſammengeneigt; die Saamen kugelrund; es befindet ſich ein drüfenfors

252 XVte Klaſſe 2te Ordnung.

miges Nectarium zwiſchen den kuͤrzeren Staubtraͤ⸗ gern und dem Piſtill, und eins zwiſchen den laͤn⸗ geren und dem Kelche.

A. Brassica campestris. Feldkochl. Die Wur⸗ zel iſt aͤſtig, duͤnn; der aͤſtige Stengel iſt unten leicht behaart, oben glatt, 1 2 Fuß hoch; die unteren Blätter find leierfoͤrmig, haarig, an Stie⸗ len ſitzend, welche den Stengel umfaſſen; die obe- ren Blätter find lanzettherzfoͤrmige, ungeſtielt, glatt, ganzrandig; die gelben Blumen ſitzen traubenfoͤr⸗ mig am Ende des Stengels; die runden, hoͤckeri— gen Schoten find glatt, abſtehend.

Wohnort. Felder.

Biluͤthezeit. Junius. .

2. Brassica napus. Ruͤbſenkohl. Die Wurzel iſt lang, ſpindelfoͤrmig; die a find leier⸗ foͤrmig, gezaͤhnt, glatt; die Stengelblaͤtter umfaf-

ſend, lanzettherzfoͤrmig, ſtumpf gezaͤhnt; die gel⸗

ben Blumen ſitzen am Ende des Stengels frauben- foͤrmig; der Kelch iſt abſtehend.

Wohnort. Aecker. \ Bluͤthezeit. Mai.

3. Brassica rapa. Rübenkohl, weiße runde Ruͤbe. Die Wurzel iſt rund, oben eingedruͤckt; die Wurzelblaͤtter find leierfoͤrmig, rauh; die Sten— gelblaͤtter ganzrandig, glatt; die gelben, vierblaͤt⸗ terigen Blumen ſitzen traubenfoͤrmig am Ende des Stengeliss. | |

Wohnort. Acker. |

Bluͤthezeit. Mai, Junius.

4. Brassica oleracea. Gartenkohl. Die Blaͤt⸗ ter find alle ausgeſchweift, gelappt oder kraus.

Die meiſten angebauten Gemüſearten, Kohlra— bi, Blumenkohl, Kappus, Wuͤrſching, Rothkraut

1

Vite Klaſſe zte Ordnung. 253

ſind durch Kultur erzeugte Abarten von bussi, oleracea. 5

Wohnort. Gaͤrten.

Bluͤthezeit. Sommer.

240. FTurritis. Thurmkraut. Tourrette.

Die Blumenkrone iſt aufrecht; der Kelch aufs recht, zuſammengeneigt; die Schote ſehr lang eckig.

1. Turritis glabra: Aran Thurmkraut. Der einfache, runde Stengel iſt unten behaart, oben glatt; die lanzettfoͤrmigen, tiefgezahnten, rauhhaarigen Wurzelblaͤtter umgeben den Stengel kreisförmig; die Stengelblaͤtter find umfaffend, abwechſelnd ſitzend, ganzrandig, glatt; die weißen Bluͤmchen mit glattem Kelche bilden an der Spitze des Stengels eine lange, ſchlaffe Traube; die ger ſtielten Schoͤtchen ſind rund, aufrecht.

Wohnort. Sonnige, ſteinige Orte. Bluͤthezeit. Junius, Julius.

241. Dentaria. Zahnwurzel. Dentaire.

Der Kelch iſt der Laͤnge nach zuſammengeneigt; die Narbe iſt ausgerandet; die Schote öffnet ſich elaſtiſch mit zuruͤckgerollten Klappen.

1. Dentaria bulbifella. Zwiebeltragende Zahnwurzel. Die kriechende Wurzel iſt ſchup⸗ pich, gezaͤhnt; der einfache Stengel iſt rund, glatt, 1 2 Fuß hoch; die unteren Blätter find einander entgegenſtehend, 'gefiedert mit lanzettfoͤrmigen, für geartigen Fiederbläͤttchen; ; die deren abwechſelnd, meiſt einfach, abgeſtumpft; in den Winkeln der

254 XVte Klaſſe ate Ordnung.

Blattſtiele fisen rothe, abfallende Knollen; die an⸗ ſehnlichen, rothen Blumen bilden am Ende des Stengels eine Doldentraube. Wohnort. Waldige Bergabhaͤnge. Bluͤthezeit. Mai.

242. Cardamine. Wieſenkreſſe, Schaumkraut. Cresson.

Der Kelch iſt etwas geöffnet; die Narbe ganz; die Schote ſpringt in zuruͤckgerollte Klappen ela⸗ ſtiſch auf.

1. Cardamine pratensis. Wieſenkreſſe. Der glatte, runde Stengel iſt aͤſtig, 1 2 Fuß hoch, abwechſelnd mit glatten, gefiederten Blaͤttern, welche unten am Stengel rund, eckig, oben aber lanzett⸗ foͤrmig, ganzrandig find; die anfehnlichen, roͤthlich⸗ weißen, geaderten, kreuzförmigen Blumen bilden eine Doldentraube; die ſchmalen, langen Schoten find glatt, etwas zufammengedrüdt.

Wohnort. Gaͤrten, feuchte Wieſen.

Bluͤthezeit. Mai.

2. Cardamine amara. Bitteres Schaum⸗ kraut. Der aufrechte, aͤſtige Stengel iſt unten rankend, mit gefiederten Blattern beſetzt, welche aus rundlichen, gezaͤhnelten, zuweilen eckigen Fie⸗ derblaͤttchen beſtehen; die weißen, geaderten Blu⸗ men mit ſchiefem Griffel bilden eine ausgebreitete Bluͤthentraube.

Wohnort. Waſſergraͤben.

Blüthezeit. April, Mai.

243. Sinapis. Senf. Möntırde,

Der Kelch iſt offen; die Stielchen der Blumen⸗ blätter find gerade; zwiſchen den kürzeren Staub⸗

*

XVte Klaſſe 2te Ordnung. 255

trägern und dem Piſtille, und zwiſchen den laͤnge⸗ ren und dem Kelche befindet ſich ein druͤſenfoͤrmi⸗ ges Nectarium. 5 b

1. Sinapis arvensis. Ackerſenf. Der aͤſtige, 2 3 Fuß hohe Stengel iſt rauhhaarig, abwech⸗ ſelnd mit eifoͤrmigen, buchtig gezaͤhnten, behaarten Blättern, die gelben, abwechſelnd ſitzenden, vier⸗ blaͤtterigen Blumen bilden am Ende des Stengels eine lange, ſchlaffe Bluͤthentraube; die eckige, an⸗ geſchwollene Schote iſt halb ſo lang als der an ihrer Spitze ſitzende, glatte, viereckige Schnabel; die Saamen ſind ſchwarz. f

Wohnort. Aecker. f

Bluͤthezeit. Mai, Junius.

Eine Arzneipflanze.

244. Sisymbrium. Kaufe. Sisimbre.

Der Kelch und die Blume ſind offen; die Schote ſpringt in geraden Klappen auf.

1. Sisymbrium nasturtium. Quellenrauke. Brunnenkreſſe. Der Stengel iſt am Grunde kriechend, wurzelnd, dann aufrecht, rund glatt, 1 2 Fuß hoch, abwechſelnd mit glatten, gefie= derten, aus eifoͤrmigen, einander gegenuͤberſitzen⸗ den Fiederblaͤttchen beſtehenden Blattern beſetzt, deren aͤußerſtes groͤßer und eckig iſt; die weißen Blumen bilden am Ende des Stengels und der Zwei⸗ ge ſchlaffe Bluͤthentrauben; die kurzen Schoten ſind glatt, ausgebreitet, zuletzt herabgebogen.

Wohnort. Quellen, Baͤche. Bluͤthezeit. Junius. Eine Arzneipflanze.

1256 XVte Klnfje ate Ordnung.

2. Sisymbrium amphibium. Waſſerrauke. Der aufrechte, Ae ee eckig, glatt, ab⸗ wan mit länglich lanzettfoͤrmigen, geſiedert getheilten, ſaͤgeartigen Blättern beſetzt; die gelben, vierblaͤrterigen Blumen mit ſtumpfen Blaͤttchen, welche laͤnger als die Kelche ſind, bilden am Ende des Stengels Blüͤthentrauben; die eifoͤrmig laͤng⸗ lichen, glatten Schoten find herabgebogen.

Wohnort. Sandige, feuchte Orte.

Bluthezeit. Mai bis Julius. x

3. Sisymbrium arenosum. Sandrauke. Der aufrechte, aͤſtige Stengel iſt rauhhaarig; die Wur⸗ zelblaͤrter ſind leierformig, geſiedert getheilt, aus zuſammenſßießenden, zugeſpitzten, gezaͤhnten Fieder⸗ blättchen, deren aͤußerſtes großer und dreieckig iſt, veſtehend; die Stengelblaͤtter ſind lanzettfoͤrmig, abwechſelnd, buchtig gezaͤhnt, alle rauhhaarig; die langgeſtielten, buSulich rothen, vierblätterigen Blu⸗ men ſitzen am Ende des Stengels in einer ſchlaff Bluͤthentraube; die dünner zuſammengedruͤckte * te iſt doppelt fo lang als das Stielchen.

Wohnort. Sandige Orte. 331490 „Blütshe fett.“ Mai. nt A. Sisymbrium sophia. 5 Feinblätterige Kaufe. Der runde, aͤſtige, weichhaarige Stengel iſt gegen 2 Fuß hoch, abwechſelnd mit glatten, dreifach gefiederten Blattern beſetzt; die grünlich⸗ gelben Blumen, deren Blättchen kleiner als die Wilde find, fisen am Ende des Stengels in einer langen, ſchlaffen Blüthentraube; die dünnen, vier⸗ eckigen Schoten find glatt, abſtehend. ö

Wohnort. Steinige Orte.

Blüthezeit. Mai bis Junius.

rr 72

KVte Klaſſe 2te Ordnung. 257

245. Cheiranthus. Levkoje. Giroflier.

Der Kelch iſt geſchloſſen mit 2 unten hoͤcke⸗ rigen Blattchen; der Fruchtboden iſt mit druͤſigen Zaͤhnchen beſetzt; die Schote enthält viele Saamen.

1, Cheiranthus cheiri. Gelbe Viole. Der äftige, aufrechte Stengel mit eckigen Aeſten, eilan⸗ zettfoͤrmig zugeſpitzten, dunkelgruͤnen Blaͤttern iſt perennirend; die goldgelben oder braunrothen, oft gefüllten, wohlriechenden Blumen bilden eine lange Aehre. 5

Wohnort. Gaͤrten, Felſen, Bluͤthezeit. Sommer. f

2. Cheiranthus incanus. Winterlevkofe, Der aufrechte, aͤſtige, ſtrauchartige Stengel iſt mit ganzrandigen, lanzettfoͤrmigen, ſtumpfen, weißbe⸗ ſtaͤubten Blättern beſetzt; die kurzgeſtielten, rothen, violetten oder weißen, wohlriechenden Blumen ſind oft gefüllt und bilden am Ende der Zweige aͤnſehn⸗ liche Bluͤthentrauben; die Schoten find zuſammen⸗ gedruckt, vorn abgeſtutzt. Fan

Wohnort. Gaͤrten; urſpruͤnglich aus Spanien.

Bluͤthezeit. Sommer.

3. Cheiranthus annuus. Sommerlevkoje. Der krautartige, aͤſtige, einjährige Stengel iſt mit lanzettfoͤrmigen, ſtumpfen, leicht gezaͤhnten, be ſtaͤubten Blättern beſetzt; die anſehnlichen, ver⸗ ſchiedenfarbigen Blumen ſind wohlriechend und bil⸗ den ährenfoͤrmige Bluͤthentrauben; die Saamen⸗ kapſeln ſind zugeſpitzt. n

Wohnort. Gärten; aus dem ſuͤdlichen Euro⸗ pa urſpruͤnglich. 2 Blüthezeit. Sommer.

—.

17

256 4 Er Er

XVIte Klaſſe, Monadelphia,

Die Staubträger find am Grunde in, | einen Bündel verwachſen.

1te Ordnung, Pentandris. Mit 5 Staubträgern.

246. Erodium, Reiherſchnabel. Bec-de-grue.

Der Kelch und die Blumenfrone find fünfbläte terig; 5 drüfenartige uad eben fo viel ſchuppen⸗ artige Nectarien wechſeln am Grunde der Staub⸗ träger mit einander ab; die 5 ſchnabelfoͤrmigen, einfaamigen Saamendecken find an der Spitze be⸗ grannt; die Grannen ſind ſpiralfoͤrmig gewunden, inwendig baͤrtig. f

I. Erodium cicutarium. Schierlingsblät⸗ teriger Reiherſchnabel. Der aͤſtige, rauh⸗ haarige Stengel iſt niederliegend; die Blätter find behaart, doppelt geſiedert; die Fiederblaͤttchen ein⸗ geſchnitten, zugeſpitzt; der gemeinſchaftliche, lange Blumenſtiel entipringt aus den Winkeln der Blaͤt⸗

1

ter und ift vielblüthig; die blaulichrothen Blumen

find größer als der begrannte Kelch; die Saamen⸗

grannen ſind haarig. ** N Wohnort. Gaͤrten, an Wegen. Blüthezeit. Sommer.

2. : Erodium pimpinellifolium. Pimpinell⸗ brätteriger Reiherſchnabel. Die äaͤſtigen,

XVIte Klaſſe ute Ordnung. 259

15 kanabehaarten Stengel find niederliegend; die Blaͤt⸗ ter geſiedert, aus eifoͤrmigen, dbyeftumpften ein⸗ geſchnittenen Fiederblaͤttchen beſtehend; der gemein⸗ ſchaftliche Blumenſtiel iſt 3 abluͤthig; die rothen Blumen ſind kaum groͤßer als der Kelch; die Saar mengranne iſt glatt.

Wohnort. Gärten, an Wegen.

Bluͤthezeit. Vom April an den Sommer über:

2te Ordnung, Decandri a. Mit 10 Staubtraͤgern. |

247. Geranium. Storchſchnabel. Geraine, Der Kelch und die Blume find fünfblätterig 5 am Grunde der laͤngeren Staubtraͤger befinden ſich 5 Nectarien; die 5 ſchnabelförmigen Saamendecken find einſaamig, an der Spitze begrannt; die Gran⸗ nen find glatt, einfach, zuruͤckgebogen. * 1. Geranium pusillum. Niedriger Storch⸗ ſchnabet. Der weichhaarige, aͤſtige Stengel iſt niederliegend, die nierenfoͤrmigen bis auf den- Blattſtiel in 7 dreitheilige, ſchmale, zugeſpitzte Lappen getheilten Blaͤtter ſitzen einander gegenuͤber; die oben etwas verdickten Blumenſtiele tragen 2 bläulichrotde Blumen, deren ausgerandete Blaͤtt⸗ chen kaum Länger als die ſtumpf begrannten Kelch⸗ blaͤttchen ſind; die Haͤlfte der Staubtraͤger iſt un⸗ fruchtbar; die Saamendecke iſt weichbehaart.

Wohnor t. Zaͤune, unfruchtbare Orte.

Bluͤthezeit. Mai. 1

2, Geranium sylvaticum. Waldſto i bel. Der aufrechte, knotige Stengel iſt oben zwii⸗

260 XVite Klaſſe 2te Ordnung.

theilig mit ſchildfoͤrmigen, fünflappigen, einge⸗ ſchnitten ſaͤgeartigen Blättern beſetzt, von welchen die unterſten langgeſtielt, die Stengelblätter aber ohne Stiele ſind; die zweiblumigen Stiele ſitzen in den Winkeln der Blätter einzeln und am Ende des Stengels zu vier und mehreren; die anſehnlichen, blaͤulichrothen Blumen haben ausgerandete, mit dunkleren Adern durchzogene Kronenblaͤtter, welche doppelt ſo lang als die Kelche ſind.

Wohnort. Waͤlder.

Blüthezeit. Mai, Junius.

3. Geranium palustre. Sumpfſtorchſchna⸗ bel. Der zuweilen niederliegende, behaarte Sten⸗ gel iſt eckig, an den Gelenken angeſchwollen mit ausgeſperrten Aeſten, einander gegenüberfigenden, tief fünflappigen, dreitheiligen, gezaͤhnten Blat⸗ tern; die langen, zweibluͤthigen, behaarten Blus menſtiele ſind herabgebogen und ſitzen in den Blartwinkeln und an der Spitze des Stengels; die anſehnlichen, rothen Blumen haben ganzrandige Blumenblätter, welche mit 5 dunkleren Linien durchzogen und dreimal laͤnger als die glatten Kelchblaͤttchen find.

Wohnort. An Bächen und Waldgraͤben. Bluͤthezeit. Julius.

4. Geranium pratense. Wieſenſtorchſchna⸗ bel. Der aufrechte, aͤſtige Stengel iſt weichbe⸗ Haart, an den Gelenken angeſchwollen, weiß, mit gegeneinanderſitzenden, beinahe ſchildförmigen, 5 dis zlappigen, aus eingeſchnitten ſägeartigen Theilen beſtehenden, rauhhaarigen, zugeſpitzten Blättern ; die Blumenſtiele tragen zwei blaͤulichrothe Blumen mit ganzrandigen, rothgeaderten Blättern, welche größer als die Kelche ſind. SER, |

1 AyIte Klaffe 2te Ordnung. 261

Wohnort. Wieſen. läthezeit. Julius. f 5. Geranium robertianum. Ruprechtskraut. Der rothe, aufrechte Stengel iſt rund, haarig, zwei⸗ theilig; die geſtielten, behaarten, rauhen Blatter ſtehen zu 3 und 5, ſind dreifach geſiedert getheilt, mit eingeſchnitten gezaͤhnten Fiederblättchen; die langen zweiblumigen Stiele fisen in den Blatt- winkeln und am Ende des Stengels; die Kelche ſind behaart, zehneckig; die Blumen roth mit ganz⸗ randigen Blaͤttchen, welche doppelt ſo lang als die Begrannten Kelchblaͤttchen find; die Saamendecken find netzfoͤrmig; der Geruch der Pflanze iſt ſtark, unangenehm. Wohnort. Zaͤune, d Orte. Blüthezeit. Mai bis Julius.

6. Geranium molle. Weicher Storchſchna⸗ bel. Die aufrechten, behaarten Stengel find mit einigen Aeſten verſehen; die Blätter find blaßgrün, rund; die unterſten langgeſtielt, neuntheilig; bie Stengelblaͤtter ſitzen entfernt, abwechfelnd , in 5 dreifpaltige, ſtumpfe Einſchnitte getheilt; am Grunde der Blattſtiele befinden ſich 4 prriemenföre mige, getheilte, welke Blattanſaͤtze; die zweiblu⸗ migen Blumenſtiele ſitzen abwechſelnd, den Blaͤttern gegenuͤber; die dunkelrothen Blumen haben zwei⸗ ſpaltige, mit 3 dunkeln Linien durchzogene Blaͤtt⸗ chen, welche doppelt ſo lang als die Kelchblaͤttchen ſind; die Saamendecken find glatt, querrunzlich.

Wohnort. Aecker, an Zaͤunen.

Bluͤthezeit. Mai, Junius. i 7 Geranium columbinum. Feintheiliger Stonchſchnabel. Die niederliegenden, aͤſt

2% NVIte Klaſſe ate Ordnung.

Stengel find knotig, haarig, mit einander gegen« überſitzenden, runden, überall behaarten, tief fünf⸗ ſpaltigen Blättern,, welche aus ſchmalen, vielfach⸗ getheilten Einſchnitten beſtehen; die zweibluͤthigen Blumenſtiele find länger als die Blätter ; bie rothen, ausgerandeten Blumenblaͤtter haben eine Spitze in dem Spalte und ſind ſo lang als der begrannte Kelch; die Saamendecken ſind glatt. AR

Wohnort. Zaͤune, ſchattige Orte, Blüthezeit, Junius, Julius,

3. Geranium dissectum. Schlitzblätteriger Storchſchnabel. Die aufrechten, am Grunde niederliegenden Stengel ſind rund, gekniet, aͤſtig, mit langgeſtielten, einander gegenuͤberſitzenden, etwas rauhen, tief fuͤnfſpaltigen Blaͤttern mit drei⸗ theiligen, ſchmalen Einſchnitten; die Blattanſaͤtze und Nebenblaͤttchen ſind roth, glaͤnzend; die rothen Blumen mit ausgerandeten Blumenblaͤttchen ſind kurzer als der begrannte Kelch, und ſitzen zuweilen doldenfoͤrmig zu 5, meiſtens aber zu 2 an langen Stielen, die jedoch kuͤrzer als die Blaͤtter ſind; die Staubbeutel ſind blau; die Saamendecken be⸗ Haart.

Wohnort. Häufig auf Aeckern. Bluͤthezeit. Junius, Julius.

2

9. Geranium rorundilolium. Rundblaͤtte⸗ riger Storchſchnabel. Die niederliegenden, ausgeſperrten, runden Stengel find zottig, klebrig, äſtig; die weichen, klebrigen Blätter ſitzen an langen, roſtfarbenen Stielen, die unteren ſind ent⸗ gegenſtehend, nierenfoͤrmig rund mit 5 7 ſtum⸗ pfen, ungleich eingeſchnittenen Lappen; die oberen ſitzen abwechſelnd und find 3 dtheilig, an den

XVlIte Klaffe 3te Ordnung.“ 263

Einſchnitten mit rothen Puͤnktchen verſehen; die rothen Blumen mit keilfoͤrmigen, abgeſtumpften, ganzen Blattchen, welche mit dem begrannten, haarigen Kelche von gleicher Laͤnge ſind, ſitzen zu 2 an den Blumenſtielen; die Staubbeutel find gelb; die Saamendecken rauhaarig.

Wohnort. Aecker.

Wluͤthezeit. Junius, Julius.

3te Ordnung, Poly andria, 8 Mit vielen Staubträgern.

048. Malva. Malve. Mauve,

Der Kelch iſt doppelt; der äußere dreiblaͤtterig.

1. Malva rotundifolia. Rundblaͤtterige Malve, Kaͤſepappel. Der runde, aͤſtige Sten⸗ gel iſt niederliegend, abwechſelnd mit geſtielten, herzfoͤrmig runden, ſtumpf fuͤnflappigen, gezähnten Blättern beſetzt; die Blattanſaͤtze find eifoͤrmig zus geſpitzt, gewimpert; die weißen, rothgeaderten Blumen ſitzen buͤſchelweiſe an einzelnen Stielen in den Blattwinkeln; nach der Bluͤthe find die Blu⸗ menſtiele abwaͤrtsgebogen. N

Wohnort. An Wegen, Schutt,

Bluthezeit. Sommer,

Eine Arzneipflanze. i

2. Malva sylvestris. Waldmalve. Der auf⸗ rechte, etwas rauhe Stengel wird 2 3 Fuß hoch, mit abwechſelnden, runden, tief ſiebenſpaltigen abgeſtumpften, gezähnelten Blättern; die anſehnli⸗ chen blaͤulichrothen, dunkter geaderten Blumen mit herzfoͤrmigen, ausgerandeten Blättern ſitzen apf⸗

%% Alte Klaffe 3te Ordnung.

recht, einzeln und buͤſchelweiſe in den Blattwinkeln auf haarigen Stielen. de A Wohnort. An Zäunen. Bluͤthe zeit. Junius, Julius.

3. Malva crispa. Krausblaͤtterige Malve. Oer glatte, eckige Stengel wird 4 6 Fuß hoch, abwechſelnd mit langgeſtielten, herzfoͤrmig runden, eckigen, krausgefaltenen Blaͤttern; die rothen Blu⸗ men ſitzen buͤſchelweiſe in den Blattwinkeln; die Kelche ſind behaart.

Wohnort. Gaͤrten.

Blüthezeit. Julius, Auguft,

4. Malva alcea. Siegmarskraut. Der runde, Aftige Stengel ift rauh, mit buͤſchelfoͤrmig ſitzenden Hagren, 2 3 Fuß hoch, abwechſelnd mit weiß⸗ lichen, rauhen, tief fuͤnfſpaltigen, aus 3 5theis lichen Einſchnitten beſtehenden Blaͤttern; die an⸗ ſehnlichen, blaßrothen Blumen ſitzen unten einzeln in den Blattwinkeln, oben zu 2 3 rispenartigy die äußeren Kelchblaͤttchen find laͤnglich, ſtumpf.

Wohnort. Berge, ſteinige Orte. Wohnort. Wieſen, Weiden.

249. Althaea. Eibiſch. Guimauve.

Der Kelch iſt doppelt, der aͤußere iſt 6 bis ↄtheilig; viele einſaamige Saamenkapſeln. 1. Althea officinalis Officineller Eibiſch. Die weiße Wurzel treibt einen einfachen, runden, 3 4 Fuß hohen Stengel mit abwechſelnden, ei⸗ foͤrmig laͤnglichen, ſtumpf dreilappigen, gezaͤhnten, weichhaarigen Blättern ; die blaßröthlichen Blumen mit 8 gtheiligem, aͤußerem Kelche, 5 umgekehrt herzförmigen, ausgeranbeten Blumenblaͤttern, ro⸗

*

XVlte Klaffe 3te Ordnung. 203

then Staubtraͤgern, ſtehen an kurzen Stielchen in

den oberen Blattwinkeln zu mehreren beiſammen. Wohnort. Gaͤrten, urſprünglich aus Sibirien und Holland. ö g ER

Blüthezeit. Julius, Auguſt.

Eine Arzneipflanze. I 22 2. Althae 10 ea. Stockroſe, Halsroſe. Der 6 20 Fuß hohe, dicke Stengel iſt mit herz⸗ förmigen, 5 zeckigen, rauhen, gekerbten Blaͤt⸗ tern abwechſelnd beſetzt; die großen, verſchieden gefaͤrbten, meiſtens rothen, gefüllten Blumen mit aͤußerem ſechstheiligem Kelche bilden bis in die Spitze des Stengels eine aͤhrenfoͤrmige Bluͤthentraube. Wohnort. Gaͤrten; urſpruͤnglich aus dem

Orient. Bluͤthezeit. Julius bis September, Eine Arzneipflanze.“ ee}

. 250. Lavatera. Lavatere. Lavatère.

Der doppelte Kelch iſt außerhalb dreitheilig; viele einſaamige Saamenkapſeln. 1. Lavatera trimestris. Gartenlavatere. Der krautartige, aͤſtige Stengel iſt mit herzfoͤrmig rundlichen Wurzelblaͤttern beſest; die mitleren Blaͤtter find eckig, die oberſten dreilappig, der mittlere Einſchnitt lanzettfoͤrmig; die roſenrothen, geſtreiften Blumen mit 5 umgekehrt herzförmigen Blaͤttern ſtehen in den Blattwinkeln an Stielen, welche kuͤrzer als die Blätter find, die Saamen⸗ fapſeln bilden einen runden Kranz.“ | Wohnort. Gärten, aus Syrien, dem ſuͤdli⸗ chen Europa urſprünglich,. ui: Blüthezeit. Julius, Nuguſt.

0

206 at it:

XVilte Klaſfe, Diadelphi a,

Die Staubträger ſind in 2 Bündel verwachſen.

ste Ordnung, Hexandria, Mit 6 Staubträgern,

251. Fumaria, Erdrauch. Fumeterre.

Der Kelch iſt zweiblaͤtterig; die Blume rachen⸗ förmig, vielblaͤtterig; die häufigen Staubwege haben 3 Antheren; die oberen l endigen ſich in dem Kaen Nectarium.

. Fumaria bulbosa. Hohlwurzeliger Erb⸗ RT Die runde, knollige Wurzel ift hohl; der einfache, glatte Stengel wird 1 bis 1 1/4 Fuß hoch, abwechſelnd mit 2 geſtielten, glatten, doppelt ge⸗ dritten, etwas zugeſpitzten, lebhaft grünen Blaͤt⸗ tern; die roͤthlichen oder weißen Blumen bilden am Ende des Stengels an einer Seite eine Bluͤthen⸗ traube mit eilanzettfoͤrmigen „glatten, ganzrandi⸗ gen Nebenblättchen, welche kuͤrzer als die Blumen

d. Wohnort. Zäune, Waͤlder. ae Mai.

* Fumaris Halleri, Kleiner. Erdrauch⸗ Die eiformige, knollige Wurzel iſt feſt; der auf⸗ rechte, glatte Stengel wird einen halben Fuß hoch, iſt mit zwei glatten, lebhaft gruͤnen, zarten, doppelt

Xvifte Kiaffe rte Ordnung. 267

gedritten Blättern beſetzt; die rothen Blumen ſitzen am Ende des Stengels in einer einſeitigen Bluͤthen⸗ traube; die keilfoͤrmigen, fingerartig getheilten

Deckblaͤttchen ſind von der Laͤnge der Blumen. f

Wohnort. Zaͤune, Gaͤrten.

Blüthezeit. April.

3. Fumaria ofhcinalıs. Gemeiner Erdrauch. Der aͤſtige, eckige Stengel iſt aufrecht oder hinge⸗ ſtreckt, abwechſelnd mit blaͤulichgruͤnen, glatten, vielfach zuſammengeſetzten, aus keilfoͤrmig lanzett⸗ foͤrmigen Einſchnitten beſtehenden Blättern beſetzt; die rothen, geſpornten Bluͤmchen bilden eine fin⸗ gerslange, einſeitige Bluͤthentraube; die runden Saamenbehaͤlter enthalten einen Saamen.

Wohnort. Gaͤrten, Aecker. Bluͤthezeit. Sommer.

Eine Arzneipflanze.

ꝛte Ordnung, Octandria. Mit 8 Staubtraͤgern.

252. Polygala. Kreuzblume. Laitier.

Der Kelch iſt fünfblätterig, mit 2 größeren, flügelförmigen, gefärbten Blättern ; die Huͤlſe iſt umgekehrt eifoͤrmig, zweifaͤcherig.

1. Polygala vulgaris. Gemeine Kreuzblu⸗ me. Die meift niederliegenden, dünnen , einfachen Stengel find abwechſelnd mit eilanzettförmigen oder ſchmaͤleren, zugefpisten Blaͤttchen beſetzt; die blauen, weißen oder rothen Blumen am Ende der Stengel haben feinzertheilte Blaͤttchen und bilden Bluͤthen⸗

63 Alte Klaffe ste Orbnung.

trauben; die Kelhblättchen find mit 3 Nerven durch⸗

gegen, ſtumpf, von der Länge der Blumenkrone.

Wohnort. Weiden, Berge, Wälder. Blüthezeit. Sommer.

3te Ordnung, Decandria, Mit 10 Stoubträgern.

7

Schmetterlingsblumen.

253. Spartium. Pfriemen. Genet à balais.

Die Narbe iſt laͤnglich, oben behaart; die Staubtraͤger find am Fruchtboden anhängend ; der Kelch iſt abwaͤrts verlaͤngert; die Huͤlſe zuſammen⸗ gedruͤckt. 7

?, Spartium scoparium. Gemeine Pfries men. Ein aufrechter, 4— 10 Fuß hoher Strauch mit eckigen, glatten, ruthenfoͤrmigen Aeſten; die abwechſelnd ſitzenden, behaarten Blaͤtter ſind ein⸗ zeln oder gedritt, aus eifoͤrmigen, ganzrandigen Blaͤttchen beſtehend; die anſehnlichen, gelben Schmetterlingsblumen ſitzen einzeln in den Winkeln der Blätter; die Kelche ſind glatt, zweilippig, mit zweizaͤhniger, ſtumpfer Oberlippe und dreizaͤhniger Unterlippe; die Huͤlſe iſt glatt, zuſammengedruͤckt, ami Rande haarig. ns Wohnort. Waͤlder, Heiden. Bluͤthezeit. Mai, Jus ius.

254. Genista. Ginſter. Genet,

Der Kelch iſt zweilippig, bie Oberlippe hat 2 Kurse Zähne, die Unterlippe 3; das Faͤhnchen ift

XVllte Klaſſe JIte Ordnung. 969

länglich, vom Griffel und den Staubtrügern abs waͤrts gebogen.

1. Genista sagittalis. Geflügelter G Die vielen aus einer Wurzel entſpringenden, ein⸗ fachen, unten niederliegenden Stengel find zwei⸗ ſchneidig, gegliedert, gefluͤgelt, abwechſelnd mit kurzgeſtielten 1 lanzettförmig zugeſpitzten, ganztan? digen, haarigen Blaͤttern; die gelben, einzeln kurz⸗ geſtielten Schmetterlingsblumen ſitzen am Ende in einer kurzen Bluͤthentraube; die haarige Hülfe ent⸗ haͤlt 4 Saamen.

Wohnort. Heiden, Waͤlder. Blüthezeit. Junius.

2. Genista tinctoria Färbeginſter. Die. aufſteigenden, aͤſtigen Stengel ſind rund, geſtreift, abwechſelnd mit glaͤnzendgruͤnen, lanzettförmig zu⸗ geſpitzten, am Rande gewimperten Blättern beſetzt; die gelben, kurzgeſtielten Schmetterlingsblumen bil⸗ den am Ende der Zweige eine dichte Wiienergnge N bie Hülſen ſind 91 vielſaamig.

Wohnort. Weiden, Waͤlder. Blathezeit. Junius, Julius. 821

3. Genista germanica. Deutſcher Sinker. Die jüngeren Stengel find hingeſtreckt, haarig; die älteren aufrecht, aͤſtig, gegen 3 Fuß hoch, mit warzigen, aͤſtigen Dornen, abwechſelnd mit eilan⸗ zettfoͤrmigen, haarigen, glaͤnzenden Blättern bi» fest; die gelben Schmetterlingsblumen mir haaris gem Schiffchen figen am Ende der unbewehrten Aeſte in nackten Bluͤthentrauben; die aufgeblafene Huͤlſe iſt haarig und enthält viele Saamen.

Wohnort. Waͤlder. ; 23% Bluͤthezeit. Junius.

27 XVlite Klaſſe Ste Ordnung.

255. Anthyllis. Wollblume. Wundklee.

Vulneraire.

Der bauchige Kelch iſt fuͤnfzaͤhnig, bleibend; die rundliche Huͤlſe iſt bedeckt, 1 Sjaamig.

1. Anthyllis vulneraria. Wundklee. Die aufſteigenden, aͤſtigen Stengel find weichhaarig, einen Fuß lang, abwechſelnd mit haarigen, geſie⸗ derten, aus lanzettförmigen zugeſpitzten, allmaͤh⸗ lig längeren Fiederblaͤttchen beſtehenden Blaͤttern beſetzt; die gelben Schmetterlingsblumen bilden am Ende der Zweige zwei dichte, vielbluͤthige Koͤpf⸗ chen mit fingerartig getheilten, behaarten Deck⸗ blaͤttchen.

Wohnort. Trockne Hügel, lichte Wälder. Bluͤthezeit. Junius.

256. Ononis. Hauhechel. Bugrane. 4

Der Kelch iſt in 5 ſchmale Einſchnitte getheilt; das Fähnchen der Blumenkrone iſt geſtreift; die Huͤlſe aufgeſchwollen, ungeſtielt; die Staubtraͤger ſind ohne Spalt mit einander verbunden.

1. Ononis spinosa. Stachelige Hauhechel. Der aufſteigende, holzige, roͤthliche, behaarte Sten⸗ gel iſt aͤſtig, dornig; die unteren Blaͤtter breit⸗ lanzettfoͤrmig, ſaͤgeartig, dreifach, haarig; die oberen einfach; die anſehnlichen Blumen mit weißen Schiffchen und roſenrothen Faͤhnchen ſitzen paarweiſe oder einzeln in den Blattwinkeln; die ga: * zottige Huͤlſe enthaͤlt 3 Saamen.

Wohnort. An Wegen und ſteinigen Orten

Vlüthezeit. Junius, Julius.

Eine Arzneipflanze.

AVllte Klaffe Ste Ordnung. 27 4

257. Orobus. Walderbſe. Orobe.

Der Griffel iſt ſchmal; der Kelch iſt am Grunde frumpf ; die oberen Einſchnitte ſind tiefer, kürzer.

1. Orobus vernus. Fruhlingswalderbſe. Der aufrechte, einfache Stengel iſt glatt, eckig, abwechſelnd mit geſtielten, glatten,, gefiederten, aus gegeneinanderſitzenden, eifoͤrmigen, zugeſpitz⸗ ten Fiederblaͤttchen beſtehenden Blättern beſetzt; die Nebenblaͤttchen find halb pfeilfoͤrmig, ganzrandig; die violettrothen Blumen ſitzen am Ende des Sten⸗ gels traubenförmig.

Wohnort. Wälder. Bluͤthezeit. Junius.

258. Lathyrus. Platterbſe. Gesse.

Der flache Griffel iſt oben behaart, breiter; die zwei oberen Kelchblaͤttchen ſind kuͤrzer.

1. Lathyrus pratensis. Gelbe Platterbſe. Die niederliegenden, aufſteigenden Stengel find glatt, ſtumpf, viereckig, aͤſtig, abwechſelnd mit glatten, lanzettfoͤrmig zugeſpitzten, ganzrandigen, zu 2 einander gegenuͤberſitzenden Blaͤttern beſetzt; der dreieckige Blattſtiel endigt ſich in eine meiſt getheilte Ranke; die Blattanſaͤtze find halb pfeilför⸗ mig r lanzettförmig ſpitz; die gelben Blumen ſitzen an einem langen Stiele in den Blattwinkeln trans beuformig.

Wohnort. Wieſen „Zaͤune.

Bluͤthezeit. Junius. |

2. Lathyrus sylvestris. Waldplatterbfe. Die niederliegenden, aufſteigenden Stengel werden 4 6 Fuß lang, find zweiſchneidig, gefluͤgelt,

72 KXVMte Klaſſe Ste Ordnung.

glatt, aͤſtig, abwechſelnd mit glatten, ganzrandi⸗ en, ſchwertförmigen, zu 2 einanber gegenüberfigens en Blattern beſetzt, deren geflügelter Stiel ſich in eine 2 bis Ztheilige Ranke endigt; die Blatt⸗ anſätze find halb pfeilfoͤrmig, ſchmallanzettfoͤrmig, ganzrandig; die anſehnlichen, violetten Blumen ſitzen zu 4 5 an langen, eckigen Stielen in den Blattwinketn.

Wohnort. Walder. Blüthezeit. Junius, Julius. f

3. Lathyrus odoratus. Spaniſche Wicke, Der aufſteigende, geflügelte Stengel iſt mit geſtiel⸗ ten, eiförmig laͤnglichen, paarweiſe ſitzenden Blaͤt⸗ tern, welche fc in Nanken endigen, beſetzt; die anſehnlichen, wohlriechenden „zweifarbigen Schmet⸗ terlingsblumen ſitzen am Ende der langen, etwas rauhen Stiele zu 2 4; die rauhen Hülſen ent⸗ halten mehrere runde Saamen. Wohnort. Gärten; urſprünglich aus Sicilien.

Blüthezeit. Julius, Auguſt.

259. Viein. Wicke. Vesce.

Die Narbe iſt unten mit einem ſchiefen Bart beſezt. | x \ 1. Vicia sylvatica. Waldwicke. Der glatte, aufſteigende Stengel ift eckig, gefurcht, äſtig, mit gefiederten, aus eifermigen, abwechſelnden, an der Spitze mit einem Stachel verjeyenen , zahlrei Fiederbtättchen beſtehenden Blättern er welche ſich in eine mehrtheilige Ranke endigen; die Blatt⸗ anſätze find’ mondförmig, in ſchmale Zaͤhnchen ge> tzeilt; die anſehnlichen weißen mit blauen Punkten und Linjen bezeichneten Blumen bilden an einem

5

Avllte Klaffe te Ordnung. 273

lungen „in den Blattwinkeln figenden, eckigen Stiele eine einſeitige ene die Huͤlſen ſind glatt.

Wohnort. Waͤlder. * een Junius, Julius. "

Vicia cracca. Vogelwicke. Der weich⸗ nie eckige, gefuͤrchte Stengel ift abwechfelnd mit langen, gefiederten, aus ſchmallanzettfoͤrmigen, ganzrandigen, an der Spitze ſtumpfen, mit einem kurzen Stachel verſehenen, unten weichhaarigen Fie⸗ derblättchen beſtehenden Blaͤttern beſetzt; die Neben⸗ dlaͤttchen ſind halb pfeilfoͤrmig, ſchmallanzettförmig, ganzrandig; die aus den Blattwinkeln entſpringenden Blümenſtiele ſind laͤnger als die Blätter, gefurcht; die blauen, dachziegelformig herabgebogenen Blus men bilden eine dichte, einſeitige nen ; die Hülſe iſt geadert, glatt. |

Wohnort. Aecker, Wieſen, Zäune, Beluͤthezeit. Julius.

3. Vicia sativa. Futterwicke. Der etwas rauhe Stengel iſt eckig / gefurcht, mit gefiederten, in eine Ranke ſich endigenden, aus breitlanzettfoͤr⸗ migen, zuruͤckgeſchlagenen, an der Spitze ausge⸗ randeten, mit einem Stachel verſehenen Fiederblaͤtt⸗ chen beſtehenden Blaͤttern beſetzt; die Blattanſaͤtze ſind gezaͤhnt, umfaſſen halb den Stiel und ſind mit einem eingebrannten Flecke bezeichnet; die rothen Blumen ſitzen paarweiſe in den Blattwiakeln; die weichhaarigen, zuſammengedruͤckten Huͤlſen ſind ſchwertförmig; die Saamen eckig, ſchwarz

Wohnort. Aecker. Bluͤthezeit. Julius.

18

274 XVllte Klaſſe te Ordnung.

Vicia sepium. Zaunwicke. Die einfachen, aufſteigenden Stengel ſind glatt, eckig, abwechſelnd mit rankenden, gefiederten, aus eifoͤrmigen, abge— ſtumpften, in einen Stachel ſich endigenden, weich⸗ haarigen, nach vorn zu kleineren Biederblättchen beſtehenden Blaͤttern beſetzt; die B Blattanſaͤtze ind rundlich gezaͤhnt; die blaͤulichrothen , überhängenden Blumen ſitzen in den Blattwinkeln an kurzen Stier len zu 3 4 beiſammen; die glänzenden, glatten Huͤlſen find aufrecht, rundlich, zuſammengedruͤckt.

Wohnort. Waͤlder, Zaͤune.

Bluͤthezeit. Mai, Junius. l

5. Vicia faba. Dicke Bohne. Der aufrechte Stengel iſt mit glatten, zuſammengeſetzten, eifoͤr⸗ migen, ſaͤgeartigen Blaͤttern beſetzt; die Nebenblaͤtt⸗ chen ſind pfeilfoͤrmig, am Grunde gezaͤhnt; die weißen, ſammtartig ſchwarz gefleckten Blumen ſitzen in den Blattwinkeln traubenfoͤrmig; die kurzgeſtiel⸗ ten, ungleichen, rauhen Huͤlſen ſitzen zu 3 bei⸗ fammen.

Wohnort. Gärten; urſpruͤnglich aus .

Bluͤth r Junius, Julius.

260. Astragalus. Traganth. Astragale.

Das Schiffchen der Blume iſt abgeſtumpft; die untere Naht der zweifaͤcherigen, hoͤckerigen Huͤlſe iſt eingebogen; die Saamen liegen in 2 Reihen.

1. Atragalus glycyphyllos. Suͤßholzblätte⸗ riger Traganth. Die niedergeſtreckten, glatten, äftigen Stengel find gegen 4 Fuß lang, abwechſelnd mit glatten, gefiederten aus eifoͤrmig ſtumpfen P ganzrandigen, netzfoͤrmig geaderten, in einen Sta⸗ chel ſich endigenden Fiederblaͤttchen beſteyenden Blaͤt⸗

XVilte Klaffe te Ordnung. 2/5

tern beſetzt; die Blattanfase find eifoͤrmig, zuge⸗

ſpitzt; die gelblichweißen Blumen ſitzen in den Btatts

winkeln in eifoͤrmigen Bluͤthentrauben; die bogen

foͤrmig gekruͤmmte Huͤlſe iſt glatt, dreieckig. Wohnort. Waͤlder, an Wegen. Bluͤthezeit. Junius.

261. Trifolium. Klee. Trelle.

Die Blumen ſitzen kopffoͤrmig; die Huͤlſe iſt kaum laͤnger als der Kelch, nicht aufſpringend, hinfaͤllig. i N

1) Die Huͤlſe iſt bloß, vielſaamig.

1. Trifolium olfcinale (Melilothus). Stein» klee. Der glatte, aufrechte Stengel iſt 2 4 Fuß hoch, aͤſtig, mit eilanzettfoͤrmigen, ſtumpfen, gekerbten, gedritten Blaͤttern abwechſelnd beſetzt; die pfriemenfoͤrmig lanzettfoͤrmigen Blattanſaͤtze ſte⸗ hen gegen einander; die gelben, herabgebogenen Blumen kommen an langen Stielen aus den Blatt- winkeln und bilden zylindriſche Bluͤthentrauben; die Huͤlſen find klein, eiförmig, zweiſaamig. i

Wohnort. Felder, Schutt, Ufer.

Bluͤthezeit. Junius, Julius.

Eine Arzneipflanze.

a) Die Hülfen find bedeckt, vielſaamig.

2. Trifolium hybridum Baſtardklee. Die niederliegenden, aufſteigenden Stengel find gegen anderthalb Fuß lang, abwechſelnd mit langen Blatt⸗ ſtielen beſetzt, an welchen die ovalen, vorn etwas ausgerandeten, fein gezaͤhnten, glatten Blaͤtter an kurzen Stielchen zu 3 beiſammen ſitzen; die weißen, röthlichen, zuletzt braunen Blumen mit beinahe

% XVIIte Klaſſe 3te Ordnung.

gleichen Kelchzaͤhnchen entſpringen an langen Stie⸗ len aus den oberen Blattwinkeln und bilden dol⸗ denartige Blumenkoͤpfchen; die Huͤlſen find vier» ſaamig. N

Wohnort. Feuchte Wieſen.

Blüthezeit. Junius, Julius.

3. Trifolium repens. Weißer Klee. Die handlangen Stengel fi ſind kriechend, nen ab⸗ wechſelnd mit eiformig laͤnglichen, feingezaͤhnten, ausgerandeten Blaͤttchen beſetzt; die aufrechten, zu- letzt herabgebogenen, weißen Blumen mit 2 oberen kuͤrzeren Kelchzaͤhnchen bilden doldenfoͤrmige Blu⸗ menkoͤpfchen; die Puͤlſen find vierſaamig.

Wohnort. Weiden, Wieſen. Bluͤthe zeit. Vom Mai an den Sommer uͤber.

3) Mit haarigen Kelchen.

4. Trifolium pratense. Wieſenklee. Der haarige Stengel iſt aufrecht, einfach, mit eifoͤrmig rundlichen, ganzrandigen, behaarten Blättern z am Grunde der Blattſtiele ſiten eifoͤrmige, begrannte, rothgeaderte Blattanſaͤtze; die rothen Blumen bil⸗ den am Ende der Stengel dichte, kopffoͤrmige, kurzgeſtielte Lehren, welche von den begrannten, erweiterten Blattanfügen der beiden aͤußerſten Blaͤt— ter unten umhuͤllt ſind.

Wohnort. Wieſen. l Bluͤthezeit. Vom Junius an bis zum Herbſt.

5. Trifolium medium. Gebogener Klee, Der aufſteigende, äftige, hin und hergebogene Sten⸗ gel iſt mit eilanzettfoͤrmigen, feingezaͤhnten, ge⸗ wimperten, mit geraden Adern durchzogenen Blat⸗ tern beſetzt; die Vlattanſaͤtze find nn r

"|

xvnte Ataffe 3te Ordnung. 277

gewimpert; die dunkelrothen Blumen, deren un⸗ terſter Kelchzahn ſo lang als die Blumenroͤhre iſt, bilden am Ende der Stengel meiſtens zwei geſtielte, ſchlaffe, rundliche Aehren.

Wohnort. Bergige Waͤlder. Bluͤthezeit. Junius bis Auguſt.

6. Trifolium arvense. Ackerklee. Der auf rechte Stengel iſt haarig, aͤſtig, mit zottigen, ums gekehrt eilanzettfoͤrmigen Blättern beſetzt, welche oben am Stengel ſpitzer ſind; die Blattanſaͤtze ſind ſchmal, haarig; die kleinen, weißen Bluͤmchen mit laͤngeren, borſtenartigen Kelchzaͤhnen bilden am Ende des Stengels und in den Blattwinkeln dichte, eifoͤrmige, langbehaarte Blumenaͤhren.

Wohnort. Aecker, unfruchtbare Felder. Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

4) Das Faͤhnchen der Blume iſt einge⸗ bogen.

7. Trifolium montanum. Bergklee. Der aufrechte, weichbehaarte Stengel iſt oben getheilt, mit lanzettfoͤrmigen, feingezaͤhnten, unten weich⸗ haarigen, genervpten Blättern beſetzt; die Blatt⸗ anſaͤtze find lanzettpfriemenförmig; die weißen Blu- men mit ſchmalem, eingebogenem, leicht gerandes tem Faͤhnchen und glattem Kelche bilden am Ende des Stengels 2 3 geſtielte, eifoͤrmige, dichte, ſtumpfe Köpfchen.

Wohnort. Wieſen.“

Bluͤthezeit. Julius.

8. Trifolium agrarium. Gold farbener Klee. Der aufrechte, runde Stengel iſt aͤſtig, mit lanzett⸗ förmig keilfoͤrmigen, uͤber die Haͤlfte ſaͤgeartigen,

27 KVllte Klaſſe 3te Ordnung.

an der Spitze leicht ausgerandeten, glatten Blaͤt⸗ tern; die lanzettfoͤrmigen zugeſpitzten Blattanſaͤtze find. geſtreift, oben behaart; die goldgelben Blumen mit herabgebogenem Faͤhnchen, glatten, pfriemen⸗ förmigen, ungleichen Kelchzahnen bilden dachzie⸗ gelförmige, dichte, rundliche Aehren. Wohnort. Aecker. 5 Blüthezeit. Junius, Julius.

9. Trifolium procumbens. Liegender Klee. Die niederliegenden, aͤſtigen Stengel ſind hart, behaart, mit umgekehrt eifoͤrmigen, vorn fägears tigen, unten geſtreiften Blättern an haarigen Stie⸗ ‚Ten von der Laͤnge der Blätter; die Blattanſäze ſind eifoͤrmig ſpitz, nervig, gewimpert; die gelben, zuletzt braunen Blumen mit herabgebogenem, ge» furchtem Faͤhnchen bilden eifoͤrmige, ſtumpfe, dach⸗ ziegelfoͤrmige, dichte Aehren; die 3 unteren Kelch⸗ zähne find doppelt fo lang als die übrigen, |

Wohnort. Trockne Felder.

Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

10. Trifolium Aliforme. Fadenfoͤrmiger Klee. Der niederliegende, zuweilen aufrechte, duͤnne, meiſt einfache Stengel iſt entfernt mit um⸗ gekehrt herzfoͤrmigen, vorn ſaͤgeartigen, ausgeran⸗ deten, geſtreiften, kurzgeſtielten Blaͤttern beſetzt; die Blattanſaͤtze find klein, eifoͤrmig; die Blu⸗ menſtiele ſitzen in den Blattwinkeln und find laͤn⸗ ger als die Blaͤtter; die gelben Blumen mit kaum ſaͤgeartigem, glattem Faͤhnchen und geſtreiften Fluͤ⸗ geln bilden halbkugelige, kopffoͤrmige Aehrchen; die Kelchzaͤhnchen find behaart.

Wohnort. Gärten, Wieſen. Bluͤthezeit. Mai, Junius.

XVIlte Klaſſe Zte Ordnung. 279

262. Hedysarum. Hahnenkopf. Esparcette.

Der Kelch iſt fuͤnftheilig; das Schiffchen der Blume iſt ſchief abgeſtutzt; die Huͤlſe beſteht aus einſaamigen, zufammengebrüdten Gliedern.

1. Hedysarum onobrychis. Futterhahnen⸗ kopf. Die aufrechten, aͤſtigen, 2 Fuß hohen Sten⸗ gel find abwechſelnd mit oben glatten, gefiederten, aus ſchmal lanzettfoͤrmig keilfoͤrmigen Fiederblaͤttchen beſtehenden Blättern beſetzt; die roſenrothen, dun kel geſtreiften Blumen ſitzen in einer langen Aehre an einzelnen langen, nackten Stielen. Die rund⸗ liche Huͤlſe iſt zuſammengedruͤckt, ſtachelig.

Wohnort. Wiefen.. Bluͤthezeit. Junius, Julius.

263. Robinia. Robinie. Acacie.

Der Kelch iſt vierſpaltig; das obere Blättchen if getheilt; die Huͤlſe iſt hoͤckerig, verlängert.

1. Robinia psendacacia. Unächte Acacie. Ein hoher Baum mit brauner, riſſiger Rinde; hellgruͤnen, gefiederten, aus eifoͤrmigen, ganzran⸗ digen, an der Spitze mit einem kurzen Stachel ver⸗ ſehenen unten weißlichen Fiederblaͤttchen zuſam⸗ mengeſetzten Blaͤttern; die weißen, wohlriechenden Blumen mit rothgeſtreiften, Kelchen erſcheinen an den langen Zweigen in haͤngenden Trauben; die glatten Bülfen find hoͤckerig.

Wohnort. Urſpruͤnglich aus Nordamerika. Bluͤthezeit. Julius.

*

230 KYllte Klaffe 3te Ordnung.

264. Ervum, Erve. Ers,

Der Kelch iſt fuͤnfſpaltig; die Narbe iſt kopf⸗ Frmig, überall behaart.

1. Ervum tetraspermum. Vierſaamige Erve. Die viereckigen, glatten Stengel find aufs ſteigend, abwechſelnd mit glatten, rankenden, ge— ſiederten, aus 6 10 ſchmal lanzettfoͤrmigen, in einen Stachel ſich endigenden Fiederblaͤttchen beſetzt; die Blattanſaͤtze find halbpfeilfoͤrmig, ganzrandig; die weißen, blaͤulichen, kleinen Blumen ſitzen einzeln oder zu zweien an langen, duͤnnen, aufrechten Stielen in den Winkeln der Blaͤtter; die Huͤlſen ſind eifoͤrmig, glatt, und enthalten 3 4 runde Saamen.

Wohnort. Aecker. \

Blüthezeit. Julius.

2, Ervum birsutum: Behaarte Erve. Der lange, aͤſtige Stengel ift duͤnn, eckig, abwechſelnd mit glatten, rankenden, gefiederten, aus 16— 16 ſchmal lanzettfoͤrmigen, abgeſtutzten, in eine Spitze ſich endigenden Fiederblaͤttchen beſetzt; die Blatt⸗ anſaͤtze find dreitheilig; die weißblaͤulichen Blüms chen ſitzen zu 4 6 an langen Stielen, die laͤng⸗ lichen Huͤlſen find haarig, zweiſaamig. l

Wohnort. Aecker.

Vläthezeit. Junius, Julius.

265. Cytisus. Bohnenbaum. Cytise,

Der Kelch iſt zweilippig; die Oberlippe iſt zwei⸗ zähnig, die unterlippe dreizaͤhnig; die Huͤlſe iſt am Grunde bünner.

1. Cytisuslabumum. Bohnenbaum, Klee⸗ baum. Ein aͤſtiger Baum mit langgeſtielten, zu

XVHte Klaſſe 3te Ordnung. adı

3, zuweilen 5 beiſammenſitzenden, eiförmigen + ſtumpfen, an der Spitze mit einem Stachel verjes henen, wimperartigen Blättern ; die anſehnlichen, gelben Blumen bilden lange, herabhaͤngende Bluͤ— thentrauben; die Huͤlſen ſind zuſammengedruͤckt, haarig.

Wohnort. Gaͤrten; urſpruͤnglich aus Frank⸗ reich und der Schweiz.

Bluͤthezeit. Mai, Junius.

266. Lotus. Schotenklee. Lotier.

Der Kelch iſt roͤhrig; die Fluͤgel der Blume ſind oben der Laͤnge nach zuſammengeneigt; die Staubtraͤger find keilfoͤrmig; die Huͤlſe cylinder⸗ foͤrmig gerade. ä 5

1. Lotus corniculatus. Gemeiner Schoten⸗ lee. Die dünnen, raſenfoͤrmigen, niederliegen— den Stengel ſind abwechſelnd mit geſtielten, zu 3 beiſammenſitzenden, umgekehrt herzfoͤrmigen, abge— ſtumpften, glatten Blättern beſetzt; die dunkelgel— ben Blumen ſtehen an einem langen Stiele und bilden ein plattgedruͤcktes Koͤpfchen; die Huͤlſen ſind rund, abſtehend.

Wohnort. An Wegen, auf Wieſen, Weiden,

Blüthezeit. Sommer. a N

267. Medicago. Schneckenklee. Luserne.

Das Schiffchen der Blume iſt von dem Faͤhnchen abgebogen; die Huͤlſe iſt zuſammengedruͤckt, loͤffel⸗ foͤrmig. st 1. Medicago sative. Luzerner Schnecken⸗ tlee. Die glatten, aͤſtigen Stengel find mit ge⸗

ste XVilte Klaſſe Zte Ordnung.

ſtielten, glatten, lanzettfoͤrmigen, gezaͤhnten Blaͤt⸗ tern beſetzt; die Blattanſaͤtze find ganzrandig; die tangen Blumenſtiele entſpringen in den Blattwin⸗ keln und tragen die violetten Blumen in einer ans ſehnlichen Bluͤthentraube; die glatten Huͤlſen find löffelartig zuſammengedreht.

Wohnort. Aecker. 2

ee Julius, Auguſt. -

Als Futterkraut unter dem Namen ewiger Klee bekannt. f

2. Medicago falcata. Sichelklee. Die nie⸗ derliegenden, aufſteigenden, glatten Stengel ſind mit geſtielten, eilanzettfoͤrmigen, gegen die Spitze zu gezaͤhnten, dreifachen Blättern beſetzt; die Blatt⸗ anfäse find ganzrandig; die gelben Blumen mit behaarten, ungleich getheilten Kelchen entſpringen aus den Blattwinkeln und bilden eine eifoͤrmige Bluͤthentraube; die gedrehten, ſichelfoͤrmigen Huͤl⸗ ſen ſind behaart.

Wohnort. Mauern, Berge, Blüthezeit. Sommer.

3. Medicago lupulina. Hopfenklee. Die niederliegenden, duͤnnen Stengel ſind viereckig, weichbehaart, abwechſelnd mit dreifachen, rundli⸗ chen, ſtumpfen, ſaͤgeartigen weichhaarigen Blaͤttern beſetzt; die Blattanſaͤtze find eifoͤrmig; die kleinen, gelben Bluͤmchen ſitzen an langen Stielen, welche aus den Blattwinkeln entſpringen, und bilden kleine eiförmige Koͤpfchen; die nierenfoͤrmigen, runzlich geſtreiften, haarigen Huͤlſen enthalten einen Saamen,

Wohnort. Felder, Wiefen. .

Blütbezeit. Junius, Julius.

m. 8 203

XVIIIte Klaſſe, Polyadelphia.

Mit vielen, in 3 oder mehrere Buͤndel verwachſenen Staubtraͤgern.

1te Ordnung, Poly andria.

Mit vielen Staubtraͤgern.

268. Hypericum. Johanniskraut. Millepertnis.

Der Kelch iſt fuͤnftheilig; die Blumenkrone hat

5 Blaͤtter; die Staubtraͤger ſind am Grunde in 3 bis 5 Buͤndel verwachſen; die Saamen ſind in einer Kapſel eingeſchloſſen. 5 1. Hypericum quadrangulare. Vierkantiges Johanniskraut. Der aufrechte, roͤthliche Sten gel iſt glatt, vierkantig, krautartig, ein bis andert⸗ halb Fuß hoch, aͤſtig, mit einander ohne Stiele gegenuͤberſitzenden, eifoͤrmigen, ſtumpfen, am Rande durchſichtig ſchwarz punktirten Blaͤttern; die gelben mit 3 Staubwegen verſehenen Blumen bilden am Ende der Zweige einen Strauß; die Staubträger find in 3 Bündel von der Länge der Blumenblaͤtter verwachſen; die Kelchblaͤttchen ſind lanzettfoͤrmig zugeſpitzt; die Saamenkapſel iſt eifoͤrmig zylindriſch.

Wohnort. Feuchte Wieſen. 5

Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

2. Hypericum dubium. Zweifelhaftes Jo- hannis kraut. Der aufrechte, äftige Stengel iſt ſtumpf vierkantig; die eifoͤrmigen, mit kurzer Spitze

64 AXVlnte Kioffe ite Ordnung.

*

verſehenen, auf der unteren Flaͤche am Rande ſchwarz getupften Blätter umfaſſen den Stengel; die gelben, mit 3 Staubwegen verſehenen Blumen bilden einen flachen Strauß; die Kelchblaͤttchen ſind eifoͤrmig, ſtumpf, der Laͤnge nach mit unterbrochenen, ſchwar— zen Linien bezeichnet; die Saamenkapſel iſt bau chig, dreieckig. f

Wohnort. An Wegen und Zaͤunen.

Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

3. Hypericum perforaum. Gemeines Jo⸗ hanniskraut. Der aufrechte, glatte, aͤſtige Stengel iſt zweiſchneidig, mit einander gegenuͤber— ſitzenden, glatten, eifoͤrmigen, durchloͤcherten Blaͤt⸗ tern; die gelben Blumen mit eiförmigen, gekerb- ten, ſchwarz punktirten Blumenblaͤttern haben 3 Staubwege, und ſitzen ſtraußfoͤrmig an der Spitze des Stengels und der Aeſte; die Kelchblaͤttchen find lanzettfoͤrmig, zugeſpitzt; die Saamenkapſel iſt eifoͤrmig, ſpitz.

Wohnort. Wieſen, Berge.

Vluͤthezeit. Julius, Auguſt.

Eine Arzneipflanze.

4. Hypericum humifasıım. Geſtrecktes Jos hanniskraut. Die duͤnnen, aͤſtigen Stengel find zweiſchneidig, hingeſtreckt, mit einander gegenübers ſtehenden, glatten, eifoͤrmigen, durchſichtig punk⸗ tirten Blättern , welche am Rande mit rothen Küs gelchen beſprengt ſind; die gelben Blumen mit lanzettfoͤrmigen, ſtumpfen Blumenblaͤttern und 3 Staubwegen kommen aus den Winkeln der Blatter und an der Spitze des Stengels beinahe doldenfoͤr⸗ mig hervor; die Kelchblaͤttchen ſind lanzettfoͤrmig mit ſchwarz punktirtem Rande.

XVlilte Klaffe rte Ordnung. 28

Wohnort. Waͤlder, Weiden. Bluͤthezeit. Julius.

5. Hypericum montanum. Bergjohannis⸗ kraut. Der einfache, runde, glatte Stengel wird 2 3 Fuß hoch, mit einander gegenüber den Sten⸗ gel umfaſſenden, eifoͤrmigen, am Rande ſchwarz punktirten Blaͤttern; die blaßgelben Blumen mit 3 Staubwegen ſtehen am Ende des Stengels ris⸗ penartig; die lanzettfoͤrmigen Kelchblaͤttchen ſind am Rande ſaͤgeartig und mit druͤſigen Wimpern beſetzt; die Saamenkapſel iſt eifoͤrmig, mit aus⸗ einanderſtehenden Spitzen.

Wohnort. Waͤlder. Blüthezeit. Julius.

6. Hypericum pulchrum. Schoͤnſtes Jo⸗ hanniskraut. Der aufrechte, glatte, runde Stengel wird 1 2 Fuß hoch, mit einander gegen- uͤberſizenden glatten, herzfoͤrmigen an der Spiße durchſichtig punktirten Blaͤttern; die gelbrothen Blumen mit eifoͤrmigen, abgeſtumpften, am Rande mit rothen Kuͤgelchen beſetzten Blomenblättern, 3 Staubwegen, ſtehen am Ende des Stengels buͤſchel⸗ foͤrmig; die rundlichen Kelchblaͤttchen ſind am Rande ſaͤgeartig, druͤſtg; die Saamenkapſel iſt erm

Wohnort. Waͤlder. Bluͤthezeit. Julius.

XIXte Klaſſe, Syngenesia.

Mit zylinder förmig verwachſenen Staub⸗ Ni beuteln. |

ste Ordnung, Polygamia aequalis, Die Blümden find alle vollkommen.

1) Die Bluͤmchen find zungenfoͤrmig. 369. Cichorium. Wegwart, Cichorie. Chicoree,

Der Fruchtboden ift beinahe ſpreuartig; der Kelch doppelt; die Federkrone iſt vielblätterig, ſpreuartig.

1. Cichorium intybns. Blauer Wegwart. Oer aufrechte, aͤſtige Stengel iſt eckig, rauh, 2 bis 3 Juß hoch; die lanzettfoͤrmigen, geſtielten, gefiederten Wurzelblaͤtter ſitzen kreisfoͤrmig; die telloſen Stengelblaͤtter umfaſſen den Stengel und ſind buchtig eingeſchnitten, gezähnt; die hellblauen, zuweilen weißen, bei Tage offenen Blumen ſtehen gepaart oder zu 3 in den Winkeln der Aeſte. Wohnort. An Wegen haͤuſig.

Blüthezeit. Julius bis September.

Eine Arzneipflanze.

270. Hypochaeris. Ferkelkraut. Porcelle.

Der Fruchtboden iſt ſpreuartig; der Kelch bei⸗ nahe dachziegelförmig; die Federkeone federartig.

KiXte Klaffe te Ordnung, 267

1. Hypochaeris marulara. Geflecktes Fer⸗ kelkraut. Der aufrechte, fußhohe, runde, etwas rauhe Stengel hat gewoͤhnlich einen Aſt und einige Blaͤtter; die unterſten Wurzelblätter umgeben den Stengel kreisfoͤrmig, ſind eifoͤrmig laͤnglich, buch⸗ tig gezaͤhnt, rauhaarig, roth gefleckt; die oberen Blätter find ſchmaͤler, ruͤckwaͤrts gezaͤhnt, den Stengel umfaſſend; ; die gelben Blumen mit rauh⸗ haarigem Kelche kommen an der Spitze des Sten⸗ gels hervor.

Wohnort. Wieſen. ! Bluͤthezeit. Junius, Julius.

2. Hy pochaeris radicata Xeftiges Ferkel⸗ kraut. Der aufrechte, runde, glatte, unten haarige Stengel iſt aͤſtig blattlos, 1 2 Fuß hoch; die um⸗ gekehrt lanzettfö rmigen Wurzelblätter find ſtumpf, rauh, ſchrotſaͤgeartig eingeſchnitten; am Grunde der Blumenſtiele befindet ſich ſtatt der Blaͤtter eine lanzettförmige Schuppe; die gelben Blumen mit eifoͤrmig laͤnglichem, 195 lanzettfoͤrmigen r auf der Ruͤckenſchaͤrfe wimperartigen Blaͤttchen beſtehendem Kelche ſitzen auf Stielen, welche oben verdickt und mit Schuppen beſetzt ſind.

Wohnort. Wieſen, Weiden.

Bluͤthezeit. Julius bis September.

3. Hypochaeris glabra. Glattes Ferkel⸗ “eraut. Die dünnen, niederliegenden Stengel find aͤſtig, glatt; die Wurzelblaͤtter ſind ſchmal, glatt, buchtig gezähnt;z ſtatt der Stengelblätter befinden ſich am Grunde der Aeſtchen kleine, ſchmal lanzett⸗ foͤrmige Schuppen; die kleinen, gelben Blumen mit laͤnglichem, glattem, een Reihe ſitzen an den Enden der Aeſte.

203 XIX te Klaſſe ıte Ordnung. j

Wohn ort. Trockne Felder. Bluͤthezeit. Julius.

271. ragopogon. Haferwurzel. Salsifix.

Der Fruchtboden iſt nackt; der Kelch einfach; die Federkrone federartig.

1. Tragopogon pratense. Wieſenhaferwur⸗ zel. Der aufrechte, 2 3 Fuß hohe Stengel iſt aͤſtig, glatt, rund, mit abwechſelnden, ſchmal lanzettfoͤr⸗ migen, zugeſpitzten, glatten, den Stengel umfaſ⸗ ſenden Blaͤttern; die großen, gelben Blumen ſind von der Länge des glatten, fuͤnfſpaltigen Kelches und ſitzen einzeln an langen, nackten, oben ver⸗ dickten Stielen. x

Wohnort. Wieſen, Gärten. Bluͤthezeit. Junius, Julius.

272. Picris. Bitterkraut. Picride.

Der Fruchtboden iſt nackt; die Federkrone ge⸗ N geſtielt; der Kelch doppelt; die Saamen uer geſtreift. **

1. Picris hieracioides. Habichtskrautartiges Bitterkraut. Der eckige, rauhhaarige Stengel iſt aͤſtig, 2 3 Fuß hoch, abwechſelnd mit lanzett⸗ förmigen, rauhen, wellenfoͤrmigen, gezaͤhnelten, den Stengel umfaſſenden Blattern; die gelben Blu- men mit doppelten, aus lanzettförmigen , rauhhaa⸗ rigen Blaͤtichen beſtehendem Kelche ſitzen einzeln an den Enden der oben ſchuppigen Blumenſtiele und bilden eine Blüthentraube.

»Sohnort. Zaͤune, Wege.

Bluͤthezeit. Julius, September,

XIXte Klaſſe tte Ordnung. 289

273. Apargia. Apargie. Apargie.

Der Fruchtboden iſt nackt; die Federkrone ge⸗ ſiedert, ſitzend; der Kelch iſt dachziegelförmig.

1. Apargia autumnalis. Herbſtapargie. Der runde, aͤſtige Stengel iſt am Grunde gebogen, an 65 Aeſten mit einem ſchmalen, ganzrandigen Blaͤtt⸗

chen beſetzt; die Wurzelblaͤtter ſind lanzettfoͤrmig, geſiedert getheilt, glatt; die langen, weichhaarigen, oben verdickten, mit ſchmalen Schuppen beſetzten Blumenſtiele tragen gelbe Blumen mit haarigem Kelche. 8 |

Wohnort. Wieſen, Weiden.

Bluͤthezeit. Auguſt, September;

Apargia hispida. Rauhe Apargie. Der ture, einfache Stengel iſt unten gekruͤmmt, mit gabelfoͤrmigen Haaren, nackt; die auf der Erde liegenden Blaͤtter ſind umgekehrt lanzettfoͤrmig, buchtig gezaͤhnt, beſtaͤubt, rauh; die gelbe Blume mit eifoͤrmigem, dachziegelartigem, haarigem Kelche iſt mit einem ſchmalen Deckblaͤttchen verſehen.

Wohnort. Wieſen, Weiden. Bluͤthezeit. Julius.

274. Thrincia. Thrineie.

Der Fruchtboden iſt grubig; die Federkrone der Randbluͤmchen mit einem vielſpaltigen Haͤutchen; die der mittleren Bluͤmchen iſt geſtielt, gefiedert; der Kelch iſt achteckig, achtblaͤtterig.

Thrincia hirta. Ausdauernde Thrincie. de dünne Schaft iſt einfach; gefurcht, nackt, unten behaart, vor der Bluͤthe gebogen, mit gabelfoͤr⸗ migen Haaren Wu die Blaͤtter ſind buchtig ge⸗

19

290 XlAte Klafje ite Ordnung.

zähnt, rauh; die gelben Blumen mit glattem, unten ſchuppigem Kelche ſitzen einzeln an dem Ende des chaftes. Wohnort. Wieſen, feuchte, ſandige Orte. Bluͤthezelt. Julius.

275. Leontodon. Löwenzahn. Pissenlit.

Der Fruchtbeden iſt nackt; der Kelch doppelt; die Federkrone geſtielt, haarig.

1. Leontödon taraxacon. Gemeiner Löwen⸗ zahn. Die glatten, lanzettformigen, ſchrotſaͤge⸗ artig eingeſchnittenen, ſcharf gezaͤhnten Blätter . liegen auf der Erde; der einfache, nackte Schaft iſt hohl, einen weißen, milchigen Saft enthaltend, an der Spitze eine gelbe Blume mit doppeltem, glattem, eifͤrmigem Kelche; der aͤußere beſteht aus ſchmalen, herabgebogenen Blaͤttchen; der Frucht⸗ boden iſt gewölbt 5 der geſtreifte, laͤngliche Saame mit der geſiederten, langgeſtielten Federkrone beſetzt.

Wohnort. Wieſen, Gärten häufig. N

Bluͤthezeit. Beinahe den ganzen Sommer.

Eine Arzneipflanze. s

276. Crepis. Pippau, Crepis. Crepide.

Der Fruchtboden iſt nackt; der Kelch unten mit einem zweiten, aus hinfaͤlligen Schuppen beſtehen⸗ den Kelche beſetzt; die Federkrone iſt haarig, geſtielt.

1. Crepis teciorüm. Gemeiner Pippau. Die aufrechten Stengel find’ 1 3 Fuß hoch, ge⸗ furcht, glaͤnzend glatt, aͤſtig, unten mit glatten, buchtig gezaͤhnten Blättern; die Stengelblaͤtter find abwechſelnd, ſchmal lanzettförmig, pfeilfoͤrmig; die

| XIXte Klajje ıte Ordnung. 291

gelben Blumen hängen vor dem Aufbluͤhen über und ſitzen in Bluͤthentrauben an langen, in der Mitte mit einem ſchmalen Blattchen verſehenen Stielen; der Kelch iſt weichhaarig, beftaubt. Wohnort. Weiden, an Wegen. Bluthezeit. Julius, Auguſt.

2. Crepis biennis. Zweijaͤhriger Pippau. Der rauhe, eckige, 2 5 Fuß hohe, aͤſtige Sten⸗ gel iſt mit ſchrotſaͤgeartigen, eingeſchnitten gefie⸗ derten, rauhen, auf der Mittelrippe ſtacheligen Blaͤttern beſetzt; die oberen ſind ſtiellos, lanzett⸗ foͤrmig, gezaͤhnt; die Blumen ſind gelb; die Kelch⸗ ſchuppen ſind rauh, an der Mittelrippe mit ſchwar⸗ zen Haaren beſetzt.

Wohnort. Wieſen j Weiden. Bluͤthezeit. Sommer.

277. Prenanthes. Haſenlattig. Condrill des murs.

Der Fruchtboden iſt nackt; der Kelch doppelt; die Federkrone einfach, beinahe ungeſtielt; Blüms chen in einer einfachen Reihe ſtehend.

1. Prenanthes muralis. Mauerhaſenlattig. Der runde, glatte Stengel iſt aͤſtig, gegen 2 Fuß hoch, mit rothen Flecken bezeichnet, einen weißen, milchigen Saft enthaltend, mit leierfoͤrmig, ge⸗ fiedert getheilten Blaͤttern, deren Spitze 3 dedig iſt; die gelben, aus 5 einzelnen Bluͤmchen beſte⸗ henden Blumen ſitzen rispenartig am Ende des Stengels und der Zweige.

Wohnort. Gärten, Waͤlder. Blüthezeit. Julius, Auguſt.

302 XIxte Klaſſe ıte Ordnung.

276. Hieracium. Habichtekraut. Epef'vière.

Der Fruchtboden iſt nackt; die Federkrone einfach, ungeſtielt; der Kelch dachziegelfoͤrmig, eifoͤrmig.

1) Der Schaft iſt einbluͤthig.

1. Hieracium pilosella. Mausöhrchen. Der handhohe, einfache Schaft iſt unten mit umgekehrt lanzettfoͤrmigen, ganzrandigen, ſtumpfen, auf der unteren Flaͤche weißfilzigen Blättern beſetzt, und treibt kriechende Nanken, an welchen die Blaͤtter abwechſelnd ſitzen; die gelbe, anſehnliche, außerhalb röthliche Blume mit ſchwaͤrzlich behaartem Kelche koͤmmt am Ende des Schaftes einzeln hervor.

Wohnort. Sonnige Hügel.

Bluͤthezeit. Sommer.

2) Der Schaft iſt mehrbluͤthig.

2. Bieracium dubium. Zweifelhaftes Has bichtskraut. Der aufrechte, ſpannlange, blatt— loſe, glatte Schaft treibt mehrere wurzelnde Ran— ken, iſt unten mit eifoͤrmigen, blaͤulichen, ganz“ randigen, dunkelgruͤnen, leicht behaarten Blaͤttern beſetzt, welche auf der unteren Flaͤche wollig ſind; 3 Atheilig, 3 àbluͤthig; die doldenfoͤrmigen Blumenſtiele ſind meiſt von gleicher Lange, mit kurzen Nebenblaͤttchen verſehen; die Blumen ſind uͤberall gelb. i 77 ö

Wohnort. Steinige Orte. Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

3. Hieracium cymosum. Vielblumiges Ha⸗ bichtskraut. Der 1— 2 Fuß hohe, einfache Schaft iſt mit ſteifen Haaren beſetzt; die Wurzel- biätter find lanzettfoͤrmig, ganzrandig, haarig; die

AIX te Klaffe ite Ordnung. 293

3 —4 abwechſelnd ſitzenden Stengelblaͤtter find ungeſtielt, ſchmaͤler; die blaßgelben Blumen mit weißlichem, mit ſchwaͤrzlichen Haaren beſetztem Kelche ſitzen doldenfoͤrmig an aͤſtigen, abwechſeln- den, rauhhaarigen Blumenſtielen,

Wohnort. Aecker. Bluͤthezeit. Junius bis September.

3) Der Schaft iſt beblaͤttert. 4. Hieracium murorum. Mauerhabichts-⸗ kraut. Der 1 2 Fuß hohe Stengel iſt eins fach, rauhhaarig, oben aͤſtig, in der Mitte mit 1 oder 2 kurzgeſtielten, lanzettfoͤrmigen, haarigen, ſcharfgezaͤhnten Blaͤttern beſetzt; die Wurzelblaͤtter find rauhhagrig, breit lanzettfoͤrmig, am Grunde gezaͤhnt, geſtielt; die gelben Blumen mit ſchwaͤrz⸗ lichem Kelche ſitzen rispenfoͤrmig an aͤſtigen Blu⸗ menſtielen.

Wohnort. Felſen, Mauern.

Bluͤthezeit. Junius bis September.

5, Iiieracium sabandum. Savojer Has bichtskraut. Der unten rauhe, mit rothen Punkten bezeichnete Stengel iſt aͤſtig, dicht, mit Blaͤttern beſetzt, welche abwechſelnd ſtehen, rauh, eilanzettfoͤrmig, buchtig gezaͤhnt find, mit aus ein⸗ ander ſtehenden, an der Spitze druͤſigen Zaͤhnen; die oberen find ſchmaͤler, den Stengel halb umfaſ— ſend; die großen, gelben Blumen mit haarigem, dunkelgruͤnem Kelche ſitzen rispenartig an einzelnen, weißlich behaarten Stielen.

Wohnort. Waldige Anhöhen.

Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

6. Hieracium umbellatum. Doldenblumi⸗ ges Habichtskraut. Der aufrechte, 2 3 Fuß

1 294 XIXte Klajfe ıte Ordnung.

hohe, glatte Stengel iſt oben getheilt, mit ſchmal lanzettförmigen, zerſtreutſitzenden, rauhen, gezaͤhn⸗ ten, ungeſtielten Blättern dicht beſetzt; die gelben Blumen mit ſchuppigem, ſchwaͤrzlichem Kelche ſitzen beinahe doldenfoͤrmig an getheilten Blumenſtielen.

Wohnort. Weiden, Waͤlder. Bluͤthezeit. Julius bis September.

279. Sonchus. Gänſediſtel. Laitron.

Der Fruchtboden iſt nackt; der Kelch dachziegel⸗ foͤrmig, bauchig; die Federkrone haarig, ungeſtielt. 1. Sonchus arvensis. Acker gaͤnſediſtel. Der aͤſtige Stengel iſt eckig, 2 3 Fuß hoch, mit ungleichen, ſchrotſaͤgeartig eingeſchnittenen, am Grunde herzfoͤrmigen Blaͤttern, welche den Stengel umfaſſen; die großen, gelben Blumen ſitzen am Ende des Stengels und der Aeſte beinahe dolden⸗ foͤrmig beiſammen; die Stiele, Kelche und der obere Theil des Stengels ſind mit langen, gelben Haaren verſehen, die ſich in eine Druͤſe endigen. Wohnort. Aecker. Bluͤthezeit. Junius, Julius.

a. Sonchus oleraceus. Gemüſeartige Gän⸗ ſediſtel. Der aufrechte, aͤſtige Stengel enthaͤlt einen milchigen Saft, wird 2 3 Fuß hoch, und iſt abwechſelnd mit glatten, den Stengel umfaſſen⸗ den, buchtig gezähnten, eingeſchnittenen oder ganz randigen, breit lanzettfoͤrmigen Blaͤttern beſetzt; die gelben, doldenartigen oder buͤſchelfoͤrmigen Blu⸗ men mit glatten Kelchen figen an weichhaarigen Stielen.

Wohnort. Gemuüſegaͤrten, Felder.

Blüthezeit. Julius bis September.

XIXte Klaſſe tte Ordnung. 295

280. Lactuca, Lattich. Laitue.

Der Fruchtboden iſt nackt; der Kelch iſt dach⸗ ziegelformig-, cylindriſch mit haͤutigem Rande; die Haarkrone einfach, geſtielt; der Saame glatt.

1. Lactuca sativa, Gartenlattich. Der aͤſtige Stengel iſt unten mit runden, mehr nach oben mit F hellgruͤnen Blaͤttern beſetzt; die gel⸗ ben Blumen bilden eine Doldentraube. Wohnort. In Gärten kommen mehrere durch Kultur erzeugte Arten, die ſich in der Form, Farbe der Blaͤtter unterſcheiden, vor. f Bluͤthezeit. Auguſt.

281. Lapsana. Rainkohl. Lapsane.

Der Fruchtboden iſt nackt; der Kelch iſt mit einem kleineren Kelche verſehen; die inneren Kelch⸗ ſchuppen find ausgehoͤhlt; die Federkrone fehlt.

1. Lapsana communis. Der aufrechte, aͤſtige Stengel iſt eckig, rauh, mit abwechſelnd ſitzenden, rauhhaarigen, buchtig gezaͤhnten, eingeſchnittenen Blaͤttern; die kleinen gelben Blumen kommen an den Enden der aͤſtigen, dünnen, glatten Stiele hervor; die Kelche find glatt, nach der Bluͤthe eckig.

Wohnort. Gaͤrten, Felder. 3 Blüthezeit. Junius bis Auguſt.

3) Die Blumen find Eopfförmig.

282. Serratula. Scharte. Sarrete,

Der Fruchtboden iſt ſpreuartig oder zottig; der Kelch iſt dachziegelfoͤrmig, cylindriſch, ohne Stacheln; die Federkrone haarig oder gezaͤhnt.

*

206 XIXte Klaſſe 3te Ordnung,

1. Serratula arvensis. Ackerſcharte. Der aufrechte, aͤſtige Stengel iſt eckig, unten mit Sta— cheln beſetzt; die lanzettfoͤrmigen, den Stengel umfaſſenden Blaͤtter ſind glatt, am Kande ſtachelig, gefiedert getheilt, gezaͤhnt, wellenfoͤrmig; die ro— then Blumenkoͤpfe ſitzen buͤſchelartig an unbewehrten Stielen; der Kelch iſt beinahe cylinderfoͤrmig, aus lanzettfoͤrmigen, uͤbereinanderliegenden, in ein ab⸗ ſtehendes Doͤrnchen ſich endigenden Blaͤttchen ber ſtehend.

Wohnort. Felder. Bluͤthezeit. Julius bis September,

* AL, 283, Carlina. Eberwurzel. Carline.

Der Fruchtboden iſt ſpreuartig, borſtig; die Blumen roͤhrig; der Kelch ſtrahlig mit gefaͤrbten, langen Randſchuppen; die Federkrone ſpreuartig, gefiedert.

1. Carlina vulgaris. Gemeine Eberwurzel. Der aufrechte, aͤſtige Stengel iſt 1 2 Fuß hoch, eckig, roth geſtreift, mit lanzettfoͤrmigen, gesähn- ten, ſtacheligen, unten weichhaarigen Blättern, welche den Stengel halb umfaſſen; die Blumen ſitzen am Ende der Aeſte und des Stengels einzeln in Bluͤthentrauben, und beſtehen aus vielen roͤhri— gen, roͤthlichen Bluͤmchen; die äußeren Kelchſchup⸗ pen ſind gruͤn, ſteif, ſtachelig, wollig; die innere Reihe derſelben iſt gelb, ſchmal, ſtrahlig, auf der Ruͤckſeite am Grunde braun.

Wohnort. Trockne, ſteinige Huͤgel. Bluͤthezeit. Julius bis September.

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XIXte Klaſſe ite Ordnung. 297

284. Arctium, Klette. Bardane,

Der Fruchtboden iſt ſpreuartig; der Kelch ku⸗ gelfoͤrmig, mit hakenfoͤrmig eingebogenen Schup— pen; die Federkrone borſtig, ſpreuartig.

1. Arctium lappa. Gemeine Klette. Der aufrechte, aͤſtige, rauhhaarige Stengel it 3 4 Fuß hoch, abwechſelnd mit geſtielten, großen, breiten, herzfoͤrmigen, gezaͤhnten „behaarten Blaͤt⸗ tern; die rothen, kopffoͤrmigen Blumen ſitzen büs ſchelweis; der runde Kelch hat ſchmale, pfriemen- foͤrmige, abſtehende, an der Spitze hakige Blättchen.

Wohnort. An Wegen.

Blüthezeit, Julius, Auguſt.

Eine Arzneipflanze.

285. Cnicus, Kratzkraut. Quenouille.

Der Kelch ift dachziegelfoͤrmig, bauchig, mit ſtacheligen Schuppen; die Federkrone iſt geficdertz = Fruchtboden zottig.

Cnicus oleraceus, Gemüfeartiges Kras- 1 Der einfache, aufrechte Stengel iſt dick, glatt, 3 5 Fuß hoch, mit herzfoͤrmigen, glatten, am Rande gefiedert getheilten, weichdornigen, den Stengel umfaſſenden Blaͤttern; die großen, kegel⸗ foͤrmigen, gelblichen Blumenkoͤpfe ſitzen beinahe in Bluͤthentrauben mit gefaͤrbten, eifoͤrmigen Neben- blättern; die Kelchblaͤttchen find ſchmal, dachziegel⸗ foͤrmig, an der Spitze ſtachelig.

Wohnort. Wieſen.

Bluͤthezeit. Julius, Auguſt. N 2. Cnicus palustris. Sumpfkratzkraut. Der aufrechte, aͤſtige Stengel iſt zottig, geflügelt, dornig,

2% XlXte Klaffe ıte Ordnung.

abwechſelnd mit lanzettfoͤrmigen, geſiedert getheilten,

gezaͤhnten, ſtacheligen, am Stengel herablaufenden

Blattern; die rothen Blumen ſitzen buͤſchelweis an

runden, ſtacheligen Stielen; die eifoͤrmigen Kelche

beſtehen aus anliegenden, an der Spitze mit einem

gekruͤmmten Doͤrnchen verſehenen Schuppen. Wohnort. Feuchte Wieſen. 5 Bluͤthezeit. Auguſt.

286. Carduus. Diſtel. Chardon.

Der Kelch iſt dachziegelfoͤrmig, bauchig, mit dornigen Schuppen; die Federkrone haarig oder rauh; der Fruchtboden zottig.

1. Carduns nutans. Haͤngende Diſtel. Der Stengel iſt aͤſtig, dornig, gefluͤgelt, 1 2 Fuß hoch, mit unterbrochen herablaufenden, gefiedert getheilten, wellenfoͤrmig gefaltenen, dornigen, haas rigen Blättern beſetzt; die großen, rothen, uͤber⸗ hängenden Blumenköopfe ſitzen einzeln an weichhaa— rigen Stielen; die Schuppen des runden Kelchs find lanzettfoͤrmig, an der Spitze ſtachelig, abſtehend.

Wohnort. An Wegen.

BB lüthezeit. Julius, Auguſt.

2. Carduus erispus, Krauſe Diftel. Der aufrechte Stengel iſt aͤſtig, grün, geflügelt, mit herablaufenden „länglichen, buchtig gezaͤhnten, dor⸗ nigen, oben grünen, glatten, unten weißfilgigen Blättern beſetzt; die rothen Blumenkoͤpfe figen ge⸗ haͤuft auf weißſilzigen Stielen; die Kelchſchuppen find ſchmal pfriemenfoͤrmig, an der Spitze weich⸗ ſtachelig, abſtehend.

Wohnort. Aecker, an Zaͤunen.

Blüthezeit. Auguſt.

3. Carduus marienus. Mariendiſtel. Der aufrechte, Aftige Stengel iſt 4 6 Fuß hoch, ge⸗

XIXte Kloffe ıte Ordnung. 299

fireift , weichbehaart; mit glänzend glatten, weiße geaderten und gefleckten, am Rande buchtig einges ſchnittenen, dornigen Blaͤttern; die großen, rothen Blumen ſitzen einzeln an langen, blattlofen Stie⸗ len; der Kelch iſt glatt, mit ausgehoͤhlten, am Rande und an der Spitze dornigen Blaͤttchen. Wohnort. Gaͤrten, Schutthaufen. Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.“

287. Onopordon. Krebsdiſtel. Cotton.

Der Fruchtboden iſt grubig; die Federkrone haarig; der Kelch dachziegelfoͤrmig mit ſtacheligen Schuppen. i

1. Onopordon acanthium. Gemeine Krebs⸗ diſtel. Der aufrechte, aͤſtige Stengel iſt 4 6 Fuß hoch, gefluͤgelt, ſtachelig, abwechſelnd mit eifoͤrmig laͤnglichen, am Stengel herablaufenden, buchtig gezaͤhnten, dornigen, haarigen Blättern beſetzt; die großen, rothen Blumen an gefluͤgelten Stielen; der runde, dachziegelfoͤrmige Kelch beſteht aus ſteifen, abſtehenden, lanzettfoͤrmigen, dorni⸗ gen Schuppen. N

Wohnort. An Wegen, auf Schutt.

Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

3) Die Blumen ſind ſcheibenförmig. 288. Bidens. Zweizahn. Bident.

Der Fruchtboden iſt ſpreuartig, flach; die Fe⸗ derkrone begrannt; der Kelch einfach, unten mit einem zweiten Kelche verſehen. 5

1. Bidens tripartita. Dreitheiliger Zwei⸗ zahn. Der aufrechte, aͤſtige Stengel iſt rauh, ſtumpf, viereckig, mit einander gegenuͤberſitzenden, geſtielten, eilanzettfoͤrmigen, einfachen oder drei⸗

300 XIkKte Klaſſe ıte Ordnung.

theiligen, ſaͤgeartigen Blättern ; die gelben Schei⸗ benblumen mit 6 6 ganzrandigen Nebenblättchen ſitzen einzeln an rothen Stielen; der glatte Kelch beſteht aus eilanzettfoͤrmigen, ſtumpfen, gefärbten Blaͤttchen, welche kuͤrzer als die Blumenblaͤtter ſind. Wohnort. Ufer. Blüthezeit. Julius, Auguſt.

2. Bidens cernua. Ueberhängender Zwei⸗ zahn. Der aufrechte, haarige Stengel iſt 1 2 Fuß hoch, aͤſtig mit zuſammengewachſenen, lanzett⸗ foͤrmigen, ſaͤgeartigen, glatten Blaͤttern; die gelben, uͤberhaͤngenden Blumen mit lanzettfoͤrmigen, glatten, am Rande gewimperten Nebenblaͤttchen ſitzen einzeln, haben kurze Straglenblümchen welche zuweilen auch ganz fehlen; die äußeren Kelchſchuppen find laͤnger als die Blume,

Wohnort. Ufer.

Bluͤthezeit. Julius., Auguft,

289. Eupatorium. Waſſerdoſt. Enpatöike;

Der Fruchtboden iſt nackt; die Federkrone haa⸗ rig oder rauh; der Kelch länglich dachziegelartig; der Staubweg halbzweiſpaltig, lang.

1. Eupatorium cannabinum. Hanfartiger Waſſerdoſt. Der aufrechte, einfache Stengel iſt rauhhaarig, viereckig, 4 6 Fuß hoch; mit ein⸗ ander gegenübrrfigenden , geftielten , aus 3—5 einzelnen, eilanzettförmigen , ſaͤgeartigen Blaͤttchen beſtehenden Blaͤttern; die roͤthlichen, dichten, dol⸗ denartigen Blumen beſtehen meiſtens aus 5 einzel— nen Bluͤmchen; der laͤngliche Kelch hat dachziegel⸗ foͤrmig liegende Schuppen.

Wohnort. An Baͤchen.

Bluͤthezeit. Julius, Auguſt,

XIx te Klaſſe zte Ordnung. 301

2te Ordnung, Polygamia superflua,

Die Randbluͤmchen haben bloß Staubwe⸗ ge; die Scheibenbluͤmchen ſind herma⸗

phroditiſch. 1) RESUME: 290. Artemisia. Wermuth. Absynthe.

Der Fruchtboden iſt nackt; die Federkrone fehlt; der Kelch iſt dachziegelförmig mit rundlichen, zu⸗ ſammengeneigten Schuppen; die e c ſind pfriemenförmig.

ı, Artemisia ahsynthium. Wermuth. Die 3 4 Fuß hohen Stengel find aͤſtig, weiß behaart, mit geſtielten, in lanzettfoͤrmige Abſchnitte viel⸗ fach getheilten, ſeidenartigen weißgruͤnlichen Blaͤt⸗ tern; die gelben Blumenköpfchen ſitzen an einer Seite der Aeſte, hängen abwärts und bilden lange, ſchmale Bluͤthentrauben; der Fruchtboden iſt haarig.

Wohnort. Gärten, Berge. Bluͤthezeit. Julius, Auguſt. Eine Arzneipflanze.

2. Artemisia vulgaris. Beifuß. Der glatte, rothe Stengel wird 4 —6 Fuß hoch; die Blätter ſizen abwechſelnd ohne Stiele, find oben glatt, unten weiß, weichhaarig, geſtedert getheilt, mit lanzettfoͤrmigen, ſpitzen, gezaͤhnelten Einſchnitten; die gelben Bluͤmchen mit behaarten, runden Kel⸗ chen ſtehen aufrecht in aͤhrenfoͤrmigen Bluͤthentrau⸗ ben; der Fruchtboden iſt nackt.

Wohnort. An Wegen, Mauern, Vluͤthezeit. Julius, Auguſt,

7

302 KIXte Klaſſe 2te Ordnung.

291. Tanacetum, Reinfarren. Tanaisie,

Der Fruchtboden iſt nackt; die Federkrone ger randet; der Kelch halbkugelig, dachziegelfoͤrmig; die Strahlenbluͤmchen ſind abgeſtutzt, dreitheilig.

1. Tanacetum vulgare. Neinfarren. Der gerade, eckige Stengel wird 3 4 Fuß hoch, iſt abwechſelnd mit glatten, gefiedert getheilten, aus ſcharf ſaͤgeartigen, fiederartigen Einſchnitten beftes henden Blaͤttern beſetzt; die anſehnlichen, gelben, halbkugelfoͤrmigen Blumen bilden am Ende des Stengels einen flachen Bluͤthenſtrauß.

Wohnort. Sandige Ufer.

Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

Eine Arzneipflanze. \

292. Conyza. Dürrwurzel. Conise.

Der Fruchtboden iſt nackt; die Federkrone ein⸗ fach; der Kelch dachziegelfoͤrmig; die Strahlen⸗ bluͤmchen dreitheilig.

1. Conyza squarrosa. Sparrige Duͤrr⸗ wurzel. Der aͤſtige, haarige Stengel iſt eckig, 2— 3 Fuß hoch, abwechſelnd mit eilanzettfoͤrmigen, haarigen, gezähnelten, ungeſtielten Blaͤttern; die

elben Blumen ſitzen an der Spitze in Blüthentraus en; die Kelche ſind cylindriſch aus ſparrigen, ſchmalen, an der Spitze zurückgeſchlagenen Blaͤtt⸗ chen beſtehend.

Wohnort. Trockne Anhöhen.

Blüthezeit. Auguſt.

293. Gnaphalium, Ruhrkraut. Perliere.

Der Fruchtboden iſt nackt; die Federkrone ein⸗ fach; der Kelch dachziegelfoͤrmig; die Schuppen

XIX te Klafie 2te Ordnung. 303 2 ausgehöhlt, am Rande mit einem trocknen, durch⸗ ſichtigen Haͤutchen verſehen. g 1. Gnaphälium dioicum, Fruͤhlingsruhr— kraut. Die handhohen, einfachen, weißbehaarten Stengel ſind rankend, unten raſenfoͤrmig mit um⸗ gekehrt lanzettfoͤrmigen, abgeſtumpften, ganzran⸗ digen, weißbehaarten Blaͤttern; die Stengelblaätter ſtehen abwechſelnd; die oberſten ſind ſchmal; die rothen oder weißen Bluͤmchen von getrenntem Ge⸗ ſchlechte ſitzen buͤſchelformig an der Spitze des Sten⸗ gels; die inneren Kelchſchuppen ſind verlaͤngert, abgeſtutzt und gefarbt. Wohnort. Heiden, Waͤlder. Bluͤthezeit. Junius, Julius.

2. -‚Gnaphalium rectum. Aufrechtes Ruhr⸗ kraut. Der einfache, aufrechte, mit zarter, weißer Wolle bekleidete Stengel wird 1 2 Fuß hoch, iſt mit ungeſtielten, ganzrandigen, lanzett⸗ foͤrmigen, ſeidenartig weißen Blaͤttern abwechſelnd beſetzt; die eifoͤrmigen, etwas zugeſpitzten Blumen⸗ koͤpfchen ſitzen kurzgeſtielt an der Spitze und in den Winkeln der Blatter, und bilden eine lange Aehre.

Wohnort. Waͤlder. ö

Bluͤthezeit. Auguſt, September.

3. Gnaphalium uliginosum. Sumpfruhr⸗ kraut. Die weißen, weichhaarigen, aͤſtigen Stengel ſind aufrecht oder niedergeſtreckt, mit ſchmallanzett⸗ foͤrmigen, ganzrandigen, abgeſtumpften, ſammtartig weißen Blaͤttern; die graulichen Blumen ſitzen an der Spitze buͤſchelfoͤrmig und find unter ſich durch eine zarte Wolle verbunden.

Wohnort. Sumpfige Orte. N

Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

304 xIixte Klaſſe 2te Ordnung,

4. Gnaphalium germanicum. Deutſches Ruhrkraut. Der aufrechte, weichbehgarte Sten⸗ gel theilt ſich in zweitheilige Aeſte und iſt hin und wieder mit ſchmallanzettfoͤrmigen, ganzen, am Rande etwas wellenfoͤrmigen, weißfilzigen Blattchen beſetzt; die fuͤnfeckigen, blaßgelblichen Blumen bilden an der Spitze und in den Winkeln der Aeſtchen runde Blumenköpfchen; die Kelchblaͤttchen find lanzett⸗ foͤrmig. g

Wohnort. Sandige; unfruchtbare Orte.

Bluͤthezeit. Julius, Auguſt. .

5. Gnaphalium arvense. Aerruhrkraut. Der aufrechte, weißfilzige Stengel iſt aͤſtig, mit ſchmallanzettfoͤrmigen den Stengel halbumfaſſenden Blaͤttern; die Blümchen ſitzen in länglichen Buͤſchel⸗ chen geſtielt in den Winkeln der Blaͤtter am ganzen Stengel herauf und bilden eine aͤhrenfoͤrmige Ris⸗ pe; die Kelche ſind kegelfoͤrmig mit weißem Filze bedeckt. 5

Wohnort. Sandige, trockne Felder.

Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

2) Strahlenblumen.

294. Bellis. Maasliebe. Paquerette,

Der Fruchtboden ift kegelfoͤrmig, nackt; die Federkrone fehlt; der Kelch iſt halbkugelfoͤrmig, aus gleichen Schuppen beſtehend.

1. Dellis perennis. Maasliebe, Tauſend⸗ ſchoͤn. Die umgekehrt eifoͤrmigen, ſtumpfgekerbten Blätter umgeben am Grunde den bloßen, einbluͤ⸗ thigen Schaft; die einzelne, gelbe, weiß oder roͤth— lich geſtrahlte Blume mit vieltheiligem, gleichem Kelche ſitzt an * Spitze des Schaftes.

XIAte Klaffe zte Ordnung. 305

Wohnort. Wieſen. Bluͤthezeit. Im Fruͤhling.

293. Matricaria. Mutterkraut. Matricaire.

Der Fruchtboden iſt bloß, kegelfoͤrmig, beinahe zylinderfoͤrmig; die Federkrone fehlt; der Kelch flach, dachziegelfoͤrmig; die Schuppen am Rande haͤutig.

1. Matricaria chamomilla. Chamille. Der aufrechte, aͤſtige, glatte Stengel iſt eckig, mit doppelt gefiederten, aus ſchmalen, flachen Einſchnit⸗ ten beſtehenden, abwechſelnden, glatten Blaͤttern; die gelben, ſpitzen Blumenkoͤpfchen mit weißen, zu⸗ weilen herabgebogenen Strahlenbluͤmchen ſitzen an der Spitze der glatten, gefurchten Blumenſtiele in einer Rispe. Die Kelchſchuppen ſind am Rande gleich. f . b Wohnort. Kornfelber.

Bluͤthezeit. Mai bis Julius. Eine Arzneipflanze.

296. Chrysanthemum. Wucherblume. Chry-

santheme.

Der Fruchtboden iſt bloß; die Federkrone fehlt; der Kelch iſt halbkugelig, dachziegelfoͤrmig; ; die Schuppen ſind am Rande haͤutig.

1. Chrysantlemum leucanthemum. Weiße Wucherblume. Gaͤnſeblume. Die aufrechten, meiſt einfachen, ı ı ı/2 Fuß hohen Stengel ſind mit lanzettfoͤrmigen, an der Spitze breiteren, ſaͤge⸗ artigen, am Grunde eingeſchnittenen, gezaͤhnten Blaͤttern, welche den Stengel umfaſſen, beſetzt; am Ende des Stengels und der Aeſte kommen die großen, gelben Scheibenblumen mit weißem 50 ‚dert or.

306 XIXte Klaſſe zte Ordnung.

Wohnort. MWiefen.. Bluͤthezeit. Junius, Julius.

2 eee segetium. Gemeine Wu⸗ cherblume. Der aufrechte, 1 2 Fuß hohe Stengel iſt glatt, aͤſtig, mit abwechſelnd ſit enden, den Stengel umfaſſenden, laͤnglichen, gezaͤhnten, gegen die Spitze breiteren, eingeſchnittenen, glatten Blaͤttern; die anſehnlichen, gelben Blumen kommen an den Enden der Zweige einzeln hervor.

Wohnort. Saatfelder. Blüthezeit. Junius, Julius.

297. Tagetes. Goldlack.

Der Fruchtboden iſt nackt; die Federkrone mit 5 aufrechten Grannen; der Kelch iſt einfach, ein⸗ blaͤtterig, fuͤnfzaͤhnig, roͤhrig, 5 bleibende Strah- lenbluͤmchen.

1. Tagetes erecta. Aufrechter Goldlack. Der gerade Stengel iſt mit gefiederten Blättern, welche aus lanzettfoͤrmigen, ſaͤgeartigen, gewim⸗ perten Fiederblättchen beſtehen, beſetzt; die dunkel braungelben, geſtreiften Blumen ſtehen einzeln an der Spitze langer, bauchig verdickter Stiele; die Kelche ſind eckig.

Wohnort. Gärten; urſprünglich aus Mexico.

Beluͤthezeit. Auguſt, September.

298. Pyrethrum. Bertramwurzel. Pyreihre,

Der Fruchtboden iſt nackt; die Federkrone ge⸗ randet; der Kelch halbkugelig, dachziegelfoͤrmig, mit zugeſpigten, am Rande häufigen 9

XIX te Klaſſe 2te Ordnung. 30

1. Pyrethrum partbenium Mutterkraut. Die aufrechten, 1 2 Fuß hohen Stengel find glatt, oben in Aeſte getheilt, abwechſelnd mit ges ſtielten, flachen, gefiederten, aus eingeſchnitten gezaͤhnten, eifoͤrmigen Fiederblaͤttchen beſtehenden, lebhaft gruͤnen Blaͤttern beſetzt; die gelben Blumen mit kurzem, weißem Strahle bilden an den Enden der Zweige einen flachen Bluͤthenſtrauß.

Wohnort. Gaͤrten.

Bluͤthezeit. Julius. ö

299. Arnica. Wolverley. Arnique.

Der Fruchtboden iſt nackt; die Federkrone ein⸗ fach; die Staubtraͤger der Strahlenbluͤmchen ohne Antheren. N f

1. Arnica mantana. Wolverley, Fallkraut. Der aufrechte Stengel iſt zottig, gegen anderthalb Fuß hoch; die eilanzettfoͤrmigen, ganzrandigen, 2 bis Hnerbigten, haarigen Wurzelblaͤtter liegen auf der Erde; an dem Stengel ſitzen 2 oder 4 Blaͤtter paarweiſe ohne Stiele gegenuͤber; die große, gelbe Strahlenblume kommt meiſtens einzeln am Ende des Stengels und der wenigen Aeſte, und iſt etwas gebogen. N 4 Wohnort. Waͤlder.

Blüthezeit. Julius. Eine Arzneipflanze.

300. Innla. Alant. Inule, Der Fruchtboden iſt nackt; die Federkrone ein⸗ fach; die Antheren endigen ſich am Grunde in 2 Borſten. n { Ar

308 XIX te Klaffe ate Ordnung.

1. Inula helenium. Alant. Der aufrechte, 4 6 Fuß hohe Stengel iſt feſt, rauh, in Aeſte getheilt, mit großen, eifoͤrmigen, zugeſpitzten, am Rande gekerbten, auf der unteren Flaͤche weiß⸗ filgigen Blättern, welche den Stengel umfaſſen;z die großen, gelben Strahlenblumen kommen an den Enden der Zweige hervor; der dachziegelfoͤrmige Kelch hat eilanzettfoͤrmige, abgeſtumpfte, haarige Schuppen. f

Wohnort. Gärten

Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

Eine Arzneipflanze.

2. Inula pulicaria. Flohalant. Der unten niederliegende Stengel wird 1 Fuß hoch, iſt bes

haart, in Aeſte getheilt; die abwechſelnd ſitzenden,

lanzettfoͤrmigen Blaͤtter umfaſſen am Grunde den Stengel und ſind am Rande wellenfoͤrmig gebogen, leicht behaart; die gelben, runden Blumen mit

kurzem Strahle ſitzen einzeln geſtielt den Blaͤttern

gegenuͤber und bilden eine Rispe.

Wohnort. Ufer. Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

301. Erigeron. Flöhkraut. Vergerette,

Der Fruchtboden iſt nackt; die Federkrone haa⸗

rig; die Strahlenbluͤmchen ſchmal, gleichbreit. a. Erigeron canadense. Kanadiſches Flöhe kraut. Der aufrechte, 3 Fuß hohe Stengel iſt geſtreift, rauhhaarig, rispenartig in Aeſte getheilt; die behaarten, wimperartigen Blatter ſtehen ab—

wechſelnd, die unteren Stengelblaͤtter ſind lanzett⸗

foͤrmig, gekerbt; die oberen ſchmal, meiſtens ganz⸗

XIXte Klaſſe 2te Ordnung. 39

randig; die weißen, dichtſtehenden Blumen mit kurzem Strahle, zylindriſchem, dachziegelfoͤrmigem Kelche bilden Doldentrauben.

Wo h nort. Felder. Blüthezeit. Auguſt, September.

2. Erigeron acre. Gemeines Flohkraut. Der aufrechte, roͤthliche Stengel iſt haarig, eckig, getheilt, abwechſelnd mit lanzettfoͤrmigen, ganz⸗ randigen, haarigen Blaͤttern ohne Stiele beſetzt; die gelben Blumen mit roͤthlichem kurzem Strahle ſitzen abwechſelnd einzeln in den Winkeln der Blaͤt⸗ ter und bilden am Ende des Stengels eine einfache Bluͤthentraube.

Wohnort. Steinige Orte. Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

302. Solidago. Goldruthe. Verge d'or.

Der Fruchtboden iſt nackt; die Federkrone eins fach; der Strahl beſteht aus 5 Bluͤmchen; die Kelchſchuppen ſind dachziegelfoͤrmig, geſchloſſen.

1. Solidago virgaurea. Gemeine Goldru⸗ the. Der aufrechte, eckige Stengel wird 2 3 Fuß hoch, iſt hin und hergebogen, oben weichhaa⸗ rig, in Xefte getheilt; die glatten, ſaͤgeartigen Blaͤtter ſitzen abwechſelnd, die unteren ſind eilan⸗ zettfoͤrmig, die oberen ihmäler, zugeſpitzt, ohne Stiele; die gelben, geſtielten Blumen mit zylindri⸗ ſchem Kelche bilden dichte, aufrechte, rispenartige Bluͤthentrauben.

Wohnort. Vaͤlder. | Bluͤthezeit. Zulius, Auguſt.

31e XIX te Klaſſe zte Ordnung.

303. Senecio, Kreuzkraut. Senegon.

Der Fruchtboden iſt nackt; die Federkrone ein⸗ fach; der Kelch zylinderförmig, am Grunde mit einem kleineren Kelche beſetzt; die Schuppen ſind an bar Spitze brandig.

2 Die Blumen ohne Strahlen.

1. Senecio vulgaris. Gemeines Kreuzkraut. Der aufrechte, glatte, aͤſtige Stengel iſt abwechſelnd mit geſtederten, aus abgeſtumpften, gezaͤhnten Fie⸗ derblaͤttchen beſtehenden, glatten, ſaftigen Blättern beſetzt, welche am Grunde den Stengel umfaſſen; die gelben, zylinderfoͤrmigen Blumen kommen aus den Blattwinkeln und an der Spitze der Aeſtchen büfchelweife hervor und bilden eine gedraͤngte Bluͤ⸗ thentraube; die Kelchſchuppen ſind oben alle ſchwaͤrzlich. 6 7

Wohnort, Gaͤrten, Felder.

Bluͤthezeit. Den ganzen Sommer hindurch.

2) Die Blumen ſind geſtrahlt.

2. Senecio viscosus. Klebrichtes Kreuz⸗ kraut. Der aufrechte, aͤſtige, ausgebreitete Sten⸗ gel iſt weichbehaart, klebrig, mit geſiedert getheil⸗ ten, gezaͤhnten, hellgruͤnen, klebrigen, ungeſtielten Blaͤttern beſetzt; die gelben, zylinderfoͤrmigen Blu⸗ men mit zurückgerollten Strahlenbluͤmchen bilden ſchlaffe Bluͤthentrauben; der Kelch iſt N N klebrig; der aͤußere abſtehend. |

Wohnort. Gärten, Wege, Mauern.

Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

3. Seuecio sylvatiens. Waldkreuzkrau . Der aufrechte, einfache, weichhaarige Stengel wird

XIXte Klaſſe 2te Ordnung. 311

an 2 Fuß hoch, iſt oben aͤſtig, mit federartig getheils ten, gezaͤhnten, haarigen, weißbeſtaubten Blaͤttern beſetzt; die gelben in Bluͤthentrauben ſitzenden Blu— men haben am Rande zurüdgerollte Strahlenbluͤm⸗ chen; der cylinderfoͤrmige Kelch iſt weichhaarig, ſtraff anliegend, die aͤußeren Blaͤttchen ſind klein,

Wohnort. Wälder.

Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

4. Senecio erucaefolius. Genfblätteriges Kreuzkraut. Der aufrechte, leichtbehaarte, aͤſtige Stengel erreicht eine Hoͤhe von 3 4 Fuß; die abwechſelnd den Stengel umfaſſenden, nervigen, unten weißen Blaͤtter ſind ſchmallanzettfoͤrmig, gefiedert getheilt, gezaͤhnt; die blaßgelben Blumen mit ausgıbyeitetem Strahle bilden einen flachen Strauß; die Kelchblaͤttchen ſind oben roͤthlich, am Grunde mit weißem Filze uͤberzogen; die aͤußeren liegen ſtraff an.

Wohnort. Wieſen, Aecker.

Blüthezeit. Auguſt.

5, Senecio jacobaea Jakobskraut. Der aufrechte, aͤſtige, eckige Stengel wird 3 4 Fuß hoch; die abwechſelnden, leierfoͤrmigen, gefiederten, aus breiten, buchtig gezaͤhnten, abſtehenden Lappen beſtehenden Blaͤtter ſind glatt; die gelben Blumen mit ausgebreiteten, dreizaͤhnigen Strahlenbluͤmchen, glatten, oben ſchwarzen Kelchblaͤttchen bilden einen flachen Strauß; die Saamen ſind haarig.

Wohnort. Wieſen, an Wegen.

Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

6. Senecio sarracenicus Heidniſches Wund⸗ kraut. Die Wurzel iſt kriechend; der aufrechte

312 XIX te Klaſſe zte Ordnung.

Stengel ift oben aͤſtig, 3 4 Fuß hoch; die lan⸗ zettfoͤrmigen, doppelt gezaͤhnten, glatten Blätter ſtehen abwechſelnd oder zerſtreut; die gelben Blu⸗ men mit 5 3 Strahlenbluͤmchen bilden einen flachen Blüthenſtrauß; die Kelchſchuppen find grun, linienfoͤrmig, an der Spitze ſchwarz. 5

Wohnort. Waͤlder.

Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

304. Aster. Sternblume. Etoile.

Der Fruchtboden iſt nackt; die Federkrone ein⸗ fach, Strahlenblumen mehr als 10; die unteren Schuppen des dachziegelfoͤrmigen Kelches ſind ab⸗ ſtehend. |

1. Aster chinensis. Chineſiſcher After. Der aͤſtige Stengel iſt rauhhaarig, mit eifoͤrmigen, weitgezaͤhnten Blättern, welche unten ohne Stiele keilfoͤrmig, oben aber lanzettfoͤrmig, ganzrandig, gewimpert ſind; die großen, verſchiedenfarbigen Strahlenblumen ſtehen an den Enden der Zweige einzeln; die Kelche beſtehen aus lanzettfoͤrmigen, abſtehenden Blaͤttern.

Wohnort. Gärten, urſprünglich aus China, Japan. ö Bluthezeit. Auguſt, September.

AS ER 305. Tussilago. Huflattig. Tussilage.

Der Fruchtboden iſt nackt; die Federkrone eins fach; die Kelchſchuppen ſind gleich, von der Länge der Scheibe, am Rande haͤutig; die Strahlenbluͤm⸗ chen zungenfoͤrmig. ö

HIXte Klaffe ate Ordnung. 313

1. Tussilago farfara Gemeiner Huflattig. Der handhohe Schaft iſt mit haͤutigen Nebenblaͤtt⸗ chen dachziegelfoͤrmig beſetzt und traͤgt an der Spitze eine anſehnliche, gelbe Strahlenblume, die nach dem Blühen uͤberhaͤngt; die langgeſtielten, herz⸗ foͤrmig runden, buchtig gezaͤhnten, oben glatten, rothgenervten, unten weißfilzigen Blaͤtter erſcheinen erſt nach der Bluͤthe. N

Wohnort. Ufer, feuchte Aecker.

Bluͤthezeit. März, April.

Eine Arzneipflanze.

2. Tussilago petasites. Peſtilenzwurzel. Großblaͤtteriger Huflattig. Der aufrechte, weißfilzige Schaft wird 1 2 Fuß hoch, und iſt mit Schuppen bekleidet; die roͤthlichen Scheibenblu⸗ men ſitzen buͤſchelweiſe an getheilten Blumenſtielen und bilden am Ende des Schaftes einen dichten, eifoͤrmigen Strauß; die Kelchblaͤttchen find lanzett⸗ bert abgeſtumpft; die großen, unten weich⸗

aarigen Blätter find laͤnglich herzfoͤrmig, ungleich gezaͤhnelt. a Wohnort. An Baͤchen. Bluͤthezeit. Maͤrz, April.

306. Anthemis. Chamille. Camomille,

Der Fruchtboden iſt ſpreuartig; die Federkrone fehlt, oder ſtatt ihrer ein haͤutiger Rand; der Kelch iſt halbkugelig, gleich; Strahlenbluͤmchen mehr als 5.

1. Anthemis arvensis. Ackerchamille. Die ausgebreiteten, aͤſtigen Stengel find behaart, 1 2 Fuß lang, abwechſelnd mit ungeſtielten, weichhaa⸗ rigen, vielfach gefiederten, aus lanzettfoͤrmig gleich⸗

314 AlXte Klaſſe ate Ordnung.

breiten Einſchnitten beſtehenden Blaͤttern beſetzt; die kegelfoͤrmigen, gelben Blumenkoͤpfchen mit weißen Strahlenbluͤmchen ſtehen einzeln an der Spitze des Stengels und der Aeſte an langen, gefurchten, haarigen Stielen; der Fruchtboden iſt eifoͤrmig mit lanzettfoͤrmigen, zugeſpitzten Spreublaͤttchen, der Saame iſt an der Spitze mit einem ausgerandeten Körnchen beſetzt; der Geruch der Pflanze iſt unan- genehm.

Wohnort. Aecker.

Bluͤthezeit. Junius bis Auguſt.

2. Anthemis cotula Stinkende Chamille. Der aufrechte, aͤſtige Stengel iſt leicht behaart, abwechſelnd mit glatten, hellgruͤnen, doppelt gefie⸗ derten, aus pfriemenfoͤrmigen, dreitheiligen Eins ſchnitten beſtehenden Blaͤttern beſetzt; die gelben, kegelfoͤrmigen Blumenkoͤpfchen mit weißen Strah⸗ lenblümchen fisen an geſtreiften Stielen; die Kelch⸗ blaͤttchen find laum gerandet; der Fruchtboden iſt kegelfoͤrmig, mit ſchmalen, borſtenartigen Spreu⸗ blaͤttchen; die Saamen geſtreift, nackt.

Wohnort. Aecker.

Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

3. Anthemis tinctoria. Faͤrberchamille. Der aufrechte, weichbehaarte Stengel iſt 1— 2 Fuß hoch, aͤſtig, abwechſelnd mit doppelt gefiedert getheilten, ſaͤgeartigen, unten weichhaarigen Blaͤt⸗ tern; die großen, gelben Strahlenblumen ſitzen einzeln an langen, geſtreiften Stielen und bilden eine flache Rispe; die Kelchſchuppen ſind beſtaͤubt, gerandelt; der Fruchtboden iſt halbkugelig, mit lanzettfoͤrmigen, weißen Spreublaͤttchen.

Wohnort. Sonnige Hügel.

Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

XIX te Klaſſe 2te Ordnung. 315

307. Achillea. Garbe. Millefeuille.

Der Fruchtboden iſt ſpreuartig; die Federkrone fehlt; der Kelch iſt eiförmig, dachziegelfoͤrmig; Strahlenblomchen ungefähr 5. 5

1, Achillea ptarmica Sumpfgarbe. Der aufrechte, glatte, geſtreifte Stengel iſt 1 2 Fuß hoch, aͤſtig, abwechſelnd mit ungeſtielten, ſchmal⸗ lanzettfoͤrmigen, zugeſpitzten, am Rande mit ge⸗ kruͤmmten, ſcharfen Zaͤhnchen verſehenen, glatten Blaͤttern; die graulichweißen Blumen mit weißem Strahle ſitzen an aͤſtigen, behaarten Stielen und bilden einen flachen Bluͤthenſtrauß. |

Wohnort. Wieſen, Ufer.

Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

Eine Arzneipflanze.

2, Achillea millefolium. Schafgarbe. Der behaarte, geſtreifte Stengel iſt ein bis anderthalb Fuß hoch, oben in Aeſtchen getheilt; die lanzett⸗ foͤrmigen, glatten Blaͤtter ſitzen am untern Theile des Stengels dicht, mehr nach oben zu abwechſelnd, und find doppelt geſiedert getheilt, aus ſchmalen, eingeſchnitten gezaͤhnten Fiederblättchen beſtehend; die kleinen, weißen oder roͤthlichen Blumen mit 5 Strahlenbluͤmchen bilden einen dichten, flachen Bluͤthenſtrauß. 5

Wohnort. Wieſen, Weiden.

Blüthezeit. Sommer.

Eine Arzneipflanze.

3. Achillea nobilis. Edle Garbe. Der aufrechte, eckige, weichhaarige Stengel wird an⸗ derthalb Fuß hoch, iſt oben in Aeſtchen getheilt und mit ſparſam abwechſelnden, vieltheiligen Blaͤt⸗

2

316 XIXte Klaſſe zte Ordnung.

tern beſetzt, von welchen die unterſten glatt, breis fach geſiedert getheilt, die oberen behaart, doppelt gefiedert find, mit ſchmalen, gezähnten Einſchnitten; die Blattrippe iſt gefluͤgelt, gezähnt, die kleinen, graulichweißen Blümchen bilden einen dichten, etwas gewoͤlbten Bluͤthenſtrauß; der Geruch der Blumen iſt kraͤftig. a

Wohnort. An Wegen häufig.

Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

- | 308. Helianthus. Sonnenblume. Tournesol,

Der Fruchtboden iſt flach, ſpreuartig; die Fe⸗ derkrone zweiblaͤtterig; der Kelch dachziegelfoͤrmig, etwas ſparrig. i 1. Helionrkus ennuus. Sonnenblume. Der einfache, oben oft in einige Aeſte getheilte Stengel hat herzfoͤrmige, dreigenervte Blaͤtter; die großen, uͤberhaͤngenden, braunen Blumen mit zahlreichen, gelben Strahlen ſtehen an den Enden des Stengels und der Aeſte an Stielen, welche gegen den Kelch zu verdickt nd; die oͤlreichen, braunen Saamen ſind flach, keilfoͤrmig, unten und oben abgeſtutzt.

Wohnort. Gaͤrten; urſpruͤnglich aus Peru, Mexico. ö 0 Blüthezeit. Sommer.

2. Helianthus tuberosus. Knollige Sons nenblume. Die knollige, eßbare Wurzel treibt einen einfachen, hohen Stengel mit rauhen, drei⸗ fachgenervten Blättern, welche unten zu 3 4 einander gegenüber eiherzfoͤrmig, oben aber eifoͤr⸗ mig zugeſpitzt, abwechſelnd an gewimperten Stielen ſitzen; die gelben Strahtenblumen mit gewimperten,

Alte Klaſſe ate Ordnung. 317

lanzettfoͤrmigen Kelchblaͤttchen kommen am Ende des Stengels hervor.

Wo bn ort. Gaͤrten; urſpruͤnglich aus Braſtlien. Blüthezeit. Herbſt.

3te Hei Polygamia frustranea.

Die Randblümchen ſind ohne Staubge⸗ faͤße; die Scheibenbluͤmchen ſind her⸗ maphroditiſch. f

309. Centaurea. Flockenblume. Centauree,

Der Fruchtboden iſt borſtig; die Federkrone ein- fach; die Strahlenbluͤmchen ſind e 7 laı 5, unregelmaͤßig.

1. Centaurea cyanus. Blaue Ne Der aufrechte, aͤſtige Stengel iſt gefurcht, behaart, abwechſelnd mit weichhaarigen, ſchmalen Blaͤttern, welche am Stengel in ſchmale, ganzrandige Ab— ſchnitte geſiedert getheilt, oben ungetheilt und ſchmaͤler ſind, beſetzt; die anſehnlichen, blauen Bus men ſtehen einzeln an langen Sticlen; die Kelche ſind rundlich mit lanzettfoͤrmigen am Rande ſaͤgezaͤhni⸗ gen Blaͤttchen.

Wohnort. Saatfelder.

Bluͤthezeit. Junius, Julius.

2. Centaurea scabiosa. Scabioſenartige Flockenblume. Der aͤſtige Stengel iſt eckig, bes haart, 3 4 Fuß hoch, abwechſelnd mit langen, lanzettfoͤrmigen, gefiederten, in ſchmale Abſchnitte getheilten, weichhaarigen Blättern ; die großen,

\

318 RIXte Klaffe 3te Ordnung.

rothen Blumen kommen einzeln an langen, nackten Stielen am Ende der Zweige hervor; der beinahe kugelrunde Kelch beſteht aus eifoͤrmig ſtumpfen Blaͤttchen, welche am Rande mit brauen Wimpern beſetzt ſind.

Wohnort. Steinige Orte.

Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

3. Centaurea jaceg. Gemeine Flockenblu⸗ me. Der rauhe Stengel wird an 2 Fuß hoch, iſt in eckige, gefurchte Teſte getheilt, und mit lanzett⸗ foͤrmigen, zugeſpitzten, rauhen, weichwolligen Blaͤttern abwechſelnd beſetzt, von welchen die un⸗ terſten geſtielt und fiederartig getheilt ſind; die an⸗ ſehnlichen, rothen Blumen ſtehen einzeln am Ende der Zweige; der eifoͤrmige, glänzende Kelch beſteht aus lanzettfoͤrmigen Blaͤttchen, welche ſich oben in eine runde, trockne, zerſchliſſene Schuppe endigen.

Wohnort. Wieſen, trockne Grasplaͤtze. Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

!

ate Ordnung, Polygamia necessari a.

Mit fruchtbaren Randbluͤmchen und n fruchtbaren Scheibenbluͤmchen.

310. Calendula. Ringelblume. Souci.

Der Fruchtboden iſt nackt; die Federkrone fehlt;

der Kelch iſt vielblätterig „gleich; die Saamen im der Scheibe ſind haͤutig.

1. Calendula officinalis. Gemeine Ringel⸗

blume. Der krautartige, aͤſtige, eckige Stengel

KlXte Klaſſe Zte Ordnung. 319

wird einen Fuß hoch, iſt abwechſelnd mit lanzett⸗ foͤrmigen, an der Spitze breiteren, rauhhaarigen, ungeſtielten, hellgrünen Blättern dicht beſetzt; die großen, rothgelben Strahlenblumen kommen am Ende des Stengels und der Aeſte einzeln hervor; die Saamen ſind alle ſtumpfſtachelig, nachenfoͤrmig gebogen.

Wohnort. Gaͤrten.

Bluͤthezeit. Julius bis September.

Eine Arzneipftanze.

XXte Klaſſe, Gynandria.

Die Antheren ſind mit dem Staubwege r verwachſen.

ıte Ordnung, Diandria. Mit 2 Staubträgern.

311. Orchis. Ragwurzel, Orchis. Orquis.

Die Blume iſt rachenfoͤrmig; die Oberlippe iſt gehoͤhlt; die Unterlippe ausgebreitet, hinten in einen Sporn verlangert; die Antheren find oben am Staubwege angewachſen.

1) Die Wurzelknollen find ungetheilt.

1. Orchis bifolia. 3weiblätterige Orchis. Die Wurzel beſteht aus zwei weißen, runden Knollen; der einfache, aufrechte, glatte, eckige Stengel hat unten 2 ſelten 3 eirunde, genervte, glatte Blaͤtter; die oberhalb ſitzenden ſind kurz,

320 Mite Klaſſe ıte Ordnung.

ſchmal und umgeben den Stengel ſcheidenartig; die weißen, wohlriechenden Btumen mit lanzettfoͤrmi⸗ gen Nebenblaͤttchen bilden am Ende des Stengels eine eifoͤrmige Aehre; die Unterlippe der Blume iſt ſchmal, ganzrandig, abgeſtumpft und endigt ſich in einen pfriemenfoͤrmigen Sporn von doppelter Länge des Fruchtbodens, die beiden aͤußeren Blätt- chen ſind offen ſtehend. f

Wohnort. Waͤlder.

Bluͤthezeit. Mai, Junius.

2. Orchis morio. Saleporchis. Die Wur⸗ zel hat 2 eifoͤrmige, weiße Knollen; der handhohe Stengel iſt mit lanzettfoͤrmigen, ſcheidenartigen Blaͤttern beſetzt; die rothen Blumen mit lanzett⸗ foͤrmigen, gefarbten Nebenblaͤttchen bilden an der Spitze des Stengels eine kurze, ſchlaffe Aehre; die dreilappige, herabgebogene, getupfte Unterlippe mit abgeſtumpften, gekerbten Lappen, deren mitt⸗ lerer ausgerandet iſt, endigt ſich in einen kegelfoͤr⸗

migen, in die Höhe gerichteten Sporn, welcher kürzer als der Fruchtboden iſt; die Seitenblaͤttchen ſind geſtreift, abgeſtumpft und neigen ſich zuſammen.

Wohnort. Trockne Wieſen.

Bluͤthezeit. Mai. a

3. Orchis mascula. Maͤnnliche Orchis. Die knollige Wurzel treibt einen einfachen, hohlen, fußhohen Stengel, welcher abwechſelnd mit lanzett⸗ foͤrmig zugeſpitzten, ſcheidenartigen Blaͤttern beſetzt iſt; die rothen Blumen mit lanzettformigen, ge⸗ faͤrbten Nebenblaͤttchen bilden eine anſehnliche, lange Lehre; die dreilappige, roth gefleckte Unterlippe, deren mittlerer Lappe länger und ausgerandet iſt, endigt ſich in einen gerade abſtehenden, ſtumpfen,

U

XXte Klaſſe ıte Ordnung. 321

ausgerandeten Sporn von ber Länge des Frucht— bodens; die Seitenblaͤttchen find zugeſpitzt, zuruͤck⸗ gebogen. Sie koͤmmt mit ſchwarzgefleckten Blaͤttern und weißen Blumen vor. b

Wohnort. Waldwieſen. Bluͤthezeit. Mai, Junius.

4. Orchis ustulata. Punktirte Orchis. Die weißen Wurzelknollen ſind rundlich und treiben einen handhohen, runden, oben geſtreiften Sten⸗ gel, mit ſcheidenartigen, lanzettfoͤrmigen, zuge⸗ ſpitzten Blättern; die roͤthlichen, dunkelroth ge fleckten Blumen mit kurzen, lanzettfoͤrmigen, ge⸗ faͤrbten Nebenblaͤttchen bilden eine ſtumpfe, oben dichte Aehre; die Blumenblaͤttchen ſind aufrecht, zugeſpitzt und neigen ſich gegen einander; die Unter— lippe iſt flach, mit rauhen Punkten beſetzt, in 3 gleich- breite, zuweilen gezaͤhnte Einſchnitte getheilt; der mittlere Einſchnitt iſt länger , geſpalten; der kurze Sporn iſt ſtumpf. 5 9

Wohnort. Wieſen.

Bluͤthezeit. Junius.

2) Die Wurzelknollen find handfoͤrmig getheilt.

5. Orchis latifolia. Hohlſtielige Orchis. Die Wurzelknollen ſind fingerartig getheilt und treiben einen hohlen, eckigen, oben roͤthlichen, 1 2 Fuß hohen Stengel, welcher mit lanzett⸗ foͤrmigen, zuweilen gefleckten, ſcheidenartigen, ausgebreiteten, genersten Blättern beſetzt iſt; die rothen, zuweilen helleren oder weißen Blumen mit lanzettfoͤrmigen, laͤngeren, gefaͤrbten Nebenblaͤtt⸗ chen bilden eine dichte, eifoͤrmige Aehre; die obe⸗ ren lanzettfoͤrmigen, ſtumpfen Blumenblaͤtter ſind

21

323 XXte Klaffe ıte Ordnung.

zuſammengeneigt; die beiden ſpitzen Seitenblaͤttchen ſtehen ab; die runde, Ötheilige, ſaͤgeartige Unterlippe iſt an den Seiten zuruͤckgebogen, mit dunkleren Punkten und Strichen beſetzt; der kegelfoͤrmige Sporn iſt ſtumpf, halb ſo lang als der Fruchtboden.

Wohnort. Feuchte Wieſen. Bluͤthezeit. Mai.

6. Orchis macnlata. Gefleckte Orchis. Die fingerformig getheilten Wurzelknollen treiben einen dichten, eckigen, 1 2 Fuß hohen Stengel, wels cher mit lanzettfoͤrmigen, mit einer ſpitzen Ruͤcken⸗ ſchaͤrfe verſehenen, ſcheidenartigen „gefleckten Blaͤt⸗ tern beſetzt iſt; die rothen, zuweilen weißen Blu⸗ men mit ſchmallanzettformigen Nebenblaͤttchen von der Laͤnge des Fruchtbodens, bilden eine dichte, eiförmige Aehre; die oberen, lanzettfoͤrmigen Blue menblattchen neigen ſich zufammen ; ; die beiden Sei- tenblättchen ſind abſtehend; die Unterlippe iſt flach, dreiſpaltig, gekerbt; der mittlere Einſchnitt ſchmal ganzrandig; der runde, ſtumpfe Sporn iſt etwas gekruͤmmt, kuͤrzer als der Fruchtboden.

Wohnort. Wieſen haͤufig. Bluͤthezeit. Mai, Juaius.

7. Orchis conopsea. Fliegenartige Orchis. Die zwei rundlichen fingerartig getheilten Wurzel⸗ knollen treiben einen eckigen, oben gefurchten roͤthlichen Stengel, welcher mit lanzettfoͤrmigen, genervten, mit einer Ruͤckenſcharfe verſehenen, ſcheidenartigen Blaͤttern beſetzt iſt, von welchen die oberen ſchmaͤler, an den Stengel angedruͤckt find; die hellrothen, zuweilen. weißen, mit gefaͤrbten Nebenblaͤttchen, welche länger als der Fruchtboden ſind, beſetzten Blumen bilden eine lange; abge⸗

XXte Ktaffe 1te Ordnung. ‚323

ſtumpfte Aehre; die drei aͤußeren Blumenblaͤttchen ſind ausgebreitet, die beiden inneren neigen ſich gegeneinander; die gekerbte Unterlippe iſt dreiſpal⸗ tig; der mittlere Einſchnitt ganzrandig, eifoͤrmig; der pfriemenfoͤrmige, gebogene Son at länger als der Fruchtboden.

Wohnort. Wieſen. Bluͤthezeit. Mai, Junius⸗

312. Epipactis. Spee 18

Die Blume iſt fuͤnfblaͤtterig, aufrecht, ausge⸗ breitet; die unterlippe iſt ohne Sporn; die Anthere iſt deckelfoͤrmig, bleibend. 202

1) Die Unterlippe i ſt Lügkeh ert

1. Epipactis latifolia. Breitblätterige Sumfwurzel. Der einfache, aufrechte Stengel iſt etwas rauy, ein bis anderthalb Fuß hoch ; abwech⸗ ſelnd mit eifoͤrmigen, glatten, genervten Blättern beſetzt, welche den Stengel umfaſſen; die geſtielten, roͤthlichgruüͤnen, herabhaͤngenden Blumen mit ſchmal⸗ lanzettfoͤrmigen, ſpitzen Nebenblaͤttchen welche laͤn⸗ ger als die Blumen ſind, bilden eine lange, viel⸗ blüthige Lehre; die 5 oberen Blumenblaͤttchen find eilanzettformig , außerhalb weichhaarig; die Unter⸗ lippe iſt ganzrandig - herzforniig , zugeſpitzt, kuͤFrzer als die Blumenblaͤtter, unten in ein nachenfoͤrmi⸗ ges Nectarium verlaͤngert.

Wohnort. Feuchte Wieſen.

Bluüthezeit. Junius, Julius.

2. Epipactis palustris. Gemeine Sumpf⸗ wurzel. Der aufrechte, unten ſchuppige, roͤthliche Stengel wird gegen 2 Fuß hoch, mit ſchmallanzett⸗

324 XXte Klaffe ate Ordnung.

foͤrmigen, aufwaͤrtsgerichteten, umfaſſenden Blätz tern; die roͤthlichen, zuweilen weißen Blumen mit kurzen, ſchmalen Nebenblaͤttchen bilden eine lange, vielblüthige Aehre; die herzfoͤrmige, gefaltete, ausgerandete Unterlippe iſt etwas länger als die. oberen Blaͤttchen, und endigt ſich in ein geſtreiftes, hohles Honigbehaͤltniß, welches mit den andern Blaͤttchen verwachſen iſt.

Wohnort. Feuchte Wieſen. Blüthezeit. Julius.

2) Die Unterlippe iſt getheilt.

3. Epipactis nidus avis. Vogelneſt. Die Wurzel beſteht aus buͤſchelfoͤrmig dicht verwebten Faſern, und treibt einen fußhohen, gefurchten, weißlichen, mit trocknen, bräunlichen, ſcheiden⸗ artigen Schuppen beſetzten Stengel; die Wurzels blaͤtter ſind lanzettfoͤrmig, glatt; die geſtielten, braunen Blumen mit kurzen, lanzettförmigen Nes benblaͤttchen bilden eine lange, eifoͤrmige Aehre; die oberen 5 Blumenblaͤttchen ſind eifoͤrmig, ſtumpf zuſammengeneigt; die Unterlippe iſt umgekehrt herz» förmig , getheilt, von doppelter Lange der Blu— menblaͤttchen.

Wohnort. Waͤlder.

Bluͤthezeit. Mai, Junius.

4. Epipactis ovata, Zweiblatt. Der einfache, runde, behaarte Stengel iſt unterhalb der Mitte mit zwei eifoͤrmigen, breiten, genervten Blättern beſetzt; die gelblichgruͤnen Blumen mit kurzen, breiten Nebenblaͤttchen bilden eine lange, ſchmale Aehre; die Blumenblaͤttchen find lanzettfoͤrmig, ſtumpf, ausgebreitet; die ſchmale, geſpaltene un⸗ terlippe iſt dreimahl laͤnger, als die Blumenblaͤtt⸗

XXte Klafſe ite Ordnung. 325

chen, und endigt ſich in eine nachenfoͤrmige Ho⸗ niggrube. Wohnort. Wieſen, Waͤlder. Blüthezeit. Mai, Junius.

2te Ordnung, Hexandria. Mit 6 Staubträgern.

313. Aristolochia. Oſterluzey. Aristoloche,

Der Kelch fehlt; die Blumenkrone iſt zungen foͤrmig, am Grunde bauchig; die Saamenkapſel ſechsfaͤcherig.

1. Aristolochia clematitis. Gemeine Oſter⸗ luzey. Der aufrechte, aͤſtige Stengel iſt glatt, abwechſelnd mit herzförmig runden, glatten Blaͤt⸗ tern beſetzt; die gelben, roͤhrigen, vorn eifoͤrmig zungenfoͤrmigen Blumen ſind geſtielt, und ſitzen buͤſchelweiſe in den Blattwinkeln; die Saamenkapſel iſt ſechsfaͤcherig.

Wohnort. Gärten.

Bluͤthezeit. Junius.

Eine Arzneipflanze.

326 an? *

XXIte Klaſſe, Monoeci a.“

Staubtraͤger und Staubwege ſind in ge⸗ trennten Blumen auf einer Pflanze.

ite Ordnung, Mon andria. Mit einem Staubträger.

314. Chara. Armleuchter. Charagne.

Kelch und Blumenkrone fehlen; die ſitzende Anthere iſt kugelfoͤrmig; 5 Narben; die einfaͤcherige = enthält viele Saamen.

Chara vulgaris. Gemeiner Armleuchter. Der runde, glatte Stengel iſt gekniet, aͤſtig, an den Gelenken mit 8 quirlformig ſitzenden, ausge- breiteten, runden, ſproͤden, in pfriemenförmige, innerhalb gezaͤhnte Einſchnitte getheilten Blättern; die gelbe Anthere und die mit vier Nebenblaͤttchen umgebenen Narben entſpringen in den Blattwinkeln. Die Saamenkapſel iſt gefärbt. Die ganze Pflanze iſt leicht zerbrechlich und riecht widerlich.

Wohnort. In ſtehenden Waͤſſern. B luͤthezeit. Sommer. 5

Xxite Klaffe ate Ordnung. 32/7

ste Ordnung, Diandria. Mit 2 Staubträgern.

315. Lemna. Entengrün. Waſſerlinſe. Len- ticule. |

Die männlichen Blumen haben einen einblaͤtte⸗ rigen Kelch ohne Blumenkrone,

Die weiblichen Blumen haben einen einblaͤtte— rigen Kelch ohne Blumenkrone, einen Griffel, eine einfaͤcherige Kapſel.

1. Lemna minor. Kleines Entengruͤn. Die dünnen, aͤſtigen Stengel find zweitheilig, ſchwimmend, mit flachen, eifoͤrmigen, lebhaft gruͤ⸗ nen, unten gegen die Spitze zu mit einem Würzel- chen verſehenen Blaͤttchen, welche die Oberflaͤche des Waſſers bedecken.

Wohnort. Teiche, Waſſergraͤben.

Blüthezeit. Mai bis Julius.

*

3te Ordnung, Triandria Mit 3 Staubtraͤgern.

316. Carex. Segge. Caret.

Männlihe Blumen: Eine dachziegelfoͤr⸗ mige Aehre; der Kelch iſt eine einzelne Schuppe; die Blumenkrone fehlt. 4

Weibliche Blumen: Eine dachziegelfoͤrmi⸗ ge Aehre; der Kelch iſt eine einzelne Schuppe; die Blumenkrone iſt einblätterig, bauchig, an der Spitze zweizaͤhnig; in jedem Blümchen befinden ſich 2 big 3 Narben; eine dreieckige Nuß iſt in der bleilben⸗ den Blumenkrone eingeſchloſſen. N

328 XXIte Klaffe 3te Ordnung.

1) Die Aehren ſind zwitterblüthig, an der Spitze ſind maͤnnliche Blumen; die weiblichen Blumen haben 2 Griffel.

1. Carex vulpina. Fuchsſegge. Die Wurzel iſt holzig, faſerig; der aufrechte, dreikantige Schaft iſt an den Ecken rauh, anderthalb Fuß hoch, unten mit kielfoͤrmigen, glatten, am Rande und auf dem Ruͤcken rauhen Blättern , welche die Länge des Schaftes haben; die gedraͤngte, ſtumpfe Aehre bes ſteht aus eifoͤrmigen, ſitzenden Aehrchen, welche oben maͤnnliche, unten weibliche Bluͤmchen enthal⸗ ten, die nach der Bluͤthe entfernter ſtehen; die eis foͤrmige Saamenkapſel iſt flach, am Rande rauh, und endigt ſich in eine geſpaltene Rispe.

Wohnort. ufer, Zaͤune. Bluͤthezeit. Mai, Junius.

2. Carex muricata. Stechende Segge. Die Wurzel iſt dick, faſerig; die aufrechten, breiedie gen, an den Ecken ſcharfen, 1 Fuß hohen Schaͤfte ſind mit ſchmalen, rinnenfoͤrmigen am Rande rau⸗ hen Blaͤttern beſetzt, welche laͤnger als die Schaͤfte ſind; die laͤngliche Aehre beſteht aus mehreren rundlichen, einfachen Aehrchen, deren untere weib- liche entfernt, die oberen an der Spitze maͤnnlichen aber mehr gedraͤngt ſitzen; die eifoͤrmige, glatte Saamenkapſel iſt platt, am Sande rauh, an 10 Spitze geſpalten.

Wohnort. Wälder, ſteinige Grasplaͤtze.

Bluͤthezeit. April, Mai.

3. Carex paniculata. Rispenartige Segge. Die Wurzel iſt dick, faſerig; der aufrechte, ſcharf dreieckige Schaft iſt unten mit roͤthlichen Scheiden bedeckt; die breiten, kielfoͤrmigen Blaͤtter ſind am

XXlte Klaſſe Zte Ordnung. 329

Rande rauh, gegen die Spitze zu dreieckig; die Aehre iſt rispenartig, mit abwechſelnden Aeſten; die Aehrchen ſind eifoͤrmig, ſtumpf, an der Spitze maͤnnlich; die Kelchſchuppen find eifoͤrmig, zuge⸗ ſpitzt, roſtbraun, mit weißem, haͤutigem Rande; die eifoͤrmige, geſtreifte Saamenkapſel iſt platt, abſtehend, an der Spitze getheilt.

Wohnort. Ufer, Suͤmpfe.

Blüthezeit. Mai, Junius.

2) Die Aehren find zwitterbluͤthig, an der Spitze weiblich, mit 2 Griffeln. 4. Carex ovalis. Eiförmige Segge. Die

Wurzel iſt faſerig; die aufrechten, ſtumpf dreiecki⸗

gen, etwas ſcharfen Stengel ſind ein bis anderthalb

Fuß hoch, mit kielfoͤrmigen, am Rande ſcharfen

Blaͤttern; die laͤngliche, hin und hergebogene Aehre

beſteht aus 4 6 eifoͤrmigen, abwechſelnden, braͤun⸗

lich gruͤnen Aehrchen, mit ſchmallanzettfoͤrmigen

Deckblaͤttchen von der Laͤnge der Aehrchen; die

Kelchſchuppen ſind eilanzettfoͤrmig, blaß braͤunlich

grün, glänzend; die laͤngliche, geſtreifte Saamens

kapſel ift platt, mit einem haͤutigen Rande umge- ben und endigt ſich in eine getheilte Spitze.

Wohnort. Feuchte Wieſen.

Bluͤthezeit. April, Mai.

5. Carex remota. Entfernte Segge. Die Wurzel iſt aͤſtig, faſerig; die aufrechten, rundlie chen, duͤnnen Schaͤfte ſind ein bis anderthalb Fuß hoch, mit ſchmalen, kielfoͤrmigen Blaͤttern, welche am Rande ſcharf ſind und die Laͤnge der Schaͤfte haben; die lange Aehre beſteht aus laͤnglich eifoͤr— migen, weißgelblichen Aehrchen, von welchen die unteren entfernt in den Blattwinkeln, die oberen

330 XXIte Klaffe 3te Ordnung.

näher gebrängt, mit ſchmalen, eifoͤrmigen Deck⸗ blattchen ſitzen; die lanzettfoͤrmigen weißgelblichen Kelchſchuppen find mit einem grünen Ruͤckennerven durchzogen und kuͤrzer als die eifoͤrmige, platte, am Rande gewimperte Kapſel.

Wohnort. Feuchte, ſchattige Orte. BVluͤthezeit. Mai, Junius.

3) Die Aehren find von getrenntem Geſchlechte, mit 2 Griffeln.

6. Carex acuta. Schneidende Segge. Die Wurzel iſt kriechend, faſerig rankend; der aufrechte, 2 Fuß hohe, ſcharf dreieckige, ſchneidende Schaft iſt mit kielfoͤrmigen, langen, ſcheidenartigen, am Rande ſcharfen Blaͤttern beſetzt; die 2 bis 3 maͤnn⸗ lichen Lehren find ſtumpf, dreieckig, etwas gebo⸗ gen; die 3 4 weiblichen, ſchmal gleichbreit, ge⸗ ſtielt, die oberen an der Spitze mit männlichen Bluͤmchen, meiſtens gebogen; die Kelchſchuppen ſind lanzettfoͤrmig, braunroth; die eifoͤrmige, dreieckige Saamenkapſel iſt braun, mit kurzer, ungetheilter Spitze.

Wohnort. Sumpſige Orte, Ufer.

Blüthezeit. April, Mai.

4) Die Aehren ſind von getrenntem Ge⸗ ſchlechte, mit einer mannlichen; drei Griffeln.

7. Carex praecox. Frühe Segge. Die krie⸗

chende Wurzel iſt rankend; der aufrechte, ſtumpf

dreieckige, glatte Schaft iſt 2 6 Zoll hoch, mit kielfoͤrmigen, ſteifen Blaͤttern von der Laͤnge der

Schaͤfte; die maͤnnliche Aehre iſt länglich, ſtumpf

Wetekig ſpitz, mit laͤnglichen, ſtumpfen, oben

XXIte Klaſſe Ite Ordnung. 331

braunen Kelchſchuppen; die 2 oder 3 weiblichen Aehren ſind laͤnglich, zugeſpitzt, geſtielt; das Stiel- chen iſt von einem ſcheidenartigen, ſchmalen Deck— blaͤttchen eingeſchloſſen, welches zuweilen laͤnger als das Aehrchen iſt; die eifoͤrmige, dreieckige Saamenkapſel iſt behaart, mit einer kurzen, ges theilten Spitze.

Wohnort. Wieſen, trockne Huͤgel.

Bluͤthezeit. Maͤrz, April.

8. Carex flava. Gelbe Segge. Die Wurzel iſt faſerig; die aufrechten, dreieckigen, glatten, an den Aehren rauhen Schaͤfte find 6 12 Zoll hoch, mit weichen, ſcheidenartigen, am Rande etwas raus hen, kielfoͤrmigen Blaͤttern; die maͤnnliche Aehre iſt laͤnglich, dreieckig; die 2 oder 3 weiblichen Aehr⸗ chen ſind rundlich, zuweilen nahe beiſammen ſitzend; die ausgeſpreiteten, langen Nebenblaͤttchen find ſcheidenartig; die laͤnglichen Kelchſchuppen ſind braͤunlich gelb, mit weißlichem Rande; die eifoͤr⸗ mige, aufgeblaſene Saamenkapſel iſt geſtreift, ab⸗ ſtehend, mit langer, getheilter Spitze. Wohnort. Feuchte Wieſen, Walder. Bluͤthezeit. April, Mai.

9. Carex digitata. Fingerfoͤrmige Segge. Die braune Wurzel iſt faſerig; die geſtreiften, runden Schaͤfte find 6 10 Zoll lang, unten mit braunen Scheiden umgeben; die ſcheidenartigen flach kielfoͤrmigen Blaͤtter ſind ſo lang als die Schäfte ; die männliche Aehre iſt ſchmal; die 2 3 weiblichen Aehrchen ſind zugeſpitzt, ſchmal, zuerſt nahe beiſammen ſitzend, dann entfernter; ihre halb⸗ runden Stielchen ſind bis zur Haͤlfte mit braunen Scheiden umgeben; die laͤnglichen, oben breiteren,

33a XXIte Klaffe 3te Ordnung.

Blaffen Kelchſchuppen haben einen grünen Ruͤcken⸗ nerven; die eifoͤrmig laͤngliche Saamenkapſel iſt dreieckig, behaart, mit ſtumpfer, ungetheilter Spitze.

Wohnort. Feuchte Waͤlder. Bluͤthezeit. April, Mai.

10. Carex pallescens. Bleiche Segge. Die Wurzel iſt faſerig, braun; die aufrechten, ſcharfen, dreieckigen Schäfte find ı/2 bis ı 1/2 Fuß hoch, mit Fielförmigen , zugeſpitzten, ſcheidenartigen, blaß⸗ gruͤnen Blaͤttern, welche die Hoͤhe der Schaͤfte er— reichen; die maͤnnliche Aehre iſt aufrecht, laͤnglich, oben etwas dicker; die 2 oder 3 weiblichen , länge lichen, der oberen nahe ſitzenden Lehren haben an der Spitze einige maͤnnliche Bluͤmchen, haͤngen nach der Bluͤthe herab, und ſitzen auf dünnen, breiedis gen Stielchen, welche von dem kurzen, ſcheidenar— tigen Nebenblättchen umgeben find die eifoͤrmigen, zugeſpitzten Kelchſchuppen ſind weißlichgruͤn, ge— wimpert; die Saamenkapſeln find umgekehrt eifoͤr— mig, dreieckig, gruͤnlichbraun, mit kurzer, unge- getheilter Spitze. a

Wohnort. Feuchte Wieſen. Bluͤthezeit. Mai.

11. Carex panicea. Fennichartige Segge. Die kriechende, weißliche Wurzel iſt rankend, mit braunen Schuppen bedeckt; die aufrechten, ſtumpf dreieckigen, glatten Schaͤfte find 4 8 Zoll hoch, mit flach kielfoͤrmigen, am Rande rauhen Blaͤttern, welche die Hoͤhe der Schaͤfte haben; die maͤnnliche Aehre ift laͤnglich, oben etwas dicker; die 2 oder 3 weiblichen, dreieckigen, zugeſpitzten Aehren ſind entfernt, aufrecht, und ſitzen an Stielchen, welche zur Hälfte wit den Scheiden der gleichlangen Ne-

7

XXIte Klaſſe Zte Ordnung. 333

benblättchen umgeben ſind; die eifoͤrmigen, brauns rothen Kelchſchuppen find mit einem weißen Rande und gruͤnem Ruͤckennerven verſehen, etwas kuͤrzer als die eifoͤrmigen, dreieckigen Saamenkapſeln, welche dachziegelformig , bauchig, mit kurzer, uns getheilter Spitze verſehen ſind.

Wohnort. Feuchte Wieſen.

Bluͤthezeit. April, Mai.

5) Die Lehren find von getrenntem Ge» ſchlechte, mit zwei oder mehreren maͤnnlichen und 3 Griffeln.

12. Carex flacca. Graublaͤtterige Segge. Die faſerige, ſchuppige Wurzel iſt kriechend; der aufrechte, dreieckige, rauhe Schaft 6 15 Zoll hoch, uͤbergebogen, mit breiten, kielfoͤrmigen, ausgebreiteten, ſcharfen Blaͤttern von der Laͤnge des Schaftes; die obere der 2 3 laͤnglich zylins derfoͤrmigen, maͤnnlichen Aehren iſt laͤnger; die 2 4 laͤnglichen, weiblichen Aehren find geftielt und haͤngen nach der Bluͤthe herab; die ſchmalen Nebenblaͤttchen ſind kurz, ſcheidenartig; die glatten, laͤnglichen Kelchſchuppen ſind dunkelroth; die eifoͤr⸗ mige, bauchige Saamenkapſel iſt reif dunkelroth, am ſtacheligen Rande mit einer blaſſen Linie um⸗ geben; die kurze Spitze iſt abgeſtutzt.

Wohnort. Feuchte Orte.

Bluͤthezeit. April, Mai.

13. Carex paludos. Sumpfſegge. Die kriechende, runde, fafeyige Wurzel iſt ſchuppig; die 1 4 Fuß hohen, ſcharf dreieckigen Schaͤfte ſind dicht mit kielfoͤrmigen, ſcheidenartigen, am Rande rauhen Blattern beſetzt, welche die Höhe der Schaͤfte erreichen; die 2 4 männlichen Aehren,

334 XXIte Klaffe Zte Ordnung.

deren aͤußerſte größer iſt, find laͤnglich, etwas ges bogen, die unteren am Grunde oft mit einigen werblichen Bluͤmchen; die 3 4 weiblichen Aehren find lang, ſchmal, aufrecht; die unteren Neben- blaͤttchen find länger als der Schaft, umfaſſend, die oberen allmaͤhlig ſchmaͤler und kuͤrzer; die laͤng⸗ lichen, glatten Kelchſchuppen ſind dunkelroth, mit einem gegrannten Ruͤckennerven verſehen; die eis foͤrmige, dreieckige Saamenkapſel iſt roth, geſtreift, und endigt ſich in eine kurze, geſpaltene Spitze, deren Einſchnitte zuſammengeneigt ſind.

Wohnort. Ufer. b Bluͤthezeit. Mai.

14. Carex riparia. Strandſegge. Die gegliederte, ſchuppige Wurzel iſt kriechend; der Aufrechte, glatte, dreieckige, an den Ecken ſtacheli⸗ ge Schaft it 1 3 Fuß hoch, mit breiten, kielfoͤr⸗ migen, am Rande rauhen Blattern, welche mit einer weißlichen, haͤutigen Scheide den Schaft umgeben; die 3 4 männlichen Aehren find laͤnglich, dick, ſtumpf; die aͤußerſte iſt größer, die 3 4 weib⸗ lichen Aehren ſind laͤnglich, in der Mitte dicker, geſtielt, eingebogen, mit eifoͤrmig zugeſpitzten, mit einem grünen Ruͤckennerven bezeichneten Kelchſchup-⸗ pen; die aufgeblaſene, eilanzettfoͤrmige, geſtreifte Saamenkapſel iſt graugruͤn mit gabelfoͤrmiger Spitze.

Wohnort. Ufer. .

Blüthezeit. April, Mai.

15. Carex vesicaria. Blaſenſegge. Die faferige Wurzel iſt kriechend; die aufrechten, drei— eckigen Schaͤfte find an den Ecken rauh, 1— 3

Fuß hoch, mit kielfoͤrmigen, ſcheidenartigen, am

Nande rauhen Blättern beſetzt, deren aͤußerſte laͤn⸗

=

Alte Klaſſe Zte Ordnung. 335

ger als die Schaͤfte find; die 2 3 maͤnnlichen Aehren ſind ſchmal, zylinderfoͤrmig; die 2— 4 weiblichen Kehren find länglich, dicker, die unteren geſtielt, zuerſt aufrecht, nach der Bluͤthe herabhaͤn⸗ gend; die lanzettförmigen Kelchſchuppen find blaß⸗ roth, am Rande weiß, kleiner als die laͤnglich eifoͤrmigen, aufgeblaſenen, geſtreiften, abſtehenden Saamenkapſeln mit getheilter Spitze. Wohnort. Sumpfige Orte, Graͤben. Bluͤthezeit. April, Mai.

16. Carex hirta, Behaarte Segge. Die braune, aͤſtige Wurzel iſt kriechend; die aufrechten, ſcharf dreieckigen, mit den behaarten Blattſcheiden

bedeckten Schaͤfte find / 1% Fuß lang; die

kielfoͤrmigen, zugeſpitzten, blaßgrünen Blaͤtter ſind am Rande ſcharf, behaart; die 2 3 maͤnnlichen find fo wie, die geſtielten, entfernter ſitzenden 3 weiblichen Aehren laͤnglich, weichhaarig; die unte- ren Nebenblaͤttchen, welche mit der Scheide die Blumenſtiele N find laͤnger als die Schaͤfte; ; die lanzettfoͤrmigen, blaßgrünen Kelchſchuppen find gewimpert, kuͤrzer als die laͤnglich eifoͤrmigen, aufgeblaſenen, blaßbraunen, behaarten Samen kapſeln mit gabelformiger Spitze.

Wo 90 nort. Wieſen, ſandige Orte. Wluͤthezeit. April, Mai.

317. Sparganium, Igelsknospe. Ruband'eau.

Maͤnnliche Bluͤthen in einem runden Kaͤtzchen mit dreiblaͤtterigem Kelche, ohne Blumenkrone.

Weibliche Bluͤthen wie die maͤnnlichen; eine trockne, 1 afaͤcherige Steinfrucht. ER

336 XXIte Klaffe 3te Ordnung.

1. Sparganium ramosum. Aeſtige Igels⸗ knospe. Der aufrechte, glatte Stengel iſt mit abſtehenden, gebogenen Aeſten, dreieckigen, rinnen? artigen, geſtreiften, ſteifen Blaͤttern beſetzt; die Blumen bilden am Ende der Stengel ſitzende, runde Köpfchen mit kurzen, abgeſtutzten, dreitheiligen Schuppen.

Wohnort. Ufer.

Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

2. Sparganium simplex. Einfache Igels⸗ nospe. Der aufrechte, einfache Stengel iſt mit ſchmalen, ſchwertfoͤrmigen, flachen Blaͤttern beſetzt; die Blumen bilden am Ende des Stengels runde Köpfchen , deren unteres geſtielt iſt; die Kelchſchup⸗ 845 find laͤnglich, an der Spitze mit 3 4 ſcharfen

aͤhnchen beſetzt.

Wohnort. ufer.

Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

318. Typha. Rohrkolbe. Massette,

Die männlichen Blumen figen in einem zylin⸗ derfoͤrmigen Kaͤtzchen, mit ſtumpfem, dreiblaͤtterigem Kelche, ohne Blumenkrone. .

Die weiblichen Blumen eben ſo unterhalb der maͤnnlichen, ohne Kelch und Blumenkrone; ein ge⸗ ſtielter, in einer Haarkrone ſitzender Saame.

1. Typba latifolia. Breitblätteriger Rohrkolbe. Der einfache, aufrechte Schaft iſt glatt, rund, 4 6 Fuß hoch, abwechſelnd mit ſchridenartigen, ſchwertfoͤrmigen, flachen, langen Blättern beſetzt; am Ende des Schaftes ſteht die zylinderförmige, dicke Aehre, oben dicht mit gelben Antheren bedeckt, unten gruͤnlich, ſammtartig, aus

XXIte Klaffe 3te Ordnung. 337

weiblichen Blumen beſtehend; nach der Bluͤthe wird ſie ſchwaͤrzlich.

Wohnort. Suͤmpfe, Weyer.

Bluͤtheze 11. f Junius, Julius,

4te Ordnung, Pettau. Mit 4 Staubtraͤgern.

319. Urtica. Neſſel. Ortie.

Männliche Blumen: der Kelch iſt vierblaͤtterig; die Blumenkrone fehlt; das in der Mitte befindliche Nectarium iſt becherkoͤrmig.

Weibliche Blumen: der Kelch iſt zweiklappig; die Blumenkrone fehlt; ein glaͤnzender Saame.

1. Urtita urens. Brennneſſel. Der aufrechte, viereckige Stengel iſt ſtachelig, 1 2 Fuß hoch, mit gegenüberſtehenden Aeſten, geſtielten, eifoͤrmi⸗ gen, ſägeartigen, oben ſtacheligen, unten glatten, gegeneinanderſtehenden Blättern ; die Blumen ent⸗ ſpringen aus den Blattwinkeln in aͤſtigen Bluͤthen⸗ trauben und ſitzen buͤſchelfoͤrmig beiſammen.

Wohnort. Ungebaute Orte. ;

Bluͤthezeit. Julius, Auguſt. 88

2. Urtica dieica. Gemeine Neſſel. Der aufrechte, viereckige Stengel iſt 3 4 Fuß hoch, ſtachelig, mit eiherzfoͤrmigen, einander gegenüber» ſizenden, geſtielten, ſaͤgeartigen Blättern, welche oben mit Stacheln beſetzt find; die buͤſchelfoͤrmigen Blumen entſpringen in den Blattwinkeln und bil⸗ den meiſt zu 4 beifammenfigende Bluͤthentrauben.

22

338 XXIte Klaffe 4te Ordnung.

Die Haare find hohl, pfriemenförmig , und enthals ten eine brennende Fluͤſſigkeit.

Wohnort. An Wegen, Zaͤunen. Bluͤthezeit. Julius, Auguſt. 1

320. Alnus. Erle. 'Aune.

Männliche Bluͤthen: ein Kaͤtzchen aus keilfoͤr⸗ migen, abgeſtutzten, breiblüthigen Fruchtböden zu⸗ ſammengeſetzt; der Kelch beſteht aus einer Schuppe; die Blumenkrone iſt vierſpaltig.

Weibliche Blüͤthen: ein Kaͤtzchen; der Kelch beſteht aus zweibluͤthigen Schuppen; die Blumen- krone fehlt; die Saamen ſind zuſammengedruͤckt, eifoͤrmig.

1. Alnus glutinosa. Gemeine Erle. Ein hoher Baum mit ſchwaͤrzlich riſſiger, an jungen Staͤmmen braͤunlicher Rinde, zaͤhem, gelbrothem Holze; die rundlich ſpitzigen, ſaͤgeartigen, gläne zendgruͤnen Blaͤtter ſind auf der Hauptrippe haarig, klebrig, in den Aderwinkeln mit Haarbuͤſcheln beſetzt, an kurzen, oben gefurchten, klebrigen Stielen ſitzend; die maͤnnlichen Kaͤtzchen ſind lang, zylindriſch, roth, herabhaͤngend; die weiblichen eifoͤrmig, roth, ſtumpf, und verwandeln ſich in den dichten, abgeſtumpften, rothbraunen Zapfen. Der Saame iſt beinahe eifoͤrmig, zuſammengedruͤckt.

Wohnort. Ufer. Blüthezeit. März, April.

Nite Klaſſe ste Ordnung. 339

ste Ordnung, Polyandria Mit vielen Staubträgern. |

321. Arum. Aron. Pied de veau.

Die einblaͤtterige, duttenfdemige Scheide huͤllt den keulenfoͤrmigen, unten mit den Fruchtboͤden umgebenen Kolben ein.

1. Arum maculatum. Gemeiner Aron. Die knollige Wurzel iſt unten faſerig; der Stengel fehlt; die pfeilfoͤrmigen, ganzrandigen, glatten Blätter find ſchwarz oder weiß gefleckt; die weiß⸗ liche Scheide ſchließt den keulenfoͤrmigen, oben rothen Kolben ein; die netzfoͤrmigen, rothen Bee⸗ ren enthalten einen oder zwei Saamen. Die ganze Pflanze enthaͤlt eine brennende Schaͤrfe.

Wohnort. Zaͤune, ſchattige Orte.

Bluͤthezeit. Mai, Junius. f

Eine Arzuskpftanze.

322. Myriophyllum. Tauſendblatt, geber kraut. Volant d'eau.

Maͤnnliche Blumen: der Kelch iſt viertheilig; Pr die Blumenkrone vierblaͤtterig, Wapfällig z 8 Staub⸗ traͤger. g y Weibliche Blumen: Kelch und Blumenkrone wie bei den maͤnnlichen; 4 Narben‘, ohne Griffel; 4 einſaamige Kapſeln. 2

1. Myriophyllam spitatam. Aehrenblü⸗ thiges Tauſendblatt. Die runden, geglie⸗ derten, aͤſtigen Stengel bilden im Waſſer ausge⸗ breitete Raſen, und find quirlfoͤrmig mit dunkel⸗ grünen, glatten, geſiederten, aus ſchmalen, ‚gen,

340 AXKlte Klaſſe ste Ordnung.

theilten Fiederblaͤttchen beſtehenden Blättern beſetzt; die kleinen Blumen ſitzen meiſtens zu 4 quirlfoͤr⸗ mig, in einer geraden, unterbrochenen Aehre, welche über der Oberflaͤche des Waſſers hervorragt; die unteren an den weiblichen Bluͤmchen ſitzenden Deckblaͤttchen ſind gefiedert.

Wohnort. In Weihern, Fluͤſſen.

Blüthezeit. Junius bis Auguſt.

*

323. Poterium. Becherblume. Pimprenelle.

Maͤnnliche Blumen: der Kelch iſt vierblaͤtterig; die Blume viertheilig; Staubträger 30 50.

Weibliche Blumen: Kelch und Blumenkrone wie die der maͤnnlichen; 2 pinſelfoͤrmige Staub⸗ wege; eine Beere aus der verhaͤrteten Röhre der Vlumenkrone.

1. Poterium sanguisorba. Gemeine Becher⸗ blume. Die Wurzel iſt faſerig; der aufrechte, aͤſtige Stengel iſt geſtreift, eckig, mit gefiederten, runden, gezaͤhnten Blättern beſetzt; die rothen Blu⸗ men mit hohlen, rothen Dedblättchen ſitzen am Ende der Stengel und der Aeſte in langgeſtielten, dichten, eifoͤrmigen Aehren, welche oben weibliche und unten maͤnnliche Blumen enthalten.

Wohnort. Wieſen.

Bluͤthezeit. Mai bis Julius.

324. Betula. Birke, Maye. Bouleau.

Muͤnnliche Blumen: ein dachziegelfoͤrmiges Kätzchen, welches aus ſchildföͤrmigen, dreibluͤthigen Schuppen beſteht; der Kelch iſt einblaͤtterig, 3 bis Itheilig, 10 bis 12 Staubträger.

AXlte Klaſſe ste Ordnung. 34

Weibliche Blumen; ein dachziegelfoͤrmiges Kaͤtz⸗ chen; der Kelch eine zweiblumige Schuppe; ein gefluͤgelter Saame.

1. Betula alba. Weißbirke. Ein anſehnlicher Baum mit weißer, riſſiger Rinde, weißem, weichem 8 Holze, aͤlteren, herabhaͤngenden Aeſten; eiherzfoͤr⸗ migen r fait dreieckigen, ſcharf zugeſpitzten, doppelt⸗ ſaͤgeartigen, glatten Blaͤttern, welche zu 2, 3 neben einander an glatten, oben gefurchten Stielen ſitzen; die maͤnnlichen Kaͤtzchen ſind rund, ſtumpf, herabhaͤngend; die weiblichen Kaͤtzchen ſind kleiner, aufrechtſtehend, und entwickeln ſich Reer. Wohnort. Waͤlder.

Bluͤthezeit. Mai.

Als Abarten kommen die Sommerbirke mit ſuͤßem Laub, die Winterbirke und die Hangelbirke vor.

325. Fagus. Buche. Hetre,

Maͤnnliche Bluͤthen: der Kelch iſt fuͤnftheilig, 8 12 Staubtraͤger.

Weibliche Bluͤthen: der Kelch iſt viertheilig, der Staubweg dreitheilig; 2 Nuͤſſe ſind in dem ſta⸗ ie lederartigen, viertheiligen Kelche einge— ſchloſſen.

1. Fagus sylvatica. Rothbuche. Ein hoher, aͤſtiger Baum von feſtem Holze, glatter, aſchgrauer Rinde; die eiformigen, zugeſpitzten, ſtumpf ſaͤge⸗ artigen, lebhaft grünen, glänzenden Blätter ſitzen an behaarten Stielchen; die runden, langgeſtielten, maͤnnlichen Kaͤtzchen ſind buͤſchelweiſe am Ende der Aeſte; die weiblichen Bluͤthen ſtehen in Knospen beiſammen.

Wohnort. Wälder.

Blüthezeit. Mai, Junius.

342 -KXlte Klaffe Ste Ordnung.

326. Carpinus. Hainbuche. Charme.

Maͤnnliche Blumen: ein dachziegelfoͤrmiges Kaͤtzchen; der Kelch iſt eine gewimperte Schuppe; 10 Staubtraͤger.

Weibliche Blumen: ein dachziegelfoͤrmiges Kaͤtz⸗ chen; der Kelch iſt eine zweiblumige Schuppe; die Blumenkrone iſt dreitheilig; eine eifoͤrmige, ges furchte Nuß.

1. Carpinus betulus. Gemeine Hainbuche. Ein hoher Baum erſter Groͤße, mit feſtem, weiß⸗ lichem Holze, weißgrauer Rinde, eirund zugeſpitz⸗ ten, ſcharf ſaͤgeartigen, gefalteten Blättern, welche an kurzen, feinbeaarten 7 am Grunde mit einer roͤthlichen Druͤſe beſetzten Stielen ſitzen; die maͤnn⸗ lichen Blumen bilden herabhaͤngende Kaͤtzchen mit eifoͤrmig zugeſpitzten, gefranzten Schuppen; ; die weiblichen Kaͤtzchen haͤngen oberhalb der maͤnnlichen und find kleiner. 4

Wohnort. Waͤlder.

Bluͤthezeit. Mai, Junius.

a 327. Quercus. Eiche. Chéne.

Männliche Blumen: der Kelch iſt 5 gtheilig 5 10 Staubtraͤger. N Weibliche Blumen: der Kelch iſt eine dachzie gelfoͤrmige Hülle, 3 5 Narben; ; eine eiförmig Nu * Quercus robur. Steineiche. Ein Baun erſter Groͤße mit grauer, riſſiger Rinde, harten Holz; geſtielten, feſten, gegen die Spitze zu brei teren, mit ſtumpfen Buchten verſehenen, unte mattblaßgrünen. Blättern ; die männlichen Blume ſitzen in fadenfoͤrmigen, herabhaͤngenden Bluͤthen trauben', einzeln oder buͤſchelweiſe; die weibliche

XXIte Klaffe 5te Ordnung. 543

Blumen bilden in den Blattwinkeln vielbluͤthige Knoͤpfchen, welche oberhalb der maͤnnlichen ſitzen; die eiförmigen , glatten, lederartigen Eicheln haben an der Spitze einen kurzen Stachel und ſitzen zu mehreren beiſammen in einer rauhen, kurzgeſtiel⸗ » ten oder ſtielloſen Kapſel.

Wohnort. Waͤlder. Bluͤthezeit. Mai.

328. Juglans. Wallnuß. Noyer.

Männliche Blumen: ein dachziegelfoͤrmiges Kaͤtzchen; der Kelch beſteht aus einer Schuppe; die Blumenkrone iſt ſechstheilig, 14 18 Staubtraͤ⸗ ger enthaltend.

Weibliche Blumen: der Kelch iſt 4theilig, ober⸗ halb; die Blumenkrone iſt Atheilig; 2 Staubwege; eine lederartige Steinfrucht mit gefurchter Nuß.

1. Juglans regia. Gemeine Wallnuß, welſche Nuß. Ein Baum der erſten Groͤße mit aſchgrauer Rinde, eifoͤrmigen, ſpitzigen, ganzrandis gen Blaͤttern, die auf der unteren Flaͤche und in den Aderwinkeln mit kleinen Haarbuͤſcheln beſetzt find z die maͤnnlichen Bluͤthen ſitzen in langen, zylindriſchen Kaͤtzchen; die weiblichen Bluͤthen ſtehen in Knospen. Die Blätter haben einen gewuͤrzhaften Geruch.

Abarten hiervon ſind: die Pferdsnuß, dis Steinnuß und die duͤnnſchalige Nuß.

Wohnort. Garten.

Beluͤthezeit. Mai,

329. Corylus. Haſelſtaude. Coudrier,

Maͤnnliche Blumen ein Kaͤtzchen, welches aus dreitheiligen Schuppen beſteht; 6 8 Staubtraͤger.

344 XXIte Klaſſe bte Ordnung.

Weibliche Blumen: der Kelch zerſchlitzt, 2 Staubwege; eine vom Kelche bedeckte, am Grunde abgeſchabte Nuß.

1. Corylus avellana. Haſelſtaude. Ein baumartiger Strauch mit hellbrauner Rinde, eilan⸗ zettfoͤrmigen, gezaͤhnten Blattanſaͤtzen; rundlichen herzfoͤrmigen, zugeſpitzten, gezaͤhnten, weichhaa gen Blaͤttern; die maͤnnlichen Blumen fan. an den Enden der Zweige in herabhaͤngenden, gelben Käg- chen; die weiblichen kommen zu 3 4 mit dun⸗ kelrothen, buͤſchelfoͤrmigen Staubwegen aus den Knospen.

Wohnort. Wälder, Zäune. Bluͤthezeit. März, April.

6te Ordnung, Monadelphi a. Mit verwachſenen Staubtraͤgern.

330. Pinus. Fichte. Pin,

Maͤnnliche Blumen: Ein Kaͤtzchen mit vielen Staubtraͤgern.

Weibliche Blumen: Ein Zapfe mit zweiblüthl⸗ gen Schuppen, gefluͤgelten Fruͤchten.

1. Pinus sylvestris, Gemeine Fichte. Ein

a hoher Baum mit riſſiger Rinde, jungen, quirlfoͤr⸗ migen Aeſten; die ſchmalen, dunkelgruͤnen Nadeln ſitzen paarweiſe; die maͤnnlichen Blumen bilden am Ende der Aeſte aufrechte Kaͤtzchen; die weiblichen Blumen ſitzen in einem eifoͤrmigen, kurzen, herab— haͤngenden Zapfen ‚gehäuft deſſen Schuppen. bei der Reife ſtumpf, viereckig, innen ausgehoͤhlt, dachzie⸗ gelfoͤrmig find und längliche, mit einem beueigen Fluͤgel umgebene Nuͤſſe enthalten.

XXIte Klaſſe te Ordnung. 345

Wohnort. Biber,

Blüthezeit. ai

2, Pinus larix. Lerchenfichte. Ein gerader, hoher Baum mit braunrother, riſſiger Rinde; wei⸗ chen, ſtumpfen, an älteren Trieben buͤſchelweiſe ſtehenden Nadeln. Die maͤnnliche Bluͤthe erſcheint aus den Nadelknospen in erbſengroßen, vielſchup⸗ pigen Kaͤtzchen; die weiblichen ſitzen an den nemli⸗ chen Zweigen aus Seitenknospen mit den Nadeln entſpringend und erwachſen zu einem ovalen, hell⸗ braunen Zapfen, der auf einem gebogenen Stiele aufrecht ſteht; der Saame iſt eifoͤrmig zugeſpitzt, mit einem breiten Fluͤgel umgeben.

Wohnort Waͤlder. Bluͤthezeit. Mai, Junius.

3. Pinus abies. Tannenfichte. Ein hoher, gerader pyramidenfoͤrmiger Baum mit brauner, ſchuppiger Rinde, hellgruͤnen, vierſeitigen, ſtechen— den, an zwei entgegengeſetzten Seiten der Aeſtchen ſitzenden Nadeln; faſt zylindriſchem, am aͤußern Ende etwas zugeſpitztem, niederhaͤngendem Zapfen, deſſen Schuppen eirund, platt, gewellt, und oͤfters etwas zerriſſen ſind.

Wohnort. Waͤlder. Bluͤthezeit. Mai, Junius.

331. Bryonia. Zaunrübe. Brioine,

Männliche Blumen: der Kelch iſt fünfzaͤhnig, die Bluͤmenkrone fuͤnftheilig, 3 Staubtraͤger.

Weibliche Blumen: wie die maͤnnlichen, der Staubweg iſt 3 atyeilig. Die Beere iſt rund, vielſaamig. 5

346 XXIte Klaſſe 6te Drbnung.

1. Bryonia n Rothbeerige Zaun⸗ ruͤbe. Die ruͤbenartige, dicke Wurzel treibt meh⸗ rere, rankende, duͤnne, eckige, aͤſtige Stengel, welche mit geſtielten, rundlichen, fuͤnflappigen, buchtigen, rauhen Blaͤttern beſetzt ſind; die ſpiral⸗ foͤrmig gewundenen Ranken ſitzen den Blattern ge⸗ genuͤber; die weißlichen Blumen kommen in ſchlaffen Bluͤthentrauben aus den Blattwinkeln; die maͤnn⸗ lichen und weiblichen Blumen ſind an getrennten Pflanzen; die reifen Beeren ſind roth.

Wohnort. Waͤlder, Zaͤune. Bluͤthezeit. Junius, Julius, Eine Arzneipflanze.

332. Xanthium. Spitzklette. Glouteron.

Männliche Blumen: der gemeinſchaftliche Kelch iſt dachziegelfoͤrmig; der beſondere Kelch funfthei⸗ lig; der Fruchtboden fpreuartig,

Weibliche Blumen; wie die männlichen ; der zweiblumige, zweiſpitzige Kelch geht in die flacher liche, zweifaͤcherige Fruchthüͤlle über,

1. Janthium strnmariuam. Gemeine Spitz⸗ klette. Der aufrechte, aͤſtige Stengel iſt gegen 2 Fuß hoch, mit geſtielten, herzfoͤrmigen, wellen⸗ foͤrmigen, dreinervigen, behaarten laͤttern beſetzt; die männlichen Blumen mit roͤhriger, fuͤnfſpaltiger Krone ſitzen in Köpfchen am Ende des Stengels; die weiblichen Blumen ſtehen unterhalb der männs lichen gepaart ohne Blumenkrone mit zweiblaͤtteri⸗ ger Huͤlle; eine trockne, ſtachelige Steinfrucht.

20 5 nort. An Wegen, auf Schutt. Blüthezeit. Julius, Auguſt.

XXIte Klafje (te Ordnung. 847

333. Cucurbita. Kürbiß. Citruille.

Männliche Blumen: der Kelch und die Blu⸗ menkrone find fuͤnftheilig; 3 Staubtraͤger.

Weibliche Blumen: Kelch und Blumenkrone wie die maͤnnlichen; Staubwege dreitheilig; der Saame iſt am Rande dicker.

1. Cucurbita pepo. Kürbiß. Die langen, rankenden, ſtacheligen Stengel ſind mit herzfoͤrmi⸗ gen, ſtumpfen, fuͤnflappigen, gezaͤhnten, rauhen Blaͤttern beſetzt; die gelben Blumen kommen aus den Blattwinkeln; die runden oder laͤnglichen, großen Fruͤchte ſind glatt.

Wohnort. Gärten; aus dem Orient ſtammend.

Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

334. Cucumis. Gurke, Kukummer. Con- 1 combre. .

Männliche Blumen: der Kelch und die Blumen⸗ krone ſind fuͤnftheilig, 3 Staubtraͤger.

Weibliche Blumen: Kelch und Blumen wie die der maͤnnlichen, der Staubweg iſt dreitheilig;! die Saamen ſind zugeſpitzt.

1. Cucumis sativa. Gurke. Die rankenden Stengel ſind aͤſtig, gefurcht, mit borſtigen Haaren, ſchildfoͤrmigen, rundlichen, buchtigen, gezaͤhnten, rauhen Blättern beſetzt; die gelben, fuͤnfſpaltigen Blumen kommen einzeln oder buͤſchelweiſe aus den Blattwinkeln; die laͤnglichen Fruͤchte ſind gefurcht, runzlich, rauh.

Wohnort. Gärten; urſprünglich aus Oſtindien.

Bluͤthezeit. Julius bis September,

——

346 a en

XXIIte Klaſſe, Dioecia

Maͤnnliche und weibliche Blumen ſind getrennt auf beſondern Pflanzen.

ıte Ordnung, Diandria Mit 2 Staubträgern.

335. Salix. Weide. Saule.

Die maͤnnlichen Blumen ſitzen in Kaͤtzchen, welche aus Schuppen mit 1 bis 5 und mehreren f Staubtragern beſtehen und am Grunde eine Honig⸗ druͤſe enthalten. =

Weibliche Blumen: die Schuppen und Honig⸗ druͤſen der männlichen; ſie enthalten 2 einfache oder getheilte Staubwege; die Saamenkapſel iſt zweiklappig; die Saamen find mit einfacher Br krone umgeben.

1) Die Blätter find nackt, fägeartig.

1. Salix triandra. Dreimaͤnnige Weide. Baum⸗ oder ſtrauchartig mit aſchgrauer oder gruͤn⸗ lichgelber Rinde; eilanzettfoͤrmigen, zugeſpitzten, N unten bleichen, knorpelig ſaͤgeartigen Blaͤttern; 2 halbherzfoͤrmigen, Tagen: tigen Blatt⸗

anfügen an den Blättern der jüngeren Zweige; eifoͤrmigen, braunen, einklappigen, meiſtens ge⸗ ſpaltenen Blattknospen, die am Grunde mit einem rundlichen, zottigen Nebenknoͤspchen vermehrt find. Die geſtielten, maͤnnlichen Kaͤtzchen ſind aufrecht,

XXIte Klaſſe ıte Ordnung. 349

zylindriſch, mit eifoͤrmigen, ſtumpfen, behaarten, gelblichgruͤnen Schuppen; die weiblichen Kätzchen find den männlichen aͤhnlich; die Saamenkapſel iſt eifoͤrmig, zuſammengedruͤckt. 2

Wohnort. Ufer.

Blüthezeit. Mai.

2. Salix helix. Bachweide. Ein 6 8 Fuß hoher Strauch; ruthenfoͤrmigen, glänzenden, wie mit einem Firniß uͤberzogenen, geraden und zaͤhen, braunen, aſchgrauen oder gelblichen, korall⸗ rothen und grünen, im Winter zuweilen ſchwaͤrz⸗ lichen Zweigen; lanzettfoͤrmigen, an der Spitze ſaͤgeartigen Gegenblaͤttern; einklappigen, glatten Knospen. Die kurzgeſtielten, mannlichen Kaͤtzchen mit 1 rothen, zuletzt ſchwarzen Anthere ſitzen an jungen Zweigen gegeneinander über aufrecht, ſpaͤter herabgebogen, mit eifoͤrmigen, ausgehoͤhlten, uͤber die Haͤlfte ſchwarzen Schuppen; die eifoͤrmigen

Saamenkapſeln ſind ſeidenartig, aſchgrau.

Wohnort. Wieſen, Ufer.

Bluthezeit. März, April.

3. Salix pentandra. Lorbeerweide. Ein oft anſehnlicher Baum mit heller, aſchgrauer, aufs geriſſener, an jungen Zweigen glänzend braunro⸗ ther oder gelblich blutrother Rinde, eifoͤrmigen, ſtumpfen, einklappigen, glänzendglatten Knospen; großen, eilanzettfoͤrmigen, knorpelig geſaͤgten, dunkelgruͤn glaͤnzenden, unten matt oder blaͤulich⸗ grünen Blaͤttern; breiten, druͤſigen Blattſtielen mit 2 großen, abfallenden Blattanſätzen; die maͤnn⸗ lichen Bluͤthen mit 5 unten haarigen Staubfäden ſitzen in geſtielten, dichten, herabhaͤngenden, zylin⸗ driſchen Kaͤtzchen mit eifoͤrmigen, behaarten Schup⸗

350 XXIIte Klaſſe ıte Ordnung.

pen; die weiblichen Kaͤtzchen ſind kürzer als die maͤnnlichen; die eifoͤrmige, zugeſpitzte Saamenkap⸗ ſel iſt glatt, kurz geſtielt.

Wohnort. Ufer.

Bluͤthezeit. Mai, Junius.

4. Salix vitellina. Goldweide. Ein Strauch, zuweilen ein ſtarker Baum mit zaͤhen, orange oder grüngelben Zweigen, einklappigen Knospen, mit eifoͤrmig zugeſpitzter, leichtbehaarter Klappe; ei⸗ lanzettformigen, zugeſpitzten, bis über die Hälfte glattrandigen, dann mit knorpeligen Saͤgezaͤhnen beſetzten, glatten Blaͤttern; gelblicher Blattrippe, meiſt druͤfenloſen Blattſtielen; zylinderfoͤrmigen, gebogenen, mannlichen Kaͤtzchen, 2 Staubtraͤgern, eilanzettfoͤrmigen, zugeſpitzten Schuppen; die weib⸗ lichen Kaͤtzchen ſind geſtielt, gebogen, mit ſchmal⸗ lanzettfoͤrmigen Schuppen; die Saamenkapſel iſt eiförmig laͤnglich, am Grunde bauchig, oben zur geſpitzt.

Wohnort. Ufer.

Blüthezeit. Mai.

5. Salix kragilis. Bruchweide. Meiſtens ein hoher Baum mit riſſiger, aſchgrauer Rinde; rothbraunen, bruͤchigen, an den Knoten abſpringen⸗ den Aeſten; eiförmigen, ſtumpfen, 2 bis Zklappi⸗ gen Knospen; lanzettfoͤrmigen, langzugeſpitzten, nackten, glaͤnzenden, unten bleichen, druͤſig geſaͤg⸗ ten, aderig netzförmigen Blaͤttern; die zylinderfoͤr⸗ migen, aufrechten, maͤnnlichen Kaͤtzchen ſind kurz⸗ geſtielt, mit lanzettfoͤrmigen, ſtumpfen, behaarten Schuppen; die weiblichen Kaͤtzchen ſind etwas laͤn⸗ ger als die maͤnnlichen, mit eifoͤrmigen, ftumpfen Schuppen. ET een

XXIIte Klaffe ıte Ordnung. 357

Wohnort. Ufer. Bluͤthezeit. Mai.

2) Die Blatter find wollig, ganzrandig.

6. Salix aurita. Salbeiweide. Ein 5 6 Fuß hoher Strauch mit aſchgrauer, glatter Rinde, dunkelbraunen Aeſten, roͤthlichen, behaarten Aeſt⸗ chen; einklappigen, mit rundlicher Klappe verſehe⸗ nen Knospen; rundlichen oder umgekehrt eifoͤrmigen, ſtumpf zugeſpitzten, eingebogenen, glattrandigen, auf kurzen, filzigen Stielen ſitzenden, runzlichen, oben mit gefurchten Nerven und Adern beſetzten, unten blaffen, filzigen, netzfoͤrmig gegitterten Blätz tern; 2 nierenfoͤrmigen, geſchweift gezaͤhnten, ner= vigen Blattanſaͤtzen; eifoͤrmigen, ſtumpfen, behaar⸗ ten, maͤnnlichen Kaͤtzchen mit eilanzettfoͤrmigen, behaarten Schuppen; eifoͤrmig zykindriſchen, bes haarten, aſchgrauen, weiblichen Kaͤtzchen, mit ſchmallanzettfoͤrmigen Schuppen; eifoͤrmig laͤngli⸗ cher behaarter Saamenkapſel.

Wohnort. Waͤlder, Ufer.

Bluͤthezeit. Mai.

7. Salix arenaria. Sandwerft. Ein niedri⸗ ger, ſich ausbreitender Strauch mit feinbehaarten, graulichen oder roͤthlichen Zweigen, kurzgeſtielten, ganzrandigen, eifoͤrmig zugeſpitzten, oben gruͤnen, runzlichen, unten genervten, mit einem filbergrauen Ueberzug bekleideten Blaͤttern, kleinen, lanzettfoͤr— migen Blattanſaͤtzen; eifoͤrmigen, maͤnnlichen Kaͤtz⸗ chen, welche meiſtens laͤnger als die Blaͤtter ſind, und kuͤrzeren, weiblichen Kaͤtzchen mit lanzettfoͤr- migen, braunen, behaarten Schuppen; feidenartig, glaͤnzenden Kapſeln; zweiklappigen Knospen.

Wohnort. Ufer.

Blüthezeit, April.

352 XXIlte Klaſſe ıte Ordnung.

3) Die Blätter find ſägeartig, behaart.

8. Salix caprea. Sahlweide. Ein Strauch, der zuweilen zum Baum heranwaͤchſt, mit aſchgrauer, riſſiger Rinde; langen, graugrünlichen oder braun⸗ gelblichen Aeſten; behaarten, jungen Zweigen eifoͤrmigen, wellenfoͤrmig gekerbten, oben dunkel⸗ grünen, glatten, unten weißfilzigen, netzfoͤrmig geaderten Blättern mit langen, weißlich, behaarten Stielen; rundlichen, gekerbden Blattanſaͤtzen; ge⸗ ſtielten, aufrechten, eiformig länglichen oder zylin⸗ driſchen, maͤnnlichen Kaͤtzchen mit eilagzettfoͤrmigen, haarigen, ſchwaͤrzlichen Schuppen; 2 Staubtraͤgern; einklappigen Knospen, deren lederartige, braune, nackte Klappe rundlich, an der Spitze ausgerandet oder geſpalten, außen halbkugelfoͤrmig, mit 2 an der Spitze vereinigten Randlinien bezeichnet iſt.

Wohnort. Waͤlder, Ufer. Bluͤthezeit. April. \

9. Salix viminalis. Bandweide. Ein ſchief⸗ ſtehender Strauch, der zuweilen baumartig wird, mit glatter, aſchgrauer Rinde, ruthenfoͤrmigen, zaͤhen, gruͤngelblichen, glatten Aeſten welche oben behaart ſind; einklappigen ! eifoͤrmig zugeſpitzten, gelbblauen, glatten, auch ſilzigen Knospen; die ſchmallanzettfoͤrmigen, langen, zugeſpitzten Blaͤt⸗ ter ſind am Rande gewellt, oben dunkelgruͤn, unten ſeidenartig, an runden, rinnenartigen, behaarten Stielen ſitzend; die eifoͤrmig laͤnglichen geſtielten Kaͤtzchen ſind behaart, mit eifoͤrmigen, flachen, haarigen „Schuppen; 2 Staubtraͤgern; eifoͤrmig pfriemenfoͤrmiger, viereckiger Saamenkapſel.

Wohnort. Ufer. 709

Bluͤthezeit. Mai.

XXllte Klaſſe zte Ordnung. 353

2te Ordnung, Tetrandria. Mit 4 Staubtraͤgern.

336. Viscum. Miſtel. Gui.

Maͤnnliche Blumen: der Kelch iſt Nan ent ; die Blumenkrone fehlt; die Antheren find am Kelche angewachſen.

Weibliche Blumen: der Kelch iſt vierblaͤtterig; die Blumenkrone fehlt. Eine markige Beere mit einem herzfoͤrmigen Saamen.

1. Viscum album. Weißer Miſtel. Ein kleiner Strauch mit ſparrigen, runden Aeſten, dicken, ganzrandigen, laͤnglich lanzettfoͤrmigen, unten ſchmaͤlern, gelbgruͤnen Blaͤttern; die vier⸗ blaͤtterigen Blumen ſitzen in den Blattwinkeln in 3 sblüthigen Aehrchen; die runde, durchſchei⸗ nende, weiße Beere enthaͤlt einen Saamen.

Wohnort. Ein Schmarotzergewaͤchs auf Obſt- baͤumen und Eichen.

Bluͤthezeit. Februar, März

Eine Arzneipflanze.

3te Ordnung, Pentandris. Mit 5 Staubträgern.

337. Cannabis. Hanf. Chanvre.

Männliche Blumen: der Kelch iſt fuͤnftheiligz die Blumenkrone fehlt. Weibliche Blumen: der einblaͤtterige, laͤngli— che Kelch iſt an der Seite klaffend; die Blumen⸗ 23

354 XXIIte Klaſſe 3te Ordnung.

krone fehlt; 2 Staubwege, eine zweiklappige vom Kelche bekleidete Nuß. 5

1. Cannabis sativa. Hanf. Der gerade, auf- rechte Stengel it 3 6 Fuß hoch, ectig, rauh, aͤſtig; mit einander gegenuͤberſitzenden, geſtielten, rauhen, fingerartig getheilten Blaͤttern beſetzt, welche lanzettfoͤrmig, ſaͤgeartig, genervt find; die männlichen Blumen bilden zuſammengeſetzte, haͤn⸗ gende Bluͤthentrauben am Ende des Stengels; die weiblichen Blumen ſitzen einzeln in den Blattwin⸗ keln. Die Farbe der Blaͤtter iſt bei den maͤnnlichen Pflanzen bläſſer; die der weiblichen dunkler gruͤn.

Wohnort. Aecker; urſpruͤnglich aus Perſien.

Bluͤthezeit. Mai bis Auguſt.

Eine Arzneipflanze.

338. Humulus. Hopfen. Houblon,

\

Männliche Blumen: der Kelch iſt fuͤnfblaͤtterig; die Blumenkrone fehlt.

Weibliche Blumen: der Kelch iſt zweiblaͤtterig, ſchief offen ſtehend; die Blume eine eiformige Schup- pe; 2 Staubwege; ein haͤutiger Saame.

1. Ilumulus lupulus. Hopfen. Die duͤnnen, langen Stengel find windend, aͤſtig, geſtreift mit kurzen Stacheln; die rauhen, geſtielten Blaͤtter find herzförmig,, ſaͤgeartig, 3 dlappig, mit herz- foͤrmigen, getheilten Blattanſaͤtzen; die maͤnnlichen Blumen ſitzen in den Blattwinkeln oder am Ende der Stengel in aͤſtigen Bluͤthentrauben; die weibli⸗ chen Blumen bilden ſchuppige, eirunde Zapfen.

Wohnort. Zaͤune. 3

Blüthezeit. Julius, Auguſt.

Eine Arzneipflanze.

XXIIte Klaſſe 3te Ordnung. 355

339. Spinacia. Spinat. Epinard.

Maͤnnliche Blumen: der Kelch iſt fünftheilig; die Blumenkrone fehlt. N

Weibliche Blumen: der Kelch iſt viertheilig; 4 Staubwege, ein Saame zwiſchen dem verhaͤrteten Kelche.

1. Spinacia oleracea. Gemeiner Spinat. Der aufrechte, hohle, eckige Stengel iſt mit pfeil⸗ foͤrmigen, geſtielten „glatten Blaͤttern beſetzt; die Blumen ſitzen in aͤſtigen Bluͤthentrauben; der Saa⸗ me iſt ſtachelig.

Wohnort. Gärten; urſpruͤnglich aus Siberien. Bluͤthezeit. Julius.

ate Ordnung, Octandris. Mit 8 Staubträgern, 340. Populus. Pappel. Peuplier.

Männliche Blumen: ein Kaͤtzchen mit zerſchliſ⸗ ſenen, dachziegelfoͤrmigen Schuppen; die Blume iſt ſchief, kraͤuſelfoͤrmig, ganz. a

Weibliche Blumen: wie die männlichen; der Staubweg iſt viertheilig; die Saamenkapſel iſt eins faͤcherig, 2 zklappig; der Saame behaart.

1. Populus alba. Weißpappel. Ein anſehn⸗ licher Baum mit aſchgrauer, glatter Rinde, wei⸗ chem, weißem Holze; rundlichen „in ihrer Form abwechſelnden, eckig gezaͤhnten, in 3 5 unglei⸗ che, weitläufig gezaͤhnte Lappen getheilten, unten weißgrau filzigen, mit 3 erhabenen Nerven durch-

356 xxirte Klaſſe te Orbnung.

zogenen Blaͤttern, welche an wolligen Stielen ſitzen; die Bluͤthenknospen ſind eifoͤrmig, braun, glaͤnzend; die Blumenkaͤtzchen find eifoͤrmig, zylindriſch.

Wohnort. Waͤlder. Bluͤthezeit. März, April.

2. Populus nigra. Schwarzpappel. Ein hoher Baum mit dunkelgrauer, an den Aeſten glatter, weißgetupfter Rinde; leichtem Holze; die glatten, an langen, roͤthlichen Stielen ſitzenden, herzfoͤrmigen, breiten, ſaͤgeartigen Blaͤtter ſind langzugeſpitzt; die Knospen ſind groß, braun, zu⸗ geſpitzt, klebrig, wohlriechend; die maͤnnlichen Kaͤtzchen ſind rund, dicht, roth; die weiblichen ſchlaff, gruͤnlich.

Wohnort. Ufer.

Bluͤthezeit. März.

3. Populus fastigiata. Italieniſche Pappel.

Ein ſchlanker, hoher Baum mit weißgrauer, an Staͤmmen riſſiger Rinde; aufrechten, an den Stamm angedruͤckten Aeſten; ; oben lichtgruͤnen glänzenden, glatten, herzförmig dreieckigen Blättern, deren Querdurchmeſſer groͤßer als der Laͤngedurchmeſſer iſt; die Blumen erſcheinen in gehaͤuften, dichten, rothen Kaͤtzchen.

Wohnort. Ufer, Alleen. Bluͤthezeit. Maͤrz, April.

AXlite Klaſſe dte Ordnung. 357

ste Ordnung, Enneandria. Mit 9 Staubtraͤgern.

341. Mercurialis. Bingelkraut. Mercuriale,

Maͤnnliche Blumen: der Kelch iſt dreitheilig; die Blumenkrone fehlt; 9 12 Staubtraͤger; die Antheren ſind kugelig.

Weibliche Blumen: wie die männlichen, 2 Staubwege; eine zweikoͤpfige, zweifächerige, ein⸗ ſaamige Kapſel.

Mercurialis annua. Jaͤhriges Bingel-⸗ kraut. Der aufrechte, glatte, eckige, gekniete Stengel iſt 1 ı ı/2 Fuß hoch, mit einander ges genuͤberſtehenden, armfoͤrmigen Aeſten; geſtielten, eiformigen ſaͤgeartigen, hellgruͤnen Blaͤttern; die maͤnnlichen Blumen ſtehen büfchelweife in dichten, unterbrochenen Lehren; die weiblichen Blumen ſitzen einzeln oder zu zweien in den Blattwinkeln; die Saamenkapſeln ſind weichſtachelig.

Wohnort. Gaͤrten, Felder.

Bluͤthezeit. Junius bis Auguſt.

2. Mercurialis perennis. Dauerndes Bine gelkraut. Die Wurzel iſt kriechend; der aufrechte, einfache Stengel iſt gegen einen Fuß hoch, mit ei⸗ förmig zugeſpitzten, fageartigen , rauhen, geſtielten Blättern, welche einander gegenüber ſtehen; ; die Blumen ſitzen buͤſchelweiſe und kommen in geftiel® ten, ſchlaffen Aehren aus den Blattwinkeln; die Saamenkapſeln ſind rund. N

Wo pn ort. Schattige, bergige Orte. Bluͤthezeit. April, Mai.

358 XXIIte Klaffe 6te Ordnung.

6te Ordnung, Monadelphia, Mit verwachſenen Staubträgern,

342. Juniperus. Wachholder. Genevrier.

Männliche Blumen: ein eiförmiges, Kaͤtzchen; der Kelch iſt eine Schuppe; 3 Staubtraͤger.

Weibliche Blumen: der Kelch iſt dreitheilig; 3 Blumenblaͤtter; 3 Staubwege; eine dreiſaamige Beere.

1. Juniperus communis. Wachholder. Ein mittelmaͤßiger, ausgeſtreckter Strauch, mit zu 3 zuſammenſtehenden, nadelfoͤrmigen, ſteifen, drei⸗ eckigen, ſtechenden Blaͤttern; die männlichen Blu⸗ men ſitzen in eifoͤrmigen Kaͤtzchen in den Blattwin⸗ keln; die runden, blauſchwarzen Beeren reifen nach einem Jahr. |

Wohnort. Heiden, Berge.

Bluͤthezeit. April, Mai.

Eine Arzneipflanze. Ye

2. Juniperus sabina. Sadebaum, Seven⸗ baum. Ein Strauch, welcher oft baumartig vor— koͤmmt, mit rauher Rinde, vieltheiligen Aeſten; immergruͤnen, ſchmalen, einander gegenuͤberf ſitzenden Blaͤttchen, welche geſtreift oder druͤſig ſind und in vier Reihen dachziegelfoͤrmig um die Zweige ſitzen; die Beeren find rundlich, ſchwarzblau.

Wohnort. Gaͤrten; urſpruͤnglich aus Spanien, Italien, Siberien.

Bluͤthezeit. April.

Von Unerfahrenen angewendet iſt der Sadebaum nachtheilig; er wird. in der Arzneikunde gebraucht.

XXIlte Klaffe éte Ordnung. 359

343. Taxus. Eibe. IF.

Männliche Blumen: der Kelch iſt vierblaͤtterig; die Blumenkrone fehlt; Staubträger viele; die Anz theren find ſchildfoͤrmig, achttheilig. _

Weibliche Blumen: wie die männlichen ; eine eifoͤrmige Nuß. ut 1. Taxus baccata. Eibenbaum, Tax. Ein Strauch oder Baum mit brauner, rauher, an jungen Trieben grüner Rinde, hartem Holze; brei- ten, oben dunkelgruͤnen, glänzenden, unten hell- gruͤnen, der Laͤnge nach mit einer erhabenen Linie verſehenen, ſtumpf zugeſpitzten, zweizeiligen Na- deln; die kurzgeſtielten Blumen erſcheinen einzeln in den Blattwinkeln; die Frucht iſt laͤnglichrund, hochroth, in einen Wulſt verlängert, welcher den Saamen einſchließt.

Wohnort. Gaͤrten.

Bluͤthezeit. Maͤrz, April.

Die Blätter werden in der Arzneikunde ange⸗ wendet. 8

360 2

XXIIIte Klaſſe, Polygamia.

Pflanzen mit Zwitterbluͤthen und unse vollkommenen Blumen auf einer oder aufbefondern Pflanzen.

1te Ordnung, Monoecia, |

Zwitter und un vollkommene Blumen ſind auf einer Pfanze.

| 344. Vaillantia. Vaillantie. Valantie.

Zwitterblumen: der Kelch fehlt; die Blumen- krone iſt 3 4theilig; 4 Staubtraͤger; der Griffel iſt getheilt; ein Saame.

Maͤnnliche Blumen: wie die Zwitterblumen; 3 bis 4 Staubtraͤger.

1. Vaillantia cruciata. Kreuzkraut Vail⸗ lantie. Die Wurzel iſt ſafrangelb; die aufrechten, viereckigen, weichbehaarten, aͤſtigen Stengel ſind 1 bis 1 1/2 Fuß hoch, mit quirlfoͤrmig zu 4 den Stengel umgebenden, eifoͤrmig zugeſpitzten, behaar⸗ ten, ungeſtielten, hellgruͤnen Blaͤttern; die blaß⸗ gelben, vierſpaltigen Blümchen kommen in Bluͤ⸗ thentrauben aus den Blattwinkeln; die Blumenſtiele find mit 2 kleinen Blattchen beſetzt.

Wohnort. Zäune, ſchattige Orte. Blüthezeit. Mai, Junius.

XXIlfte Klaſſe rte Ordnung. 362

345. Parietaria. Glackraut. Parietaire.

Zwitterblumen: der Kelch iſt viertheilig; die Blumenkrone fehlt; 4 elaſtiſche Staubtraͤger; ein Staubweg; ein Saame.

Weibliche Blumen: der Kelch iſt zweiblaͤtterig; der Saame iſt von dem verlaͤngerten Kelche bedeckt.

1. Parietaria officinalis. Officinelles Glas- kraut. Die runden, roͤthlichgruͤnen Stengel find zerbrechlich, einen Fuß hoch, mit abwechſelnden, eifoͤrmigen, ganzrandigen, lebhaftgruͤnen, leichtbe⸗ haarten Blaͤttern; die kleinen, weißlichen Blumen ſitzen buͤſchelweiſe in den Blattwinkeln; die auf den gekruͤmmten Staubtraͤgern ſitzenden, zuſammen⸗ haͤngenden Antheren ſpringen bei der Berührung mit einer Nadel oder von ſelbſt elaſtiſch auseinans der und ſtreuen den Blumenſtaub von ſich.

Wohnort. Mauern. Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

346. Atriplex. Melde. Arroche.

Zwitterblumen: der Kelch iſt fuͤnfblaͤtterig; die Blumenkrone fehlt; b Staubtraͤger.

Weibliche Blumen; der Kelch iſt zweiblaͤtterig; die Blumenkrone fehlt; der Staubweg iſt getheilt; der Saame iſt zuſammengedruͤckt.

1. Atriplex hortensis. Gartenmelde, Mehle. Der aufrechte, eckige, glatte, aͤſtige Stengel iſt abwechſelnd mit geſtielten, dreieckigen, langen, glatten, weißbeſtaͤubten, meiſt ganzrandigen Blaͤt⸗ tern beſetzt; die kleinen, weißgelblichen Blumen mit runden Kelchblaͤttchen bilden am Ende des Stengels und in den oberen Blattwinkeln Bluͤthen⸗

362 XXI hte Klaſſe ıte Ordnung.

trauben; der geſtielte, eifoͤrmig runde Saame iſt glatt mit einem haͤutigen Fluͤgel umgeben. Wohnort. Gaͤrten; urſpruͤnglich aus der Tartarei. Blüthezeit. Julius, Auguſt.

347. Veratrum. Germer. Varaire.

Zwitterblumen: die Blumenkrone iſt ſechsblaͤt— terig; 6 Staubtraͤger; 3 Staubwege; 3 vielſaa⸗ mige Kapſeln.

Maͤnnliche Blumen: wie die Zwitterblumen, mit 6 Staubtraͤgern und einer Anlage zum Staubweg.

1. Veratrum nisrum, Schwarzer Germer. Die großen eiförmigen, breiten Wurzelblaͤtter find ganzrandig, mit gleichlaufenden Rippen, zugeſpitzt; der runde, rothbraune, aufrechte, weißwollige, 4— 6 Fuß hohe Stengel ift mit ſchmalen Dede blaͤttchen beſetzt; die rothbraunen Blumen mit aus⸗ gebreiteter Krone ſtehen am Ende des Stengels rispenartig in zufammengefesten Aehren.

Wohnort. Gaͤrten; urſpruͤnglich aus Oeſtreich.

Blüthezeit. Julius, Auguſt.

348. Acer. Ahorn. Erable.

Zwitterblumen: der Kelch iſt füͤnftheilig; die Blumenkrone fuͤnfblaͤtterig; 8 Staubträger.

Weibliche Blumen: wie die Zwitterblumen; 2 5 geflügelte Saamen.

1. Acer campestre Maßholder. Ein Strauch, welcher zuweilen baumartig wird, mit hellbrauner, riſſiger Rinde; gelblichem Holze; die herzfoͤrmig kunden, tief fuͤnflappigen, leichteehaarten Blätter

*

XXlllte Klaſſe zte Ordnung. 363

ſitzen einander gegenuͤber an roͤthlichen, langen Stielen; die gruͤngelblichen Blumen bilden am Ende der Zweige aufrechte Bluͤthentrauben.

Wohnort. Zaͤune, Waͤlder.

Bluͤthezeit. April, Mai.

2te Ordnung, Dioeci a.

Zwitter⸗ und unvollkommene Blumen

ſind auf verſchiedenen Pflanzen.

349. Fraxinus. Eſche. Frène.

Zwitterblumen: Kelch und Blumenkrone feh— len; 2 Staubtraͤger; 1 Staubweg; eine lanzett⸗ foͤrmige Fluͤgelfrucht.

Männliche und weibliche wie die Zwitterblumen.

1. Fraxinus excelsior. Deutſche Eſche. Ein hoher Baum mit aſchgrauer Rinde, hartem, weiß⸗ lichem Holze; die Blaͤtter ſind lang, glatt, geſtielt, ungepaartgeſiedert, mit eilanzettfoͤrmigen, ſaͤge⸗ artigen Fiederblättchen ; die rothen Blumen kommen

meiſtens vor der Entwickelung der Blaͤtter in ſchlaf⸗

fen Rispen; die herabhaͤngenden Saamen ſind platt, zungenfoͤrmig. 5 Wohnort. Waͤlder, in Doͤrfern. Bluͤthezeit. April, Mai.

364 a

XXIVte Klaſſe, Cryptogamia.

Pflanzen ohne Blumen.

1te Ordnung, Filices. Farrenkraͤuter.

1) Die Fruchttheile ſitzen in Aehren.

350. Equisetum. Kandelwiſch. Prele. Queue de cheval.

Die Aehre iſt eifoͤrmig; die Fruchttheile ſind ſchildfoͤrmig, eckig, unten aufipringend, 4— 7fächerig. 1, Equisctum sylvaucum. Waldkandelwiſch. Der fruchttragende, einfache Schaft iſt rund, ge- ſtreift, hohl, gegliedert, mit geſtreiften, braunen, trocknen, ungleich bis auf die Mitte geſpaltenen Scheiden; die aufrechte Aehre ift eifoͤrmig, laͤng⸗ lich, ſtumpf, unten von einem weißlichen, gezaͤhn⸗ ten Haͤutchen umhüllt; die rundlichen, ſchildformi⸗ gen Kapſeln find glatt, dicht quirlfoͤrmig, oben flach. Nach der Bluͤthe verlaͤngert ſich der Schaft in einen ſehr aftigen, 2 Fuß hohen Wedel, mit dünnen, quirlformigen, ſcheidenartigen, gefurchten Aeſten, welche wieder in 3 4 gezaͤhnte, her abgebogene Aeſtchen getheilt find. Wohnort. Walder. Bluͤthezeit. April, Mai. 2, Equisetum arvense. Feldkannenkraut. Der einfache , aufrechte, fruchttragende Schaft iſt

XXIVte Klaffe ıte Ordnung. 365

weißroͤthlich, rund, geſtreift, federkieldick; die an den Gelenken des Schafts ſitzenden, roͤhrigen Scheiden ſind dunkelgelb geſtreift, mit ſchwaͤrzlichen Zaͤhnen beſetzt; die zylinderfoͤrmige Aehre iſt weiß— gelblich, unten mit einem ungetheilten, weißen Ringe umgeben; die unfruchtbaren Wedel find ge- furcht, eckig, rauh, an den Gelenken mit 10 15 quirlfoͤrmig ſitzenden, abſtehenden, gegliederten, mit vierzaͤhnigen Scheiden verſehenen Aeſten beſetzt.

Wohnort. Wieſen, Aecker. f

Bluͤthezeit. April, Mai.

3. Equisetum Hluviatile. Flußkannenkraut. Der gerade, 2 3 Fuß hohe Schaft iſt gruͤn, rund, geſtreift, quirlfoͤrmig, aͤſtig, mit grünen, braungezaͤhnten Scheiden; die fuͤnffurchigen, mit Smahl gezaͤhnten Scheidchen verſehenen Aeſte ſitzen guirlformig zu 8, 10 20 um den Schaft; die eiformige Lehre iſt ſtumpf, mit ſchwaͤrzlichen, kurz⸗ geſtielten Kapſeln.

Wohnort. Graͤben.

Bluͤthezeit. Mai, Junius.

351. Ophioglossum. Natterzunge. Langue 5 de serpent.

Eine gegliederte, zweizeilige Aehre; die Glie⸗ der oͤffnen ſich quer.

1. Ophioglossum vulgatum. Gemeine Nat⸗ terzunge. Der fingerslange, runde, gruͤne Schaft iſt in der Mitte mit einem einzelnen, eifoͤrmig laͤnglichen, ganzrandigen, umfaſſenden Blatte be⸗ ſetzt; die ſchmale, zungenfoͤrmige, am Ende des Schaftes ſitzende Aehre iſt gruͤn, ſpaͤter roth und dicker, aus zwei hoͤckerigen Reihen runder Kapſeln beſtehend.

366 XXIVte Klafje ıte Ordnung.

Wohnort. Wieſen. Bluthezeit. Junius.

382. Osmunda. Traubenfarren.

Eine aͤſtige Aehre mit kugelfoͤrmigen Saamen⸗ kapſeln.

1. Osmunda lunarja. Mondveil. Der glatte, runde, aufrechte Schaft in der Mitte mit einem lebhaft gruͤnen, gefiederten, aus runden, halbmond⸗ foͤrmig gebogenen Fiederblaͤttchen beſtehenden Blatte; die kugeligen, kleinen, gelben Saamenkapſeln ſitzen am Ende des Schaftes in einer aͤſtigen Bluͤthentraube, die aus einzelnen Aehrchen zuſammengeſetzt iſt.

Wohnort. Wieſen.

Riegen Mai, Junius. 05 0 Die Fruchttheile ſitzen auf der Rüde

ſeite des Wedels. 0

353. Asplenium. Strichfarren. -

Die Saamenkapſeln ſitzen linienförmig auf der Ruͤckſeite des Wedels.

1. Asplenium ere nigrum. Frauen⸗ haar. Aus der braunen, dicht gefaſerten Wurzel entſpringen mehrere handhohe r fadenförmige, roth⸗ braun glanzende Stengelchen, am Ende mit einfa⸗ chen., mehr nach unten mit dreifach gefiederten, abwechſeladen, dunkelgrünen Blättern, welche aus eilanzettförmigen Tägeartig eingeſchnittenen Fieder⸗ blaͤttchen beſtehen; die Saamenkapſeln ſitzen an der Ruͤckſeite der Blaͤttchen in laͤnglichen Streifen.

Wohnort. Felſen, Mauern. Bluͤthezeit. März,

*

XXIVte Klaffe ıte Ordnnug. 267

Asplenium ruta muraria. Mauerraute. Die faſerige Wurzel treibt mehrere fingerslange, aͤſtige, gefurchte, grüne Schaͤfte, welche abwech⸗ ſelnd mit gefiedert ; zuſammengeſetzten oder dreilap⸗ pigen, aus lebhaftgrünen, keilfoͤrmigen, ſtumpfen, ungleich gekerbten Blaͤttchen zuſammengeſetzt ſind; die Saamenkapſeln bedecken die Ruͤckſeite der Blaͤt⸗ ter in 2 oder 3 braungelben Linien.

Wohnort. An Mauern. Bluͤthezeit. April.

3. Asplenium septentrionale. Steinfarren. Die ſingerslangen 7 ec 7 gelblichgrünen Blaͤtter find oben in 2 —z3 flache, laͤngliche, in der Mitte breitere, gabelfoͤrmige Einſchnitte getheilt; die gelblichbraunen Kapfſeln ſitzen auf der Ruͤckſeite der Blaͤtter in 2 ſchmalen der Laͤnge der Einſchnitte nach laufenden Linien.

Wohnort. An Felſen.

Bluͤthezeit. April.

4. Asplenium germanieum. Deutſcher Strich- farren. Die handhohen Stielchen ſind dreieckig, unten braunroth, oben hin und hergebogen, mit 5 bis 7 aufrechten, gegen die Spitze breiten, ſtumpfen, gekerbten, der Länge nach gefurchten Blaͤttchen, deren untere ungleich dreitheilig, die mittleren zweitheilig, die oberen dreizaͤhnig find; die braͤun-⸗ lichgelben Saamenkapſeln ſitzen auf der Klas der Blaͤttchen in ſchmalen Linien.

Wohnort. An Felſen. Bluͤthezeit. Mai.

5. Asplenium ceterach. Milzkraut. Die fingerslangen Blätter find gefiedertgetheilt, mit ab⸗

369 XXIVte Klaffe ite Ordnung.

wechſelnden, runden, zuſammenfließenden Einſchnit⸗ ten; die Oberfläche iſt glatt, hellgruͤn; die Rückjeite fo wie der Schaft mit braunen, dachziegelartigen, netzfoͤrmigen Schuppen bedeckt; die rundlichen Kap⸗ ſeln ſitzen unter den Schuppen.

Wohnort. Felſen.

Bluͤthezeit. Junius, Julius.

6. Asplenium scolopendrium. Hirſchzunge. Die glatten, lanzettfoͤrmig zungenfoͤrmigen, fuß⸗ langen Blaͤtter ſind mit gleichlaufenden Nerven quer durchzogen, am Rande wellenfoͤrmig, und ſitzen an gefurchten, eckigen, ſchuppigen Stielen; die braͤunlichen Saamenkapſeln ſtehen auf der Ruͤck⸗ feite der Blätter in parallellaufenden, ſchmalen Querlinien.

Wohnort. Waͤlder.

Bluͤthezeit. Julius, Auguſt.

Eine Arzneipflanze. N

354. Polypodium. Tüpfelfarren.

Die Saamenkapſeln ſitzen auf der Ruͤckſeite der

Blaͤtter in runden Puͤnktchen. i

1. Polypodium vulgare. Engelſuͤß. Die federkieldicke, warzige Wurzel treibt meherere fuß⸗ lange, lanzettfoͤrmige, lebhaft grüne, fiederartig⸗ getheilte Blätter, mit abwechſelnden, lanzettfoͤr⸗ migen, ſtumpfen, am Rande gekerbten Einſchnitten; die gelben oder braunen Saamenkapſeln figen auf der Ruͤckſeite der Blaͤtter in 2 Reihen runder Pünktchen. 1

Wohnort. Bergige Wälder.

Blüthezeit. Mai bis October.

Eine Arzneipflanze.

XXIVte Klaſſe ıte Ordnung. 369

2. .Polypodium filix mes. Maͤnnliches Farrenkraut. Die dicke, ſchuppige Wurzel treibt mehrere 1 2 Fuß hohe, große, breite, gelblich grüne Blätter, welche doppelt gefiedert find und

aus abwechſelnden laͤnglichen, an der Spitze ab⸗

gerundeten, am Rande mit einfachen Zaͤhnchen be» ſetzten Fiederblaͤttchen beſtehen; der Stengel iſt glatt, halbrund, rinnenartig, mit braunen Spreu> blaͤttchen beſetzt; die Saamenkap eln ſind auf der Ruͤckſeite der Blätter in einer doppelten Nite von 5 4 Paaren runder Puͤnktchen.

Wohnort. Wälder, Zäune. Bluͤthezeit. Junius, Julius.

Eine Arzneipflanze.

3 Polypodium filix femina. Weibliches

Farrenkraut. Die lebhaft gruͤnen, 2 3 Fuß hohen, 1 Fuß breiten Blaͤtter ſitzen an rinnenarti⸗

gen, mit ſchmallanzettfoͤrmigen, braunen Spreu⸗

blaͤttchen verſehenen Stengeln, ſind aus laͤnglich lanzettfoörmigen, flachen Fiederblättern zuſammen⸗ geſetzt, welche wieder in abwechſelnde, lanzettfoͤr⸗ mige, ſcharfgezaͤhnte Fiederblaͤttchen getheilt ſind; die braunen Saamenkapſeln figen auf der Ruͤckſeite der Blätter in einer e et a runder Puͤnktchen.

Wohnort. Walder. i

Bluthezeit Julius.

4. Polypodium fragile. 3 erbrechli c er 265 fe lfarren. Die laͤnglichen blaßgruͤnen, ſpannlan⸗

gen Blaͤtter ſitzen an dünnen, glaͤnzenden, roͤthlichen,

leicht zerbrechlichen Stielen, find doppelt gefiedert‘y

aus entfernt gegeneinander ſitzenden, herzfoͤrmig

laͤnglichen, ſtumpfen Fiederblättern beſtehend, wels 24

*

370 XXIVte Klaſſe ıte Ordnung.

che wieder in eiförmige, entfernt ſitzende, einge

ſchnitten gezähnte Fiederblaͤttchen getheilt find; die

Saamenkapfeln ſtehen an der Ruͤckſeite der Blaͤtt⸗

chen in einer Reihe brauner Vuͤnktchen. b Wohnort. Wälder, Felſen. Bluͤthezeit. Julius.

5. Polypodium dryopteris. Eichentüpfel⸗ farren. Die glatten, lebhaft grünen, 1 ı 1/2 Fuß hohen, dreieckigen Blätter ſitzen an dünnen, unten gebogenen, ſpreuartigen, oben knotigen, glatten Stielen, und find dreifach geficbert, mit unten ſchief dreieckigen, zugeſpitzten, entfernt figen= den, oben länglich lanzettfoͤrmigen, zugeſpitzten, gezähnelten Fiederblaͤttern, welche wieder in laͤng⸗ liche, ſtumpfe, gezaͤhnte Fiederblättchen getheilt ſind; die Saamenkapſeln ſtehen an der Ruͤckſeite der Blätter in gelblichen Puͤnktchen.

Wohnort. Felſen.

Bluͤthezeit. Julius.

f 355. Pteris, Saumfarren.

. Die Saamenkapſeln ſtehen in einer zuſammen⸗ hängenden Linie um den Rand der Nuͤckſeite des Blatts.

1. Pieris aquilina. Adlerſaumfarren. Die dicke, ſchwaͤrzliche Wurzel treibt einen einfachen, eckigen, glatten, fingersdiden Schaft, welcher 2 bis 5 Fuß hoch wird‘, und oben mit hellgruͤnem, dreifach geſiedertem, ausgebreitetem, 2 3 Fuß breitem Laube beſetzt iſt; die entgegenſtehenden, laͤnglich lanzettfoͤrmigen Fiederblaͤtter find in abs wechſelnde, lanzettfoͤrmige, ganzrandige, behaarte,

XXIVte Klaffe ate Ordnung. 372

langzugeſpitzte, am Rande umgebogene Fiederblaͤtt⸗ chen getheilt; die rothbraunen Saamenkapſeln ſitzen an der Ruͤckſeite unter dem umgebogenen Rande der Blattchen, in einer zuſammenhaͤngenden Linie. Wohnort. Waͤlder. Bluͤthezeit. Julius.

2te Or dn ung.

Mooß e. Mus ci. 1) Der Saamenbehälter ift ohne Muͤtzchen.

356. Lycopodium. Bärlapp.

Einfächerige , zweiklappige Kapſeln, welche in beſondern Aehren ſitzen.

1. Ly copodium clavatum. Gemeiner Baͤr⸗ lapp. Die 1 2 Fuß langen, zweitheiligen, kriechenden, aͤſtigen Stengel ſind dicht mit ſchmal⸗ lanzettförmigen-, in eine haarige Spitze verlaͤnger⸗ ten, dachziegelfoͤrmigen Blattchen beſetzt; die gel⸗ ben, einfachen, oder zu 2 4 beiſammenſtehenden, zylinderförmigen Aehren kommen langgeſtielt aus den Spitzen der Aeſte, und beſtehen aus dachziegel⸗ förmigen, am Rande gekerbten Schuppen, welche ſich in ein Haar endigen und die zweiklappigen mit Saamenſtaub gefuͤllten Kapſeln enthalten. Wohnort. Waͤlder.

Biüthezeit. Julius.

Eine Arzneipflanze.

372 XXIVte Klafje ate Ordnung.

») Der Saamenbehaͤlter iſt mit einem g Muͤtzchen verſehen.

357. Polytrichum. Witerthon. Haarmooes.

Die laͤngliche Kapſel ſitzt auf einem Fortſatz und iſt mit einem Deckel verſchloſſen; die Muͤndung derſelben iſt doppelt, die aͤußere hat 32 eingebogene Zaͤynchen; die Muͤte iſt haarig.

1. Polytrichum commune. Gemeines Haar» moos. Das Staͤmmchen iſt einfach, aufrecht, mit lanzettfoͤrmigen, ſpitzen, zuruͤckgebogenen, fein ſaͤ— geartigen Blattern; die laͤngliche, viereckige Kapſel mit einem Fortſatz ſitzt an der Spitze der glaͤnzend rothgelben Borſte ; die Muͤtze iſt haarig, kegelfoͤrmig.

Wohnort. Feuchte Orte; in Wäldern.

358. Gymnostomum. Kahlmund.

Die Kapſel iſt eifoͤrmig; mit nackter Muͤndung. 1. Gymnostomum truncatum. Abgeſtutzter Kahlmund. Die Blaͤttchen find eiformig zuge⸗ ſpitzt, flach, am Rande ganz; die umgekehrt eiför⸗ migen Kapfſeln find abgeſtutzt. Wohnort. Gaͤrten; im April. 2. Gymnostomum pyriforme, Birnfoͤrmi⸗

ger Kahlmun d. Die Blaͤttchen ſind flach, ſpitz, vorn ſaͤgeartig; die Kapſeln ſind birnförmig.

Wohnort. Gärten, ufer; im März, April.

359. Grimmia, Grimmie.

Die Kapfel iſt eiförmig; die Mündung iſt ein» ſach, mit 16 etwas breiten Zaͤhnchen.

-

XXIVte Klaſſe ate Anne 373

1, 8 apocarpa. Rothkoͤpfige Grim⸗ mie. Das aͤſtige Staͤmmchen iſt hingeſtreckt mit eifoͤrmigen, zugeſpitzten Blaͤttern, welche am Moos⸗ kelche ſich in ein Haar endigen; Ne laͤngliche Kapſel fist am Ende auf einem kurzen Stielchen; das Muͤtzchen iſt klein.

Wohnort. Felſen, Baumſtaͤmme; im Februar, Maͤrz.

2. Grimmia viridula. Gruͤne Grimmie. Beinahe ſtengellos mit ſchmallanzettförmigen, zus geſpitzten, dachziegelartig flachen Blättern; eifoͤr⸗ migen, aufrechten Kapſeln.

Wohnort. Schattiger Lehmboden; im Maͤrz, April. 360. Encalypta. Glockenhut. Die Kapſel iſt laͤnglich; die Mündung einfach mit 16 ſchmalen Zaͤhnen. 1. Encalypra vulgaris. Gemeiner Glocken⸗ hut. Der Stengel il einfach; die Blätter find ſpatelfoͤrmig, lanzettfoͤrmig; das Scheidchen der

Borſte iſt hutfoͤrmig; die Kapſel zylindriſch mit glatter, glockenfoͤrmiger, ſchlaffer Muͤze.

Wohnort. Felſen, Mauern; im April, Mai.

361. Dicranum. Gabelmund, Sternmoos.

Die Kapfel iſt eifoͤrmig laͤnglich; die Mündung einfach mit 16 breiten, geſpaltenen Zaͤhnchen. 1. „Dieranum scoparium. Befenförmiger Gabelmund. Das Stämmchen iſt aͤſtig, mit lanzettpfriemenfoͤrmigen, zurückgekruͤmmten, eine

874 XXIVte Klaſſe 2te Ordnung.

feitigen Blattchen; die Borſte iſt einzeln die Kapfel laͤnglich, zylinderfoͤrmig, etwas eingeneigt, mit kegelfoörmigem, zugeſpitztem Deckel.

Wohnort. Wälder, Baumſtaͤmme; im Fe⸗ bruar, Maͤrz.

2. Dicranum undulatum. Wellenfoͤrmiger Gabelmund. Das Staͤmmchen iſt aſtig, mit lan⸗ zettfoͤrmigen, wellenfoͤrmigen, einſeitigen, dichten Blaͤttchen; eifoͤrmigen, uͤberhaͤngenden Kapſeln; geſchnaͤbelten Deckelchen.

Wohnort. Waͤlder; im Februar, Maͤrz.

3. Dicranum pulvinatum. Polfterförmiger Gabelmund. Das Staͤmmchen iſt aͤſtig, mit laͤnglichen ſtumpfen, in ein Haar ſich endigenden Blaͤrtchen; gebogener Vorſte; eifoͤrmig rundlicher, überhaͤngender Kapſel; kleinem Muͤtzchen.

Wohnort. Felſen, Mauern, Steine; im April.

4. Dicranum sciuroides Geſchwaͤnzter Ga⸗ belmund. Das äftige Staͤmmchen iſt kriechend ' mit aufrechten, eingebogenen Aeſten 7 eilanzettfoͤr⸗ migen, dachziegelartigen, dichten, in ein Haar ſich endigenden Blaͤttern, laͤnglichen e mit kegel⸗ foͤrmigem Deckelchen.

Wohnort. Waͤlder, Gaͤrten, an Baumſtäm⸗ men; im October.

362. Trichostomum. Haarmund.

Die Kapſel iſt laͤnglich; ; die Mündung einfach mit 16 getheilten Zaͤhnchen; die Einſchnitte ſind lang, gerade, borſtenartig.

XXIVte Klaſſe ate Ordnung. 375

i. Trichostomum ericoides. Heidenartiger Haarmund. Der aufrechte Stengel iſt oben aͤſtig, mit dichten, kurzen Seitenaͤſtchen; kielfoͤrmigen, lanzettförmigen, gerippten Blaͤttchen, mit umge- bogener, filbergrauer, gezaͤhnelter Spitze; eifoͤrmi⸗ ger Kapſel. f f

Wohnort. Steinige Orte; im Fruͤhling.

2. Trichostomum canescens. Silbergrauer Haarmund. Der Stengel iſt aufregt, mit zer⸗ ſtreuten Aeſten; gelblichgruͤnen, dichten, lanzette förmigen, nervenloſen, zuruͤckgebogenen Blaͤttchen, welche ſich in eine ſilbergraue, gezaͤhnelte Spige endigen; die Kapſeln ſind laͤnglich eifoͤrmig, mit langem, nadelfoͤrmigem Deckel.

Wohnort. Steinige Orte; im Fruͤhling.

363. Didymodon.

Die Kapſel iſt laͤnglich; die Mündung einfach, mit 32 fadenfoͤrmigen, paarweis zuſammengeneig— ten Zaͤhnchen.

1. Didymodon capillaceum. Der Stengel iſt einfach, aufrecht, mit borſtigen, zweizeiligen, abſte⸗ henden, ſcheidenartigen Blaͤttchen; aufrechter, laͤng⸗ licher Kapſel.

Wohnort. Mauern; im April, Mai.

364. Tortula. Schraubenmoos.

Die Kapfel iſt länglich oder zylinderfoͤrmig; die Mündung einfach, mit haarfoͤrmigen, ſpiral— artig gewundenen Zaͤhnchen. h

1. Tortula subulata. Pfriemenförmiges Schraubenmoos. Das Staͤmmchen iſt beinahe

376 XXIvte Klaffe ate Ordnung.

einfach, mit laͤnglich lanzettfoͤrmigen, in eine Spitze ſich endigenden, abſtehenden Blaͤttchen; die Kapſel iſt zylindriſch, groß, mit pfriemenfoͤrmigem Deckel. > Wohnort. Felſen; im März, April.

2. Tortula muralis. Mauerfhraubenmoog, Der Stengel iſt kurz, etwas getheilt, mit eilans zettförmigeg, aufrechten, in ein Haar ſich endigen⸗ den Blaͤtichen; die laͤnglichen Kapſeln find aufrecht.

Wohnort. Mauern; im Maͤrz, April.

3. Tortula ruralis. Haarblaͤtteri ges Schraubenmoos. Der aufrechte Stengel ift aͤſtig, mit eilanzettfoͤrmigen, zuruͤckgebogenen Blaͤtt⸗ chen, welche ſich in ein Haar endigen; die Kapſeln ſind zylindriſch, aufrecht, mit kegelfoͤrmigem, ſchie⸗ fem Deckel. a

Wohnort. Daͤcher, Baͤume; im März, April.

365. Funaria. Funarie.

Die Kapſel ift umgekehrt kegelfoͤrmig; die Muͤn⸗ dung doppelt; die aͤußere hat 16 ſchiefe, an der Spitze zuſammenhaͤngende Zaͤhnchen; die innere hat eben ſo viele flache, haͤutige Wimpern.

1. Funaria hy grometrica. Hygrometer⸗ moos. Das Stengelchen iſt einfach, mit laͤngli⸗ chen, zugeſpitzten Blaͤttchen; eifoͤrmigen, uͤberhaͤn⸗ genden Kapſeln mit flachem Deckelchen.

Wohnort. Mauern, Zaͤune; im Februar, März.

| 566. Bryum. Knotenmoos.

Die Kapſel iſt eiförmig laͤnglich; die Mündung doppelt; die aͤußere hat 16 breite, ſcharfe Zähn⸗

XXIVte Klaſſe ate Ordnung. 377

2

chen; die innere iſt haͤutig, kielfoͤrmig gefalten, zerſchliſſen mit abwechſelnden, Arten und haar⸗ foͤrmigen Einſchnitten.

1. Bryum argenteum. Weißes Knaten⸗ moos. Die Stengelchen find rund, dachziegelför⸗ mig, mit eifoͤrmigen, zugeſpitzten, ausge hoͤhlten r weißlich glänzenden Blaͤttchen, welche ſich in ein Haar endigen; die eifoͤrmigen Kapſeln ſind uͤber⸗ haͤngend, mit gewölbtem, ſtumpfem Oeckelchen.

Wohnort. Oaͤcher, Mauern, Felſen; im Winter

2. Bryum d Kafenknotenmoos. Das Stengelchen iſt kurz, aͤſtig, mit lanzettfoͤrmi⸗ gen, in eine borſtige Spitze auslaufenden Blaͤtt⸗ chen; langer Borſte; eifoͤrmigen, uͤberhaͤngenden Kapſeln; gewoͤlbtem, ſtumpfem Deckelchen.

Wohnort. Mauern; im Maͤrz, April.

3. Bryum capillare. Haarförmiges Kno⸗ tenmoos. Das Stengelchen iſt aͤſtig, mit eifürs migen, kielformigen Blaͤtt chen, welche ſich in ein Haar endigen; länglicher, uͤberhaͤngender Kapfel an langer Borſte, kurzem, zugeſpitztem Deckelchen.

Wohnort. Mauern; im April, Mai.

4. Bryum hornum. Waldknotenmoos. Das aufrechte Stengelchen iſt einfach, mit lanzett⸗ foͤrmigen, ſpitzen ‚am Rande ſcharfſaͤgeartigen Blaͤtt⸗ chen; zylinderfoͤrmigen, uͤberhaͤngenden Kapſeln; gewölbtem Deckelchen.

Wohnort. Waͤlder, feuchte Erde; im April, Mai.

5. Bryum kontanum. Quellenknotenmoos. Das Staͤmmchen iſt einfach; die Aeſtchen dicht, von gleicher Höhe, mit lanzettfoͤrmigen pfriemenfoͤrmi⸗ gen, an der Spitze gezähnten Blättchen; eifoͤrmig

8

379 XXIVte Klaſſe ate Ordnung.

rundlicher, ſchiefer Kapſel mit kegelfoͤrmigem, ſtumpf geſpitztem Deckelchen. Wohnort. Feuchte Wieſen; im Mai.

367. Bartramia. Bartramie.

Die kugelrunde Kapſel iſt geſtreift.

1. Bartramia pomilormis. Apfelförmige Bartramie. Das Staͤmmchen iſt aͤſtig mit ſchmal⸗ lagzettfoͤrmigen, ausgebreiteten, gezaͤhnelten Blaͤtt⸗ chen; runden, aufrechten Kapſeln, flachem Deckelchen.

Wohnort. Felſen, Hohlwege; im März, April.

363. Hypnum, Aſtmoos.

Die Kapſel iſt laͤnglich; die Mündung doppelt; die äußere hat 16 breite Zähnchen; die innere iſt haͤutig, gleichfoͤrmig zerſchliſſen; aus breiteren und haarfoͤrmigen Einſchnitten abwechſelnd.

1. Hypnam denticulatum. Gezahntes A ſt⸗ moos. Das Laub iſt beinahe einfach, geſiedert, am Grunde die Borſte hervortreibend; die Blattchen ſind ſichelfoͤrmig, ſpitz, in 2 Reihen dachziegelfoͤr⸗ mig liegend; die Kapſeln ſind uͤberhaͤngend mit kegelformigem Deckel.

Wohnort. Wälder, auf feuchter Erde; im April.

2. Hypnum triquetrum. Dreieckiges Aſt⸗ moos. Die Stengelchen ſind zerſtreut gefiedert, zurückgebogen, mit ausgebreiteten, dreieckigen, am Grunde der Laͤnge nach gefalteten Blattchen; die Kapſeln ſind uͤberhaͤngend mit kegelfoͤrmigem Deckel.

Wohnort. Waͤlder, Wieſen; im April.

3, Hypnum purum. Glattſchuppiges Aſt⸗ moos. Die Stengelchen find aufrecht, zerſtreut,

*

XXIVte Klaſſe 3te Ordnung. 379

geſiedert, rund, mit eifoͤrmigen, ſbitzen, ausgehoͤhl⸗ ten, zuſammengeneigten, glänzenden Blaͤttchen; die Kapſeln find uͤberhaͤngend mit zugeſpiztem Deckelchen.

Wohnort. Walder; im März.

4. Hypnum praelongum. Langes Aſtmoos. Das Staͤmmchen iſt niederliegend, geſiedert; die Aeſtchen entfernt ſitzend, mit eilanzettfoͤrmigen, ſaͤ⸗ geartigen, ſchlaffen, offenen Blattchen; die Borſte iſt feinſtachelig; H das Deckelchen der überhängenden Kapfel hat eine lange, verſchieden gebogene Spitze.

Wohnovt. Gaͤrten, Baumſtaͤmme; im Maͤrz, April. ö

5. Hypnum serpens. Kriechendes Aſtmoos. Der Stengel iſt kriechend, mit dünnen, fadenför⸗ migen, gekheilten Aeſtchen; ; eifoͤrmig ſpitzen, ent⸗ fernten, ausgebreiteten Blaͤttchen; laͤnglichen, uͤber⸗ hängenden Kapſeln mit gewoͤlbtem Deckelchen.

Wohnort. Feuchter, ſchattiger Boden; im Mai.

6, Hypnum velutinum. Sammtaſtmoos. Der kriechende Stengel iſt mit einfachen, aufrechten Aeſten beſetzt; die Blaͤttchen ſind eilanzettfoͤrmig, ſaͤgeartig, dicht, hellgruͤn; die des Mooskelches behaart; die Borſte iſt uneben; die eifoͤrmige Kaps ſel uͤberhaͤngend.

Wohnort. Baumſtämme; im Februar, Maͤrz.

7. Hypuum rutabnlum. Krüdenförmiges Aſtmoos. Das Staͤmmchen iſt kriechend, aͤſtig, mit aufſteigenden 1 gekrümmten oft getheilten Aeſt— chen; die Blaͤttchen ſind eifoͤrmig, ſpitz, gerippt, ausgebreitet, ſaͤgeartig; die Borſte uneben; die Kapſel laͤnglich eyfoͤrmig, mit kurzem, kegelformi⸗

gem Deckelchen.

\

* *

360 XRIVte Klaſſe ate Ordnung.

Wohnort. Waͤlder, Vaumſtaͤmme; im Februar, Maͤrz. f

*

369. Leskia, Leskie.

Die laͤngliche Kapſel hat eine doppelte Muͤn⸗ dung; die aͤußere hat 16 ſcharfe Zaͤhnchen; die innere iſt haͤutig, in gleiche Einſchnitte getheilt.

1. Leskia sericca. Seidenartige Leskie. Der kriechende Stengel iſt mit aufſteigenden, dichten, eingebogenen Aeſtchen beſetzt; die Blattchen ſind hell⸗ grün glänzend, lanzettformig, ſpitz, dreinervig, dachziegelartig; die an der Seite entſpzingende Bor⸗ ſte iſt uneben; die laͤngliche Kapſel ſſtehk aufrecht; das Oeckelchen iſt kegelförmig.

Wohnort. Baumſtaͤmme, ae im Maͤrz, April. 5

370, Neckera. Reckere.

Die Kapfel iſt laͤnglich; die Mündung doppelt; die aͤußere hat. 16 ſcharfe Zähnchen; z die innere 16 Wimpern, welche mit den Zaͤhnchen abwechſeln.

1. Neckera crispa. Krauſe Necker e. Der Stengel iſt aͤſtig, etwas aufrecht, flach, mit fpi sen, laͤngli chen quer gefalteten, dachziegelartig zweizei⸗ ligen Blaͤttchen; aufrechten, eifoͤrmig laͤnglichen, geſtielten Kapſeln mit geſchnabeltem Deckelchen.

Wohnort. Waͤlder, Felſen; ; im October.

2. Neckera viticulosa. Rebenfoͤrmige Nec⸗ kere. Die Stengel ſind hingeſtreckt, kriechend, mit aufrechten, einfachen Aeſtchen; die laͤnglichen Blattchen ſind abſtehend; die aufrechten, laͤnglichen Kapfeln mit kegelförmigem Deckelchen ſind geſtielt.

Wohnort. Wälder, Baumſtaͤmme; im Winter.

XXiVte Klaſſe 3te Ordnung. 331

it Or den un 3. Algae. Algen.

371. Marchantia. Marchantie.

Geſtielte Schildchen und Becherchen ſitzen auf einer blaͤtterigen Subſtanz. . 1. Marchantia polymorpha. Vielgeſtaltige Marchantie. Die grüne, lederartige Blattſub⸗ ſtanz iſt in ſtumpfe Lappen getheilt; die Kapſel iſt zehnſpaltig.

Wohnort. Sumpfige Wieſen.

372. Anthoceros, Hörnerſchorf.

Eine blattartige Subſtanz mit ſchotenartiger, gehoͤrnter Kapſel und kugeligen Keimen.

1. Anthoteros laevis. Glatter Hoͤrnerſchorf. Das Laub iſt flach auf dem Boden ausgebreitet, zerſchliſſen, buchtig, glatt. ' |

Wohnort. Feuchte Aecker; im October.

373. Jungermannia. Jungermannie.

Rankende, unvollkommene Blaͤttchen mit ge⸗ ſtielter, vierklappiger Kapſel.

1. Jungermannia asplenioides, Strichfarren⸗ artige Jungermannie. Mit zuſammengeſetz⸗ tem Wedel, gefiederten, eifoͤrmigen, wimperarti— gen Blattchen.

5 Wohnort. Feuchte Wälder, Bluͤthezeit. Mai.

382 XXIVte Klaſſe 3te Ordnung.

2. Jungermannia bidentata. Zweizaͤhnige Ju ngermannie. Die liegenden, äftigen Staͤmm⸗ chen ſind mit einfach geſiederten, eifoͤrmigen, aus⸗ gerandeten, zweiſpitzigen Blaͤttchen, getheilten, vierzaͤhnigen Blattanfaͤtzen beſetzt; die Kapſeln kom⸗ men an der Spitze der Zweige hervor.

Wohnort. Auf feuchter Erde in Wäldern.

Bluͤthezeit. October.

3. Junger mannia complanata. Plachſchuppi⸗ ge Zungermannie, Der aͤſtige, kriechende Stengel iſt flach, mit flachen, rundlichen, ganz⸗ randigen Blättern und Blattanſaͤtzen, welche dicht dachziegelartig uͤbereinander liegen.

Wohnort. Baumſtaͤmme; Maͤrz, April.

4. Junger mannia qilatata. Lebensbaumar⸗ tige Jungermannie. Die aͤſtigen, kriechenden Stengel bilden Raſen; die rundlichen Blaͤtter ſitzen dachziegelartig, dicht auf einander; ſie ſind neben mit eiformigen Blattanſaͤtzen verſehen; die Aeſtchen ſind an der Spitze breiter.

Wohnort. Baͤume; im März.

5. Jungermannia epipbylla. Senta Jungermannie. Stengellos, mit umgekehrt eiformigen, ſtumpflappigen Blättern.

Wohnort. An Baͤchen; im April.

6. Jungermannia furcata. Gabelförmige Jungermannie. Stengellos, mit linienfoͤrmigen, zweitheiligen, generoten Blaͤttchen, welche an der Spitze ſtumpf, gabelfoͤrmig getheilt ſind.

Wohnort. Baͤume; im April.

1 * XXIVte Klaſſe Zte Ordnung. 333

374. Lichen. Flechte. Eine ſchorf- oder blattartige, trockne, gefaͤrbte Subſtanz mit ſchuͤſſel- oder becherartigen Kapſeln. 1) Schorfflechten.

1. Lichen scriptus. Schriftflechte. Ein weißlicher Schorf mit ſchwarzen veraͤſtelten, ſchrift⸗ artigen Linien.

Wohnort. Auf glatten Baumrinden. 5 Eichen geographicus. 2 Landkartenflech.⸗

Gelblicher Schorf mit ſchwarzen Strichen und Ponktaſ landkartenfoͤrmig bezeichnet.

Wohnort. An Felſen.

3. Lichen rupicola. Felſenflechte. Weißli⸗ cher Schorf mit blaßgelben, weißgerandeten en

Wohnort. An Felſen.

4. Lichen fuscoater. Schwarzbraune Flech⸗ te. Brauner Schorf mit ſchwarzen Warzen.

Wohnort. Felſen. |

5. Lichen ericetorum. Heidenflechtee Weißer Scherf mit geſtielten, rothen Warzen.

Wohnort. Feuchte Erde, Felſen.

2) Schorfflechten mit Schildchen.

6. Lichen candelarius. Gelbe Flechte. Gelbe, ſchorfartige Blaͤttchen mit flachen, gelben Schildchen.

Wohnort. An Rinden der Obſtbaͤume ; im Winter.

Lichen subfuscus. Bräunlide Flechte. Weißlicher Schorf mit ſchwarzen, zuweilen braͤun⸗ 8

304 XXIVte Klaſſe ste Ordfung.

lichen, weißgerandeten Schildchen, welche jung birnfoͤrmig hohl find. 8 Wohnort. Baumrinden, Felſen. 8, Lichen parellus. Korbflechte. Weißlicher Schorf mit hohlen, ſtumpfen, blaßgelben Der

Wohnort. Felſen.

3) Dach zi egelfoͤrmige.

9. Lichen e ee Centrifugalflechte. Glatte, dachziegelformige weißliche Blaͤttchen, welche vieltheilig ſind und von einem Mittelpunkte auslaufen, mit rothbraunen Schildchen.

Wohnort. Felſen. 0

10. Lichen saxatilis. Wellenförmige Flechte. Rauhe, dachziegelfoͤrmige Blaͤttchen, welche auf der Oberfläche vertieft, am Rande buch⸗ tig find, mit braunen Schildchen. x

Wohnort. Felſen, Baumrinden.

11. Lichen olivaceus. Olivengruͤne Flechte. Die olivengrünen, glänzenden „gelappten Blaͤttchen liegen dachziegelartig auf einander; die Schildchen jind gekerbt. 8

Wohnort. Baumrinden, Felſen.

12. Lichen parietinus. Gelbe Wandflechte. Die krauſen, gelbrothen Blaͤttchen liegen dachzie⸗ getartig von einem Mittelpunkt ausgehend mit gleichfarbigen. Schildchen.

Wohnort. Mauern, Schieferdaͤcher. 4) Blaͤtterflechten. 13. Lichen pulmonarius. Lungen moos. Glatte, oben vertiefte, am Rande in ſtumpfe Lappen

XXIVte Klaſſe te Ordnung.“ 385

zerſchliſſene, unten braune, filzige Blätter; die Schildchen ſitzen am Rande.

Wohnort. Waͤlder, an Baumſtaͤmmen.

14. Lichen furfuraceus. Kleienartige Flechte. Die liegenden Blaͤttchen find Eleienartig,. ſpitz gelappt, unten grubig, ſchwarz.

Wohnort. Baͤume.

5) Lederflechten.

15. Lichen caninus. Hundeflechte. Flache, lederartige Blaͤtter, welche ſtumpf gelappt, unten geadert, zottig ſind, mit aufrechten Randſchildchen.

Wohnort. Auf dem Boden in Waͤldern. 16. Lichen sylvaticus. Waldlede fle chte. Lederartig, kriechend, auf der Oberfläche vertieft, am Rande zerſchliſſen mit aufgerichteten Randſchildchen.

Wohnort. Waͤlder, Felſenabhaͤnge.

6) Becherflechten.

17. Lichen cocciferus. Rothe Becherflechte. Einfach, ganz, mit Becherchen, welche an walzen⸗ foͤrmigem Strunke ſitzen, und rothen Warzen.

Wohnort. Felſen.

18. Liclien pixidatus. Büchſenmo os. Ein⸗ fach, gekerbt, mit braunen Warzen und Becherchen.

Wohnort. Waͤlder, Felſen. Eine Arzneipflanze.

7) Haarflechten. E 19, Lichen jubatus. Mahnenflechte. Haͤn⸗ gende, aͤſtige Fäden, welche an den Veraͤſtelungen zuſammengedruͤckt find. Wohnort. An Baͤumen, in Waͤldern. 25 '

366 XXIVte Klaſſe 4te Ordnung. 30. Lichen barbatus. Bartflechte. Haͤngen⸗

de, beinahe gegliederte Fäden mit abſtehenden Aeſten. Wohnort. Wälder,

4te Ordnung.

Sch weäm m e. Fun g

1) Mit einem Hut. 375. Agaricus. Blätterſchwamm.

Ein flacher, auf der unteren Seite blaͤtteriger Schwamm.

1. Agaricus chantarellus. Pfifferling Der flache oder vertiefte Hut mit veraͤſtelten, herablaufen⸗ den Blaͤttern ſitzt auf einem Strunke; er enthaͤlt eine weiße Milch; außerhalb iſt er gelblich.

Wochnort. Wälder; im Herbſt und Frühling. 2. Agaricus integer. Ungetheilter Blaͤt⸗ terſchwamm. Der blaßgelbe, etwas warzige Hut iſt in der Mitte vertieft, am Rande geſtreift, mit weißlichen, gleichlangen Blaͤttern; der Strunk iſt nackt, dicht, oben etwas dicker.

Wohnort. Waͤlder; im Herbſt.

3. Agaricus muscarius, Rother Fliegen⸗ ſch w amm. Der Hut iſt etwas gewölbt, zinnober⸗ roth, mit weißen Warzen, am Rande geſtreift; mit weißen, einzelnen, halb bis zum Rande auslaufen- den Blättern ; weißem, unten eifoͤrmigem, oben erweitertem, mit einer Wulſt verſehenem Strunfe,

Wohnort. Wälder; im Herbſt.

XXIVte Klaffe te Ordnung. 397

4. Agaricus piperatus. Pfefferblätter⸗ ſchwamm. Der weiße, etwas flache, milchende Hut iſt am Rande niedergebogen, mit ungleichen, blaß fleiſchfarbigen Blaͤttern; er ſitzt auf einem Strunke. Er iſt ſcharf.

Wohnort. Waͤlder.

4. Agaricus campestris Champignon. Der weißliche, gewoͤlbte Hut iſt ſchuppig, mit brauns roͤthlichen Blättern; dichtem, mit einem Wulſte verſehenem Strunke.

Wohnort. Gaͤrten, Wälder, Vom Julius an bis in den Herbſt. 1

6. Agaricus violacens. Blauer Blätters ſchwam m. Der gewoͤlbte, oben koͤrnige Hut iſt riſſig mit blauem, wolligem Rande, braungelben Blaͤttern, unten dickerem, blaͤulichem Strunke, welcher mit roſtfarbener Wolle beſetzt iſt.

Wohnort. Waͤlder; im Herbſte.

7. Agaricus extimctorius. Löſchhornfoͤrmi— ger Blatterſchwamm. Der weißliche, kegel⸗ foͤrmige oder glockenfoͤrmige Het iſt ſtumpf, geſtreift, zerſchliſſen, mit weißen Blaͤttern; der Strunk iſt faſt knollig, pfriemenfoͤrmig, nackt und roͤhrig.

Wohnort. Gaͤrten, Weiden; im Herbſte.

5. Agaricus fimetarius. Dungblaͤtterpilz. Der weiße, glockenfoͤrmige Hut iſt am Nande zer⸗ ſchliſſen, mit ſchwarzen, ſeitwaͤrts gebogenen Blaͤt⸗ tern, ſchwachem, roͤhrigem Strunke.

Wohnort. Dung, Gaͤrten; im Herbfte..

9. Agaricus fumosus. Rauchgrauer Bläts terſchwamm. Haͤuſig beiſammenwachſend; mit

368 XXIVte Klaſſe 4te Ordnunug.

halbkugeligem, glattem, genabeltem Hut; rauchgrauen Blaͤttern; hohlem, duͤnnem, gelblichem Strunke.

Wohnort. Gaͤrten; im Herbſte. 10. Agaricus androsaceus. Androſacearti⸗ ger Blaͤtterſchw amm. Der weiße, halbkugelige

Hut iſt weiß, haͤutig, gefaltet, mit wenigen weißen Blaͤttern; duͤnnem, ſchwarzwerdendem Strunke.

Wohnort. Waͤlder; im Herbſt.

376. Boletus. Löcherſchwamm.

Ein flacher, unten poröfer Schwamm, . Poletus igniarius. Feuerſchwamm. Strunk⸗ 108, glatt, gepolftert, mit zarten, feinen Poren.

Wohnort. An Baumſtaͤmmen.

2. Boletus Intens. Gelber Loͤcherſchwamm. Der gepolſterte, halbkugelige Hut iſt braun, klebrig, mit rundlichen, gelben Loͤchern; eckigen in einan- derfließenden Roͤhren, walzenfoͤrmigem, weißem, runzlichem Strunke.

Wohnort. Waͤlder; im Herbſt.

3. Doletus bovinuns. Kuhloͤcherſchwamm. Der gepolſterte, geraͤndete Hut iſt dicht, glatt, braun; die Röhren find zuſammengeſetzt, ſpitzig; die Poren eckig, kurz; der Strunk iſt unten dicker, von ſchwarzen Punkten rauh.

Wohnort. Waͤlder; im October.

377. Phallus. Morchel.

Ein netzfoͤrmiger, unten glatter Schwamm. 1. Phallus escnlentus. Gemeine Morchel. Der eifoͤrmige, zellige Hut iſt braun, unten an

XXIVte Klaſſe 4te Ordnung. 389

den nackten, runzlichen, hohlen Strunk ange- wachſen.

Wohnort. Waͤlder, Wieſen; im April, Mai.

2. Phallus patulus. Offene Morchel. Der kegelfoͤrmige, zellige Hut iſt unten von dem nad- ten, weißlichen, hohlen Strunke entfernt.

Wohnort. Waͤlder, Wieſen; im Mai.

3. Phallus impudicus. Gichtſchwamm. Der kegelfoͤrmige, am Rande ſeicht gekerbte Hut iſt an der Spitze durchbohrt, aſchgrau, ſtinkend, mit Schleim uͤberzogen; der Strunk iſt mit einem Wulſte umgeben. |

Wohnort. Wälder; im Julius.

2) Ohne Hut. 378. Peziza. Kelchſchwamm.

Ein glockenfoͤrmiger, ſitzender Schwamm.

1. Peziza lentilera. Zottiger Kelds ſchwamm. Ein haͤufig beiſammenwachſender, becherfoͤrmiger Schwamm, welcher außerhalb braun, zottig, innerhalb glatt, geſtreift, mit linſenfoͤrmi⸗ gen, aſchgrauen Koͤrnern gefüllt iſt.

Wohnort. Gaͤrten, an moderndem Holze; im Fruͤhling und Herbſt.

2. Peziza humida Rother Kelchſchwamm. Ein flaches, ſchuͤſſelfoͤrmiges, zinnoberrothes Schwaͤmmchen mit ſchmalem, aſchgrauem Rande; es iſt außerhalb haarig, an der Baſis ſpitz mit Wurzelfaſern beſetzt. j

Wohnort. Feuchte Gartenerde; im Herbſt.

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390 XXIVte Klaffe 4te Ordnung.

379. Clavaria. Keulenſchwamm.

Cin glatter, laͤnglicher Schwamm.

1. Clavaria coralloides. Korallenfoͤrmiger Keulenſchwamm. Aus gedraͤngten, ungleichen, vieltheiligen, aufrechten Aeſten beſtehend, welche roth, gelb, oder roͤthlich ſind.

Wohnort. Waͤlder; im Herbſt. .

380. Baeomyces.

Auf einem blaͤtterigen Grunde ſtehen geſtielte, runde Koͤpfchen, welche mit einer Haut uͤberzogen ſind.

1. Bacomyces roseus. Aus dem aſchgrauen, ſchorfartigen Grunde entſpringen mehrere weiße, runde Stielchen mit roſenrothen, kugelrunden Koͤpfchen.

Wohnort. Waͤlder, feuchter Thonboden; im Herbſt.

381. 1 ebbr⸗ Kugelſchwamm.

Ein runder / mit mehlartigem Saamen gefüllter Schwamm.

1. Lycoperdon bovista. Bop iſt. Rund oder birnfoͤrmig mit weißlicher oder aſchgrauer, unglei— cher Oberhaut, welche zerſchliſſen aufſpringt, und einen grünlichen Staub enthält.

Wohnort. Waͤlder, Weiden; im Herbſte.

Eine Arzneipflanze.

2. Lycoperdon minimum. Kleiner Kugel- ſchwamm, Kleine, gehäuft figende Ke

XXIVte Klaſſe 4te Ordnung. 391

mit rundem, rothem, eingedruͤcktem Koͤpfchen, wel⸗ ches ſich oͤffnet; knolligem, rothem Strunke.

Wohnort. Feuchte Erde. 3. Lycoperdon epidendrum. Rother Kurs gelſchwamm. Rothe, rundliche, etwas platte

Koͤpfchen mit kurzem Strunke, welche aus der Rinde des erſtorbenen Buchenholzes wachſen.

Wohnort. Buchen.

382. Mucor. Schimmel.

Ein Schwamm, welcher aus geftielten Bläschen beſteht.

1. Mucor mucedo. Gemeiner Schimmel. Langgeſtielte, runde, helle Kapſeln, welche grün, dann ſchwarz ſind.

Wohnort. Brod, Pflanzen.

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